Den letzten Weg mit einem geliebten Menschen gehen

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Ja, das Morgen kommt NIE.
Ein Grund warum ich alles mache was geht. Zeitlich, sowie in finanziellen Rahmen. Was mir Freude bereitet.
Auch gegen den Widerstand meiner Frau, deren liebster Satz immer ist, muss das jetzt sein. Warum nicht "morgen"....
Gerade weil mein Vater noch viel vor hatte, nachdem er bis 71 gearbeitet hat. 6 Tage die Woche.
 
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23 Mai 2013
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Meine Mutter hat auch fünf Jahre lang ihren Krebs überwunden geglaubt. Dann kam er rasant
wachsend wieder. Heilen konnte sie keiner mehr, für Schmerzfreiheit konnten wir nach einigem
Spektakel im KH sorgen. Man hatte dort wohl Angst einer todkranken eine Sucht anzuhängen!
Nachdem die Einstellung der Schmerzmittel erfolgt war, haben wir sie nach Hause geholt und
das Pflegebett im Wohnzimmer untergebracht, so das sie immer Kontakt halten konnte. Zu
ihrem 61. hat sie noch einmal die Häupter ihrer Lieben gezählt, zwei Tage später war sie tot.
Ich kann mir heute noch nicht verzeihen, damals trotz meiner Harthörigkeit kein Hörgerät
angeschafft zu haben. Als ihre Kraft zu Ende ging, konnte sie nur noch flüstern und manche
Sachen waren ihr doch noch wichtig. Vorbei....
 
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Vater lag auch in seinem Wohnzimmer. Zwischen seinen Sammlersachen und Büchern. Erst immer auf dem Sofa, dann in diesem Bett...
 
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14 Apr 2018
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Lieber @GMV ,

es ist nicht lang her dass mein Schwiegervater abgerufen wurde. Extrem aggressiver Hirntumor, sonst kerngesund und gerade 70 geworden. Eigentlich war es so, dass er bis zum Schluss eigentlich gar nicht akzeptiert hat dass er bald sterben muss. - man konnte sich also "nur" so mit ihm unterhalten wie sonst auch. Eine besondere Intensität um Abschied zu nehmen entstand so nicht. Ich für mich komme bis heute eigentlich nicht so richtig klar damit, obwohl es ganz klar sein Weg war wie er ihn gehen wollte und ich das natürlich akzeptiert habe. Ich wünsche dir umso intensivere Stunden mit Deiner Mutter und dass ihr dabei Freude habt - ich denke Ihr macht das gut!
 
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24 Sep 2015
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Nutzt jede freie Minute. Die Mutter meiner Frau starb in der Anfangszeit zu Corona sehr Jung mit Mitte 60. Nicht mal da wurde eine Ausnahme vom Pflegeheim genehmigt und meine Frau und ihre Schwester durften jeweils nur kurz eine Stunde zu Ihr, obwohl das Sterben über mehrere Tage ging. Meine Frau kann sich bis heute nicht richtig verzeihen, so wenig Zeit am Sterbebett verbracht zu haben, aber sie durfte ja nicht. Nicht mal da wurden die Besuchszeiten gelockert ...
 

GMV

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10 Mai 2015
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Sali. Ich wollte mich nur kurz für die vielen (teils sehr persönlichen und berührenden) Nachrichten und auch PMs bedanken. Beizeiten werde ich sicherlich dem ein oder anderen von Euch noch eine separate persönliche Nachricht schreiben. Euch allen sei gesagt, jede Nachricht wurde gelesen und gewertschätzt.

Ich war mir erst unsicher, ob ich überhaupt posten sollte, letztlich war es im Nachhinein gut so, und wenn es im Zweifel nur war, um sich rückzuversichern, alles richtig zu machen. Wie einer von Euch sinngemäß schrieb, kann ich mir "morgens im Spiegel in die Augen schauen", mit dem Wissen, alles so gut, wie es mir möglich war getan zu haben und bin mit mir im Reinen.

In einem Punkt haben Jagd und Sterbebegleitung etwas gemeinsam: Der erste Versuch hat tunlichst zu sitzen.

Euch allen nochmals Dankeschön,

Grüße,
G
 
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