ePA

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Ich sehe es von der anderen, ärztlichen Seite - allerdings im südlichen Nachbarland, wo es ein Ähnliches Datenkonstrukt gibt.

Grundsätzlich sehe ich darin viele Vorteile. Ich überblicke aus ärztlicher Sicht viel schneller die gesamte Krankengeschichte und muss dem Patienten (oder zuweisenden Hausarzt) nicht alles aus der Nase ziehen, was sicher zu einer besseren Behandlungsqualität führt und den Patienten vielleicht auch vor gröberen Gefahren schützt („vergessene“ Allergien etc.). Ich glaube auch, dass es Kosten spart und das „Ärzte-Shopping“ mit doppelt und dreifacher identischer (unnötiger und teurer) Diagnostik vielleicht auch reduziert.

Aber: Ich sehe auch die ganz große Gefahr des Datenschutzes (u.a. Thema gehackte Daten). Für meine Selbständigkeit musste ich vor den Versicherungen brutal die Hosen runterlassen, konnte aber aktiv verhindern, dass sie Dinge erfahren, auf die sie auch rechtlich keinen Anspruch haben. Das wird anderen, die mal eine Versicherung brauchen, nicht anders gehen. Ich habe nie geraucht, aber was macht eine Versicherung mit der Prämie, wenn in irgendeiner Diagnose mal was von „Raucher“ steht. Vielleicht waren es nur mal zwei Schachteln im Gesamten? Oder doch zwei Schachteln jeden Tag? Wo ist die Grenze?

Ich wäre vielmehr dafür, dass ein Patient einen USB-Stick bekommt, auf den die behandelnden Ärzte Bericht, Diagnosen etc. kopieren können. Der Patient kann dann entscheiden, was er damit macht.

Aber in Zeiten von Putinschen Wahlbeeinflussungen und Datenhacks bin ich extrem zwiegespalten, ob Gesundheitsdaten wirklich ins weltweite Netz gehören….
 
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So wie ich verstanden habe, kann man über die dazugehörige App festlegen was man freigibt. Die meisten Daten geben wir eh durch Nutzung von Internet und Handy in unbekannte Hände. Elektronische Akten führt der Arzt jetzt schon und die wenigsten sind IT Experten und verlassen sich auf kleinere Softwarefirmen. Kenne ältere Ärzte da liegen die Festplatten unverschlüsselt im Schubfach…Klar sollte man kritisch die Datennutzung hinterfragen, aber dann muss man es auch mit allen Konsequenzen durchziehen. Fängt bei der EC Kartennutzung an, online Shopping etc..Meistens ist es dann bequemer die Sachen zu nutzen. Mein AG überwacht alle Zugriffe auf kritische Daten und auf Nachfrage sollten man einen guten Grund haben. Das handhaben aber nicht alle so. So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Halte es für sinnvoll, wenn behandelnde Ärzte sich ein Bild machen können. PS: vorerst lehne ich die Nutzung noch ab, da mir einige Details unklar sind.
 
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EPA ist bei mir seit 42 Jahren Geschichte.




Hatte unser Karl wieder einen feuchten Traum ??? Ohne mich !
 
G

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Guest
Ich habe nie geraucht, aber was macht eine Versicherung mit der Prämie, wenn in irgendeiner Diagnose mal was von „Raucher“ steht.
Ich kann jedem gesetzlich Versicherten nur raten, mal vom Hausarzt sich die im Laufe der Zeit gegebenen Diagnosen ausdrucken zu lassen. In der Verwandtschaft habe ich so einen Ausdruck mal gesehen, da wurde aus einem "ich bin müde und überarbeitet, wegen Job/Kinder/Weiterbildung" eine F-Diagnose, zum Zweck der Abrechnungsoptimierung. Viel Spaß, wenn mal die Waffenbehörde auf die Daten Zugriff bekommt.
 
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Grundsätzlich sehe ich darin viele Vorteile. Ich überblicke aus ärztlicher Sicht viel schneller die gesamte Krankengeschichte und muss dem Patienten (oder zuweisenden Hausarzt) nicht alles aus der Nase ziehen, was sicher zu einer besseren Behandlungsqualität führt und den Patienten vielleicht auch vor gröberen Gefahren schützt („vergessene“ Allergien etc.). Ich glaube auch, dass es Kosten spart und das „Ärzte-Shopping“ mit doppelt und dreifacher identischer (unnötiger und teurer) Diagnostik vielleicht auch reduziert.
Medikamentenüberdosierungen, gefährliche Interaktionen ,weil ein Kollege vom anderen nichts weiß...Das 3.MRT der gleichen Region-ohne Erkenntnisgewinn... Kostet ja nix und die Kasse verspricht viel...
"Sind Sie gesund?" " Ja."
"Das sind aber Medikamente wegen Herzerkrankung!" "Ja."
Gibt viele Sachen, die sollte es nicht geben!
Risiko trägt der Patient. Und der Arzt.
Deutschlands Gesundheitswesen könnte wesentlich effektiver sein-ohne Leistungskürzungen! Der Karl weiß das auch!
 
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Ihr macht mich total unschlüssig und unsicher wie ich mich entscheiden soll.:cautious:
 
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Die Telematikinfrastruktur und dieser ganze Kram ist in Deutschland bedauerlicherweise derartig grauenvoll gemacht, dass die Ärzteschaft aus gutem Grund bereits seit langer Zeit in breiter Front dagegen sturmläuft.
Hinsichtlich der elektronischen Patientenkarte ist die Frage der Datennutzung und der Datenzugriffsrechte nicht vernünftig geklärt. Gewiss KÖNNTE man aus der Grundidee etwas Tolles machen....man müsste die Sache nur mal von Anfang richtig durchdenken - und -finanzieren!
Wer nicht will, dass die eigenen Daten, die seitens der sie erhebenden Ärzte seit jeher sorgsam gehütet wurden, frei flottierend durch globale Datencloud wabern, sollte der Nutzung widersprechen.
Und sich als Alternative einfach`n ganz traditionellen Gesundheitsordner mit Kopien aller Briefe anlegen. Funktioniert super und gerät nicht in Hände, in denen man`s nicht wissen will.
M.
 
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Verletzungen der ärztlichen Schweigepflicht werden dermaßen streng geahndet, daß diese absichtlich kaum vorkommen. Die Begehrlichkeiten und Lücken lauern andernorts.

Die ärztliche Schweigepflicht nützt wenig, wenn der Arzt eine Gesundheitsprüfung durchführen soll. Bei Eignungs- und Tauglichkeitsprüfungen für Versicherungen oder Jobs beispielsweise hat der Patient in eine Weitergabe relevanter Informationen zwangsläufig immer eingewilligt. Hilfreich ist sicherlich auch, wenn Amtsärzte oder Gutachter Zugriff auf die ePA haben. Die müssen ja nicht mal mit der Weitergabe von Details wie burn out, Alkoholabusus, Krampfanfällen .. gegen die Schweigepflicht verstoßen, bei ihnen reicht ja schon ein negatives Gutachten "ist aus ärztlicher Sicht aktuell ungeeignet..." So ne simple Abfrage lässt sich vermutlich in Zukunft auch per KI machen. Eine digitale webgestützte Zusammenführung vieler Informationen und Daten ist immer etwas anderes als x Patientenakten im Schrank oder im PC von x unterschiedlichen medizinischen Einrichtungen. Das ist ja der Segen oder Fluch. Wenn man bisher mal volltrunken durch ne Notaufnahme gegangen ist, hatte ja nicht mal der Hausarzt die Sauferei auf dem Schirm... in Zukunft wird dann aber die Notaufnahme einen Eintrag in der ePA machen ... zum Schutz des Patienten natürlich :)
 
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Bei Eignungs- und Tauglichkeitsprüfungen für Versicherungen oder Jobs beispielsweise hat der Patient in eine Weitergabe relevanter Informationen immer eingewilligt.
Nur mit Entbindung von der Schweigepflicht durch den Patienten dürfen Nachfragen beantwortet werden. Dann aber wahrheitsgemäß. Sonst wirds auch wieder seeehr teuer.
Selbst vor Gericht streng geregelt.
"ist aus ärztlicher Sicht aktuell ungeeignet..."
Terminologie, um nicht konkret werden zu müssen. Besonders betrüblich, wenn der Betroffene von sich ein besseres Bild hat...
 
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Ich glaube auch, dass es Kosten spart und das „Ärzte-Shopping“ mit doppelt und dreifacher identischer (unnötiger und teurer) Diagnostik vielleicht auch reduziert.

Kann dir im Ernstfall das Leben retten.

Reduziert aber auch die "zweite Meinung", spart Zeit, warum sollte eine neue Diagnose gestellt werden?

Es bleibt zwiespältig.


rechy
 
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Viele, wenn nicht alle, dieser Daten müssen den Stellen ohnehin zugänglich gemacht werden, wenn es drauf ankommt. Vorne wurden schon Berufsgenossenschaften oder Amtsärzte genannt, auch vor der privaten Krankenversicherung muss man sich nackig machen wenn man dahin wechseln will/muss etc.
Mit der ePA ginge es leichter und schneller.

Ich würde befürchten, dass ein Widerspruch auch bedeutet, dass zukünftig bei eventuellen Leistungen besonders genau geprüft wird ob nicht eine Vorerkrankungen o.ä. vorliegt, denn wer nichts zu verbergen hat, der würde ja nicht widersprechen.
Da schwimme ich lieber unauffällig im Strom mit.

Vielleicht vorher mal zum Hausarzt und die Akte ausdrucken lassen und ggf. korrigieren lassen.
Da haben wir beim Zwangswechsel in die PKV auch wilde Sachen erlebt. Tochter hatte auf einmal eine Krebsdiagnose in der Akte und wir sollten maximalen Zuschlag löhnen.
 

doa

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Wenn Du Dich dann durch den ICD-10 Code gearbeitet hast (warum gibt es den überhaupt?), alle Haus- und Fachärzte abgeklappert hast, weißt Du immer noch nicht, wie weit zurück die Daten erfasst werden.
Praktizieren die Ärzte noch, bei denen die Diagnose „stören“ könnte?
Kann bald der neue Betriebs-/Vertrauensarzt Deine Krankschreibungen der letzten 15 Jahre auslesen?

Der Chaos Computer Club hat auf seinen Kongress in Hamburg in den letzten Jahren zwischen zehn und 20 Minuten gebraucht, um sich in die Gematik einzupacken. Viel Spaß!
 

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