Fallblockbüchsen/ Blockbüchsen / Kippblockbüchsen

[cast]

Besonders wichtig bei jagdlichen Einzelladern, wenn es ans Dauerfeuer geht.

 

[ebbe]

Bei Achtkantläufen ist die Laufwandung nicht gleichmäßig stark, sie wechselt entsprechend dem Achtkantprofil regelmäßig. Das kann insbesondere bei dünnwandigen Läufen beim Warmschießen zu Disharmonien bei der Materialausdehnung führen..... Wer Achtkantläufe mag, sollte einen Lauf mit einer dem gewünschten Kaliber/Laborierung entsprechenden Wandungsstärke wählen. Auch die Anbringung einer Laufschiene sollte eher kritisch überdacht werden. Aufgelötete Laufschienen können zum Klettern schneller Folgeschüsse führen.

Allzeit viel Weidmanns Heil!

7mm Mauser

Da müsste die Laufschiene aber sehr lang sein und seehr hoch, also viel Material enthalten. Das Achtkantprofil in sich hat keinerlei Bedeutung, weil die Aussenseite des Laufes zentrisch zur Laufseele ausgerichtet ist. Nach Deiner Teorie würde ja die Kandelierung dasselbe hervorrufen. Ist aber nicht so.

 

[cast]

Bei 8kant Läufen ist das bekannt.

 

[ebbe]

Bei 8kant Läufen ist das bekannt.

Für dich ist ja Alles bekannt. Im Gegensatz zu Büchsenmachern, die kennen das nicht. Ausserdem ist es physikalisch unmöglich.

 

[7mmMauser]

1. Es heißt Kannelierung. Sie lässt die Laufwandung weit weniger in ihrer Materialstärke variieren wie dies (vor allem bei dünnwandigen) Achtkantläufen der Fall ist. Die Idee bei der Kannelierung ist eine Vergrößerung der äußeren Lauf-Oberfläche mit der Absicht einer schnelleren Wärmeableitung bei schnellen Folgeschüssen. Außerdem erinnert eine Kannelierung auch ein wenig an die Eleganz eines Achtkantlaufes, ohne dessen technische Nachteile in vollem Umfang in Kauf nehmen zu müssen. Die höchstmögliche Präzision bringen immer dickwandige Matchläufe mit runder Außenkontur.

2. Achtkantläufe, deren Bohrung nicht korrekt zentrisch liegt, erbringen überhaupt keine brauchbare Präzision.

3. Aufgelötete Laufschienen bergen in jeder Dimension die Gefahr, die Schußleistung zu beeinträchtigen (Bimetalleffekt).

Aber nun ist's gut von meiner Seite. Ein gelernter Büchsenmacher kann diese Fragen sicher fachkundig beantworten. Es geht um Wissen. nicht um besser wissen wollen.

Allzeit viel Weidmanns Heil!

7mm Mauser

 

[OldHand]

@ ebbe
Büchsenmacher kennen nicht die Problematik der Schussleistung von 8-kant Läufen? Da habe ich aber schon anderes gehört!
Hast Du eigene praktische Erfahrungen mit 8-kant Läufen?

 

[Löffelmann]

2. Achtkantläufe, deren Bohrung nicht korrekt zentrisch liegt, erbringen überhaupt keine brauchbare Präzision.

Das ist genauso falsch wie die Behauptungen zu Kantläufen an sich.
Ich hab das was angeblich gar nicht geht schon vor zig Jahren hingekriegt.

@ ebbe
Büchsenmacher kennen nicht die Problematik der Schussleistung von 8-kant Läufen? Da habe ich aber schon anderes gehört!
Hast Du eigene praktische Erfahrungen mit 8-kant Läufen?

Auch wenn Du mich nicht gefragt hast - ich hab sie.
Meine präzisesten Waffen haben 8-Kant-Läufe. Die lesen nämlich keine schlauen Sprüche im Internet und wissen daher gar nicht wie schlecht sie sind.

 

[ebbe]

Es giebt immer Weisheiten, die im Internet verbreitet werden. Ich spreche nicht von schlecht gearbeiteten Läufen die nicht zentrisch gearbeitet sind. Ein 8 kantlauf von guter Quvalität verursacht keinerlei Spannungen, die irgendwie das Trefferbild beeinträchtigen können. Es ist klar dass ein Lauf der nicht zentrisch gearbeiet ist, also gaz einfach das Loch nicht in der Mitte ist, bei Wärmeentwicklung dann nach einer Seite abweicht. Das begreift wohl Jeder. Darum kauft man gute Handwerksarbeit und nicht Pfusch.
Den hier selbsternannten Spezialisten kann ich sagen, dass ich mit meiner feinmechanischen Firma die weiteren Umgebung hier mit Waffenreparaturen, und allen anfallenden Büchsenmacherarbeiten 40 Jahre lang versorgt habe. Ganz einfach deshalb, weil es hier oben 150 bis 200 km zum nächsten Büchsenmacher sind und nicht Alle dahin fahren, wenn es Einen hier am Ort giebt, der die allermeisten Arbeiten genauso gut wenn nicht besser machen kann.
Denen, die Schreibfehler finden erlaube ich gerne, diese zu behalten. Umsonst!!

 

[Löffelmann]

Ein 8 kantlauf von guter Quvalität verursacht keinerlei Spannungen, die irgendwie das Trefferbild beeinträchtigen können.

Die Außenkontur ist nahezu wurscht.
Zu einer gewissen Zeit der Waffengeschichte waren Kantläufe einfach günstiger in der Herstellung. Und entsprechend oft wurden sie auch verwendet. Heute dient es mehr der optischen Erscheinung was der Hersteller wählt.
Remington hat (oder tut es auch noch, weiß ich jetzt nicht) mal die VTR auf den Markt gebracht, der Lauf hat eine dreieckige Kontur.

Es ist klar dass ein Lauf der nicht zentrisch gearbeiet ist, also gaz einfach das Loch nicht in der Mitte ist, bei Wärmeentwicklung dann nach einer Seite abweicht. Das begreift wohl Jeder. Darum kauft man gute Handwerksarbeit und nicht Pfusch.

Ich hab im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte mal wissentlich Pfusch gekauft. Die Italiener haben weißfertige Bausätze vertickt. Gefühlt kam in die Schachteln alles rein womit sich im Werk keiner beim Zusammensetzen einer Waffe ärgern wollte.
Die Teile waren durch die Bank grottig. Und der 8kant Lauf tatsächlich nicht mittig gebohrt.
Ich hab mir dann die Mündung neu ansenken lassen, so dass die zur Laufbohrung stimmte. Dann hat auch die nicht schlechter geschossen als eine Büchse mit mittiger Laufbohrung.

War ein Spaßprojekt, mehr für den Spieltrieb und um ein wenig zu lernen, als dafür eine tolle Waffe zu kriegen. An der war wirklich alles egal und man konnte ohne Sorge rumprobieren.

 

[OldHand]

Vor etlichen Jahren hatte ich mal eine Blockbüchse (damit wären wir dann wieder beim eigentlichen Thema) von Heym-Ruger mit Achtkantlauf in 9,3x74R. Deren Schussleistung war mehr als problematisch. Nach wenigen Schüssen gab es immer wieder einen Ausreißer von 30 cm (!) hoch. Bei der DEVA konnte man das bestätigen aber auch nicht wirklich erklären.
Heym hat dann einen neuen Lauf (ich bestand dummerweise wieder auf Achtkant) eingebaut. Auch der schoss nicht befriedigend. Ein Mitarbeiter von Heym sagte mir in diesem Zusammenhang, sie würden sich überlegen, überhaupt noch Waffen mit Achtkantläufen auszustatten. Man hätte nichts als Ärger damit.
Die Waffe wurde dann zurückgenommen.

 

[Löffelmann]

Hm, das ist natürlich ärgerlich. Aber die Rugers zicken ja eh gern, zumindest wird immer mal wieder davon berichtet.

Die Blockbüchsen von Pedersoli haben fast alle einen Achtkantlauf. Und da hab ich noch keine erlebt die schlecht geschossen hätte. In aller Regel schießen sie sogar extrem gut, wenn der Schütze und auch der Wiederlader wissen was sie tun.

Meine eigene Pedersoli ist schon fast langweilig. Die schießt in der Mitte ein Loch aus der Scheibe und dann musst bei Zeiten den Scheibenspiegel wechseln, sonst siehst nicht ob Du fünf Schuss oder zehn drauf hast.
Die werden auch gern auf längere Distanzen z. B. beim Eimerschießen erfolgreich eingesetzt.

 

[P.O.Ackley]

Meine Pedersoli (ist verkauft) schoss auch super. Auch meine ganzen High Walls. Will mich da jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber es kann sein, dass einmal hier andere Wandstärken vorhanden sind. Und eben auch "gutmütigere" Patronen. .30-30, .38-55 oder die .45-70 sind ja nun nicht "die" Hochleistungspatronen. Hab aber leider schon einige KLB´s oder Repetierer mit achtkantigen Läufen erleben dürfen, die grottig geschossen haben. Oder eben nach dem zweiten Schuß sonst wohin... Jetzt nicht nur so super Kaliber wie 7x75R vH. oder dergleichen, auch so Sachen wie 7x64/65R.

 

[pinus]

Hat jemand hier schon einmal die Blockbüchse von Dentler in der Hand gehalten/geschossen?
Man findet ja fast nichts darüber, obwohl sie von allen Blockbüchsen wohl mit das neueste Konzept hat.

 

[P.O.Ackley]

Vorallem das mit dem WL schaut interessant aus.

 

[Sir Henry]

Nur mal so: die Hagn hat, wie die Ruger u.v.a. einen Vertikal-Blockverschluss.
Nur weil das die Amis "Falling block" nennen, ist das (deutsch-) systemisch nicht richtig.