Experten vortreten: Was ist diesem Bock passiert?

A

anonym

Guest
Servus Buben,

am Freitag musste ich mich zwischen Bockjagd und Ausruhen für das Freitagnachtprogramm entscheiden. Da es immer phasenweise regnete entschied ich mich fürs Sofa. Leider blieb ich da nicht allzu lange.

Anruf von einem Kumpel. Er bräuchte meine Hilfe bzw. meinen Hund für die Nachsuche.
Hundilein sofort wach bzw. aktiv nachdem sie gesehen hatte, dass ich mit der roten Nachsucheleine rumgewedelt habe.
Anschuss war vom Schützen bereits markiert. Bock war im Wald nach ca. 50m sofort gefunden. Bock auf die Wiese geschleift und begutachtet.

Interessant ist der Äser, der Träger, die Lauscher und die komplett fehlenden Brunftkugeln.

Was ist mit diesem Bock passiert?
Natürlich habe ich selber auch eine Theorie, will aber Eure Meinung dazu hören.
Nach Angaben des Schützen trat der Bock vertraut ohne sichtliche Einschränkungen auf die Wiese.

Äser und Lauscher:
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Träger:
3763323164616131.jpg


Stelle wo die Brunftkugeln sitzen sollten:
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Äser bessere Aufnahme:
3263323261353064.jpg
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Lag auf der Fluchtfährte ein Stacheldraht dazwischen?
 
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Die Wunden sind doch frisch warum soll er in der kurzen Zeit nicht von Fuchs oder Sauen angeschnitten worden sein.

Etwas skeptisch macht mich der Versuch eines Kehlbisses, so dass ich da zuerst an einen Hund denken würde.

Wölfe gibts in der Region wo euer Revier liegt ja eher nicht.





PH
 
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Ist ja Wahnsinn :shock: Ich wette ihr zwei habt ganz schon gestaunt als ihr den so gesehen habt!

Vielleicht einer der politisch gewollten Topprädatoren, zumindest der Wolf soll ja sehr weit rumkommen und rein theoretisch überall in Deutschland auftauchen können (was weiß ich), allerding schwer zu glauben, dass er einem solchen entkommen sein soll. Vielleicht doch eher ein wildernder Hund oder eine Drahtschlinge (aber warum sollte er da ausgerechnet die Brunftkugeln verlieren).
Sehen auf jedenfall so glänzend und mit dem schweißenden Äser recht frisch aus die Stellen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4627

Guest
Hund, Luchs, Fuchs... irgendsowas. Der Kehlbiss wundert mich sehr. Wieso Kehlbiss bei einem bereits verendetem Stück... würde dann schon eher auf einen Fuchs weisen, weil diese ja doch öfter mal das Haupt klauen.
 
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Die Verletzungen am Äser sehen ja fast wie abgenagt aus, könnte es nicht auch sein, das sich am verendeten Stück Dachs bzw. Marder rangemacht haben und dann evtl. durch die Nachsuche gestört worden sind?

Grüße und guten Nacht
FJ
 
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JEF schrieb:
Hama schrieb:
Kehlbiss wundert mich sehr. Wieso Kehlbiss bei einem bereits verendetem Stück...

Evtl war das Stück durch den Schuss noch nicht verendet.

War auch mein Gedanke. Vielleicht brach der Bock fast vor dem Fuchs zusammen und der hing ihm halt noch an die Drossel. Ich würde jedenfalls auch auf Fuchs tippen. Wärt ihr 10 Minuten später gekommen wär der Pansen bereits verspeist gewesen.
 
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Nach meiner laienhaften Meinung hat der Bock noch gelebt, als ihm die Verletzungen am Äser zugefügt wurden. Dafür spricht die Menge und Verteilung des Schweißes. Es sieht aus, als wäre er durch einen Biß in den Äser erstickt worden/ am eigenen Blut erstickt. Demzufolge müßte das Tier, das ihm die Verletzungen beigebracht hat, ausreichend groß und kräftig genug sein, den Bock zu packen und zu halten, bis es vorbei ist.

Der Kehlbiß/ der Ansatz zum Kehlbiß ist m. E. angebracht worden, als der Bock schon tot war. Hätte er noch gelebt, müßte auch dort Schweiß zu finden sein. Der "Kehlbiß" sieht irgendwie ziemlich "unentschlossen" aus, das abgeschabte Fell macht den Eindruck, als wäre dort ein eher stumpfes "Werkzeug" zum Einsatz gekommen, mehr so in Richtung Quetschung als Biß. Das sieht nicht wirklich aus wie "Profi- Arbeit".

Zu den fehlenden Brunftkugeln: Wölfe sollen größere/ schnellere Beutetiere dadurch schwächen, daß sie von hinten angreifen und u.a. Stücke aus den Weichteilen herausreißen. In der Nähe dieser Verletzung ist bei dem Bock wiederum Schweiß zu sehen, wenn auch nicht besonders viel, was dafür spräche, daß der Bock zu diesem Zeitpunkt noch lebte. Das spräche für einen Caniden.

An den Lauschern ist auf den Bildern kein Schweiß zu erkennen, demzufolge müßte das auch nach Eintritt des Todes passiert sein. Ansonsten sind keine Spuren von Konsum zu erkennen. Der Urheber der Verletzungen war also nicht besonders hungrig.

Zu guter Letzt die Reaktion von Hundi, der offenbar ganz unbeeindruckt und völlig selbstverständlich den Bock gefunden hat,

Für mich sieht es danach aus, als käme am ehesten ein Hund als Verursacher in Frage.
 
A

anonym

Guest
Au dem Foto kann ich das nicht 100% einschätzen, aber man kann ja gut den Abstand zwischen den Fangzähnen erkennen. Das dürfte dann die Frage evtl. beantworten können, ob dass für einen Fuchs noch passt.
 
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Ich schließe mich einen Vorschreibern an und wundere mich, dass noch keiner auf Luchs getippt hat!
 
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Etwas ähnliches ist mir bei der Erlegung eines Hirsches vor einigen Jahren passiert.

Hirsch im letzten Licht geschossen, geht mit hörbarer Todesflucht in den schon dunklen Bestand. Ich fahre erst zu dem nahegelegenem Treffpunkt und bin etwa 40 min nach dem Schuss mit der Korona am Stück.
Erst im Licht der Lampe sehen wir, dass bereits Brunftkugeln und Lauscherspitzen fehlen.

Da den ganzen Abend und auch beim Schuss eine Rotte Sauen auf der Fläche waren, hatten wir die vorrangig in Verdacht. Könnte aber auch Fuchs gewesen sein. Jedenfalls gab es keine Beweise für die eine oder andere Theorie. War dann bei der Trophäe auch nicht mehr so wichtig.
 

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