Flinte klappert , Flinte dichten , Flinte nachdichten

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Stimmt durchaus.
schrieb ja: nur angerissen.
Es ist aber nicht immer erforderlich den Keil zu erneuern.
Leider wird das häufig durch beitreiben des eigentlichen hinteren Verschlusshakens umgangen - "gespart"
Man kann auch noch mehr ins detail gehen.
 
A

anonym

Guest
für die erlesene Minderheit, die nicht nur zur Belustigung mitliest, sondern auch mitdenkt , hier ein aufschlußreicher Fachbeitrag zu der Thematik

http://www.buechsenmacherverlag.de/main ... trag_id=28

Anmerkung:

es gibt zahlreiche Kipplaufwaffen , meist Flinten, der billigen Sorte aus Spanien und Italien und aus UK sogar bis in etwas bessere Preisbereiche ,die alle eines gemeinsam haben:

der Schanierstift ist kein einzelnen austauschbares Funktionsteil , sondern wurde bei Fräsen der Basküle aus einem Stück Eisen als integrale Pivotachse angefräßt

zur Tarnung wurden die Baskülenseiten mit kreisförmigen Schlagstempeln und sogar Fakeschraubenschlitzen versehen, um einen austauschbaren Bolzen vorzugaukeln

Reparatur dank moderner matrialauftragender Schweißtechnik jedoch möglich , nur sprengt das den Zeitwert vieler verschlissener Gammelwaffen

früher wurden die entweder erst nach fachgerechter Instandsetzung zum Kauf wieder angeboten oder wenn unrentabel, verschrottet

heute :shock: wird alles vergoldet, ich meine versteigert
 
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Nach dieser "Vermurksanleitung" hält der hintere Laufhaken sich auch an einem Luftspalt fest und alle Kraft geht in den nur punktuell tragenden Scharnierbolzen... und der Mann bildet Büchsenmacher aus ... mich wundert nichts mehr.
 
A

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Guest
Abbiatico schrieb:
Nach dieser "Vermurksanleitung" hält der hintere Laufhaken sich auch an einem Luftspalt fest und alle Kraft geht in den nur punktuell tragenden Scharnierbolzen... und der Mann bildet Büchsenmacher aus ... mich wundert nichts mehr.

Sorry, aber Du irrst Dich gewaltig.

An wenigen Stellen muß zwingend minimales Toleranzmaß um 1/10 mm vorhanden sein, so an diesem Segment des Bolzens und auch im hinteren Bereich an der horizontalen Auflagefläche des Laufbündels auf der Basküle , jedoch an keiner vertikalen Auflagefläche zwischen Stoßboden und Ende des Laufbündels. Minimaler Lichtspalt hier oder 5/100mm Meßfühlerblatt irgendwo einschiebbar = kein Beschuß > nachdichten !

Grund: Impulswelle durch Materialelastizität im Schuß

Würde an diesen Stellen und nur diesen Stellen das Material mit null Spaltmaß eingepaßt werden , würde die Flinte in kürzester Zeit Materialrisse bekommen oder man müßte auf weichere Stahlsorten , dann aber verschleißfreudigere ausweichen.

Interessantes Thema: Kräfteverlauf bei der Schußentwicklung bei s/s und o/u Kipplaufwaffen
 
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Es würde mich ehrlich gesagt wundern wenn die Tommys 5/100 mm als Toleranzmaß ansehen Hr. Farn

Die rechnen in ZOLL
 
A

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Guest
UK Proof Limit .002" = 2/1000 zoll (inch)

Um niemanden zu überfordern habe ich das , wie konnte ich nur , in metrisch-teutsche Distanzsichtweise als 5/100 mm umgerechnet. Ziel: rechenschwache Dezimalstellenkünstler der Generation Pisa bei Convertierungen von imperialen Bruchdarstellungen nicht zu überfordern :wink:

Meßfühlerlehren im 1/1000 Zoll Bereich sind sicher auch nicht jedem verfügbar

.05 mm metrisch in jedem besseren teutschen Baumarkt oder Mopedladen handelsüblich

http://www.tool-is.com/product/181088/i ... age_detail
 
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:roll: Wie gesagt: Mich wundert hier nichts mehr. Bei meinen Flinten achte ich darauf, das nicht der Scharnierbolzen das tragende Element (Formschluss im Schuß) ist, sondern der Laufhaken.
Deshalb muss ich wohl auch nicht solche Threads starten, meine Waffen sind halt dicht. :lol:
 
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Nur als kleine Anmerkung:
Der sich am Scharnierbolzen anliegende und drehende Laufhaken wirkt der Abziehbewegung und der hintere mit dem Riegeleintritt der Abkippbewegung entgegen.
Wo der hintere oder nur der eine keine Verrieglung hat, wirken andere Elemente wie Greener-, Kersten-, Flanken- oder andere Verschluss-Bauarten der Kippbewegung entgegen.
 
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Nur mal so angemerkt - wenn der Scharnierbolzen zwecks "nachdichten" erneuert wird, vergrößert sich der Durchmesser! Das Hakenstück wird entsprechend gerieben und der/ die Laufhaken wandern um "delta x" nach hinten - weshalb hängt dann der Laufhaken in der Luft. Normalerweise liegt der Laufhaken dann deutlich früher und satter auf dem Keil! Merkt der Schütze auch an der Stellung des Verschlußhebels, der steht dann normalerweise bei 85° und setzt sich erst nach einigen Schüssen.
 
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Die Keile (der Keil) verhindern das Abkippen der Läufe, genau wie zusätzliche Elemente (Greenerriegel etc.)
Der hintere HAKEN aber greift (hakt) in eine Aussparung der Basküle, liegt dort im Zustand der geschlossenen Läufe "formschlüssig" an und sorgt so dafür das der Lauf im Schuß nicht mit der Ladung nach vorne wegfliegt (actio = reactio). Der Scharnierbolzen und sein Gegenpart am zweiten (vorderen) Laufhaken ist lediglich für das Abrollen beim Abkippen des Laufes zuständig (Scharnier eben).
Der Gasdruck beim Schuß sorgt schließlich ja für einen axialen Druck der Hülse auf den Stoßboden der Basküle.
 
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Abbiatico schrieb:
Die Keile (der Keil) verhindern das Abkippen der Läufe, genau wie zusätzliche Elemente (Greenerriegel etc.)
Der hintere HAKEN aber greift (hakt) in eine Aussparung der Basküle, liegt dort im Zustand der geschlossenen Läufe "formschlüssig" an und sorgt so dafür das der Lauf im Schuß nicht mit der Ladung nach vorne wegfliegt (actio = reactio). Der Scharnierbolzen und sein Gegenpart am zweiten (vorderen) Laufhaken ist lediglich für das Abrollen beim Abkippen des Laufes zuständig (Scharnier eben).
Der Gasdruck beim Schuß sorgt schließlich ja für einen axialen Druck der Hülse auf den Stoßboden der Basküle.

Diese Aussparung in die der hintere Haken eingreift haben aber nicht alle KL-Verschlüsse. Viele haben sogar nur einen Haken, der den Scharnierstift und den Verschlusskeil fasst. Inwieweit der hintere Haken gegen die Abziehbewegung wirkt, ist auch bei neuen Waffen zu eruieren.
Der axiale Druck wirkt nicht ganz axial gegen den Verschluss (wie beim Zylinder) denn die Haken sind unterhalb des Laufes
 
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Sir Henry schrieb:
Diese Aussparung in die der hintere Haken eingreift haben aber nicht alle KL-Verschlüsse. Viele haben sogar nur einen Haken, der den Scharnierstift und den Verschlusskeil fasst. Inwieweit der hintere Haken gegen die Abziehbewegung wirkt, ist auch bei neuen Waffen zu eruieren.
Der axiale Druck wirkt nicht ganz axial gegen den Verschluss (wie beim Zylinder) denn die Haken sind unterhalb des Laufes

Wenn da keine "Aussparung" ist, kann auch kein Haken eingreifen. Aber um diesen mediokren Zivilisationsmüll kümmere ich mich nicht. Und andere sollten davon besser auch ihre Finger weglassen ... es wird genug davon heute noch neu angeboten.
Korrekt muss man die leicht schräg einwirkende Kraft in eine Fx- und Fy Komponente zerlegen, die Fy wird, da hast du völlig recht von den Keilen bzw. einem dritten Verriegelungselement aufgenommen. Der wesentlich größere Anteil aber ist die Fx ... diese wird vom Laufhaken (da hat der Verschluss auch seine größte Fläche) aufgenommen, dieser sollte dabei sogar, falls gut gepasst, den Scharnierbolzen entlasten. Der von farn ja eigentlich angesprochene Waffenmüll sollte besser nicht repariert (nachgepfuscht, wie wir ja in den Suhler Murksanleitungen lesen können) werden, sondern in Hochöfen einer besseren Zukunft zugeführt werden.
Insofern ist dieser Thread ja doch noch zu etwas gut.
 
A

anonym

Guest
farn schrieb:
leichtfertig werden Waffen auch so angeboten : Zitat ".....Veschluss hat 1-2 mm Spiel, aber laut Büchsenmacher unbedenklich und nicht reperaturbedürftig...."

Vertraut man dem Anbieter , was taugt sein Büchsenmacher ?

allein die Formulierung EIN bis ZWEI Millimeter ist aus der Sicht des Fachmannes eine Umschreibung für völlig ausgeschlagen bis noch völliger ausgeschlagen

"Ein bis zwei Millimter" sind vor allem provokative Blödsinnsbehauptungen in einem Online-Forum.
Wo gibt es denn solche Angebote in nennenswerter Anzahl (außer in der egunophoben Paranoia bestimmter Leute)? Falls man wirklich eines finden sollte gehört das in den egun-Stilblütenthread bei Langwaffen und "gut is".

Selbst wenn "Magnumpatronen" wirklich den Verschluss 10 Mal mehr belasten als Sportschrotpatronen frage ich mich, wie viele Magnumschüsse die betroffenen Flinten hinter sich haben, um klapperig zu sein, wenn "richtige" Waffen (sogar solche aus Russland) locker 5-stellige Schussanzahl mit Sportmunition ohne anschließendes Geklapper wegstecken?
Oder taugen die betroffenen Waffen vielleicht doch nichts?
Oder liegts an den konstruktiven Eigenarten der krampfhaft hochgelobten Querflinten?

Lockere Verschlüsse kenne ich selbst nur von Billig(quer)flinten und solchen mit Leichtmetallbasküle.

Erstaunlich ist auch, dass in diesem Thread dann auch zur Abwechslung mal Kaufinteressenten defekter Waffen (z. B. als Ersatzteilspender) entmündigt werden sollen, während sonst überall der mündige Jäger postuliert wird (vgl. "Zwangsballern"-Thread).
 
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Wenn wir diesen "Flinten"-Dredd auf Doppel-(Quer-)flinten beziehen, sollten wir bei denen bleiben, bzw. nur solche Bockwaffen mit ähnlicher Verriegelung bequatschen.

@Abbiatico hat recht, wenn der den hinteren Laufhaken anspricht.
Das Problem ist aber, dass der Zirkelbogen (ZB) des Hakens satt in die Basküle einläuft und anliegt. Gibt der mit der Zeit nach, was bei schmalem Haken schneller eintritt, muss das Scharnier und dessen Kreissegment mehr aufnehmen. Das Spiel schaukelt sich damit hoch.
3309138.jpg

Inschinschöre wissen es, dass hintereinander angeordnete STützflächen nie gleiche Anlage haben (können). Insofern sind z.B. 9-Warzen-Verschlüsse etwas mit Vorbehalt zu betrachten. Ist übrigens ähnlich bei Keileintritt in 2 hintereinander liegende Haken.
Jedes System hat Stärken und Schwächen, mal über wiegt das eine, mal das andere
 
A

anonym

Guest
Sir Henry schrieb:
Inschinschöre wissen es, dass hintereinander angeordnete STützflächen nie gleiche Anlage haben (können).

Genau!
Deshalb ist die Erfindung der Gewindeschraube ja auch ein historischer Irrtum!
 

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