@ngelina:
Kein Jungjäger (oder die wenigsten) ist wirklich "allein".
Er braucht ohnehin "Anschluß", allein schon für seine Jagdgelegenheit. Dort wird man ihm üblicherweise mit einer Waffe aushelfen. Das gilt für die Jagd genauso wie für den Schießstand.
Gerade der JJ und -in hat vormals nur mit Repetieren geschossen.
Falls er überhaupt schon vorher weiß, wo er/sie nach der Prüfung jagen wird,
sind die "Hilfestellungen" in den meisten Fällen nicht geeignet, einen Grundstock für späteres schießen und treffen zu legen. Warum wohl nicht ??
Darüber hinaus sind viele Schießstände mit (Vereins)Leihwaffen versorgt.
Der simple Schwedenmauser kann auch taugen. Plus 2-3 Schuß mit dem eigenen Drilling.
Was hat er/sie davon, nur um ein paar Schüssen wegen ein Leihgewehr, das später nicht geführt wird, benützen zu können?
Das Argument mit "dem" Jungjäger wird mir zu oft als Totschlagargument benutzt.
Richtig - das hat grundsätzlich auch nix mit JJ zu tun.
Aber allein in der Hoffnung, die meisten sich bietenden Möglichkeiten zumindest waffenmäßig nutzen zu können, wird die kombinierte Waffe "angedacht".
Versetz ich mich in die Lage des Revierinhabers - mir wär der Jungjäger mit Drilling natürlich willkommen und würde Unterstützung von mir zum Üben kriegen.
Mir ist wäre jede(r) JJ willkommen und er könnte auch Unterstützung kriegen.
Als der Drilling mehr jagdlich eingesetzt wurde und ich weiß nicht, ob sich an die Zeit vor 50 Jahren sehr viele aus eigener Anschauung werden erinnern können. Damals war die "Ein-Schuss-Theorie", nach der der JJ mit seinem nur einen Schuss überlegt umgehen sollte, hoch im Kurs.
Aber - Inwiefern würde der Jagdherr Unterstützung gewähren.?
Wer schießt denn (oder lässt) in seinem Revier groß "übungsballern" ?
Und ich wette von Dir auch.
Aber garantiert. Schließlich habe ich 25 Jahre JJ-Ausbildung gemacht und davon gut 20 J nur mit dem Drilling.
Man simulierte alle jagdlich möglichen Gelegenheiten, Zwischen- und Umstände und allein nur deshalb, weil die Handhabung im stehen geübt wurde, ließen sich 3 der 4 Varianten zeitlich überhaupt durchspielen.
Wenn einer wegen des Drillings durchfiel, dann hatte er nicht aufgepasst.
Das Gehample das alles im sitzen zu machen, sieht man bereits bei "alten Hasen" am Schießstand zur Genüge. Die aber sagen dann, sie würden eh nur einen Schuss pro Tag abgeben, und da mache das nix aus.
Mit üben hat das aber überhaupt nichts zu tun - darauf wette ich.
Man sollte zudem einmal eruieren, wie hoch der Anteil von Kipplaufwaffen im allgemeinen und von Drillingen im besonderen an Jagdunfällen ist.
Ob das in die Untersuchung eingeht, die derzeit läuft, ist aber eher unwahrscheinlich.
Ich wollte nach über 50 Jahren Jagd auch (wieder) einen Drilling haben.
Nachdem seine gute Schussleistung festgestellt und damit ein Knopfer auf 50 m erlegt wurde, steht er im Schrank.
Die Nachteile eines Drillings sind aus meiner unmaßgeblichen Sichtweise speziell für JJ größer als seine Vorteile.