Firmen, die Ihre Produktion verlagern!

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@ Dompfaff,
Keiner, stößt mir immer sauer auf.
Zum anderen, also aus dieser Ecke komme ich sicherlich nicht, zusätzlich Glaube ich war Marx kein Hellseher.
icon_wink.gif

Sicherlich kann man nicht alle Faktoren wirtschaftlich berücksichtigen ( gläserner Kunde)aber bei unserer Statistikwut (ich weiß von was ich da Rede) kann man die Wirtschaftskraft der Verbraucher ziemlich genau bestimmen, daraus resultiert einfach in den meisten Branchen ein Verdrängungswettbewerb, meine Meinung.
Zu den 18 min. Mehrarbeit, welche Bsirske so vehement ablehnt (ich weiß das ich mich wieder in die Nesseln setze) was hat ein Gewerkschafter zu verlieren, oder anzubieten?
Er kann da gar nicht darauf eingehen, da er kein Gut hat.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von saujager1977:


Da zitiert ja jemand den herrn bsirske,
unser grösstes lebendes problem!
erstaunlich was sich in deutschland an anspruchsdenken, doppelmoral und milchmädchenrechnerei hält und noch aufbaut. na dann gute nacht!
<HR></BLOCKQUOTE>

Guten Morgen
Bsirske hin oder her. Diese Rechnung ist mit einem handelsüblichen Taschenrechner nachzuvollziehen.
Über etwagige Denk- oder Rechenfehler kannst Du mich ja gerne aufklären. Bin stets bereit etwas dazu zulernen.
Wäre auch lieb von Dir, wenn Du für mich den Zusammenhang mit anspruchsdenken, doppelmoral und milchmädchenrechnerei herstellen könntest.
Aussage von meinem Vorgesetzten: "Mit Einführung der 40 Stunden Woche werden in unserem Bereich 6 Stellen gestrichen!"

Jürgen
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von fox01:


Jürgen, nix für ungut, aber das ist
Dipfelscheißerei. Der Hammer fällt,
wenn die Arbeit fertig ist. Ist das
wirklich so schwer zu kapieren?
<HR></BLOCKQUOTE>

Es gibt aber Bereiche in denen die Arbeit nie wirklich fertig ist. Deshalb gibt es ja ein Schichtarbeitssystem. Ich möchte den sehen der beim Daimler 24 h am Band steht, nur weil die Arbeit noch nicht fertig ist. Oder den Polizisten der ne woche lang durcharbeitet weil die Ganoven und anzeigenwütigen Mitbürger keine Pause einlegen.
Pauschalisieren bringt nichts. Man sollte die Dinge etwas differenzierter betrachten.
Möchtest Du denn Deine Kinder im KiGa schlecht betreut wissen damit die Personalkosten reduziert werden können?

Grüße

Jürgen
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von SchwabenSchorsch:


Guten Morgen
Bsirske hin oder her. Diese Rechnung ist mit einem handelsüblichen Taschenrechner nachzuvollziehen.


Jürgen
<HR></BLOCKQUOTE>

Nein eben nicht!

Kürzere Arbeitszeit schafft eben nicht mehr Arbeitsplätze. Das ist von mir oben beschriebenes etatistisches Containerdenken. Du vernachlässigst, daß Wirtschaft zunächst einmal ein dynamischer Prozeß ist.

Will heißen: Verteuerst Du die Arbeit durch Arbeitszeitverkürzung, so werden die Unternehmen

<UL TYPE=SQUARE><LI>Noch mehr Arbeit durch Kapital substituieren
<LI>Ihre Produkte wegen höherer Lohnstückkosten noch teurer anbieten müssen[/list]

Das führt zu einem gesamtwirtschaftlichen Nachfragerückgang und noch weniger Arbeit als bisher.

Sieh das ganze mal volkswirtschaftlich ganz abstrakt: Das Einkommen muss demnach gleich dem Gesamtoutput sein, stark vereinfacht dargestellt. Kennst Du eine Familie, Gesellschaft oder Volkswirtschaft, die mit weniger Arbeit mehr verdient und leistet? Ich nicht.

Dompfaff
 
T

Tanz664

Guest
Dompfaff,

Deine Schreibe erinnert mich an einen sehr uninspirierten Schüler Helmut Schelskys, der zwar den Inhalt, nicht aber den Geist des Werkes verstanden hat.

Ich beziehe mich da auf einen bestimmten Passus des Werkes "Die Arbeit tun die Anderen" des obigen Soziologen.

Wenn es darum geht, seine eigene Meinung als die alleine seeligmachende Wahrheit zu verkünden, dann fallen in Diskussionen schnell Worte wie naiv (einfälltig, kindlich) oder idiotisch... Manche würden sogar gerne sehen, dass dieser Thread hier ins Nirvana entschwindet, weil er nichts mit Jagd zu tun hat, ergo hier nicht hingehört... Was tut man nicht alles, um eine unangenehme Meinung und ihre Vertreter zu diskreditieren.

Also mit Schlagworten wie: naiv, Vollpfosten oder ähnlichen würde ich sehr vorsichtig umgehen.

Anhand deiner Beiträge kann ich erkennen, dass Du zumindest ein wenig sorgfältiger in Betriebswirtschaftslehre aufgepasst hast, als in sozialer Kompetenz. Wenn Du schon so schön betriebswirtschaftliche Kerngrößen bennen willst, dann kannst Du bei der Gelegenheit auch gleich den Faktor Subventionen in deine Beiträge einflechten.

Jeder Bürger zahlt nämlich für diese Subventionen - durch Steuern, Kammerabgaben uns sonstiges. Manche Arbeitnehmer verzichten sogar auf Teile ihres Lohnes oder auf Urlaubstage, damit es Firmen in D besser geht.

Grüße

Torsten

[ 04. Februar 2006: Beitrag editiert von: Milan ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dompfaff:


Nein eben nicht!

Kürzere Arbeitszeit schafft eben nicht mehr Arbeitsplätze.
Dompfaff
<HR></BLOCKQUOTE>

Entschuldigung!
Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt.
In meinen Posts habe ich mich nicht

für eine Arbeitszeitverkürzung, sondern gegen eine Arbeitszeitverlängerung ausgesprochen. Denke schon daß das ein Unterschied ist. Und in den mir bekannten Fällen bedeutet die Arbeitszeitverlängerung einen Stellenabbau. Und das finde ich persönlich nicht gut.

Jürgen
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dompfaff:
Was ist denn das für ein naiver Thread?
<HR></BLOCKQUOTE>

Ich dachte, durch das kraftvolle Statement von Dompfaff wäre die "Deutsche kauft nur bei Deutschen"-Debatte beendet. Statt dessen wird weiter die Anti-Globalisierungskeule geschwungen.

Vielleicht ein paar Volkswirtschaftliche Gedanken:

Nüchtern besehen ist Globalisierung doch nichts anderers als ein Abbau von zuvor politisch installierten Handelshemmnissen und -barrieren. Globalisierung stellt -im Idealfall- den eigentlich natürlich Zustand wieder her, bei dem jeder mit jedem einen für beide vorteilhaften Vertrag abschließen kann, ohne dass eine zufällig zwischen den Vertragspartnern liegende politische Grenze diese für beide vorteilhafte Absicht ver- oder zumindest behindert.

Wer leidet unter der Globalisierung? Natürlich ein alter nationaler Vertragspartner von jemandem, der diesen nun nicht weiter berücksichtigt und stattdessen mit einem neuen anderen internationalen Vertragspartner ins Geschäft kommt. Somit gibt es also möglicherweise tatsächlich Verlierer der Globalisierung. Dabei müssen wir jedoch im Hinterkopf behalten, dass dieser mögliche Verlierer bisher ein Profiteur war, der also unverdiente Einkünfte bezog, die ihm nicht aufgrund Leistung sondern wegen politischer Intervention zugeflossen waren. Er war bis dato ein Profiteur staatlicher Zwänge, der nun darunter leidet, dass diese Maßnahmen seine unverdienten Zusatzeinkünfte nicht mehr beschützen. Dagegen profitiert nun ein neuer Vertragspartner, irgendwo anders auf der Welt, der nun durch die bislang bestehenden Zwangsmaßnahmen nicht mehr benachteiligt wird; nun ist er in der Lage, durch eigene Leistung eigene Einkünfte zu erwirtschaften. Diejenigen, welche bislang durch Protektionismus ausgeschlossen waren, profitieren also in jedem Fall durch die Globalisierung: Schwellenländer und Entwicklungsländer, dh. vor allem die Gegenden der Welt, denen wir Prosperität, Entwicklung und Wohlstand wünschen und denen wir bislang Entwicklungshilfe oder andere Schlechtes-Gewissen-Subventionen zugeteilt haben.
Fazit: Eleganter als mittels Globalisierung ist Entwicklungspolitik und Entwicklungshilfe nicht zu betreiben.

Aber was ist mit uns Deutschen ? Die ökonomische Theorie sagt, dass unter einer Reihe von Annahmen - zB. freie Preisbildung auf allen Märkten (Arbeitsmarkt!) - alle in den freien Handel eintretenden Staaten Wohlfahrtsgewinne erzielen, im Vergleich zur Alternativ-Situation, die Protektionismus ermöglicht. Sehr wichtig ist dabei aber die Ebene der Analyse: Alle beteiligten Volkswirtschaften, nicht aber alle beteiligten Individuen. Die empirische Wirtschaftsforschung besagt, dass diese Prognose regelmäßig eintrifft, selbst dann, wenn die theoretischen Annahmen nicht vollständig gegeben sind, also wenn zB. keine freie Preisbildung auf den Arbeitsmärkten herrschen. Allerdings steigen ohne eine freie Preisbildung auf den Arbeitsmärkten die Kosten auf der Seite der Individuen, welche als Verlierer einer Globalisierung gelten können. Es werden also netto immer noch die angesprochenen Wohlfahrtsgewinne erzielt, sie werden jedoch geringer, weil nun die Anpassungskosten der verlierenden Individuen zunehmen.
Wie ist das praktisch zu sehen ? Der beiderseits vorteilhafte Vertragsschluss eines deutschen Automobilherstellers mit polnischen Arbeitern und die gleichzeitige Weigerung dieses Unternehmens, die Verträge mit den deutschen Arbeitern zu verlängern, ist natürlich zunächst einmal nachteilig für die - bislamg politisch protektierten - deutschen Arbeiter ist. Die nationale Reaktion darauf ist logischerweise, dass diese deutschen Arbeiter arbeitslos werden. Zudem verbietet man ihnen durch den Flächentarifvertrag, sich in ein neues Arbeitsverhältnis hineinzukonkurrieren, statt dessen hält man sie lieber staatlich alimentiert vom Arbeitsmarkt fern.
Eine andere denkbare und in anderen Ländern zu beobachtende Reaktion wäre, dass man ihnen auf flexiblen Arbeitsmärkten erlaubt bzw. sie durch im Vergleich geringere staatliche Alimentation auch dazu nötigt, irgendein anderes Arbeitsverhältnis zu suchen, in welchem sie vermutlich weniger verdienen, aber weiterhin selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen. Arbeitslosigkeit ist somit keineswegs eine zwangsläufige Folge der Globalisierung, denn es gäbe anstelle des Autobaus genügend andere Dinge zu tun, wenn der Preis der Arbeitskräfte erschwinglich genug wäre. Als dritte Lösung könnte man dafür sorgen, dass der Anteil qualifizierter, gebildeter und produktiver Arbeiter in Deutschland zunimmt. Diese Arbeitsplätze stehen nämlich nicht in direktem Wettbewerb mit Kollegen in der Ukraine oder China. Jedoch stoßen Schulabgänger, die bei den Grundrechenarten an ihre Grenzen stoßen, auf unüberwindliche Hindernisse.

Ergo:
Wenn ein deutscher Arbeiter tatsächlich als Globalisierungsverlierer zu sehen ist, dann hängt das Ausmaß, in dem ihn dieses Unglück trifft wesentlich von denjenigen Parametern ab, die in der Hand der deutschen Politik liegen. Freiere Preisbildung auf den Arbeitsmärkten, Senkung der Bruttolöhne durch Senkung von Steuern und Abgaben sowie die Bereitstellung einer akzeptablen Bildung (PISA !!!) sind nationale Aufgaben. Wenn also die deutsche Politik diesen Aufgaben gerecht würde, dann würden selbst diejenigen Arbeiter, die zunächst Globalisierungsverlierer sind, damit rechnen, dass das Ausmaß, in dem sie verlieren, verhältnismäßig gering ist.
Des weiteren stellt sich die Frage, wie zahlreich die Globalisierungsverlierer unter den deutschen Arbeitnehmerschaft sein werden: Nicht besonders zahlreich. Auf ersten Blick sieht man nur, dass der deutsche Autohersteller seine Kleinwagen nun in der Ukraine bauen lässt und dass daher deutsche Arbeiter ihre Jobs verlieren. Was aber anschließend geschieht, ist ein Prozess, der weitgehend unbemerkt bleibt, eine Spezialisierungstendenz. Freier Handel führt nämlich dazu, dass die Industrien der verschiedenen Staaten sich auf veschiedene Dinge konzentruieren bzw. spezialisieren, nämlich in Richtung ihrer komparativen Kostenvorteile. Im Ergebnis bedeutet dies, dass selbst wenn ein Staat Kostenvorteile bei der Produktion a l l e r Güter hätte, es sich doch tendenziell auf diejenigen Güter spezialisieren würde, bei der relative Kostenvorteile bestehen. Es ist also keineswegs so, dass die Chinesen den USA oder Deutschland alle Märkte streitig machen. Vielmehr übt Globalisierung einen Druck zur Spezialisierung aus, der Deutschland dazu zwingt, vor allem Güter zu produzieren, die kapitalintensiv und humankapitalintensiv sind.

Und schon sind wir wieder bei den flexiblen Arbeitsmärkten und dem hervorragenden Bildungssystem. Je schneller beides da ist, desto schneller und schmerzloser funktioniert dieser Spezialisierungsprozess, in den uns die zunehmende internationale Arbeitsteilung zwingt. Die deutsche Politik hat es somit auch mit Blick auf die Globalisierung in der Hand, wie viele Globalisierungsverlierer es in Deutschland geben wird und wie schwer sie darunter zu leiden haben. Je länger die Politik diese Prozesse blockiert, desto unangenehmer, langwieriger und teurer wird der Prozess.

Gut gemeinte Boykott-Aufrufe für Unternehmen, die sich nicht aus reinem Spaß international bewegen helfen aber wahrscheinlich nicht weiter

[ 04. Februar 2006: Beitrag editiert von: Christian H ]
 
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...denke mal, den Satz: "Roboter kaufen keine autos" von Henry Ford kann man gut in die heutige Zeit übertragen: "Polen, Tschechen, Bengalesen (die Liste ist beliebig verlängerbar) kaufen keine E-Klasse.

Laßt die Firmen ruhig verlagern - der damit verbundene Image- und oft auch Qualitäsverlust haben dann schon die eine oder andere ausgewanderte Firma nachdenklich gemacht ;-))

Was mich viel mehr ärgert, ist das Schindluder, dass mit dem Begriff "Made in Germany" getrieben wird. Da man als Verbraucher denkt, das das Produkt dann auch aus Deutschland kommt - und nicht nur die Endmontage biligst in China und Indien produzierter Einzelteile!

Gruß, epsylon
 
T

Tanz664

Guest
Alles in allem ist das hier bei allem Pro und Kontra eine sachliche Diskussion.

Ich habe kürzlich in einem anderen Forum eine ähnliche Diskussion beobachten können; dort ging es teilweise bös unter die Gürtellinie.

Zu epsylon einen kurzen Hyperlink mal eben eingeworfen, wie wenig eigentlich das Made in Germany noch als Qualitätstandard taugt.

Made in Germany? oder India? oder China?

Grüße

Torsten
 
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jetzt will ich auch mal was dazu sagen.
ein bekannter von mir hat auch einen teil seiner produktion verlagert, dabei vielen 30 arbeitsplätze weg, wenn er aber nicht verlagert hätte wäre es vieleicht noch 1 jahr so weiter glaufen und dann hätten 100 leute ihre arbeit verloren. es gibt firmen die haben keine andere möglichkeit als zu verlagern, sonst können sie am markt nicht bestehen. und das liegt bestimmt nicht an den bösen arbeitgebern
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Christian H:


Ich dachte, durch das kraftvolle Statement von Dompfaff wäre die "Deutsche kauft nur bei Deutschen"-Debatte beendet. Statt dessen wird weiter die Anti-Globalisierungskeule geschwungen.
]
<HR></BLOCKQUOTE>
Dachte ich auch

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Christian H:


Vielleicht ein paar Volkswirtschaftliche Gedanken:
]
<HR></BLOCKQUOTE>

Dem aufsatz ist nicht hinzuzufügen, auch nicht aus betriebswirtschaftler Sicht


<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Christian H:

Gut gemeinte Boykott-Aufrufe für Unternehmen, die sich nicht aus reinem Spaß international bewegen helfen aber wahrscheinlich nicht weiter

[ 04. Februar 2006: Beitrag editiert von: Christian H ]
<HR></BLOCKQUOTE>

Im Gegenteil, r nachlassender Umsatz bei gleichen oder steigenden Kosten fördert die Verlagerung
icon_wink.gif
.

Olaf
 
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28 Mai 2003
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Zunächst: Ich entschuldige mich bei allen, die ich zuvor vielleicht persönlich angegriffen habe. Vielleicht trägt dieser Beitrag wieder zur Versachlichung bei.


<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bratljaga:


Es geht hier um Verlagerungen die NICHT aus Notwendigkeit sondern ausshliesslich zur Gewinnmaximierung durchgeführt wurden.

<HR></BLOCKQUOTE>

Gewinnmaximierung ist nicht nur ein volkswirtschaftlich sinnvolles, sondern auch ein äusserst soziales Ziel. Vordergründig mag das widersprüchlich erscheinen, ist es aber nicht. Darauf basiert die moderne Wirtschaftswissenschaft, von Adam Smith begründet und in weiten Teilen des Modelles dann von allen anderen übernommen, von Keynes genauso wie auch von Marx.

Das ist ja gerade der Vorteil der freien Marktwirtschaft: Das der Eigennutz des Einzelnen zum Wohle aller instrumentalisiert wird. Der Einzelne maximiert seinen Gewinn indem er möglichst viele Produkte besser und günstiger als die Konkurrenz herstellt und so den Absatz möglichst groß gestaltet. Das geht aber nur, wenn die Kunden die Produkte wirklich für besser und preiswerter halten als die der Konkurrenz, mit seinem Verhalten nutzt er also allen. Der Millionär bekommt so den bestmöglichen Luxuswagen, der Sozialhilfeempfänger möglichst preiswerte Lebensmittel und der Rentner eine bezahlbare Miete.

Jetzt kommt Ihr und sagt, das ist aber unsozial wenn Mittelständler XY Jobs ins Ausland verlagert um seinen Gewinn zu erhöhen. Das ist aber falsch: Es ist nicht unsozial, es ist obigen Regeln zufolge zutiefst logisch, denn Ihr steht mit polnischen und chinesischem Arbeitern im gleichen Maße im Wettbewerb wie die irische Butter im Supermarktregal mit der deutschen, wie der französische Rotwein mit dem chilenischen. Und durch diesen Wettbewerb der Unternehmen, der Länder und auch der Arbeitnehmer wird im Endeffekt der grösstmögliche Nutzen für alle geschaffen. Einige Länder verlieren dabei temporär, aber niemals dauerhaft. Wurde vielfach nachgewiesen, ein anderer Nutzer hat genau wie ich das Theorem der Komparativen Kostenvorteile nach Ricardo angesprochen.

Ich habe mir eben mal den Spaß erlaubt und fünf der markantesten Globalisierungs- und Jobverlagerungskritiker aus diesem Thread über die Suchfunktion etwas durchleuchtet.

Ergebnis: Jeder von Euch hat hier in diesem Forum schon mal öffentlich ausländische Produkte gegenüber deutschen angepriesen und vorgezogen, weil diese günstiger sind. Merke: Nicht weil sie besser, sondern weil sie günstiger sind. Besonders viele Treffer ergaben sich im Munitionssektor, Stichwort "Munition für den Stand" (S&B, Prvi Partizan etc.), auch sehr ergibig das Thema Zielfernrohre (Leupold).

Ihr nehmt Euch allen unter Mißachtung Eures eigenen Patriotismusgebotes das Recht heraus, Euren eigenen ökonomischen Nutzen unter Ausnutzung des Welthandels zu Optimieren.

Das ist klug und sinnvoll, dafür sind liberalisierte Gütermärkte da.

Warum darf der Unternehmer das nicht auch auf dem internationalen Arbeitsmarkt?

Dompfaff

[ 06. Februar 2006: Beitrag editiert von: Dompfaff ]
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dompfaff:


Gewinnmaximierung ist nicht nur ein volkswirtschaftlich sinnvolles, sondern auch ein äusserst soziales Ziel.

Vordergründig mag das widersprüchlich erscheinen, ist es aber nicht. Darauf basiert die moderne Wirtschaftswissenschaft, von Adam Smith begründet und in weiten Teilen des Modelles dann von allen anderen übernommen, von Keynes genauso wie auch von Marx.
<HR></BLOCKQUOTE>

es ist dann sozial wenn reinvestiert wird, es ist dann nicht mehr sozial, wenn erhöhte gewinne auschließlich dem kapital zugute kommen.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dompfaff:

Das ist ja gerade der Vorteil der freien Marktwirtschaft:
<HR></BLOCKQUOTE>

Die wir aber nicht unbedingt haben, zum Teil haben wir Marktwirtschaft mit sektoraler Lenkung Landwirtschaft, Montan z.B. außerdem haben wir das Stabilitätsgesetz/magische Viereck .

Olaf
P.S. Wer mal einige Kernimplikationen der Globalisierung (Integration internationaler Güter- und Kapitalmärkte) in Bezug auf die materielle Wohlfahrt und die Einkommen innerhalb und zwischen den Ländern durchspielen möchte:

2-Länder-Solow-Modell
 

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