Erste Hilfe Kurs für Jäger ?

A

anonym

Guest
Vor ewigen Zeiten hab ich mal als angehender Schießsportausbilder einen Erste Hilfe Kurs gemacht - falls auf dem Stand etwas passiert.

Gebraucht hab ich das nie.

Nun überlege ich mir immer, ob man das nicht mal wiederholen sollte.

Ich meine: Auf der Jagd kann immer etwas passieren, selbst wenn nicht geschossen wird.

Jemand braucht nur zu stolpern und den Hang runterzufallen.

Oder beim Steigen auf den Hochstand bricht eine Sprosse oder man fällt einfach aus irgendwelche Gründen runter.

Beim Aufbrechen schneidet sich jemand.

Oder oder oder.

Deswegen schleppe ich (im Rucksack, wo es niemand sieht, wegen eventuellem Gemecker) ein Notfall-Erste-Hilfe-Pack mit. Aber so richtig damit umgehen .... :roll:

Mich würde daher interessieren, ob hier jemand eine Ausbildung für Erste Hilfe im Wald / bei der Jagd gemacht hat und ob die Verbände oder sonst jemand so etwas konkret bieten.
 
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Also ich hab vor Jahren mal den Erste-Hilfe Ausbilderschein gemacht.
Zwar eher für den Straßenverkehr, aber vieles ist im Wald ja gleich.

Ich glaube schon, dass das sinnvoll ist, obwohl ich es im Wald noch nie gebraucht habe. Aber wenn es so weit kommt, ist man froh, wenn man es kann.
 
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Aber um erlich zu sein, ich glaube kaum, dass außer ein paar Idealisten einen Kurs für den Wald gemacht haben oder machen würden.

Das ist wie mit dem Kurs für den Führerschein:
Alle machen ihn nur aus einem Grund: Man brasucht die Unterschrift des Übungsleiters. Viele kommen sogar und bieten die Doppelte Kursgebühr, damit sie die Unterschrift bekommen und nicht dabei sein müssen!

Bei der Jagd ist es nicht verpflichtend.

Und mal ehrlich: Alle, die den Führerschein schon ein paar Jahre haben, wissen doch sowiso nicht mehr, wie das geht. Also müsste man den Kurs für den Wald alle paar Jahre machen, wenn er nicht nur für´s Gewissen siein soll. - Das macht keiner.
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Count Zero schrieb:
....
Deswegen schleppe ich (im Rucksack, wo es niemand sieht, wegen eventuellem Gemecker) ein Notfall-Erste-Hilfe-Pack mit. Aber so richtig damit umgehen .... :roll:
Waidmanns Heil.
@Count Zero, wie jetzt.. "Gemecker"?
Versteh ich nicht.
Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man draußen so ein Noftfall Set mit hat. Mir macht das Meinige den Rucksack mächtig schwer :(
Aber wenn ich mal etwas davon brauche, hat es sich schon ausgezahlt.
Mich würde daher interessieren, ob hier jemand eine Ausbildung für Erste Hilfe im Wald / bei der Jagd gemacht hat und ob die Verbände oder sonst jemand so etwas konkret bieten.
"Normalen" erste Hilfe Kurs habe ich gerade hinter mir. 8 Doppelstunden, für das Wichtigste halt.

Wenn Du aber auf Schußverletzungen anspielst, da kann Dir wohl nur die örtliche Rote Kreuz Stelle etwas vermitteln.

Wir hatten doch unlängst mal einen Thread zum Thema "was tun bei Schußverletzungen"... hier laufen.
Find ich grad nicht :(
 
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Ein regelmäßiges erste Hilfetraining ist immer sinnvoll.

Frag bei der örtlichen Feuerwehr oder den Rettungsdiensten, d.h. ASB, DRK, Malteser usw. nach.
Eventuell kannst du dich da mit in eine Kurs reinmogeln.
 
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Ich glaube, ich muss meine Meinung revidieren. Bisher habe ich geglaubt, diejenigen, die sich in dem Gebiet auf dem Laufenden halten sind auf ganz Deutschland an einer Hand abzuzählen!
 
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Ich war jahrelang Sanitäter bei der freiwilligen Feuerwehr, und habe daher noch gute Kenntnisse, die durch häufige Anwendung auch einigermaßen sitzen.

Was mich teilweise zutiefst erschreckt ist, wie wenig manche Leute über erste Hilfe wissen :shock:
Er atmet nicht mehr - Ich hau ihm mit der Faust auf den Brustkorb, denn das mchen die in Greys Anatomy ja auch. (Das sollte man gar nicht machen, selbst der beste Arzt hat bei dieser Methode höchstens eine 50:50 Erfolgschance)
Er blutet leicht am Unterschenkel - Oberschenkel abgebunden, allerdings erst am nächsten Tag zum Arzt - Resultat: Braucht jetzt nur noch einzelne Schuhe zu kaufen.


Wann kommt eigentlich mal jemand auf den Trichter, dass man Schulkinder statt Reimschemata und Gedichtinterpretationen handfeste Erste-Hilfe-Kenntnisse vermitteln sollte? Das gabs in der DDR, gibt es heute noch in England, Skandinavien, Israel, Russland, Polen, Tschechien,Österreich und der Schweiz - warum hier nicht?
Weil die Materie zu "ernst" ist für kleine Kinder? Aber gerade die bräuchten das Wissen, wie oft geht zum Beispiel etwas auf dem Schulhof schief, und aus Angst helfen die anderen Kinder nicht?

Ein Kind, das ausführliche EH-Kenntnisse hat, wird immer besonnen reagieren und seinen Mitmenschen eine große Hilfe sein - ich habe das schon bei der Tochter (9) eines Kollegen bewundert, die Kleine hat die Erwachsenen beim Unfallort (Autobahn) völlig korrekt ihren Tätigkeiten zugewiesen, den genauesten Notruf aller Zeiten abgesetzt - sie selbst! - und dann sogar noch einen relativ guten Verband bei einer Kopfplatzwunde gelegt - zwar etwas locker gewickelt, aber für eine Neunjährige eine beachtliche Leistung.
Und das Kind wurde nicht ausgebildet, sondern saß immer nur dabei, wenn Papi die Erste-Hilfe-Kurse für Fahrschüler gab. Erstaunlich, wieviel spielende Kinder passiv lernen.

Und für Jäger gilt das auch, genau wie für alle anderen Sportler - kleines Quiz:

Was tue ich bei:
1. Einem Schuß in den Oberschenkel mit massivem Blutverlust?
2. Einem Beinbruch?
3. Einer Schnittwunde in die Handfläche?


Im übrigen bin ich der Meinung, das eigentlich jeder Büger jährlich einen EH-Kurs machen sollte, unabhängig von Beruf und Hobbys
 
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schadavi schrieb:
Was tue ich bei:
1. Einem Schuß in den Oberschenkel mit massivem Blutverlust?
2. Einem Beinbruch?
3. Einer Schnittwunde in die Handfläche?

1. Notruf absetzen 5 W`s beachten. Gegebenenfalls sicherstellen das die Rettungskräfte zum Unfallort gelangen. Forstrettungspunkte angeben oder besser revierkundigen Jäger anweisen den Rettungsdienst abzuholen.

Kontrolle der Vitalfunktionen, Druckverband anlegen, ggf. in der Leistengegend mit dem der Hand die Arterie suchen und diese versuchen mit den Fingern zuzudrücken.

ggf. 2 Person in der Nähe mit hinzuziehen zur Hilfe.

Beine hochlagern, z.B auf Rucksack legen.

Achtung Schockgefahr.
Achtung Gefahr von Bewusstlosigkeit.

Den Verletzten ständig betreuen mit ihm reden.

Zudecken um Wärmeverlust zu verhindern, Rettungsdecke, Lodenkotze.
Bei dem Wetter warme Unterlage.


Ständige Kontrolle der Vitalfunktionen.

Bei Verlußt des Bewusstseins Kopf auf die Seite, Hals überstrecken um die Gefahr des Erstickens zu minimieren.

Warten auf den Rettungsdienst.

2. Notruf absetzen siehe oben.

Betreuen, Wärmen Bein ruhig stellen mit Rucksäcken, zu Wurst gedrehten Jacken usw.
Nichts versuchen zu biegen oder zu richten.
So wenig wie möglich das Bein anfassen.

Bei offenen Brüchen Wunde Keimfrei bedecken.
Warten auf Rettungsdienst.

3.Arm hochhalten Verband anlegen. Rest wie Oben, je nach Bedarf Rettungsdienst oder selbst ins KH transportieren.
 
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Super, besser ginge es nicht. :D

Schnonmal definitiv besser als unser Sportlehrer, der einen offenen Bruch mit Pflastern überklebt hat.
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Guruguru schrieb:
Ich bin der Meinung das Deutschland schon überreguliert genug ist.
Wer Pech hat, fährt wegen unterlassener Hilfeleistung im schlimmsten Fall für ein paar Monate ein.

Viele Leute trauen sich keine erste Hilfe zu.. mit verpflichtenden Erste Hilfe Kursen käme Sicherheit in die Bevölkerung.

Waidmanns Heil.
 
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Guruguru schrieb:
schadavi schrieb:
....
Im übrigen bin ich der Meinung, das eigentlich jeder Büger jährlich einen EH-Kurs machen sollte, unabhängig von Beruf und Hobbys

Ich bin der Meinung das Deutschland schon überreguliert genug ist.

Ich dachte auch eher an freiwillige Kurse, dafür die Strafen für unterlassene Hilfeleistung drastisch verschärfen.

Vor allem die Leute, die gaffen statt zu helfen -> Zwangsarbeit im Krankenhaus für 6 Monate.
 
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Guruguru schrieb:
schadavi schrieb:
....
Im übrigen bin ich der Meinung, das eigentlich jeder Büger jährlich einen EH-Kurs machen sollte, unabhängig von Beruf und Hobbys

Ich bin der Meinung das Deutschland schon überreguliert genug ist.

Tja,

das trifft den Nagel auf den Kopf!
Überreguliert!
Aber leider da, wo es oft keinen Sinn macht! Das unsere Bürger immer mehr zur Unselbsständigkeit und Verdummung erzogen werden sehen wir doch zur Zeit jeden Abeden in den Nachrichten: Das DRK bring warmen Kaffee auf die Autobahnen! Nix gegen die Arbeit der Ehrenamtlichen. Davor sage ich Hut ab!
Aber warum ist das nötig? Warum helfen die Leute den nicht mehr selber? Versuchen es zumindest? Aber ist doch einfacher, auf den Abschlepper und das THW zu warten als das Auto vor einem anzuschieben...

Dierk
 

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