Deckungspflanze wie Chinaschilf - aber zum Säen?

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Hallo zusammen,

eine Frage an die Pflanzenkenner:

Wir suchen eine reine Deckungspflanze, mehrjährig, ähnlich wie das Riesen-Chinaschilf (Miscanthus) - aber eben zum Aussäen (beim Miscanthus muss man wohl die Rhizome einpflanzen).


Gibt es sowas überhaupt? Hat jemand nen Tipp?

Falls nicht muss eben doch mühsam eingepflanzt werden...


Waidboschjäger
 
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Für welche Wildart denn? Für Niederwild ab ich Rohrglanzgras, wir zwar längst nicht so hoch, mache nachher mal ein Photo.
Gruss fuchshaken

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Links Rohrglanzgras am 19. Mai - recht Mais:

21058643wt.jpg


Hier die Miscanthus Deckung im Februar:
21058727iz.jpg


Hier die Rohrglanzgras Deckung im Februar:
21058728mr.jpg


Rohrglanzgras bekommt man als Einzelsaat, da es aber eine sehr langsamme Jugendentwicklung hat, genau wie Miscanthus, baut man es besser als Mischung an. In diesem Fall nimmt man die Wildschutzmischung 3: http://shop.nebelung.de/wildacker/wildschutzmischung-wsm-3.html
Anbauempfehlungen gibt es hier: http://shop.nebelung.de/wildacker/grundregeln-wildackeranbau.html und hier: https://www.youtube.com/watch?v=WPFrMaactQc
Waidmannsheil
Tüftler
 
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Gedacht ist das für Sauen.

Das Rohrglanzgras sieht gut aus. Vielen Dank @ Tüftler für die Bilder und die links!
 
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Solange kein Schnee kommt, ist das Rohrglanzgras prima, die Fasane gehen gerne rein. Aber 1 x Nassschnee und die ganze Pracht liegt flach wie eine Matratze am Boden. Ich würde da nicht auf die alleinige Deckung setzen. Miscanthus blieb bei uns auch bei Schneehöhen von einem halbe Meter noch stehen.
 
A

anonym

Guest
Stimmt. Und das A und O ist nicht die Deckung bei top Sommerwetter, sondern im Herbst, wenn die Felder abgeerntet sind und das Wetter umschlägt. Dann - so war`s bei uns zumindest - hat sich erst gezeigt, ob das ausgesäte Saatgut auch hielt, was es versprach. Und zu 90% hielt es eben nicht, was in den Broschüren stand.
 
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Moin,

ist bei Miscanthus nicht das Problem, das es einmal ausgebracht, nach mehreren Jahren kaum noch wieder einzufangen ist?

Ich erinnere mich jedenfalls noch an ein Seminar mit deutlich warnenden Worten: "Das Zeug im Revier ist kein Spaß!".
Rohrglanzgras hingegen wurde mit Nachdruck empfohlen.

Beste Grüße,
Schnepfenschreck.
 
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Solange kein Schnee kommt, ist das Rohrglanzgras prima, die Fasane gehen gerne rein. Aber 1 x Nassschnee und die ganze Pracht liegt flach wie eine Matratze am Boden. Ich würde da nicht auf die alleinige Deckung setzen. Miscanthus blieb bei uns auch bei Schneehöhen von einem halbe Meter noch stehen.

[FONT=&quot]Bei Nassschnee liegt RGG tatsächlich am Boden, aber Hasen, Kaninchen und Fasane nutzen die flach gedrückte Deckung trotzdem. Wer möchte kann so eine Fläche mit Ästen vom Heckenschnitt aufwerten. Zurzeit der Fasanenbrut steht der neue Aufwuchs aber schon wieder Pille gerade. Miscanthus bietet eindeutig die stabileren Halme, dafür leben vom einheimischen RGG viele Insekten und Falterarten und ich habe keine unlösbaren Probleme mit der Rekultivierung der Fläche.[/FONT]
 
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Ich weiß nicht wer das Märchen in Umlauf gebracht hat, dass man Miscanthus nicht mehr aus der Fläche bringt. Ich denke mal das kommt aus der Ecke WSM 1. Miscanthus ist genauso leicht mit Roundup wegzubringen, wie jedes andere Gras auch. Die Verbreitung über Samen entfällt ja sowieso.
Lediglich die Urform Miscanthus sacchariflorus treibt Ausläufer und kann sich so vermehren. Ich habe in eine lückige Pfanzung mit M. Sinensis und Miscanthus × giganteus einige Rhizome mit Miscanthus sacchariflorus eingebracht, so hat sich die Fläche dann doch geschlossen, mein ursprünglicher Pflanzabstand mit 1,2 m war eben ein bisschen zu groß. Der Bestand ist eingegrenzt von Weg, Hecke, LR I und Acker. Bisher ist es noch nicht dazu gekommen, dass Miscanthus sacchariflorus irgendwie invasiv geworden wäre.
 
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... Bisher ist es noch nicht dazu gekommen, dass Miscanthus sacchariflorus irgendwie invasiv geworden wäre.

Miscanthus wird auch nicht invasiv, sondern macht eine bis zu zwei Meter dicke Wurzelmatte. Wer schon mal einzelne mindestens fünf Jahre alte Pflanzen oder eine ganze Fläche nach Jahren selbst rekultiviert hat, weiß das es mit einmal Roundup nicht getan ist - das sind Werbelügen. Das trifft im übrigen auch auf alte etablierte Topinambur-Flächen auf sehr guten Böden zu. Und ja, die Bedenken kommen aus der WSM Ecke - gut kombiniert Colchicus! Ich durfte mir aber auch mal die Rekultivierung von über 20 ha Miscanthus sinensis und gigantheum anschauen.

Im Zuge der Klimaerwährmung wird Bayern immer weniger (Nass)schnee bekommen, so das Rohrglanzgras an Bedeutung gewinnen wird :roll:
Nix für ungut:biggrin:
Tüftler
 
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So wie ich das im Revier unseres "Miscanthusvaters" gesehen haben, die Insider wissen wem ich meine, ist die Rodung kein Problem mit den heutigen Maschinen. Der 20 PS Fendt hängt natürlich dran wie der Ratz am Pressack.
Alte Stöcke haben schon eine gewisse Dicke, aber eine 2 m dicke Wurzelmatte?
Bis bei uns das Rohrglanzgras den Winter über steht, dauert es noch ein wenig. Wir sind schon froh wenn das normale Schilf - wovon wir leider zu wenig haben - stehen bleibt.
 
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So wie ich das im Revier unseres "Miscanthusvaters" gesehen haben, die Insider wissen wem ich meine, ist die Rodung kein Problem mit den heutigen Maschinen. Der 20 PS Fendt hängt natürlich dran wie der Ratz am Pressack.
Alte Stöcke haben schon eine gewisse Dicke, aber eine 2 m dicke Wurzelmatte?
Bis bei uns das Rohrglanzgras den Winter über steht, dauert es noch ein wenig. Wir sind schon froh wenn das normale Schilf - wovon wir leider zu wenig haben - stehen bleibt.

Schilf läßt sich sehr viel einfacher vermehren als "Mistcanthus", warum macht das kaum einer? Abgesehen davon habe ich Großmaschinen abbrennen sehen, die versucht haben alte Miscanthus Bestände zu roden. Ich suche die Tage mal die ISBN Nummer der schriftlichen Zusammenfassung der Versuche der Bundesregierung raus, die davon abrät Miscanthus großflächig an zu bauen, weil ... .
 

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