Extreme Range Hunter...

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.... kann ich überhaupt nicht belegen oder bestätigen, dass Wild sich "etwas merkt".....
.....In unseren Breiten liegt der allgemeine Erholungs-, Freitzeit- Landwirtschaft- und Verkehrsdruck weit über dem was die Jagd an Druck generieren kann......
.....Bei einem "Nahschuss" ist der Beunruhigungsbereich ungleich kleiner als bei Fernschüssen,.....
.....Der Unfug mit der Intervall-Jagd ebenso völlig abwegig......
......Zu allen Zeiten konnte Schalenwild unter Kontrolle gehalten werden, ......

:no:

Diesmal liegst Du aber meilenweit daneben, mein Lieber! ;-)
 
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@stoeberjäger Guten morgen

aus meinem letzten Post pflückst du die nachstehenden Punkte als "meilenweit daneben" heraus.

Dazu möchte ich doch nochmal eingehen:
1).... kann ich überhaupt nicht belegen oder bestätigen, dass Wild sich "etwas merkt".....
wo alles totgeschossen ist kommmt natürlich nix mehr hin

2).....In unseren Breiten liegt der allgemeine Erholungs-, Freitzeit- Landwirtschaft- und Verkehrsdruck weit über dem was die Jagd an Druck generieren kann......
In welchem jagdlichen Paradies jagst du denn?

3) .....Bei einem "Nahschuss" ist der Beunruhigungsbereich ungleich kleiner als bei Fernschüssen,.....
Wie überwindest du denn so die 300 m bis zum Anschuss?

4).....Der Unfug mit der Intervall-Jagd ebenso völlig abwegig......
Unwiderlegte Behauptungen, die noch nirgend bestätigt sind und mehr darauf hoffen, dass von irgendwoher neues Wild nachrückt

5)......Zu allen Zeiten konnte Schalenwild unter Kontrolle gehalten werden, ......
Wenn vom Schwarzwild abgesehen wird, ist das aber auch schon der einzige Punkt.

Immerhin scheine ich mit den anderen Punkten deinen Ansichten doch zu entsprechen.
 
A

anonym

Guest
@

Muß aber auch als Privatjäger sagen, dass stj mehr an der Realität ist... ;-)

Dazu möchte ich doch nochmal eingehen:
1).... kann ich überhaupt nicht belegen oder bestätigen, dass Wild sich "etwas merkt".....
wo alles totgeschossen ist kommmt natürlich nix mehr hin
Doch, Wild merkt sich Vorgänge sehr wohl, gibt sie sogar über Generationen weiter. Belegt durch Versuche mit Vögel in GB

2).....In unseren Breiten liegt der allgemeine Erholungs-, Freitzeit- Landwirtschaft- und Verkehrsdruck weit über dem was die Jagd an Druck generieren kann......
In welchem jagdlichen Paradies jagst du denn?
Hier stimme ich der Grundaussage zu, sofern in Intervallen gejagt wird. Dauerndes Rumfahren, Jagen, Nachstellen, Pirschen ist sicher schädlicher.

3) .....Bei einem "Nahschuss" ist der Beunruhigungsbereich ungleich kleiner als bei Fernschüssen,.....
Wie überwindest du denn so die 300 m bis zum Anschuss?
Bei einem Nahschuss ist der Beunruhigungsbereich sicher nicht kleiner....


4).....Der Unfug mit der Intervall-Jagd ebenso völlig abwegig......
Unwiderlegte Behauptungen, die noch nirgend bestätigt sind und mehr darauf hoffen, dass von irgendwoher neues Wild nachrückt
Habe sie letztes Jahr erfolgreich im Herbst und Winter in Form von Sammelansitzen eingeführt und bin mit dem Ergebnis (Strecke und Ruhe) sehr zufrieden. Werde es sogar weiter ausbauen.

5)......Zu allen Zeiten konnte Schalenwild unter Kontrolle gehalten werden, ......
Wenn vom Schwarzwild abgesehen wird, ist das aber auch schon der einzige Punkt.
bis auf Schwarzwild, ja



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…immer der Meinung, dass es unangebracht ist, von der Position hinter einem PC diverse Vorurteile zu verbreiten. Vor allem bin ich der Ansicht, dass Jäger sich keinen Gefallen tun, wenn sie dabei an Heiligkeit grenzende Waidgerechtigkeit und Trefferwahrscheinlichkeit fordern, so lange sie selbst noch zu Drückjagden oder Niederwildtreibjagden gehen wollen. Das passt nämlich nicht zusammen, ist scheinheilig…
Und ich bin immer der Meinung, dass es unangebracht ist, von der Position hinter einem PC das extreme range hunting als Variante des sportlichen Jagens zu propagieren, sich dabei auch noch irrenderweise auf das Jagdverständnis von Ortega y Gasset zu berufen und so die Hemmschwelle für Nachahmungstäter zu senken. Dass das aber pathologisch ist, sieht man am Herumlavieren in der Argumentation zwischen extreme range und long range.

Kurz und knapp: Es heißt long range hunting, aber extreme range shooting. Der long range hunter kann und darf (muss unter Umständen sogar) vom extreme range shooter lernen. Um zu lernen muss er aber das extreme range shooting nicht als Jagd akzeptieren. Als Jäger darf er es gar nicht akzeptieren. Und das ist kein Widerspruch, denn es heißt nicht umsonst: An educated man can entertain a thought without accepting it.
Und mehr ist an diesem ganzen Thread nicht dran, der Threadtitel ist eine fehlgeborene Chimäre aus Unvereinbarkeiten. „Extreme range shooting“ als Titel, keine Tiere als Zielscheibe und keine jagdlichen Zitate: Alles bestens.

Weiterhin: Kein einziger großer Denker deckt die hier explizit in Rede stehende Form des „Jagens“. Keinen Philosoph. Kein großer Jäger. Von einem Kai-Uwe Denker beispielsweise nur schärfste Verachtung. Nicht einmal ein schreibender Psychopath wie Hemingway (nur mal exemplarisch aus The short and happy life: „You don’t shoot them from cars.“). Niemand liefert ein Feigenblatt, der extreme range hunter steht völlig ohne Hose da. Zitate sind daher völlig daneben. Scharfe Kritik ist insoweit nicht verwunderlich.

Und zur unterstellten Scheinheiligkeit wegen der Teilnahme an Drück- und Treibjagden: Diese beiden Formen koordinierter Jagd sind immerhin mit dem Jagdverständnis des von Dir bemühten Ortega y Gasset mühelos in Einklang zu bringen und vielmehr lediglich eine Frage der konkreten Umsetzung und davon ausgehend dann möglicherweise der individuellen Kompromissbereitschaft in Sachen Moral. Eine Erklärung erübrigt sich, das geht aus meinen obigen Einlassungen und sowieso aus dem von Dir nicht gelesenen Originaltext überaus deutlich hervor.
 
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zu #214:

Möglicherweise liegt das Extreme range hunting näher.
Kenne zwar das Revier nicht, aber wo er seine Schießfertigkeiten optimiert
dürfte eigentlich wenig Wild stehen

1) Totgewschossenes Wild mekt sich nix mehr und wenn das bei "übrig gebliebenen" der Fall wäre, könnte man an gleichen Plätzen nicht immer wieder, oft am gleichen oder nächsten Tag nichts mehr erlegen können.
Von wie vielen Generation kann denn bei Wild gesprochen werden, die "schlechte Erfahrungen" weitergeben. Ein Kumpel von mir jagt im Nürnberger Reichswald und hat von nahezu einem einzigen Hochsitz der an einer Kirrung steht um die 300 Sauen erlegt.

Für mich kann da nur beim Rehwild keinerlei "Merkerei" feststellen. In meinem kleinen PB habe ich 70% aller Rehe von 3 Plätzen aus erlegt. Da es sich um Schneisen oder Straßen handelt, blieben öfter Stücke übrig und das waen dann die Geißen.

2) wir wollen doch nicht so tun, als ob das ein Jäger mit halbwegs Erfahrung und Revierkenntnis überhaupt so betreibt.
Schon weil sich nicht jeder Revierteil überhaupt zum Pirschen eignet. Fahren an sich beunruhigt Wild nicht, eine Verknüpfung ist aber möglich, falls mehr (vor einem Schuss) dort gestanden haben.
Wer keine Ausdauer, Zeit und Geduld hat, der hockt sich nicht irgendwo hin ob was vorbeizieht, sondern ist "aktiv". Das macht die Unruhe aus und nicht wenn einer still irgendwo ansitzt, nicht weit zum Auto hat um ohne große Revierbeunruhigung das Feld zu räumen.

3) wenigstens da eine Übereinstimmung

4) Wenn sich ein Regelung bewährt hat, warum nicht beibehalten. Wie lang der Ruheintervall ist, wir dwohl auch eine Rolle spielen. Für Werktätige die nur am Wochenende jagen (können), ist eine Woche Pause sicher ausreichend. Die eigentliche Intervalljagd geht aber von längeren Pausen aus. Waidheil im voraus.

5) das kennen wir ja alle.

Schönes Wochenende
S.h.
 
A

anonym

Guest
@ Sir: Du weißt, wie und wo ich jage, ich weiß es von Dir. Was bei einem möglich ist, ist wohl beim anderen nicht möglich. Daher wohl auch die Abweichungen.

@ Seamaster:

Absolut erstklassig geschrieben, hervorragend auf den Punkt gebracht! Ich habe Dein Statement zweimal gelesen, so treffend finde ich es, finde meine Einstellung darin wieder.

Es wäre, an @ stoeberjaeger gerichtet, keine Diskussion geworden, wenn eine klare Stellungnahme, wie von Seamaster geschrieben, gekommen wäre. Eine Achtung vor der Kreatur, das Standing, die Einflüsse diverser Interessensgruppen im besonderen und schlichtweg der gesamten Öffentlichkeit im allgemeinen auf die Jagd hier in Europa, verbietet solche Schüsse auf über 1 km auf Wild. Selbst die Denke eines in unseren Augen tierschutzgerecht jagenden Schützen und auch des Trophäenjägers verbietet solch ein Handeln auch im Ausland. Zudem ist es nicht notwendig.

Und trotzdem gestehe ich Menschen zu, dass sie geistig / menschlich durch mir nicht bekannte Umstände so weit gekommen sein könnten. Doch selbige gehören meines Erachtens eher auf die Couch oder zur Hypnosetherapie als hinter eine Waffe, denn dieses Handeln ist nicht mit Achtung vor der Kreatur oder sportlichem JAGEN in Einklang zu bringen. Deshalb auch keine, wirklich überhaupt keine Spur einer aufkommenden Bewunderung. Auf Scheibe hätte ich diese schon. Das ist der kleine aber feine Unterschied.

Eines verstehe ich die ganzen Seiten über und bei aller Toleranz gegenüber Anderer Meinung nicht:

Warum kann man nicht ganz klar schreiben, dass man derartiges Handeln für in Ordnung findet? Warum muß man deplatzierte Dritt-Zitate als Legitimation aufführen, reicht nicht die eigene Einstellung für ein Argument? Eine klare Stellungnahme ohne Zurückrudern, wie "ich finde es auf Wild in Ordnung", " ich finde es auf Scheibe in Ordnung, auf Wild nicht" oder "ich finde es nicht in Ordnung", WEIL ... hätte gereicht. Das ganze Beiwerk war alles andere als nötig. Schon gar nicht, wenn man weiß, wie ausgezeichnet Du mit der Büchse umgehen kannst und aufgrund eigener Erfahrungen im Bereich 400m sehr gut weißt, wie sicher ein "quick clean kill" auf 1.700 m ist.
 
A

anonym

Guest
218 postings, 15 Seiten, Rechtfertigungen, Zitate usw. ... sorry, aber da brauche ich wirklich nicht mehr schreiben.
 
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. ... sorry, aber da brauche ich wirklich nicht mehr schreiben.

Nein, das brauchst Du wirklich nicht, weil seit einiger Zeit aus Deinen Beiträgen kein Interesse mehr abzulesen ist, sondern nur noch fixierter "Positionenkampf".

Was wolltest Du hier den lesen?: "ja, wir Long(extreme)range Schützen propagieren unsichere Schüsse auf Wild jenseits uneres Leistungsvermögens".

Das wirst Du nicht zu lesen bekommen, weil es falsch ist und das wurde 100x betont. Persönlich kenne ich auch keinen einzigen "Extreme Range" praktizierenden Jäger und verherrliche das auch nicht. Sehr wohl finde ich diese Entwicklung in Teilen der Welt interessant und deshalb habe ich den Artikel eingestellt. Und selbstverständlich kann ich ebensowenig wie sonst jemand hier beurteilen, was irgendwo auf der Welt ein Schütze mit seiner Ausrüstung zu leisten vermag. Das verändert sich auch ständig und erweitert sich, ohne dass wir die Entwicklung mit unserer Jagdtradition überhaupt mitbekommen. Als Beispiel muss man sich nur mal die militärischen Schussweiten der Sniper anschauen,wie sich das von 8x57 mit 4x Zielfernrohr über .308 - .300WinMag - .50BMg - .338 LM - .408 Cheytac bis jetzt entwickelt hat, mit open end.

Wenn man es nicht beharrlich ignorieren will, kann man es sich auch leicht klarmachen. Näher Dich doch mal von weit zu nah der Grenze, was ein guter Schütze beim Büchsenschuss auf Wild ethisch vertretbar noch schaffen könnte:

200m sicher ohne Zweifel.
2000m ganz sicher nicht mehr?
Und dazwischen?
Wo hört es auf?
Na?
Und kein Wischiwaschi, bitte, nach dem Muster, naja, so etwa zwischen 600m und 800m....warum dann nicht 810m? ;-)

Verstanden?
 
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An Stoeberjäger

Du wirst hier wenige finden, die deine Position verstehen, mag es die Widersprüche menschlichen Denkens und Handelns zu Ursache haben.
Du hast den Flintenschuss, seiner einzuräumenden Unsicherheit wegen angeführt und zu Recht darauf hingewiesen, dass auch ein Hase ein Wirbeltier ist.
Nun machen gerade die Briten hier einen Unterschied, der in der Sache unlogisch ist aber eben existent.
Der Brite spricht von Sport, wenn er Jagd meint. Er macht sich die Fasane schwer, extra hoch und schnell sollten sie sein.
Ganz anders beim Stalken auf Rotwild, wie ich es oft erlebt habe. Ran, dichter und noch dichter. Schüsse auf über hundert Meter steht's so irgend ging vermeidend. Auch Sports!
Im ersteren Fall liegt der Sport im schwierigen Schuss begründet im zweiten Fall im Versuch maximaler Annäherung.

Das versteht auch Lieschen Müller.

Seit wenigsten zwei Jahrhunderten versucht der Jäger mittels optischer Zielsysteme seine Trefferquote zu steigern. Nun beginnt die Ära der Computergestützten Zielsysteme.
Schon ersteres wurde lange verachtet gar geächtet. Langsam stieg die Akzeptanz. Du bist deiner Zeit voraus und ganz ehrlich so weit weg am andern Ende menschlicher Jagdpassion, wie meine Position eben auch extrem ist.
Diese Enden sind nicht zur Deckung zu bringen.
Ich träume von Afrika, und wenn dann einzig auf eine Art. Ich wollte mich "in harms way" stellen, wie Mark Sullivan es formuliert.
Er geht soweit zu sagen, was er macht ist Jagen, alles andere Killing.
Soweit würde ich nicht gehen wollen, aber es sind sich diametral gegenüber stehende Ansätze zur Jagd.

Um es überspitzt auszudrücken, dein Weg führt zu Computergestützten Zielsystemen auf Drohnen, die über Maisfeldern kreisend von zuhause bedient werden.
Am anderen Ende meines Weges liegt der schlammverkrustete Fellgekleidete Jäger, der am Boden liegend mit dem Speer auf die Beute am Wasserloch lauert.
Von dort kommen wir und weiter in deine Zielrichtung will ich nicht.

Wir befinden uns auf einem Zeitstrahl, und wie so oft in unserer Kultur ist die Frage, gehen wir weiter?
 
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An Stoeberjäger

Du wirst hier wenige finden, die deine Position verstehen, mag es die Widersprüche menschlichen Denkens und Handelns zu Ursache haben....

Ja, so ist es und das weiß ich auch. Es kostet Überwindung, das eigene Handeln auch mal aus der Sicht seiner Kritiker zu beleuchten, wenn dabei die Gefahr besteht, geliebte Praktiken anschließend eventuell etwas verändern zu müssen.


....Im ersteren Fall liegt der Sport im schwierigen Schuss begründet im zweiten Fall im Versuch maximaler Annäherung....

Ja, und beides ist doch eine großartige Bereicherung des persönlichen Jagderlebens, so lange der Tod des Tieres dabei einem vernünftigen Zweck dient und der Schuss nach unserem Verständnis verantwortbar war, weil der Jäger ihn ausreichend beherrscht hat. Dafür spreche ich mich auch zu weiten Schüssen aus: sie stellen nach meinem Verständnis eine ausgesprochen schöne und spannende Bereicherung der eigenen jagdlichen Optionen dar, so lange sie ebenso sicher beherrscht werden, wie alle anderen Schüsse, die man mit der Gefahr von schlimmen Verletzungen für das beschossene Wild, abgibt!

....Nun beginnt die Ära der Computergestützten Zielsysteme. Schon ersteres wurde lange verachtet gar geächtet. Langsam stieg die Akzeptanz. Du bist deiner Zeit voraus und ganz ehrlich so weit weg am andern Ende menschlicher Jagdpassion, wie meine Position eben auch extrem ist.
Diese Enden sind nicht zur Deckung zu bringen....

Ich versuche nur noch etwas Schritt zu halten und habe auch kein Problem mit Andersdenkenden. Schön, dass wir die Jagd noch so erleben können, wie wir sie ganz persönlich mögen, so lange kein Unsinn dabei herauskommt, der nach Regelverschärfungen schreit.
Ein Abschuss mit Joystick am PC würde mir aber auch keinen Spaß mehr machen, da würde mir die Herausforderung handwerklicher Fähigkeiten und körperlicher Einsatz fehlen. Sollte das zur Lieblingsart des Jagens einer neueren Generation werden, ziehe ich mich eben "auf's Altenteil" zurück! :biggrin:

....Wir befinden uns auf einem Zeitstrahl, und wie so oft in unserer Kultur ist die Frage, gehen wir weiter?

Das ist doch eine schöne Gemeinsamkeit unserer Auffassungen und m. E. haben wir gar keine Wahl. Wir werden mitgehen, so, wie es immer war. Nur wir "alten Säcke" dürfen das Recht für uns beanspruchen, diesen Weg nicht mehr zu verstehen und auch nicht mehr zu mögen, in einer verfremdeten Welt. Das macht uns dann eines Tages den Abschied leichter. ;-)
 
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Sieht man die Clips auf Youtube oder sonst wo an, dann sind nicht nur "gelinde Zweifel" darüber angebracht, wie hoch die Trefferquote und dann noch als "Verfeinerung" die Treffgenauigkeit ist.
Keiner weiß, falls er nicht dabei war, der wievielte Schuss so getroffen hat, dass man es ohne große Einwände oder gar mit ungläubigem Staunen als wahr akzeptieren würde.
Wenn bei mehrerem Wild ein Stück tot- oder angeschossen wird, reagieren anderen meist mit. Auf große Schussweiten kommt auch vom lauten Mündungsknall wenig an und der Geschossknall ist ungleich leiser. Selten sind Fehlschüsse dokumentiert, wo sich das zeigen würde.

Miltärisch/jagdlich einen Vergleich mit der Ausrüstung des WKII zu ziehen, geht bzw. ging schon damals an der jagdlichen Einstellung und "Gesinnung" vorbei. Der Ortega hatte dazu Grundsätze postuliert, die von Seaman zietert, heute mehr denn je Gültigkeit haben.

Ohne jetzt von mir ausgehen zu wollen (irgend einen Maßstab sollte man anlegen können), denke ich, ohne es definitiv zu wissen, ein Jäger mit (etwas) über der durchschnittlichen Schießfertigkeit zu sein. Jagdlich noch nie über 250m schießen zu wollen, von "müssen" ganz abgesehen, habe ich schon über 10x bei Schießen vor einer mehr oder weniger großen Korona auf 300 m geschossen.

Unter all diesen Umständen und bei Beobachtung besserer Schützen als ich es bin, sind schon auf die "läppischen 300m" die Unwägbarkeiten so groß, dass es auf Wild, falls ein Nahschuss-Treffer zum Vergleich dienen soll, in hohem Maße fragwürdig ist. Wer den Ortega nicht gelesen hat wird das schon nicht tun, und falls doch, erst recht nicht.

Wenn bestimmte Veranstaltungen als "Weitschuss-Verhinderungs-Seminare" ausgeschrieben sind, dann können sich die Teilnehmer selbst oder die "Mitbewerber" davon ein Bild machen, wie schwierig und mit welchem hohen Unsicherheitsfaktor Schüsse belastet sind, die noch weit unter "Long range hunting" liegen.

Häufig liegt es aber daran, das trotz guter Ausrüstung deren Leistung aufgrund der eigenen Schießfertigkeit nicht umzusetzen oder auszunützen ist, von "Ausreizen" gar nicht zu reden. Wer viel schießt und viele Kameraden, Kumpels, Bekannte, Pächter, Förster, Anfänger und alte Knaben schießen schieht, für den sind Dredds wie dieser jenseits von gut und böse.
Solange man von "long range shooting" spricht, ist das eigentlich (Wertfrei-) neutral, sobald das auf Wild geht, braucht es keinen Ortega, da reicht das eigene jagdliche Gewissen und die Beherrschung eines übermächtig werdenden Beutetriebes.

Kein deutscher Jäger muss was totschießen und wenn er es müssen sollte, dann weil er vorher nicht versucht hat, dem auszuweichen. Ein Jäger "will" was erlegen und muss sich dabei doch im Griff haben. Der Eskimo schießt seine Robbe nicht auf 300, 600 oder 800m. Er wartet geduldig, bis das Wild auftaucht. Wir glauben nicht warten zu können, sondern versuchen aktiv an Wild zu kommen. Wenn diese Fertigkeit verkümmert ist oder noch nie vorhanden war, dann entsteht der Jagddruck, von dem immer wieder berichtet wird.

Miltärisches Long range ist eine Sache von hitech, die eine gewisse Überlegenheit gegenüber schlecht ausgerüsteten und ausgebildeten Gegnern bringt und trotz dieser Überlegenheit kommen auch Sniper, Counter Sniper, Marksman und was auch immer zu Tode.
Beim sportlichen longe range Schießen, ist der blanke Wettbewerb unter den Teilnehmern der Selbstzweck, was durchaus eine legitime Art des Schießsports ist.

Man kann immer nur von sich ausgehen, falls man überhaupt reflektiert was man macht. Jagdlich ist das vielleicht durchsichtiger und offenkundiger als im "zivilen" Leben.
Ein schönes Wochenende wünscht allen Disku-Tanten S.H.
 
Zuletzt bearbeitet:
A

anonym

Guest
Néné, ganz sicher machen einige herausragende Longrangejäger auch in Sachen Tarnung und Anschleichen den üblichen Lodenjockel locker links. :p

Ich übersehe es einfach mal dass Du mir ein "lustiges herabsetzendes Schubladenstempelchen" aufdrücken willst. ;-)
Wenn Dir so viel an Wortwahl liegt darfst Du Dich aber gerne damit auseinander setzen wie man als Jäger in Deutschland das "Anschleichen" korrekterweise bezeichnet. :roll:

Offenbar könnten aber Deine Comic-Helden noch was vom Lodenjockerl lernen.
Die schaffen es schon lange, ziemlich lange sogar, näher ran zu kommen. :p
 

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