Zorn ist immer schnell gemacht, die Tötung der beiden Beamten ist unentschuldbar. Wie das die beiden Mütter der Ermordeten das verkraften sollen kann ich mir gar nicht vorstellen.
Aber schauen wir uns S. mal an, die Bäckerei in 5. Generation verloren, die geerbte Existenz hin, er selbst wird den Fehler vermutlich nicht bei sich gefunden oder gar gesucht haben, eine gescheiterte Existenz - aber mit Frau und Kindern und 2 Mio.€ Schulden. Er sucht sich eine neue Einkommensgrundlage, es wird ihm leicht gemacht, das Geschäft läuft, macht ihm sogar Spaß, seine Selbstbestätigung ist wieder da - er bestimmt das Geschehen und dann die beiden Polizisten, das Ende seiner neuen Existenz, schon vorher mal aufgeflogen, wenn ich das richtig verstanden habe, er weiß, hier ist Schluss, das wird die Endstation, die Waffen haben die beiden Beamten schon gesehen - ihm gegenüber zwei vermutlich weniger erfahrene Beamte, vielleicht übereifrig, vielleicht besonnen, wir wissen es nicht, aber seine Sicherungen drehen durch, in seiner kranken Wahrnehmung vermutlich ein Akt der Notwehr, der Selbstverteidigung, denn es geht um seine Existenz - es hätte nie soweit kommen müssen, wenn sich die Nachbarn mal beim Ordnungsamt gemeldet hätten wegen übermäßigen Rattendrucks oder auch dem Betrieb einer fragwürdigen Schlachterei. 100 Stk Wild pro Woche mögen vielleicht gehen, 24 Stk in einer Nacht glaube ich aber doch nicht. Aber wieso fällt dieser massive Wildabgang der örtlichen Jägerrei nicht auch auf? Wir haben doch alle auch den Jagdschutz als Aufgabe, den ungeregelten Eingriff in unsere Wildbestände zu verhindern. Da müssen doch ganze Rudel abgeschlachtet worden sein und das Wild zunehmend beunruhigt wirken.
Will mir denn jemand erzählen dass seine ehemaligen Freunde nicht gemerkt haben, das der immer noch jagd - wussten die nicht, wie er tickt, welche Gefahr damit von ihm ausging? Sich hinterher los zu sagen ist billig, ich nenne das sogar feige, denn sie wollen sich damit nur selbst aus der Schusslinie bringen.
Nein, hier haben wieder viel zu viele zu lange weggeschaut - wir kennen das doch schon in unserem Land - und tragen damit auch Schuld, auch seine Frau - das ist keine Entschuldigung für S. - der ist offenbar ein ganz armseliger Psychopath den man allein im Interesse der Sicherheit unserer Gesellschaft wegsperren muss für den Rest seines Lebens.
Hier wurde allerdings mit registrierten Jagdwaffen getötet - nicht wie wir Jäger immer gern sagen, mit Waffen vom Schwarzmarkt. Wasser auf die Mühlen derer, die noch strengere Kontrollen fordern - die unangekündigte auch nächtliche Kontrolle vielleicht. Frau S. wird vermutlich nie wieder einen Jagdschein lösen dürfen, wenn ihr nicht noch weit schlimmeres droht. Die leidtragenden in diesem Familiendrama: die Kinder.