Der springende Punkt ist aber, dass uns damals auch dort vermittelt wurde, dass der Jagdschein uns lediglich die theoretische Möglichkeit gibt, jagen zu gehen.
Ja denn es wird nur graue Theorie vermittelt, möglichst schnell, möglichst einfach damit die Sollstundenzahl (in einigen Bundesländern vorgeschrieben) erreicht wird
Was wirklich an der Jagd dranhängt, lernt man ja bekanntlich erst später und am besten durch Hilfe eines oder mehrerer erfahrenen Jägers, der auch selber etwas von Hege und allem drum und dran versteht...
Ja das ist nachvollziehbar aber wie sieht die Praxis aus: Lernen auf Kosten der Kreatur. Wenn ich mir die Fülle des Stoffes anschaue - und ich weiß wovon ich rede - dann muss beim Schnellverfahren irgendwas auf der Strecke bleiben, das geht gar nicht anders.
Der Jagdverstand eines Jungjägers - erzogen zu einem unerschüttelbaren Selbbewusst sein - wächst oft schneller als seine Haare. Jagdverstand ist der einzige Verstand der bei allen Jägern gleichmäßig verteilt ist.
Zu Deinem Schagwort:
Jagd ist Beherrschung!
Und das in mehrfacher Hinsicht, nicht das Lernen der GEE und V0. Wir fordern den laufenden Keiler bei Drückjagden aber das Ansprechen hinkt kilometerweit nach. Wer kann Ansprechen?
Wer lässt im allgemeinen Erfolgsdruck im entscheidenden Moment den Finger grad?
Nun sind wir wieder bei der Charaktersache.
Ich bilde seit 42 Jahren Jungjäger aus. Eigentlich irgendwann mal alle Fächer außer Waffen und Recht, aber immer Jagdliche Praxis auch in der eigentlichen Praxis im Revier. In dieser Zeit kann man vermitteln, prägen aber glaubt bloß nicht das dies ewig vorhält. Ich kenne Jungjäger, da schäme ich mich, sie ausgebildet zu haben. Wir sind wieder bei der Charaktersache. Weg vom Kurs vollziehen sich da oft Wandlungen, da müsste man den Job von heute auf morgen an die Wand hängen.
Ich schere nicht alle Druckbedampften über einen Kamm. Viele schaffen die Kurve. Wer sich für das Mitjagen in einem Revier interessiert ist anders einzuwerten als Drückjagdnomaden, die eben auch aus verschiedenen Gründen nicht dauerhaft mitgenommen werden oder mitgenommen werden wollen, da sowas Verantwort mit sich bringt.
Ich habe beruflich viele Jagdgäste kennengelernt. Wenn man die Kopie des Jagdscheines erst mal für eine Fälschung hält, wenn der fünf Minuten nur den Mund aufmacht. Diese Leute werden aber auf die Wildbahn losgelassen, learning by doing!
Nur das Mitnehmen zum Ansitz bringt was. Wo findet das statt?
Die Fuchsdoublette gestern abend hat dem Jungjäger gezeigt:
Beherrschung bei der Entfernung
Beherrschung bei nicht verhoffendem Wild
Beherrschung der Waffe und Technik auch in völliger Dunkelheit (okay gestern war Mond)
Neben bei Ansprechen des Reh- und Rotwllde
Praktisches Sehen dass die beiden Schüsse mit Schalldämpfer weder beim Rehwild (rundum ca. 20 Stück) und den beiden Stücken Rotwil auf ca. 250 m eine Fluchtreagion erzeugt hat.
Lernen der Bewegungsmuster bei den Unterschieden der Wildarten mit Wärmebild
Und dass das Auto nicht stört wenn es unter dem Sitz steht, weil hier auch nie aus anfahrenden Autos geschossen wird.
Beherrschung im Umgang mit Nichtjägern, Landwirten etc.
ach es gäbe noch viele zu diesem Thema...