DJV-Präs. Fischer fordert Schießnachweis, arme Jägerschaft!

Registriert
21 Mrz 2007
Beiträge
5.696
1. Das Problem existiert nicht.
2. Wenn es (quantifizierbar) existieren würde, ließe es sich durch einen Nachweis der Scheibenlöcherfähigkeit nicht beseitigen. Obwohl ich noch nicht sehr lange jage, behaupte/erfahre ich in der Praxis, dass schlechte Schüsse eben nicht an der mangelnden Fähigkeit liegen, den breit stehenden Bock ordentlich zu treffen oder die laufende Keilerscheibe richtig zu löchern, sondern an dem Umstand, dass der ein oder andere Jäger gern den "Kunstschuss" versucht, weil der Bock sonst weg ist oder durch den Bewuchs "donnert", weil er sonst die Sau aus den Augen verliert.
Da das eine "Charakterfrage" und keine Schießfertigkeitsfrage ist, läge nun nahe, nach/neben/statt des Schießnachweises eine regelmäßige, psychologische Überprüfung des Nichtvorhandensein von Schussgeilheit zu fordern und die Verlängerung des Jagdscheines davon abhängig zu machen.

Ich rechne fest damit, dass sich innerhalb der Jägerschaft mindestens ein zeitgemäß denkender und missionarisch veranlagter Weidmann findet, der in Kürze ( um das Thema dem Gesetzgeber wegzunehmen;-)) Letzteres fordern wird.

:thumbup:

:27:

Robert
 
Registriert
15 Okt 2011
Beiträge
7.718
Du kommst zu spät. Die Forderung nach einem Psychotest für Jäger wurde jüngst von einem "Tierschutzverein" erhoben.

Man darf aber nicht vergessen, dass die Forderung für Jäger gilt die wiederholt gegen den Tier- und Artenschutz verstoßen haben, ähnlich der mpu beim Führerschein.
Wenn soetwas macht kann man schon die psychische Gesundheit anzweifeln.

Fordern können solche Organisationen aber viel.

Waidmannsheil Lucas
 
Registriert
1 Nov 2006
Beiträge
7.151
... eine "Charakterfrage" und keine Schießfertigkeitsfrage ...
Fehl- und Krankschüsse sind gewiss genau so wenig ausschließlich Charakter-, wie ausschließlich Fertigkeitsfragen. Möglicherweise überwiegt in den beiden von Dir angeführten Beispielen der Anteil des Charakters. Bei der Flintenjagd erlebt man nach meinem Dafürhalten auch einen erheblichen Teil der Fehl- und Krankschüsse sehr offensichtlich resultierend aus mangelnder Fertigkeit.
Da sich jedoch die Fertigkeit sehr viel leichter trainieren lässt als der Charakter, ist der mögliche Wunsch nach Training längst nicht gleichzusetzen mit einem möglichen Wunsch nach der Prüfung der Wesensfestigkeit in Bezug auf die Selbstdisziplin.
 
Registriert
24 Apr 2007
Beiträge
844
moin,
ist bald soweit(zumindest in einigen Bundesländern)Jagd vorbei hal....
und dann:
gehen wir alle fleißig auf den Stand zum üben....weil jagen lohnt nicht mehr, zumindest Flinte....
Das mit der Jagd hat sich dann sowieso erledigt.
Die paar noch zu bejagenden Arten hauen keinen "echten" Jäger mehr vom Hocker.
Die lösen keinen JS mehr, lohnt sich nicht!
Der Rest übt fleißig aufn Stand und darf als Dank das Schadwild unter Kontrolle halten (Rehwild und Sauen)
Ich sehe für die gesamte Niederwildjagd hier in NRW schwarz,( wenn das tatsächlich so kommen wird wie man munkelt !)
Ich habe vor der neuen Verordnung Angst.
Wenn die Krähen nicht mehr bejagt werden dürfen bin ich quasi ohne Jagdgelegenheit
Der Rest vom Niederwild ist eh kaum noch bejagbar(ein Dank den Landwirten, die ja eigentlich nix dafür können, ist auch von der Politik gesteuert)

Von daher bin ich aufm Stand besser aufgehoben....

gruß
dorfler
 
Registriert
27 Jan 2006
Beiträge
12.350
Moin!

Das ist der bayrische Sonderweg des vorauseilenden Gehorsams ... :twisted:


Das Problem sind doch nicht die Übungsschüsse an sich, das Problem ist, dass wir aus Erfahrung wissen (mit sehr großer Wahrscheinlichkeit befürchten müssen), dass da noch einiges an Unfairness und Ungerechtigkeiten nachkommt, ohne dass sich das adressierte Problem - von dem keiner weiss, ob es wirklich existiert - damit lösen lässt. Ich sage nur "Gesetz der relativen Risikokonstanz" und daraus folgt: "Übungserfolg .ne. weniger Nachsuchen".

Viele Grüße

Joe

Geeeenauuuu !
Ganz so wie einst die Brandenburger Forsten in Sachen bleifrei incl. Bleifreiteststrecken,wie ich das mal so salopp nenne.:biggrin:
Na dann wolln wir mal hoffen,daß die SPD-Regierung bei Euch nicht den Vorschlag zur Abschaffung des Streckelegens testet ,der bereits gemacht wurde !(Bin heut gut drauf,voller Adrenalin u.bis 14.00Uhr Strohwittwer !):lol:
 
Registriert
27 Jan 2006
Beiträge
12.350
1. Das Problem existiert nicht.
2. Wenn es (quantifizierbar) existieren würde, ließe es sich durch einen Nachweis der Scheibenlöcherfähigkeit nicht beseitigen. Obwohl ich noch nicht sehr lange jage, behaupte/erfahre ich in der Praxis, dass schlechte Schüsse eben nicht an der mangelnden Fähigkeit liegen, den breit stehenden Bock ordentlich zu treffen oder die laufende Keilerscheibe richtig zu löchern, sondern an dem Umstand, dass der ein oder andere Jäger gern den "Kunstschuss" versucht, weil der Bock sonst weg ist oder durch den Bewuchs "donnert", weil er sonst die Sau aus den Augen verliert.
Da das eine "Charakterfrage" und keine Schießfertigkeitsfrage ist, läge nun nahe, nach/neben/statt des Schießnachweises eine regelmäßige, psychologische Überprüfung des Nichtvorhandensein von Schussgeilheit zu fordern und die Verlängerung des Jagdscheines davon abhängig zu machen.

Ich rechne fest damit, dass sich innerhalb der Jägerschaft mindestens ein zeitgemäß denkender und missionarisch veranlagter Weidmann findet, der in Kürze ( um das Thema dem Gesetzgeber wegzunehmen;-)) Letzteres fordern wird.

Interessanter Beitrag !:thumbup:
Führt man das Ganze aus der Sicht mal in die Richtigen Bahnen,müßte erstmal analysiert werden,bei welcher Jagdart die meisten Schlumpschüsse vorkommen,wenn überhaupt. Erfahrungsgemäß wird das wohl auf DJen sein.Und wo finden die meisten statt ? Richtig,bei den Bewegungsjagden/STOEBERJAGDEN der Forst,So genommen leuchtet mir jetzt ein,warum hier von einem Vertreter dessen, so großer Wert auf den Schießnachweis gelegt wird.In seinem Wirkungsbereich kann er das ja fordern.Von mir aber nicht,hab ja noch keine Einladung bekommen....:bye:
 
Registriert
4 Dez 2013
Beiträge
3.831
Führt man das Ganze aus der Sicht mal in die Richtigen Bahnen,müßte erstmal analysiert werden,bei welcher Jagdart die meisten Schlumpschüsse vorkommen,wenn überhaupt. Erfahrungsgemäß wird das wohl auf DJen sein.Und wo finden die meisten statt ? Richtig,bei den Bewegungsjagden/STOEBERJAGDEN der Forst,So genommen leuchtet mir jetzt ein,warum hier von einem Vertreter dessen, so großer Wert auf den Schießnachweis gelegt wird.In seinem Wirkungsbereich kann er das ja fordern.


Das wäre dann aber auch nicht zu Ende gedacht. Der Verantwortliche einer Drückjagd kann jetzt noch differenzieren zwischen den Jägern, die zusätzlichen Aufwand (Schießkinobesuch bspw.) nicht scheuen und trainieren und den anderen. Wenn der Schießnachweis gesetzlich gefordert ist, wird diese Differenzierung aufgehoben, da dann ja alle einen Nachweis haben müssen. Also nun sozusagen amtlich bestätigte Meisterschützen sind. Wollte man also weiterhin nur die vermeintlich "guten" Schützen auf der Bewegungsjagd haben, müsste der Veranstalter - abseits des gesetzlichen Schießnachweises - die Hürde hierfür dann höher legen.

Beste Grüße,
schnepfenschreck.
 
Registriert
30 Okt 2005
Beiträge
6.866
Streng genommen müßte, da bei Bewegungsjagden das krankschießen sich nie zur Gänze vermeiden läßt........ erst einmal diese Form der Bejagung hinterfragt werden...... oder?

Aber nein, hier ist Effektivität gefragt und die beugt noch allemal Moral.....
Und Politik ("den Y dürfen wir nicht vergessen, unser bester Holzkäufer") die beugt schon immer Moral
Und Vetternwirtschaft ebenso
Und
Und
Und

Wenn es ums Wild ginge.....wo fangen wir da an?
 
Registriert
10 Mrz 2003
Beiträge
4.126
...........Wenn der Schießnachweis gesetzlich gefordert ist, wird diese Differenzierung aufgehoben, da dann ja alle einen Nachweis haben müssen. Also nun sozusagen amtlich bestätigte Meisterschützen sind. Wollte man also weiterhin nur die vermeintlich "guten" Schützen auf der Bewegungsjagd haben, müsste der Veranstalter -


.......
- zeitgeistgemäß eine Quote einführen. :biggrin:
 
Registriert
28 Feb 2001
Beiträge
14.183
Streng genommen müßte, da bei Bewegungsjagden das krankschießen sich nie zur Gänze vermeiden läßt........ erst einmal diese Form der Bejagung hinterfragt werden...... oder?

Aber nein, hier ist Effektivität gefragt und die beugt noch allemal Moral.....
Und Politik ("den Y dürfen wir nicht vergessen, unser bester Holzkäufer") die beugt schon immer Moral
Und Vetternwirtschaft ebenso
Und
Und
Und

Wenn es ums Wild ginge.....wo fangen wir da an?
Am Mais.
Gleich jetzt bei der nächsten "Erntejagd".

basti
 
Registriert
30 Okt 2013
Beiträge
165
Ich habe gerade was zu TTIP gehört, was auch zu unseren Jagd- und Waffengesetzen passt.

In den USA werden im Nachhinein Schäden bestraft, deshalb gibt es dort auch so viele Prozesse mit riesigen Summen für Schadensersatz.

In Europa wird im Vorherein versucht, alles per Gesetz zu verbieten, was zu Schäden führen könnte. Hält man sich an die Vorgaben des Gesetzes, muss man auch nicht für Schäden aufkommen, die man selber verursacht, sofern keine grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden kann.

Beide Systeme haben Vor- und Nachteile...


In den letzten Jahren hatte ich jedoch das Gefühl, dass unser System mehr Nachteile bringt. Laufend werden wegen eines schwarzen Schafes 99 andere weiße Schafe mit Auflagen behindert und belästigt. Unser gesamtes Leben besteht nur noch aus Protokollieren und Melden von Daten, die sich k(aum )einer anschaut.... - aber erhoben werden und Zeit und Geld kosten. Und dabei wird das Misstrauen zwischen Kontrolleur und Kontrolliertem immer größer.


Brandeins schrieb im Heft 09/2011 über die Moral, Betroffenheit, Gutmenschen und Antikapitalisten, d.h. über Das Gute und die Bösen. Der gesamte Artikel ist 1A und lesenswert! Die Quintessenz lautet:

Die Moral befördert eine Kultur des Misstrauens und der Depression.
Das Böse ist die Ausnahme. Das Allermeiste, was Menschen tun, basiert auf Vertrauensvorschüssen. Das Allermeiste geht gut. Manchmal klaut uns zwar jemand die Brieftasche, zuweilen drehen Verrückte durch. Im Großen und Ganzen aber handeln die meisten Menschen anständig, sind zuverlässig und vertragstreu. Schließlich wollen sie etwas voneinander.

“Ist das Hirn zu kurz gekommen, wird sehr gern Moral genommen” (Wiglaf Droste)

Das hatte ich 2012 hier geschrieben:
Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser
und noch drei andere Beispiele gebracht. Und je länger ich hier lese und schreibe und schaue, desto weniger gefällt mir der Gedanken des Pflichtschießens - auch wenn ich ihn vor einer Woche noch verteidigt hatte.
 
Registriert
28 Feb 2001
Beiträge
14.183
...
Die Moral befördert eine Kultur des Misstrauens und der Depression.
Das Böse ist die Ausnahme. Das Allermeiste, was Menschen tun, basiert auf Vertrauensvorschüssen. Das Allermeiste geht gut. Manchmal klaut uns zwar jemand die Brieftasche, zuweilen drehen Verrückte durch. Im Großen und Ganzen aber handeln die meisten Menschen anständig, sind zuverlässig und vertragstreu. Schließlich wollen sie etwas voneinander.

Schick' doch den Text aus Brandeins zusammen mit deinem Posting an die für Jagd zuständigen Bundes- und Länderministerien sowie die Parteien und bitte um kurze Stellungnahme.

Die Antworten dann bitte hier.

Getränke bringt jeder selber mit. :biggrin:

basti
 
Registriert
27 Jan 2006
Beiträge
12.350
Das wäre dann aber auch nicht zu Ende gedacht. Der Verantwortliche einer Drückjagd kann jetzt noch differenzieren zwischen den Jägern, die zusätzlichen Aufwand (Schießkinobesuch bspw.) nicht scheuen und trainieren und den anderen. Wenn der Schießnachweis gesetzlich gefordert ist, wird diese Differenzierung aufgehoben, da dann ja alle einen Nachweis haben müssen. Also nun sozusagen amtlich bestätigte Meisterschützen sind. Wollte man also weiterhin nur die vermeintlich "guten" Schützen auf der Bewegungsjagd haben, müsste der Veranstalter - abseits des gesetzlichen Schießnachweises - die Hürde hierfür dann höher legen.

Beste Grüße,
schnepfenschreck.
Danke,Du hast meine Gedanken recht gut auf eine höhere Ebene gebracht. Vielleicht wäre dann der gangbare Weg ,den Schießnachweis tierartbezogen abzulegen. Also,wer gerne DJen besucht und den Sauenpass vorlegt,hat sich im Schießkino auf Bewegungssauen spezialisiert. Wer den nicht hat,muß den Waldschutzpass vorlegen und darf dann nur auf Reh-u. Rotwild halten.Na und dann gibts noch den Fuchspass ,der dann wegen drohender Verwechslungsgefahr natürlich umbenannt werden müßte.Aber ich bin mir sicher,da findet man an höchster Stelle schon was Neues !:)
 
Registriert
27 Apr 2009
Beiträge
13.152
Streng genommen müßte, da bei Bewegungsjagden das krankschießen sich nie zur Gänze vermeiden läßt........ erst einmal diese Form der Bejagung hinterfragt werden...... oder?...

Unbedingt!

Bewegungsjagden auf Schalenwild hätten trotz ihres Nachteils hoher Anforderungen an die Trefferleistung der beteiligten Schützen noch Chancen auf Akzeptanz, wenn man dadurch schnell und effektiv die erforderlichen hohen Abschüsse erledigen könnte, damit anschließend mehr Jagdruhe herrscht. Für Niederwildtreibjagden mit ihren üblichen katastrophalen Trefferquoten wäre es ganz sicher das Ende, wenn man "diese Form der Bejagung erst einmal hinterfragt", weil es dafür bei weitem nicht das Erfordernis wie zur Schalenwildreduktion gibt.

Meintest Du es so?
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
148
Zurzeit aktive Gäste
432
Besucher gesamt
580
Oben