Welche Möglichkeiten gibt es neben einer intensiven Raubwildbejagung?
Noch intensivere Raubwildjagd. That's it.
Wurde ja eh hier schon von meinen Vorpostern gesagt, Fuchs und Krähe in erster Linie und bitte nicht auf die Wiesel vergessen, wenn im JG erlaubt! Die kleinen Räuber nehmen alles was nach Maus aussieht, also natürlich auch die jungen Hasen. Und nachdem die Wieseldichte meist extrem hoch ist, reichts schon wenn ein Wiesel nur einen ein-zwei Hasen im Jahr erwischt um die Hasendichte spürbar zu senken
Als Beispiel eine Revierfläche, auf der wir 2010 zum Raubwildjagen begonnen haben 140ha, ca. 70 ha Wald 70 ha Wiese. Beides am Stück. Nur zweil kleine Hecken:
Bejagd werden alle 2 Jahre nur 44 ha Wald, welche an die Wiese grenzen. (gezählt wird auf den 70 ha Wiese) (je mehr Hasen vorkommen desto höher steigt auch die gewollte Erlegungsrate um die Dichte zu senken)
2009: 5 Hasen (gezählt wurden 32, möglicherweise lags an der Witterung)
2011: 19 Hasen (gezählt 56)
2013: 36 Hasen (gezählt 90)
2015: 49 Hasen (gezählt 106)
2014: im ungejagten Jahr wurden 117 Hasen gezählt, was zur Folge hatte, dass wir enorm viele verendete Hasen fanden... Deshalb haben wird uns entschieden zu versuchen mit nicht mehr als 60 Hasen auf unserer Referenzfläche ins Frühjahr zu gehen.
Was will ich damit sagen: Die Hegemaßnahmen für Hasen können zwar neben der Raubwildjagd beginnen, müssen aber nicht. Wir haben Grünlandwirtschaft auf den Wiesen, nur 5 ha Acker und der Wald besteht zu 80 % aus Fichtenkulturen, welche in den letzten Jahren zum Mischwald umgebaut werden...
Zu glauben mit Hilfe von Hegemaßnahmen die Zeit- und Arbeitsintensive Raubwildbejagung hintanstellen zu können, ist ein Trugschluss. Man mag dadurch vielleicht die biologische Tragfähigkeit eines Habitats erhöhen, dies hat aber auch eine höhere Raubwilddichte zur Folge, welche deine Bemühungen schlicht und einfach weg frisst.
Am "einfachsten" ist, du nimmst Geld in die Hand (ohne dem gehts nicht) besorgst dir ordentliche Fallen, organisierst dir alles so, dass du das Ganze routiniert und strukturiert machen kannst und dann wirsd du auch Erfolg haben. Dazu betreibst du noch Baujagd und alle anderen Jagdarten, welche zur Raubwildjagd geeignet sind. (Aber ohne Fallen wirds kaum gehen...)
Der Arbeitsaufwand wird dann noch immer größer sein, wie wenn du einmal im Jahr einen Wildacker anpflanzt oder einmal im Leben eine Hecke setzt, es wird auch teurer sein, aber das Resultat wird dich entschädigen.
Wenn du das Raubwild "unter Kontrolle" hast (das wird nie sein, aber wenn du glaubst jz passts) dann kannst du mit Hegemaßnahmen anfangen in dem du zB. Ackerrandstreifen mit Wildkräutern einsäst. Wildackerflächen pflanzt. Deckung durch breite, nicht strukturierte Hecken schaffst. Mit deinen Bauern redest, damit sie Zwischenfrüchte einsäen und diese erst nach dem Winter umbrechen. Weniger produktive Flächen pachtest und dort selber, auf Niederwild abgestimmte Pflanzenmischungen einsäst...
PS.: Aber bedenke: Zuerst kommt nicht gefressen werden, dann erst schöner wohnen... (hab ich von idjmd im Forum
)