Stoeberjaeger schrieb:
weil es in erster Linie die Botschaft ist, dass der Schütze einen guten Job gemacht hat und das Tier nicht unnötig leiden musste.
:lol:
So kann man es sich auch erklären. :lol:
Ich habe nichts gegen solche Darstellungen ansich. Aber es muss im richtigen Kontext platziert werden, sonst wirkt es, wie littlemorepork schrieb, entwürdigend. (Schlimmer aber noch, dass es kaum einer bemerkt.)
Ich will es mal an einem Beispiel erklären.
Stellen wir uns einen Film vor, eine Romanze - dramatisch, romantisch, emotional ... sagen wir "Die Brücken am Fluss" mit Clint Eatswood und Meryl Streep.
Alles geht ganz züchitg vor sich, die beiden Hauptdarsteller kommen sich näher, man unternimmt einen Spaziergang am Ufer ... unbeholfen greift er nach ihrer Hand ... die Streicher verbreiten herzzerreißenden Schmelz ... ein tiefer Blick in die Augen ... ein zarter Kuss ... und dann plötzlich die Nahaufnahme: ein erigiertes Geschlechtsteil dringt in eine haarige Möse ein.
Pooah, :39: was für ein Stilbruch!
Deshalb wird der Geschlechtsakt in Liebesfilmen meist nur angedeutet. Was vollkommen genügt. (Übrigens war bis in die späten 1950er der Film
kuss der Code für den anschließenden Sex! Weshalb der erste Filmkuss im Kino für einen Skandal sorgte! Damals verstand man noch, Codes zu dechiffrieren, heute muss es schon die volle Dröhnung sein ... aber das ist eine andere Geschichte.)
Wenn also der Akt detailliert gezeigt wird und es
kein Porno sein soll, dann geschieht das ausschließlich im wissenschaftlichen Kontext.
Zurück zum BlaserVideo. Auch für den naivsten Betrachter dürfte klar sein, dass darin keine einzige Tatsache vermittelt wird, dass es nicht um Fakten geht, sondern ausschließlich um Emotionen. (Die nervige Soundschleife, die sich nichtmal die Mühe macht, ihre zahlreichen Wiederholungen durch eine Variation aufzulockern, spricht Bände davon, worum es geht: Hypnose!)
Auf dieser Klaviatur wird lehrbuchmäßig gespielt: Intro, Steigerung, Klimax, Ausklang. Wenn also bis zum Klimax alles pure Emotion ist, dann kann und darf unmöglich im Klimax etwas anderes, als Emotion vermittelt werden.
Beim Klimax (Tötung des Hirsches) ist der Zuschauer also derartig einseitig emotional ausgerichtet, dass die Darstellung des Todes unmöglich zur Wissenschaftlichkeit verklärt werden kann.
Es geht ausschließlich darum, im Moment des eintretenden Todes emotional zu baden, als wäre dieser Moment
etwas Lustvolles: jaaaaa, er kommt, der Tod, jaaaaa, jaaaaa, jaaaaaAAAAAAHHHHH!
Ich will mich nicht aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass er das
ist oder dass er das
nicht ist. Das empfindet sicher jeder anders. Aber es dürfte dem einen oder anderen schon mal aufgefallen sein: die "Lust am Töten" ist das Argument, mit dem die Jäger in der Öffentlichkeit am meisten in Verruf gebracht werden. :shock:
cftm schrieb:
Wenn also der Akt detailliert gezeigt wird und es kein Porno sein soll, dann geschieht das ausschließlich im wissenschaftlichen Kontext.
-> Solche Momente passen deshalb mMn gut in Lehrvideos in der Jägerausbildung. Baut man sie in ein emotionales Werbevideo ein, entwickeln sie eine ähnliche Wirkung, wie die oben entworfene fi(c)ktive Filmszene...
-> Der Kontext passt einfach nicht. Aber man kann in der Werbebranche ja nicht alles berücksichtigen.