Euer liebstes Rehwildkaliber?

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14 Okt 2012
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Servus,

mein Lieblingskaliber für die Rehjagd und den gelegentlichen Überläufer ist die 6,5x55.
Meistens verschieße ich das Nosler Accubond 140 grain mit einer V0 von 815-840 m/s. Die Rehe gehen bei Kammertreffern max 20 m, meistens so um 10. Dafür ist die Entwertung sehr gering.
Ich denke da werden sich alle Mittelkaliber nichts nehmen.

Für DJ nehme ich dann lieber meine 300 WSM mit 180 grain Accubond.
 
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Ich nutze auf Rehwild am liebsten ein 100 gr .264 Ballistic Tip Hunting, die Mündungsgeschwindigkeit aus der 6,5x55 ist ca. 920 m/s.
Bei Kammertreffern geringe Entwertung und kleine Fluchtstrecken, man sollte dafür aber nicht auf kürzere Entfernung als 50 m schießen.


Das Zauberwort mag hier das Hunting sein, ansonsten habe ich damit genau 1 Mal ein Stück geschossen
(120m) , und nie wieder.:no:

So hefte Hämatome hat ich noch nie ! :sad:

Den Rest der Labo hab ich auf dem Stand verballert....

Remy
 
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....Ich denke da werden sich alle Mittelkaliber nichts nehmen.....

So ist es.

Wenn man sich den biologischen Wirkmechanismus von Geschossen durch Wildkörper vergegenwärtigt, dann sterben die meisten Tiere an Kreislaufzusammenbruch nach erheblicher Organzerstörung. Ob diese Organzerstörung durch ein schnelles 4,8 g KS im 5,6mm Kaliber, ein gemütliches 18,5 g TMR im 9,3mm Kaliber oder ein 120 gr. TTSX im 6,5mm Kaliber erreicht wurde, ist völlig wurscht. Tritt dieser Kreislaufzusammenbruch nicht schlagartig ein, und das tut er bei reinen Lungendurchschüssen nicht immer, dann gibt es eben so lange Fluchtstrecken, wie das Gehirn und die Körpermotorik noch arbeiten.
Natürlich KANN ein (schnelles/stumpf-großkalibriges) Geschoss einen sofort wirksamen (umwerfenden) Schock auslösen, wenn es aufgrund günstiger Konstellation und Treffersitz auch ohne unmittelbare Zerstörung des ZNS so starke Nervenreizungen auslöst, dass die "Schaltzentrale" augeblicklich den Betrieb einstellt, aber dieser Vorgang ist noch nicht vollständig entschlüsselt, sehr variabel und bekanntermaßen nicht monokausal der verwendeten Munition zuzuordnen.

Wenn Tiefenleistung im (kleinen) Wildkörper keine große Rolle spielt, wie etwa bei Rehwild oder Fuchs, dann kann man zwar von einem Geschoss mit "weichem" Aufbau bei sehr hoher Vz mit größerer Wahrscheinlichkeit von einer schlagartigen Wirkung ausgehen, weil die Bildung hydrodynamischer Druckwellen mit heftiger Organzerstörung und starker Nervenreizung gefördert wird, aber auch da kann es mal zu Ausnahmen kommen. Man erkauft sich solche Wirkung eben mit geringer Tiefenwirkung, wenn das Wild mal stärker ist und oft auch mit hoher Wildpretzerstörung.
Das beurteilt man aber besser erst nach 500 oder 1000 Abschüssen, idealerweise unter Verwendung von Munition eines Loses, was nicht so oft vorkommen dürfte und verbreitete "Jagdgeschichten" über die tollen eigenen Patronen doch erheblich in Frage stellt. ;-)
 
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Stoberjäger hat in seinem Beitrag (s.o.) natürlich recht, aber es geht ja um "liebstes Rehwildkaliber" und da gibt es schon Faktoren die man nur persönlich beurteilen kann. Mir z.B. ist es lieb wenn der Rückstoß möglichst gering ist. Und eine 9,3 ist natürlich auch möglich um Rehwild zu erlegen, aber bei meiner Waffe (98er) in 9,3x62 muss ich mich erst 1-2 Sekunden nach dem Schuss orientieren wo das Wild ist. Bei der 7x57 ist das nicht so stark ausgeprägt und bei der 5,6x57 kann ich das Zeichnen und die eventuelle Flucht durch das Zielfernrohr beobachten. Aber ich bin auch ein Leichtgewicht und ein 100kg Mann mit schwerer Waffe kann das vielleicht auch bei einer 9,3 da er andere Voraussetzungen mitbringt als meine Kleinigkeit.

Welches Kaliber man nun bevorzugt hängt doch sehr von äußeren Umständen ab, welche bei jedem anders sind und nicht zuletzt mit den Erfahrungen die man selbst gemacht hat. Aus dem Grund können Kaliberdiskussionen auch nicht aussterben.

Wh
 
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Mein liebstes Rehwildkaliber ist die .243WIN.
Selbstgestrickte Laborierung mit dem Hornady 100gr. Interlock BTSP.
Präzise, rasant, umwerfend und wildbretschonend.
Was kann Jäger sich mehr wünschen?
Neben Rehwild habe ich damit auch schon Gams, Muffel und Rotwild erlegt.
Bei einem Widder und einem Tier konnte ich Geschossreste bergen.

Anhang anzeigen 54164
 
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Mein liebstes Rehwildkaliber war die 5,6x50R. Anfangs die 4,1g RWS geschossen, dann 3,9g Nosler vom gewerblichen Wiederlader.
Ich beurteile weniger das Kaliber, sondern mehr das Geschoss. Eine Aussage kann man meiner Meinung nach erst bei 30+ Abschüße machen.
Mit oben genannter Kombi war ich zufrieden.

Da seit etwa 3 Jahren vereinzelt Schwarzwild in den Nachbarrevieren vorkommt und ich bei mir auch schon gefährtet habe, bin ich zur vollsten Zufriedenheit auf 308 umgestiegen.
Hab da das Sako Hammerhead geschossen und bin jetzt auf Accubond umgestiegen (da konnt ich 970 Schuß günstig kaufen). 1
Bin zufrieden damit.

Schieß im Jahr gute 40 Stück Rehwild


Wie überall, da wo es Sonne gibt, gibt es auch Schatten. Grundsätzlich sollte man sich überlegen, wo man seinen Schuß platziert, wenn das schwache, zarte Rehlein auf 30-50m beschossen wird.

Robert
 
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Ich :trophy:
5,6x61 (R) SE vom Hofe mit 63grs Aero bzw. 68grs HDB - perfekte Wirkung auf Rehwild. Es ist ein Märchen, daß eine hohe v0 automatisch eine große Entwertung nach sich ziehen würde. Die 5,6er vom Hofe ist wildbretfreundlicher als jede 7x64, .270 Win o.ä.
Mit der 5,6x57 R habe ich bisher nur Murmel und Fuchs erlegt, mit dem passenden bleifreien dürfte sich die Wirkung aber kaum von der 5,6x61 (R) SE unterscheiden...

Ich nutze auf Rehwild am liebsten ein 100 gr .264 Ballistic Tip Hunting, die Mündungsgeschwindigkeit aus der 6,5x55 ist ca. 920 m/s.
Bei Kammertreffern geringe Entwertung und kleine Fluchtstrecken, man sollte dafür aber nicht auf kürzere Entfernung als 50 m schießen.

Alle Versuche, in .224 eine passende Rehwildlabo für meine 22-250 mit 14" Drall zu finden habe ich eingestellt.
Entweder war die Präzision für mich unbefriedigend oder aber die Schußwirkung war nahezu unvorhersagbar.

14" ist natürlich extrem lang. Da ein passendes Geschoss zu finden ist extrem schwer.
 

JBB

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Mein 5,6*50 mag bei dem Drall die HDBs ned, das XLF V7 tat es dann 43gr.
 
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Das 45 grains HDB dürfte passen .
Negativ.
Bei Bleigeschossen gehen die Streukreise jenseits von 50 gr auf, bei Bleifrei sind es dann nur noch 35 gr.
Das Barnes TSX in 45 gr war nicht stabil zu bekommen.
Es gibt wohl noch südafrikanische Geschosse von GS Custom, die zu versuchen wären, aber die Beschaffung ist mir dann doch zu aufwendig.
 
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Negativ.
Bei Bleigeschossen gehen die Streukreise jenseits von 50 gr auf, ich schiesse auch 55 grs mit sehr gute Resultat bei Bleifrei sind es dann nur noch 35 gr.
Das Barnes TSX in 45 gr war nicht stabil zu bekommen.meine Du solltest "in meine Waffe" schreiben.
Es gibt wohl noch südafrikanische Geschosse von GS Custom, die zu versuchen wären, aber die Beschaffung ist mir dann doch zu aufwendig.


tømrer
 
H

hasenpeter

Guest
Ich schieße meine Rehe mit der .222 Rem. , 7x 57 R oder der .3006, die ersten beiden Kaliber mit dem Lutz Möller Geschoss, die 3006 mit EvoGreen, habe ich früher auch in 7x57 R verschossen, das passt schon. Im Grunde ist mir die Waffe dabei egal, wichtiger ist die Treffpunktlage.

Beste Grüße und Waidmannsheil
 
G

Gelöschtes Mitglied 8792

Guest
Das mit dem zu langen Drall kenne ich. Als ich meine 22-250 gekauft habe, wurde mir gesagt sie hatte einen 9" Drall. Mit schweren TTSX dann probiert, und ein Geschoss kam 90 Grad gekippt an. Nachgemessen.... 12" Drall.
Dann wurde der Lauf gewechselt . Jetzt 8" , und das passt.
 
A

anonym

Guest
Waidgenosse StJ hat wieder mal [oben],
hier mit Lampel/Langenbach "Der Schuß auf Schalenwild",
das "Schlußwort" gesprochen und
mit diesen kundigen Ausführungen
könnte das Buch der "Kaliberdiskussion"
jetzt zugeklappt werden.




...
...

Wenn man sich den biologischen Wirkmechanismus von Geschossen durch Wildkörper vergegenwärtigt, dann sterben die meisten Tiere an Kreislaufzusammenbruch nach erheblicher Organzerstörung. Ob diese Organzerstörung durch ein schnelles 4,8 g KS im 5,6mm Kaliber, ein gemütliches 18,5 g TMR im 9,3mm Kaliber oder ein 120 gr. TTSX im 6,5mm Kaliber erreicht wurde, ist völlig wurscht....
...
Wenn Tiefenleistung im (kleinen) Wildkörper keine große Rolle spielt, wie etwa bei Rehwild oder Fuchs, dann kann man zwar von einem Geschoss mit "weichem" Aufbau bei sehr hoher Vz mit größerer Wahrscheinlichkeit von einer schlagartigen Wirkung ausgehen, weil die Bildung hydrodynamischer Druckwellen mit heftiger Organzerstörung und starker Nervenreizung gefördert wird ...
...
;-)


Wie geht der schöne Spruch ?
"Es ist alles gesagt,
nur noch nicht von allen und jedem"
 
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A

anonym

Guest
Danke für den Literatur-Hinweis.
Den Lampel/Langenbach wirds ja wohl antiquarisch noch geben.




Dazu schreiben "Lampel/Langenbach; Der Schuss auf Schalenwild" schon 1974 ab Seite 72:

30844111rf.jpg


30844120df.jpg



...
...

und zur zuverlässigen BUM-UM-Wirkung führen die Autoren aus:

"....Wo durch einen Treffer lebenswichtige Organe unmittelbar zerstört werden, wie etwa beim Gehirn- und Rückenmarkschuss, beim Schuss auf den Hals (Träger) und dessen wichtige Gefäß und Nervenstränge, bei bestimmten Schüssen in Herz- und Hauptschlagader, da wird die ideale Schusswirkung ohne weiteres erreicht. In der Mehrzahl der Fälle aber wird es nicht gelingen, das Geschoss so genau ins Leben zu setzen...."

Wer also seine persönliche "Erfahrung" nicht nur aus ein paar (zufällig) erfreulichen Gelegeheitsabschüssen generiert, wird gelernt haben, dass es mit keiner (jagdüblichen) Patrone und keinem Geschoss bei reinen Kammertreffern zuverlässiges BUM-UM gibt. Das gibt die Kombination aus Wirkmechanismus eines Jagdgeschosses und der "Biologie des Ablebens" bei Lungendurchschüssen einfach nicht her!

ZUVERLÄSSIGES BUM-UM gibt es mit ALLEN Jagdpatronen nur bei oben beschriebenem Treffersitz und deshalb schreibe ich seit Jahren, dass keine (überflüssige) Kaliberdiskussion perfektes Treffen ersetzen kann. ;-)

Zum erträumten Schock durch Patronen höchster Vz:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gewebeschock


Was wir schon immer "irgendwo" wussten,
was uns unlängst die Waidgenossin und Fachfrau
auch wieder in Erinnerung gerufen hat,
(Thema: Was nimmt man mit nach Afrika ...
Seiten 73 ... 74 in etwa):
Der Treffersitz bringts,
der Winzling, die .22lfB Kugel wirft
den stärksten Büffel in Africa
auf der Stelle um,
angetragen an der richtigen Stelle,
frontal mitten ins Gehirn -
hat sie durch Versuch ermittelt.
 
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