Dorfleben

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16 Mai 2007
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Vor ca. 15 Jahren in meinem Heimatdorf:
Ehepaar kauft ein Haus gegenüber vom Bauernhof. Auf dem Hof, neben Hühnern und Rindern, auch ein Hofhund.
Samstag 07:00 Uhr kingelt das Telefon beim Bauern( ca. 78 Jahre alt).
Frau: "Guten Morgen. Ihr Hund bellt"
Bauer: "Ja, was erwarten sie? Soll er etwa krähen" und legt wieder auf.......

Das Ehepaar ist auch nach einem Jahr wieder weggezogen....

Weiterhin hatten wir auch einen Lerher, der gegen den bestehenden Schießstand geklagt hat, weil er die Klausuren am Nachmittag nicht durchsehen könne. Hat aber glücklicherweise die Klage verloren.
 
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Naja, so ein Lehrerzimmer ist schon ein ganz eigenes Biotop.
Mehr Verhaltensstörungen auf begrenztem Raum kann man eigentlich (außerhalb psychiatrischer Einrichtungen) nur an manchen Unis beobachten.
Nein, das Reiterstübchen im durchschnittlichen Pensionspferdestall (wenn reitweisenoffen, aber sonst auch) ist in den Top 3 auch vertreten, um mal den Bogen zurück zum Dorfleben zu schlagen.
 
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Ja ist teilweise schon komisch in den Dörfern. Bin seit 23 Jahre im Dorf (3.400 Einwohner) zwar integriert und akzeptiert, aber zu den Einheimischen zähle ich bei weiten nicht. Denk das schafft man nur mit Geburt.

Robert
 
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mit Geburt nicht unbedingt. Hier (2.300 EW) gibt es seit "Generationen" Deppen. Die werden nie ein Teil von UNS.

Dorf-Deppn bekommt man am Besten im Winter mürbe. Ist ja auch zäh was so ein Schneepflug einem in den Hofplatz werfen kann. Und wie festgepappt das dann auch ist :-) :-) :)
Und die Nachbarn mit ihren Schneefräsen, Rad-, Hof-, Frontladern interessiert sein Problem nicht wirklich.
 
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... was mir bei den Bauern hier hilft ist der Umstand, dass meine Grossmutter die fast gleiche Sprache wie die hier Ansässigen sprach und ich sie verstehe und zu einem guten Teil auch spreche...
Spanned finde ich, dass meine zweisprachig (deutsch - ungarisch) aufgewachsenen Kinder keine Chance haben, auch nur im geringsten etwas zu verstehen... sie waren leider zu jung als meine Oma starb
Peter
P.S.: Hessisch halt :)
 
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Bei den reichen Bauern bei mir im Ort, werden immer noch Partien ausgehandelt, zum Teil heiraten Verwandte untereinander. Ohne zur oberen Schicht zu gehören, selbst betuchte Eltern zu haben, selbst einen hohen Posten zu haben, hat man keine Chance bei einer Tochter von einem reichen Bauern. Bekannte von mir ist 50 und alleinstehend, weils den Ihr bestimmten Mann verweigert hat, die sie wollte war sein Vater nicht einverstanden.
Sei froh, dass nicht zu den innersten Einheimischen zählst da bekommst das nicht mit.
Besonders in Ortschaften von Schigebieten ist das ausgeprägt. sind fast alle untereinander Verwandt.
Ich war auch mit einer Bauerntochter mal liiert, keine Chance, wusste ich vorher schon, paar Jahre Später ist die mit dem Bankdirektor von der nächsten Stadt verheiratet, 20 Jahre älter 2 Kinder....
Wäre Superpartie gewesen, bräuchte ich nie mehr Arbeiten, besitzt einige Mithäuser, Wälder, viele Hektar.
Nachbartochter ist mit dem Sohn eines Firmenbesitzer (500 Personen) verheiratet,...
 
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Ja ist teilweise schon komisch in den Dörfern. Bin seit 23 Jahre im Dorf (3.400 Einwohner) zwar integriert und akzeptiert, aber zu den Einheimischen zähle ich bei weiten nicht. Denk das schafft man nur mit Geburt.

Robert

Nein, schaffst auch dann nicht, meine Eltern sind zugezogene, aber keine Landwirte oder Generationen mit der Dorfprominenz vervettert. Sind zwar angesehene Leute, gehören halt nicht ganz dazu, ich bin Eingeborener, bekomme schon weit mehr mit, als welche die nicht dazugehören, aber bin halt nicht Verwandt, Verschwägert,.....
Am Land sind es ganz eigene Gesetze und Mauscheleien, möchte dennoch nicht mit der Stadt bzw. Stadtmenschen tauschen.
 
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Ist doch klar, dass sich die Generation nach den Zugezogenen "besser" integrieren kann, bzw. dazugehört. Fängt doch schon damit an, dass die Kinder zusammen in den Kindergarten gehen.
Wennst als Mittdreißiger irgendwohin ziehst ist es oft schwer Fuß zu fassen. Ob bei Feuerwehr, Sportverein, etc.. Meist hat man da andere "Probleme" als sich an 5 Abenden in der Woche bei irgendwelchen Veranstaltungen rumzutreiben.
Fasst euch doch mal an die eigene Nase, wenns darum geht, einen Zugezogenen in die Jagd zu integrieren. Da gibt es nur wenige positive Beispiele, die sich einem Suchenden annehmen. Natürlich sollte sich ein Neuankömmling, egal wo, auch bemühen sich zu integrieren.

Bei uns in der Gegend werden jetzt kleine Dörfer mit Neubaugebieten zubetoniert. Da verdoppelt sich zum Teil die Einwohnerzahl. Da viele Eingeborene das nicht akzeptieren, gibt es eine richtige Ghetto-Bildung. Da hilft dann auch ein Dorffest nicht, wenn sich die alten und neuen Dörfler nicht an den Tischen vermischen.
 
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mit Geburt nicht unbedingt. Hier (2.300 EW) gibt es seit "Generationen" Deppen. Die werden nie ein Teil von UNS.
Wie meine Nachbarn.....
Nur sind es nicht nur Deppen sondern auch bitterböse :mad:
Halten die ganze Nachbarschaft ( hauptsächlich die mit Kindern) auf Trab inkl. Polizei und teilweise anwaltliche Schreiben.
 
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Bei uns in der Gegend werden jetzt kleine Dörfer mit Neubaugebieten zubetoniert. Da verdoppelt sich zum Teil die Einwohnerzahl. Da viele Eingeborene das nicht akzeptieren, gibt es eine richtige Ghetto-Bildung. Da hilft dann auch ein Dorffest nicht, wenn sich die alten und neuen Dörfler nicht an den Tischen vermischen.

Das betrifft mich auch indirekt, ganze Flächen wo wir als Kinder gespielt haben, werde zubetoniert, das schmerzt fürchterlich. Dann die neu Zugezogenen die sich dann wegen dem Lärm spielender Kinder, freilaufende Hunde, Landgeruch, lärmende Hühner, Maschinenlärm,... aufregen und bei der Behörde anzeigen. Persönlich hat mich ein zugezogener angeredet ich soll die Hinterlassenschaft die mein Hund im Wald hinterlassen hat einsammeln und in die Mülltonne werfen, meine Antwort war er soll sich schleichen. Oder einer der sich in der Gemeinde beschwert hat, dass im Garten so viel Laub vom angrenzeden Wald fällt, den Wald paar Meter zurückroden,...

In der Zeit als meine Eltern aufs Land zogen gab es solche Spinner nicht, heutzutage ist es eher die Ausnahme.

Dann kommst mit Dorffest und vermischen, das würde geradezu eskalieren.
 
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Die Eltern meiner Frau waren (Ostpreussen-)Flüchtlinge, genau wie mein Vater (Pommern), die einen kamen in der DDR zum Halten (vor der Elbe), die anderen kurz dahinter, ohne zu wissen, dass dies bald eine Demarkationslinie par excellence sein würde. Die Eltern meiner Gattin "durften" dann ausserhalb des Dorfs bauen und waren, bis zu deren Tod, die "Flüchtlinge".
Meine Frau war bis zum Wegzug auch immer noch "die Tochter von denen". Wenn wir Kinder hätten, wären diese wohl zum ersten Mal halbwegs neutral.
Wir selbst sind von Hannover nach Bonn gezogen, was schon ein Kulturschock war und dann irgendwann Nase voll von der "Bundesstadt ohne nennenswertes Nachtleben" und in die Eifel gezogen. Mit Mitte 40. Autos nicht umgemeldet. Uiuiui! Erstes Problem :-) Zweites Problem, wir haben mehr als ein Auto pro Nase und, obwohl hier jeder parkt, wie er will, ist es uns selbstverständlich nicht gestattet! Eine Gefährderansprache erfolgte prompt :-)
Ansonsten sehr nett, wir haben schnelles Internet und einen Südbalkon!
 
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Das betrifft mich auch indirekt, ganze Flächen wo wir als Kinder gespielt haben, werde zubetoniert, das schmerzt fürchterlich. Dann die neu Zugezogenen die sich dann wegen dem Lärm spielender Kinder, freilaufende Hunde, Landgeruch, lärmende Hühner, Maschinenlärm,... aufregen und bei der Behörde anzeigen. Persönlich hat mich ein zugezogener angeredet ich soll die Hinterlassenschaft die mein Hund im Wald hinterlassen hat einsammeln und in die Mülltonne werfen, meine Antwort war er soll sich schleichen. Oder einer der sich in der Gemeinde beschwert hat, dass im Garten so viel Laub vom angrenzeden Wald fällt, den Wald paar Meter zurückroden,...

In der Zeit als meine Eltern aufs Land zogen gab es solche Spinner nicht, heutzutage ist es eher die Ausnahme.
Naja, die Gemeine achtet da bei uns zum Glück ein wenig darauf und gibt in Neubaugebieten jungen Familien den Vorrang.
Ich wohne in einem 50 Seelendorf und Anfang Corona fragten wir uns, warum jetzt auf einmal so viele Fremde mit Rucksäcken bei uns durchlaufen. Bis wir rausgefunden haben, dass es eine neue Wanderwegkarte aufgelegt vom Landkreis gibt und unsere Straße mit einem wunderschönen Panorama übers Flusstal angepriesen wird. Soll man sich da jetzt freuen?
Wir machen uns seither Gedanken, in unserer Einfahrt einen Limonaden- oder Kaffeestand aufzubauen, um wenigstens ein wenig Positives davon zu haben. Die meisten Leute grüßen nicht mal....
 

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