Fahrt ins Revier

Registriert
15 Apr 2014
Beiträge
819
Bei der Gelegenheit muss ich auch mal eine Geschichte loslassen. Ich bin regelmäßig mit einem geladenen S&W Mod. 60 in die Schule gegangen, allerdings nicht offen getragen, sondern das Ding war in der Schultasche.

Ganz legal: Ich hatte Abendgymnasium gemacht und bin drei, vier Nächte pro Woche Taxi gefahren. Als Taxifahrer hatte ich einen Waffenschein, beschränkt auf diese Tätigkeit. Da ich nachts, also nach dem abendlichen Unterricht fuhr, holte ich den Wagen vom Abstellplatz, fuhr in die Schule. Die Knarre in der Schultasche, dürfte und wollte sie ja nicht im Auto lassen. Praktischerweise geladen, war je erlaubt. Das war in den 80er Jahren, damals wurde noch nicht zwischen geladen oder ungeladen unterschieden, sondern nur zwischen Transportieren und Führen. Und nach der Schule gegen 22 Uhr ins Taxi, den Holster an den Gürtel geschnallt (ab da war das Führen ja erlaubt), Jacke drüber (sollte taktischerweise ja keiner sehen) und ab in die Nachtschicht. Nebenbei bemerkt: Habe das Ding gottseidank nie gebraucht.

Das ist ein Unterschied zwischen Oberbayern und dem rot-grünen Rheinland. Hier würdest du als Taxifahrer nie einen Waffenschein bekommen....

Waidmannsheil
bonchasseur
 
Registriert
24 Jul 2010
Beiträge
1.226
Das ist ein Unterschied zwischen Oberbayern und dem rot-grünen Rheinland. Hier würdest du als Taxifahrer nie einen Waffenschein bekommen....

Waidmannsheil
bonchasseur

Ist auch schon lange her. Das war die Frankfurter-Mannheimer Region. Heute gibt es definitiv keinen Waffenschein mehr allein aufgrund einer Berufszugehörigkeit.
 
Registriert
17 Mrz 2010
Beiträge
14.975
Kann mich noch gut an die Transparente erinnern, die fast jedes Taxi in Frankfurt in der Heckscheibe hatte: "Todesstrafe für Taximörder!"
 
Registriert
10 Jan 2012
Beiträge
2.682
.....dieses (provozierende) Verhalten, nicht Waffenliebhabern gegenüber, kommen die neuen Gesetze, mit immer mehr Einschränkungen..... .Alles was erlaubt ist, ist in der Öffentlichkeit noch lange nicht sinnvoll! .
Öffentliche Waffen haben in der Bevölkerung, die nicht Jäger oder Sportschütze sind, ganz besondere negative Ausstrahlungen.

Ich befördere meine Waffe(n) auf dem Weg zum und vom Revier im Futteral bzw. (wenn die KW dabei ist) einigermaßen verdeckt. Einfach aus praktischen Gründen. Ich verstecke sie aber auch nicht künstlich.

Zu den oben zitieren Ausführungen, die eine Grundsatzfrage daraus machen:

Das krampfhafte "Verleugnen" legal besessener und benutzter Waffen, das stille, von der Öffentlichkeit abgewandte "sich Verstecken" in Jagd- und Schützenhäuser und Sammlerkeller, so dass man am besten überhaupt nicht mehr wahrgenommen wird ("ich bin ja so harmlos, ich existiere praktisch gar nicht") - all das hat uns Waffenbesitzer keinen Zentimeter weitergebracht!

Der legale Waffenbesitz ist dadurch immer "geheimnisumwitterter", immer partikularer, immer mystisch-anrüchiger geworden...
Sympathien und Unterstützung gewinnt man so keine, man wird zur Sekte. Mit der politisch fast nach Belieben umgegangen werden kann.

Im Gegenteil wäre es dringend erforderlich, legalen, verantwortungsvollen Waffenbesitz in dieser Gesellschaft als Normalität zu zeigen!
Nicht "provozieren", aber positiv präsentieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
11 Aug 2011
Beiträge
3.984
Der absolut größte Teil der Bevölkerung ist gegen Waffen, dass wage ich hier mal zu behaupten!
Ich kenne nur einen winzig kleinen Teil der Bevölkerung aber diesem Teil sind Waffen größtenteils völlig egal.
Ich kenne überhaupt nur einen einzigen Menschen der Angst vor Waffen hat. Dummerweise hat der vor fast allem Angst und selbst der sieht ein, daß man für die Jagd nun mal Waffen braucht.

Ich wage mal zu behaupten, nur ein ganz kleiner Teil der Bevölkerung ist gegen Waffen. Dummerweise sind die nur immer so laut.
 
Registriert
4 Jul 2012
Beiträge
3.581
Ich persönlich nutze Rechte grds. nur insoweit als dass sie mir sinnvoll, gebräuchlich und zielführend erscheinen, und nicht um der reinen Nutzung willen. Soll jeder machen, wie er mag. Einen Glaubenskrieg mache ich daraus nicht. Und obwohl ich bspw. gerne zügig fahre und dabei auch öfter mal 10, 20 Stundenkilometer schneller als erlaubt bin, fahre ich auf manchen Straßen vielleicht nur 60, obwohl 100 erlaubt wären - angepasst eben. Meine Angst, dass da plötzlich jede Menge Schilder mit rotem Kreis und einer 50 drin auftauchen hält sich trotzdem in engen Grenzen, weil die absolut überwiegende Mehrheit dort mit angepasster Geschwindigkeit fährt und es dementsprechend keinen Anlass gibt regulierend einzugreifen. Anders sähe das vielleicht aus, wenn da jeder mit 100 durchbrettern würde, wo zwei Autos eh nur mit Müh und Not aneinander vorbekommen.

Dass mir mit geschulterter und geladener Langwaffe im Revier (Pirschgang) auch Passanten begegnen ist völlig normal. Die meisten sagen dann einfach Grüß Gott und Waidmannsheil. Ich käme aber nicht auf die Idee damit durch Rewe zu stiefeln.
 
Registriert
2 Apr 2001
Beiträge
7.431
Ich befördere meine Waffe(n) auf dem Weg zum und vom Revier im Futteral bzw. (wenn die KW dabei ist) einigermaßen verdeckt. Einfach aus praktischen Gründen. Ich verstecke sie aber auch nicht künstlich.

Zu den oben zitieren Ausführungen, die eine Grundsatzfrage daraus machen:

...
Sympathien und Unterstützung gewinnt man so keine, man wird zur Sekte. Mit der politisch fast nach Belieben umgegangen werden kann.

Im Gegenteil wäre es dringend erforderlich, legalen, verantwortungsvollen Waffenbesitz in dieser Gesellschaft als Normalität zu zeigen!
Nicht "provozieren", aber positiv präsentieren.

So mache ich das auch; ich schnalle mir auch beim Sauenansitz die Glock nicht an den Gürtel, wozu sollte ich unbequem dasitzen, überflüssiger Weise? Wenn überhaupt, brauche ich sie sowieso erst ab Beginn der Suche, und dann ist immer noch Zeit, sie aus dem Rucksack zu nehmen. Soweit zum oberen Teil Deines Beitrags.

Zum unteren: indem Du mit umgeschnallter Knarre beim Bäcker Brötchen kaufst, stellst Du Dich im besten Falle als ******* dar. Sympathien der Bevölkerung gewinnst Du damit definitiv nicht, egal, ob es legal oder illegal ist.

Gruß,

Mbogo
 
Registriert
17 Mrz 2010
Beiträge
14.975
Registriert
26 Jun 2014
Beiträge
44
Seit ich in meinem Zweieinhalbtausend-Seelen-Dorf jagdlich unterwegs bin (was auch durch das Auto kenntlich ist), grüßen mich freundlich Leute im Vorbeifahren und -gehen, die ich gar nicht kenne. Und wenn ich Waffen sichtbar trage (egal ob kurz oder lang), kommt höchstens sowas wie "Kann ich mal mit zum Stand?"

Wie gut, daß unsere lieben weisen Führer und ihre angeschlossenen Wurmfortsätze in den ÖR-Redaktionen solche vormodern-anachronistischen Inseln reaktionärer Gesinnung nach und nach im Meer des Zeitgeistes versenken.
 
Registriert
30 Okt 2005
Beiträge
6.866
Die Zeiten haben sich gewandelt.

Als ich 1969 im Englischuntericht der Obersecunda mittels eines Taschenmessers eine Hohlspitze in eine 357 Magnum pulte, dabei ausrutsche und mir in die linke Handfläche stach, war der einzige Kommentar unseres Klassenleiters nur:

"haben Sie nun die Güte und wieder dem Untericht zu Folgen?"

Was wäre wohl heute los?
 
Registriert
2 Apr 2001
Beiträge
7.431

Was Menschen, die eine andere Meinung als Du haben, in Deinen Augen sind,

ist mir herzlich gleichgültig. Da ich bereits seit einiger Zeit Lebenserfahrung sammeln konnte, weiß ich ziemlich genau, was deutsche Mitbürger denken, die jemanden mit umgeschnallter KW beim Bäcker treffen. Ein positives Bild von Legalwaffenbesitzern vermittelt das ebenso wenig, wie die in einem anderen Thread erwähnte Sendung zu Amokläufen. Aber solange Du es darfst, mach es ruhig, wahrscheinlich kannst Du dann sofort von der Waffe Gebrauch machen, wenn ein Bankräuber die falsche Tür erwischt und dann die Verkäuferin als Geisel nimmt, um das Brötchengeld einzukassieren. Dirty Harry ist das ja auch immer passiert, damals in San Franzisco.

Gruß,

Mbogo
 
Registriert
30 Okt 2005
Beiträge
6.866
Wir haben nach dem Unterricht Schussversuche unter anderem auf tote Schweine aus dem Konfiskatraum gemacht. Das wollte vorbereitet sein :roll:

Jugendlicher Forscherdrang, was macht mehr "Loch"
 
A

anonym

Guest
mbogo: ich weiss ja wirklich nicht, wo du wohnst...aber auch in meinem Umfeld sehen es die Leute definitiv gelassen. Ich wohne in einem 20.000 EW "Dorf" Da juckt es keinen.

Und auch in der Stadt wo ich meine Wildkammer habe...ich muss um zur WK zu kommen mitten durch die Stadt fahren, an diversen Altstadtkaffees und Restaurants mit Biergartenbetrieb 3 m neben der Strasse vorbei.

Wenn ich Erfolg hatte liegt halt meine Beute auf dem Wildberger der Anhängekupplung.

Das Einzige, was mir dort bereits mehrfach passierte, dass mir Gäste der Strassenkaffees nachgegangen sind um mich in der Wildkammer interessiert neben dem erlegten Stück am Haken anzusprechen, ob man denn ein Stück Wild käuflich erwerben könne?! Bzw. mir andere interessierte Fragen zu stellen.

Und diese Stadt lebt quasi vom Tourismus...soll heissen, den Leuten die mich da ansprachen bin ich nicht bekannt. Und ja, auch in der WK stand ich mit geholsterter KW.

So viel Schiss können die ja nicht gehabt haben, wenn sie nachts einem offensichtlich bewaffneten Fremden in einen weiss gekachelten Raum mit Wasseranschluss, Abfluss und diversen Metzgerutensilien folgen...

Meine Güte, Leute wie du sind es doch, die mit Bezeichnungen wie Dirty Harry ein schlechtes Licht auf uns werfen lassen.


@GNB: heute undenkbar...Tierversuche...heute darfst für sowas maximal noch lebensecht geformte Tofu Replikate hernehmen ohne Ärger zu bekommen...;-)
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
166
Zurzeit aktive Gäste
374
Besucher gesamt
540
Oben