Denkwürdige Beobachtung!

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Fleischjäger schrieb:
Kornweihe schrieb:
Und das, muss ich zugeben, ließ mich nicht ganz kalt. Dass eine Gais über 24 Stunden später immernoch nach ihrem Bockkitz sucht, hatte ich vorher noch nicht gehört.
.......
Aber ein paar Gedanken werden doch wohl erlaubt sein, oder wie seht Ihr das??

Deine Gedanken sind absolut richtig. Natürlich vermißt die Mama Ihren Nachwuchs, die werden stundenlang gesucht, 24 Stunden sind mir neu. Die meisten Geißen suchen still, manche schrecken dabei.
Ich erlege weibliches Rehwild gerne als Familie, zu zweit oder zu dritt, in lichtem Altholzbestand klappt das ganz gut ... bei der Kitzsuche. Der größte Vorteil ist: es trauert niemand um ein Familienmitglied und sucht noch ......

Waidmannsheil, Fleischjäger

Auch wenn ich nicht der Sorte angehöre,die sich so schimpfen lassen müssen,wie der Nick des Mitforisti,mache ich das aus den genannten Gründen,wenn möglich immer so.Auch der Jagddruck für den Bestand sinkt,wenn es keine Zeugen gibt....
 
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schrecken kenn i schon, hab i auch schon des öfteren gehört :roll: aber dass mit schrecken ein kitz gerufen wird hätte ich noch nie beobachtet.
 
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Freut mich, dass doch mehr Jäger zumindest schonmal ähnliche Gedanken hatten wie ich bzw. in solchen Situationen zumindest ins Nachdenken gekommen sind. Sicherlich sollte man den Rehen keine menschlichen Gefühle unterstellen, aber die beobachtete Situation deutet doch stark darauf hin, dass die Gais sehr wohl das Fehlen des Knopfers bemerkt hat.

Allerdings möchte ich doch nochmal klarstellen, dass es nicht um die Situation im Oktoker/November geht. da ist es sicherlich sinnvoll, gleich die Gais mitzuerlegen. Anfang Mai hingegen steht diese Option nicht zur Disposition.

WH
 
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Kann mich auch nur der Aussage von Schweißspur anschließen. Habe ähnliches, ohne dem Schrecken, auch schon bei Reh- und Rotwild erlebt.

Das sind meiner Ansicht nach Erlebnisse die zum Nachdenken anregen und dies auch sollen. Ja, Jagd hat was mit Töten zu tun aber wenn dieser Vorgang komplett ohne Emotionen vor sich geht sollte man sich wirklich Gedanken machen. Ich kenne ein paar Jäger die es meiner Ansicht nach zwar übertreiben, und bei jeder Erlegung fix und fertig sind aber es ist immer wieder ein bewegender Moment , gerade bei den beschriebenen Situationen wie Suche, Totenwacht oder dem Anstupsen.

Man sollte immer mit Herz und Hirn jagen.
 
B

baumkoeter

Guest
Das die Ricke das Kitz auch nach 24 Std noch sucht habe ich auch schon erlebt, im Herbst und Winter. aber Schrecken als Suchruf noch nie .
Wohl aber Schrecken unmittelbar und vielleicht ein paar Minuten nach dem Schuß. Dabei handelt es sich aber meiner Meinung nach um Schrecken , in dem Sinne von Erschrecken und dasss die Ricke den Knall und das plötzliche Liegenbleiben des Kitzes irgendwie nicht richtig einordnen kann .

Man erlebt es ja auch schon mal , dass man ein Stück schiesst, und die umstehenden Stücke gerade mal durch den Schußknall aufwerfen und dann wieteräsen als sei nichts passiert .Ich denke nicht , dass diese Stücke in dem Moment nicht gefühlslos sind , sondern den Schußknall nicht als Gefahr erkannt haben .
 
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charly01 schrieb:
Das sind meiner Ansicht nach Erlebnisse die zum Nachdenken anregen und dies auch sollen. Ja, Jagd hat was mit Töten zu tun aber wenn dieser Vorgang komplett ohne Emotionen vor sich geht sollte man sich wirklich Gedanken machen. Ich kenne ein paar Jäger die es meiner Ansicht nach zwar übertreiben, und bei jeder Erlegung fix und fertig sind aber es ist immer wieder ein bewegender Moment , gerade bei den beschriebenen Situationen wie Suche, Totenwacht oder dem Anstupsen.

Man sollte immer mit Herz und Hirn jagen.

Kann mich dem nur anschließen.
 
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Bei Rehwild hab ich es noch nicht beobachtet .Bei Rotwild allerdings schon .

Wenn man das Kalb erlegt hat und nicht das Alttier erlegen konnte ,sollte man auf jeden fall noch mal dort ansitzen .Den in der Regel suchen die Alttier ihre Kälber noch ein paar Tage, gerade wenn sie noch gesäugt werden.
Denke ,dass es bei Rehwild ähnlich sein wird.
 
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.30-06 Springfield schrieb:
waldgeist schrieb:
Sogar kam schon mehrfach die Bache oder der ÜL-Kamerad nach dem Schuß zurück zum Platz des toden Kameraden.

...und, haben sie es Überlebt :?:
Man könnte Deine Frage hier als piätätlos abtun ( :oops: ) ,aber ich bin eine ehrliche Haut: Die Bachen habens überlebt ! Übrigens ist diese Situation ein hervorragendes Argument,einen Selbstlader als Sauenkirrungsansitzwaffe zweckentfremdet einzusetzen. :wink: Es sei denn,man repetiert im Schuß,aber wer tut das schon,wenns Stück im Feuer liegt.
 
A

anonym

Guest
Schweissspur schrieb:
Hi,
wirklich ein schauriges Erlebnis.
Ich hab ähnliches schon in Form dahingehend erlebt dass Stücke "Totenwache" hielten..oder aber versuchten den am Boden liegenden durch anstupsen zum aufstehen zu animieren.

Wer glaubt Tiere fühlen nicht....der hat selbst kein Gefühl.

Als NSF kommt man öfters sehr berührungsnah mit dem Tod, Angst, Elend und Schmerz in Berührung.

Mehr als einmal hatte ich feuchte Augen ein schlechtes Gefühl oder Wut im Bauch...
.....hab ich das nichtmehr..höre ich mit dem jagen auf!

Ps:
Die Gedanken die Du Dir machst..ehren Dich!

Sehr schön geschrieben.

Bravo!

WH R. Burton HW
 
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ich kann die geschichte des threaderstellers auch sehr gut nachfühlen.

auf mich kam mal bei einer drückjagd ein vom nachbarschützen laufkrankgeschossens stück rehwild spitz auf mich zu.

in dem fall war die abwägung "schuss auf den stich und das stück erlösen", oder es evlt. nicht mehr erlegen können die abwägung.

ich entschied mich dann für "schuss direkt spitz von vorne auf den stich".

obwohl ich eine 9,3x62 teilmantel geschossen habe, welches später beim aufbrechen im becken von mir gefunden wurde, das somit das stück komplett von vorne nach hinten durchschlagen hat, brach das stück zwar im schuss zusammen, doch klagte es so herzzerreissend, daß ich selbst am liebsten vor schmerz geschrieen hätte. obwohl mein zweiter schuss in den träger (der rest von ihm war von sträuchern verdeckt) das stück innerhalb von 5 sek von klagen erlöst hat, habe ich das schreckliche klagen noch heute (jahre später) im ohr.

sowas bleibt wirklich hängen und ich denke es ist auch gut so, denn mir damit erinnert man sich, daß wir jäger "höchste ethnische ansprüche an uns und unser waidmännische handeln" legen, um der kreatur möglichst keine qualen zuzufügen.
 
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Ich habe so etwas nie erlebt und bin dafuer fast dankbar.
So etwas wuerde mir auch massiv nachgehen.

Deine Reaktion ist imho ein Zeichen von Groesse. Ich denke, Du hast das Herz am rechten Fleck.

Danke, dass Du Deine Geschichte mit uns geteilt hast!

Waidmannsheil,
Ulli Zedd
 
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[/quote] ..... Es sei denn,man repetiert im Schuß,aber wer tut das schon,wenns Stück im Feuer liegt.[/quote]

Ich mache das. Das ist meiner Meinung das sinnvollste was man nach einem Schuß machen kann, außer warten. Steht das Sück wieder auf ? Wer tritt als nächstes aus ? .... weil ich vorher nie weiß was hinterher passiert lade ich sofort nach.

Waidmannsheil, Fleischjäger
 
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waldgeist schrieb:
.30-06 Springfield schrieb:
waldgeist schrieb:
Sogar kam schon mehrfach die Bache oder der ÜL-Kamerad nach dem Schuß zurück zum Platz des toden Kameraden.

...und, haben sie es Überlebt :?:
Man könnte Deine Frage hier als piätätlos abtun ( :oops: ) ,aber ich bin eine ehrliche Haut: Die Bachen habens überlebt ! Übrigens ist diese Situation ein hervorragendes Argument,einen Selbstlader als Sauenkirrungsansitzwaffe zweckentfremdet einzusetzen. :wink: Es sei denn,man repetiert im Schuß,aber wer tut das schon,wenns Stück im Feuer liegt.

Pietätlos, NEIN, ich denke jeder anständige Jäger machst sich früher oder später gedanken über die Gefühle der Tiere, aber das Du das hier berichtest ist schon eine große Leistung!!!!

Wieso SLB zweckentfremden, ich denke dass sie genau hier Sinn macht, meines Erachtens mehr, als auf einer Drückjagd... :idea:
 
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Schließe mich an...wer Töten nur technisch betrachtet, mit dem möchte ich nichts zu tun haben. Man sollte sich das klar machen, was töten bedeutet und man darf danach auch mal traurig sein.

Vom Rotwild ist es wissenschaftlich untersucht, dass Alttiere wochenlang um ihre Kälber trauern.

Was einen trösten kann: das tun sie auch, wenn sie vom Wolf gerissen werden.

Einen schönen Sonntag

OVS
 

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