Einstecklauf in 9,3x72R oder doch lieber 9,3x74R

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Hallo Forumsmitglieder!

Ich möchte mir in meine BBF einen EL einbauen. Die BBF ist ein recht seltenes Exemplar mit zwei freiliegenden Läufen, zwei Handspannern und einem Unterhebelverschluss. Kaliber 20/70 -5,6x50R Mag. Das letztere ist genau mein Problem bei Schüssen auf Rehwild unter 100m Entfernung.
Bitte- ich möchte keine Jehova Diskussion über die 5,6x50R Mag anzetteln!!
Mir geht es ausschließlich um die Frage, ob ich für den Bereich bis 100m die 9,3x72R oder eine auf dieses Niveau heruntergeladene 9,3x74R nutzen sollte. Kann man ohne besondere Klimmzüge machen zu müssen die 9,3x74R überhaupt so weit herunterladen, oder ist man dabei auf teuere Reduzierhülsen angewiesen?
Wie schaut es momentan mit der Munitionsversorgung in 9,3x72R aus?

Wäre dankbar dafür, wenn ich eure Erfahrungen und Meinungen in meine Entscheidung miteinfließen lassen könnte.

Gruß
flottePille
 
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Zuallererst mal eine Frage zur Waffe: was ist es denn fuer ein gutes Stueck? Wuerde denn der Verschluss auch den Druck einer - vielleicht mal versehentlich abgefeuerten - 9,3x74R mit full-house-Ladung aushalten?
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Wenn es Dir nur um einen Einstecklauf in einem rehwildfreundlicheren Kaliber geht, wuerde ich Dir eher die 30-30 empfehlen. Schöööööön laaaaaaaaangsam, wildbretschonende TMF-Geschosse und ein wirklich ziviler Gasdruck ohne wiederladetechnische Klimmzuege
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Ansonsten sei beruhigt: Sellerie&Blaukraut verkauft sowohl geladene Munition 9,3x72R wie auch Huelsen und Geschosse. Ist aber keine sooo ganz leicht wiederzuladende Patrone, wegen dem grossen Huelsenvolumen und der sehr niedrigen Ladedichte
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I.d.S
 
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P.S.: Erheblich billiger ist es allerdings, auf das 4,1 g TS von RWS in der 5,6x50R umzusteigen bzw. dir von einem Wiederlader Deines Vertrauens (sofern du selbst keiner bist) die flotte Fuenfkommasechs mit einem 63grains-Geschoss (z.B. Sierra Semi-spitzer) auf manierliche 800-850m/s runterzuladen. Funktioniert prima (selbst ausprobiert
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), ohne dass man nachher das halbe Reh wegschmeissen muss.

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A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von winchester:
P.S.: Erheblich billiger ist es allerdings, auf das 4,1 g TS von RWS in der 5,6x50R umzusteigen bzw. dir von einem Wiederlader Deines Vertrauens (sofern du selbst keiner bist) die flotte Fuenfkommasechs mit einem 63grains-Geschoss (z.B. Sierra Semi-spitzer) auf manierliche 800-850m/s runterzuladen. Funktioniert prima (selbst ausprobiert
icon_biggrin.gif
), ohne dass man nachher das halbe Reh wegschmeissen muss.

icon_wink.gif
<HR></BLOCKQUOTE>

Hi Folks,

und kostet im Vergleich zum EL fast nix...

Alter Wiederladertrick, um die 5,6x50R Rehwildtauglich zu machen.

Als Alternative, wenn Wiederlader: IMPALA
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Verladen auch die Gewerblichen, wenn man sie konkret anspricht!

Varminter
 
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Unterhebelverschluß?! Das hört sich schon ungesehen so an, als ob eine 9,3x74R die Waffe atomisiert. Ansonsten empfiehlt niemand ELs in 9,3x74R für die Schrotkaliber 16 und 20. Da sind einige technische und metallurgische Klimmzüge notwendig, damit das überhaupt funktioniert. Ich würde Dir daher entweder eine 30-30, oder, wenn es der Verschluß aushält, eine 8x57IRS empfehlen.
WH, Bo
 
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Der Hinweis mit dem schwereren Geschoss ist gut.

Wenn du aber, aus welchen Gründen auch immer, einen Einstecklauf haben möchtest, lasse dich bei einem Einstecklaufhersteller direkt beraten. Kostet nur ein paar Telefoneinheiten.

Ich habe diesbezüglich gute Erfahrungen bei K&S gemacht.

Weihei
Wurzelsepp
 
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Hallo Diskussionsteilnehmer!

Zunächst möchte ich meine Waffe etwas näher beschreiben. Es handelt sich um eine Bockbüchsflinte des französischen Herstellers Sidna. Ich habe leider keinerlei weiter Informationen über diesen Hersteller. Ich vermute nur, dass es ihn schon längere Zeit nicht mehr gibt.
Wie schon erwähnt besitzt die Waffe zwei freiliegende Läufe, welche von Hand zu spannen sind, jedoch nicht über aussenliegende Hähne, sondern eine Art Stäbe, die quer zur Schussrichtung in der Basküle liegen. Der Verschluss der Waffe macht einen sehr stabilen Eindruck. Ob es sich dabei um einen Unterhebel-/Block-/oder Roux-Verschluss handelt- ich weiss es ehrlich gesagt nicht.
Weshalb ich mich speziell für die 9,3x72R interessiere hat mehrere Gründe:

1. Habe ich gelesen, dass Blutergüsse ab einer Auftreffgeschwindigkeit des Geschosses von mehr als 660 m/s entstehen.
Die 9,3x72R trabt bei dieser Geschwindigkeit nicht einmal los.

2) Hat die 9,3x72R eine hohe Stoppwirkung bei Rehwild und wirkt dabei äusserst wildpretschonend.

3) Wäre der geringe Druck vom Verschluss ohne Probleme zu verkraften.

4) Möchte ich die Weitschussoptionen meiner 5,6x50R Mag erhalten.

5) Soll die BBF eine Rehwild-/Fuchswaffe bleiben. Für die Schweinchen habe ich meine 700 Police im Kaliber .308 Win.

Soviel zum besseren Verständnis meiner Beweggründe.

Schöne Grüße
flottePille
4)
 
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Diese Bockbüchsflinte wurde seinerzeit (198o ++) von Kettner vertrieben. Die Waffe befand sich im untersten Preissegment. Ich hatte eine solche in den Kalibern .410/ .22Hornet in den Händen. War nicht sehr vertrauenserweckend, Spannsystem wirklich außergewöhnlich, Abzug mehr als hart. In eine solche Waffe einen Großkaliber-Einstecklauf einzubauen erscheint nicht sehr ökonomisch.
Waihei Tobisch
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von flottePille:
Hallo Diskussionsteilnehmer!

Zunächst möchte ich meine Waffe etwas näher beschreiben. Es handelt sich um eine Bockbüchsflinte des französischen Herstellers Sidna. Ich habe leider keinerlei weiter Informationen über diesen Hersteller. Ich vermute nur, dass es ihn schon längere Zeit nicht mehr gibt.
Wie schon erwähnt besitzt die Waffe zwei freiliegende Läufe, welche von Hand zu spannen sind, jedoch nicht über aussenliegende Hähne, sondern eine Art Stäbe, die quer zur Schussrichtung in der Basküle liegen. Der Verschluss der Waffe macht einen sehr stabilen Eindruck. Ob es sich dabei um einen Unterhebel-/Block-/oder Roux-Verschluss handelt- ich weiss es ehrlich gesagt nicht.
Weshalb ich mich speziell für die 9,3x72R interessiere hat mehrere Gründe:

1. Habe ich gelesen, dass Blutergüsse ab einer Auftreffgeschwindigkeit des Geschosses von mehr als 660 m/s entstehen.
Die 9,3x72R trabt bei dieser Geschwindigkeit nicht einmal los.

2) Hat die 9,3x72R eine hohe Stoppwirkung bei Rehwild und wirkt dabei äusserst wildpretschonend.

3) Wäre der geringe Druck vom Verschluss ohne Probleme zu verkraften.

4) Möchte ich die Weitschussoptionen meiner 5,6x50R Mag erhalten.

5) Soll die BBF eine Rehwild-/Fuchswaffe bleiben. Für die Schweinchen habe ich meine 700 Police im Kaliber .308 Win.

Soviel zum besseren Verständnis meiner Beweggründe.

Schöne Grüße
flottePille
4)
<HR></BLOCKQUOTE>

ad 1)Die 30-30 auch nicht, und ist erheblich wiederladerfreundlicher sowie universeller verfuegbar und viel billiger.

ad 2)Die 30-30 auch.

ad 3)Habe zwar kein Wiederladebuch zur Hand, aber der Druck der 30-30 ist sicher nicht signifikant höher als der der 9,3x72R.

ad 4)WIE weit pflegst du zu schiessen/willst du mit der 5,6 auf Wild schiessen?

ad 5)die 30-30 ist ja auch kein richtiges Hochwildkaliber.
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Natuerlich ist die alte Försterpatrone eine reizvolle Angelegenheit, die auch mich jucken wuerde. In Anbetracht der praktischen Ueberlegungen wuerde ich allerdings trotzdem davon Abstand nehmen. Wie bereits gesagt, ist sie absolut nicht leicht wiederzuladen, die Matritze kostet ein Heidengeld und bei der Geschossauswahl hast du eben keine solche (auswahl!). Ich kann mir vorstellen, dass auch ein EL nicht gerade billig wird. Mein Vorschlag ist nach wie vor:

- entweder ein EL in einem gängigeren/billigeren/wiederladefreundlicheren Kaliber, meinetwegen auch 6x52R o.Ä

- oder die 5,6x50R ein bisschen zu "zivilisieren", sofern du nicht wirklich ueber 200m schiessen willst. Bis dahin wirst du auch mit einer schwereren Laborierung kaum Probleme haben. Und 200m auf z.B. einen Fuchs ist verdammt weit
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.

Aber Waffe und Geld gehören natuerlich Dir, was du damit anfängst, bleibt Dir ueberlassen
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von flottePille:
Hallo Diskussionsteilnehmer!
Zunächst möchte ich meine Waffe etwas näher beschreiben.
<HR></BLOCKQUOTE>
Ein Einstecklauf kostet zwischen 800 und 1000 Euronen. Das will gut überlegt sein. Wenn's geht, würde ich persönlich die 9,3x74R nehmen. Damit habe ich reichlich gute Erfahrung auf Reh und Sau - ich schiesse aber eine Eigenlaborierung.

Ich habe in meinen Drilling einen K&S Einstecklauf in 6x70R bauen lassen; die 5,6 war mir zu schnell. Auf jeden Fall muss die Kanone vorher vom Büma "begutachtet" werden.

j.

[ 08. Februar 2005: Beitrag editiert von: jthuex ]
 
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Zur Erhellung der Verschlßbelastung und des Gasdrucks:

9,3x72R: 2000 bar
30-30 Win: 3200 bar
9,3x74R: 3400 bar

Quelle: DEVA Wiederladen

Gruß aus'm Sauerland
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sauerländer Halbmond:
Zur Erhellung der Verschlßbelastung und des Gasdrucks:

9,3x72R: 2000 bar
30-30 Win: 3200 bar
9,3x74R: 3400 bar

Quelle: DEVA Wiederladen

Gruß aus'm Sauerland
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<HR></BLOCKQUOTE>

OK, da habe ich mich gruendlich getäuscht. Dachte wirklich, die 30-30 wäre druckschwächer. Kannst du gleich auch mal die Druecke fuer 6,5x52r sowie 6x52R raussuchen?

Danke!
 
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Laut DEVA 3.Auflage hat
9,3x72R 1800 bar
.30-30 2800 bar
6,5x52R 2200 bar
9,3x74R 3ooo bar
Die im Forum angegebenen Werte müssten auf einer Systemumstellung bei der Gasdruckmessung beruhen, aus welcher Auflage stammen die angeführten Daten?

Tobisch

[ 08. Februar 2005: Beitrag editiert von: Tobisch ]
 
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Hallo ihr Lieben,

die Werte stammen aus der 4. Auflage.
Die Drücke werden nicht mehr mit einem Kupferstauchzylinder ermittelt, sonden mit einem Piezo-Aufnehmen. Dieser mißt schneller und genauer, sodass die Gasdrücke etwas höher liegen als bei dem alten Verfahren. Der Tatsächliche Druck und damit die zulässigen Ladungen bleiben gleich.

5,6x52R (Savage): 3300 bar

Gruß aus'm Sauerland
 
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Der gasdruck an sich hat noch keine besondere Aussagekraft, sonst könnte man eine .470 NE in jede Flinte einlegen. Es kommen noch andere Faktoren hinzu, wovon einer der Stoßbodendurchmesser ist.

@flinke Pille: Hast Du Dir schonmal den Schlagbolzen für den Schrotlauf angesehen? Wenn er dicker ist als der für den Kugellauf muß er eventuell abgedreht und das Zündloch verkleinert werden. Das kostet natürlich zusätzlich.

WH, Bo
 

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