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- 25 Mai 2011
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Erntejagd bei 35 Grad. Nach der Regenperiode muss der Bauer die Trockenheit nutzen und kann auf uns Jäger keine Rücksicht nehmen. In den Mähdreschern und Traktoren gibt es Klimaanlagen. Im Hemdchen der Jäger auf dem blanken Acker gibt es nur Schweiß. Ich habe verschiedene Methoden ausprobiert, um mit der Hitze fertig zu werden. Erstens hundeartiges Hecheln, zweitens fluchen und jaulen sowie drittens stilles Dahinleiden. Geholfen hat nichts.
Als wir um die Mittagsstunde eintrafen, war der örtliche Jäger schon am Raps. Er saß auf einem Klappstuhl auf der Pritsche seines T4. Während wir noch die Aufteilung besprachen, setzte der auf uns zu rollende Drescherfahrer seine Rundumleuchte in Gang. Gleich darauf wackelten direkt 20 Meter vor uns die Halme und eine Bache mit 8 Frischlingen zog auf das Vorgewende. Nun standen sie da, die vier Jäger, von denen nur einer bewaffnet war. Der eine kam jedoch zu Schuss und ein Frischling ging mit gutem Treffer aus der Rotte. Der Rest der Sauen wechselte wieder in den Schlag zurück.
Bei so feinem Anblick gab es nun kein Halten mehr. Wir rüsteten uns aus und verteilten uns auf dem Feld. Ich stand mit einem Kameraden zusammen auf einem Hügel. Nach zwei Stunden ging 300 Meter von uns entfernt eine sehr starke einzelne Sau aus dem letzten Rapsstreifen über die Stoppeln ab. Mein Jagdkamerad fuchtelte aufgeregt und rief, ich solle sofort mit dem Auto hinterher und versuchen, der Sau den Weg abzuschneiden. Ich zirkelte die Waffe auf den Beifahrersitz und raste über die Stoppeln los. Diese prasselten gegen die Fahrzeugfront und gegen den Unterboden. Meine Staubwolke war bis Jerusalem zu sehen.
Beim Fahren sah ich das Schwein parallel zu mir im sanften Troll. Ich überholte die Sau und machte eine filmreife Vollbremsung, so dass der Wagen herumschleuderte. Als ich mit der Waffe neben dem Auto stand, musste ich einsehen, dass ich zu weit weg und zu früh gestoppt hatte. Um diesen Fehler auszugleichen, rannte ich nun ebenso wie die Sau über den Acker. Nach hundert Metern verschlechterten sich meine Möglichkeiten dadurch, dass die Sau nun von mir weg zog. Ich blieb stehen und versuchte sie anzupfeifen. Mehr als ein "Pffft...ffftt" kam aber aus dem pumpenden Jungjäger nicht heraus. Deshalb rief ich mit aller Kraft ein kurzes "Hey!" übers Feld. Tatsächlich verhoffte das Hauptschwein für eine Sekunde und drehte sein Haupt zur Seite. Ich war im Anschlag und mir wurde klar, dass sie sich auf das Anrufen nicht breit stellen würde. Ich entschloss mich zum Trägerschuss. Jedoch war die Sau schon wieder in Bewegung. Ich rief erneut und wieder stoppte sie und schwenkte das Haupt herum. Sie ging im Schuss nach vorn zu Boden und schlegelte. Ich lief so schnell ich noch konnte hin. Ein Fangschuss ins Haupt beendete das Schauspiel. Ein dicker Keiler lag vor mir, wie ich noch nie einen sah.
Nachdem wir alle gemeinsam den Frischling und den Keiler in die Kühlzelle im Dorf geschafft hatten, verteilten wir uns wieder auf dem Vorgewende. Die von den Sauen bevorzugte Fluchtrichtung gegen den Wind bot keine erreichbare Deckungsmöglichkeit und erschien darum als Auswechsel unwahrscheinlich. Deshalb stand ich an der eigentlich falschen Windseite des Schlages, weil sich dort ein Sonnenblumenfeld anschloss. Dieser Standplatz hatte jedoch Nachteile. Bei jedem Wenden der Mähdrescher bekam ich nun den Staub und die Spreu ab. Dazu kam noch, dass die Traktoren auf meinem Vorgewende hin und her rangierten und die Erntemonster direkt vor mir ihre Tanks in die Hänger entleerten. In diesem Höllenlärm und Dreck fuhr dann auch noch der Leiter der Agrargenossenschaft mit seinem Pickup herum. Jedenfalls herrschte reger Verkehr und darin kann man nicht schießen. Ich wich darum nach rechts aus und entfernte mich 200 Meter vom eigentlichen Erntegeschehen. So ging es eine Stunde ohne Anblick. Es knallte jedoch ein paar Mal, weil der Jagdherr und der Dorfjäger drei weitere Frischlinge zur Strecke brachten, was ich aber von meinem Standort aus nicht sehen konnte.
Als der links von mir gelegene Streifen Raps nur noch drei Mähbalken breit war, änderte sich die Gefährdungslage. Ein Traktor war gerade weg auf dem Weg zum Silo. Der andere Traktor befand sich rechts von mir und wendete. Der Pickup war mittlerweile auch verschwunden und zwei Mähdrescher kamen über den Hügel auf dem bereits schmalen Rapsstreifen. Weil dadurch links von mir niemand mehr gefährdet werden konnte und bei den letzten Balkenbreiten in der Regel die Sauen das Geschehen verlassen, rannte ich die 200 Meter zurück nach links. Der Schweiß lief mir den Rücken herunter bis in den Schlüpfer.
Noch während ich lief, sah ich erneut eine starke einzelne Sau den Raps vor den Erntemaschinen verlassen. Der Keiler zog auf das Sonnenblumenfeld zu. Ich stoppte und schlug an, der Keiler stoppte auch kurz vor einer Hecke und das hätte er nicht tun sollen. Der Schuss saß etwas hoch in der Wirbelsäule und deshalb brach er an Ort und Stelle zusammen. Ich ging zügig im Anschlag auf ihn zu und schoss ins Haupt. Es lag ein junger Keiler mit enorm starkem Wildkörper. Was für eine Jagd!
Anhang anzeigen 15413
· 20.07.2014
· 15:50 Uhr
· Keiler, 5-6 Jahre
· 104 kg
· Erntejagd am Raps
· 80 m
· 0 m
· Träger rein, unterm Licht raus, Fangschuss
Anhang anzeigen 15414
· 18:25 Uhr
· Keiler, drittes Lebensjahr
· 102 kg
· Erntejagd am Raps
· 50 m
· 0 m
· Wirbelsäule, Fangschuss
Horrido allen Sauenjägern!
Als wir um die Mittagsstunde eintrafen, war der örtliche Jäger schon am Raps. Er saß auf einem Klappstuhl auf der Pritsche seines T4. Während wir noch die Aufteilung besprachen, setzte der auf uns zu rollende Drescherfahrer seine Rundumleuchte in Gang. Gleich darauf wackelten direkt 20 Meter vor uns die Halme und eine Bache mit 8 Frischlingen zog auf das Vorgewende. Nun standen sie da, die vier Jäger, von denen nur einer bewaffnet war. Der eine kam jedoch zu Schuss und ein Frischling ging mit gutem Treffer aus der Rotte. Der Rest der Sauen wechselte wieder in den Schlag zurück.
Bei so feinem Anblick gab es nun kein Halten mehr. Wir rüsteten uns aus und verteilten uns auf dem Feld. Ich stand mit einem Kameraden zusammen auf einem Hügel. Nach zwei Stunden ging 300 Meter von uns entfernt eine sehr starke einzelne Sau aus dem letzten Rapsstreifen über die Stoppeln ab. Mein Jagdkamerad fuchtelte aufgeregt und rief, ich solle sofort mit dem Auto hinterher und versuchen, der Sau den Weg abzuschneiden. Ich zirkelte die Waffe auf den Beifahrersitz und raste über die Stoppeln los. Diese prasselten gegen die Fahrzeugfront und gegen den Unterboden. Meine Staubwolke war bis Jerusalem zu sehen.
Beim Fahren sah ich das Schwein parallel zu mir im sanften Troll. Ich überholte die Sau und machte eine filmreife Vollbremsung, so dass der Wagen herumschleuderte. Als ich mit der Waffe neben dem Auto stand, musste ich einsehen, dass ich zu weit weg und zu früh gestoppt hatte. Um diesen Fehler auszugleichen, rannte ich nun ebenso wie die Sau über den Acker. Nach hundert Metern verschlechterten sich meine Möglichkeiten dadurch, dass die Sau nun von mir weg zog. Ich blieb stehen und versuchte sie anzupfeifen. Mehr als ein "Pffft...ffftt" kam aber aus dem pumpenden Jungjäger nicht heraus. Deshalb rief ich mit aller Kraft ein kurzes "Hey!" übers Feld. Tatsächlich verhoffte das Hauptschwein für eine Sekunde und drehte sein Haupt zur Seite. Ich war im Anschlag und mir wurde klar, dass sie sich auf das Anrufen nicht breit stellen würde. Ich entschloss mich zum Trägerschuss. Jedoch war die Sau schon wieder in Bewegung. Ich rief erneut und wieder stoppte sie und schwenkte das Haupt herum. Sie ging im Schuss nach vorn zu Boden und schlegelte. Ich lief so schnell ich noch konnte hin. Ein Fangschuss ins Haupt beendete das Schauspiel. Ein dicker Keiler lag vor mir, wie ich noch nie einen sah.
Nachdem wir alle gemeinsam den Frischling und den Keiler in die Kühlzelle im Dorf geschafft hatten, verteilten wir uns wieder auf dem Vorgewende. Die von den Sauen bevorzugte Fluchtrichtung gegen den Wind bot keine erreichbare Deckungsmöglichkeit und erschien darum als Auswechsel unwahrscheinlich. Deshalb stand ich an der eigentlich falschen Windseite des Schlages, weil sich dort ein Sonnenblumenfeld anschloss. Dieser Standplatz hatte jedoch Nachteile. Bei jedem Wenden der Mähdrescher bekam ich nun den Staub und die Spreu ab. Dazu kam noch, dass die Traktoren auf meinem Vorgewende hin und her rangierten und die Erntemonster direkt vor mir ihre Tanks in die Hänger entleerten. In diesem Höllenlärm und Dreck fuhr dann auch noch der Leiter der Agrargenossenschaft mit seinem Pickup herum. Jedenfalls herrschte reger Verkehr und darin kann man nicht schießen. Ich wich darum nach rechts aus und entfernte mich 200 Meter vom eigentlichen Erntegeschehen. So ging es eine Stunde ohne Anblick. Es knallte jedoch ein paar Mal, weil der Jagdherr und der Dorfjäger drei weitere Frischlinge zur Strecke brachten, was ich aber von meinem Standort aus nicht sehen konnte.
Als der links von mir gelegene Streifen Raps nur noch drei Mähbalken breit war, änderte sich die Gefährdungslage. Ein Traktor war gerade weg auf dem Weg zum Silo. Der andere Traktor befand sich rechts von mir und wendete. Der Pickup war mittlerweile auch verschwunden und zwei Mähdrescher kamen über den Hügel auf dem bereits schmalen Rapsstreifen. Weil dadurch links von mir niemand mehr gefährdet werden konnte und bei den letzten Balkenbreiten in der Regel die Sauen das Geschehen verlassen, rannte ich die 200 Meter zurück nach links. Der Schweiß lief mir den Rücken herunter bis in den Schlüpfer.
Noch während ich lief, sah ich erneut eine starke einzelne Sau den Raps vor den Erntemaschinen verlassen. Der Keiler zog auf das Sonnenblumenfeld zu. Ich stoppte und schlug an, der Keiler stoppte auch kurz vor einer Hecke und das hätte er nicht tun sollen. Der Schuss saß etwas hoch in der Wirbelsäule und deshalb brach er an Ort und Stelle zusammen. Ich ging zügig im Anschlag auf ihn zu und schoss ins Haupt. Es lag ein junger Keiler mit enorm starkem Wildkörper. Was für eine Jagd!
Anhang anzeigen 15413
· 20.07.2014
· 15:50 Uhr
· Keiler, 5-6 Jahre
· 104 kg
· Erntejagd am Raps
· 80 m
· 0 m
· Träger rein, unterm Licht raus, Fangschuss
Anhang anzeigen 15414
· 18:25 Uhr
· Keiler, drittes Lebensjahr
· 102 kg
· Erntejagd am Raps
· 50 m
· 0 m
· Wirbelsäule, Fangschuss
Horrido allen Sauenjägern!