Ein unterhaltsamer Film für einen Jäger!
Zwei Dinge stimmen mich aber sehr nachdenklich:
Diese Aussagen halte ich für das Grundproblem der Jagd an sich. Warum muss man die Jagd mit irgendwelchen zusätzlichen Argumenten erklären, begründen oder weichwaschen? Mir hängen Erklärungen, wie wir regulieren das Wild, Jagd ist auch Naturschutz, das muss doch aus dem oder dem Grund sein, und wir schießen doch nur altes und krankes Wild gewaltig zum Hals raus.
Ich jage um Beute zu machen und es macht mir Freude! Wenn ich dabei dem Jagdpächter oder Landwirten helfe, oder ein krankes Stück erlöse – gut so!
Frage an den Neandetaler: Warum jagen Sie? Antwort: Aufgrund des Verbissgutachtens des Nachbarstammes und weil es zu wenig natürliche Prädatoren gibt, hat unsere Sippe nach geheimer Wahl beschlossen einige vegetarisch lebende Knospenbeißer, vor allem alte und kranke, auf einer Waldschutzjagd bleifrei zu erlegen.
Jungjägeranwärter geben auf die Frage warum sie einen Jagdschein machen dagegen häufig Antworten wie die Natur erleben, Naturschutz betreiben, die Natur genießen, Tiere beobachten. Die Antwort „Ich will ein Tier erlegen.“ kommt selten, oder gar nicht. Dabei kann man fast alle jagdlichen Aktivitäten auch ohne Jagdschein ausüben. Zum Beobachten von Wildtieren, Anlegen von Wildäckern, bauen und aufbauen von Ansitzeinrichtungen und Fallen braucht man prinzipiell keinen Jagdschein, den braucht man einzig und allein zum Erwerb von Jagdwaffen und zum Nachstellen, Fangen und Erlegen von jagdbaren Wildtieren.
Ich lege keinen Wildacker für Goldammern an, sondern für jagdbare Tiere – schön wenn auch die Goldammer davon profitiert. Ich erlege keine Krähe um den Kiebitz zu retten, sondern damit ich ein paar Wildtiere zum Essen haben – prima falls dadurch der Kiebitz wieder erfolgreich brütet. Natürlich kann man Jäger erfolgreich in Naturschutzprojekten zur Prädatorenbejagung einbinden, sie werden dadurch aber keine Naturschützer sondern bleiben Jäger. Es ist doch auch gut, das der Naturschutz uns Jäger ab und an zum Beute machen braucht.
Der Kern der Jagd ist und bleibt das Beute machen, auch und gerade in Naturschutzgebieten. Von daher wünsche ich mir in diesem Punkt endlich mehr Ehrlichkeit. Steht doch einfach dazu! Was soll denn der Schlachter zum Weichwaschen sagen? "Ja, hier standen so viele elternlose Jungschweine rum, da habe ich gedacht, ich als Tierschützer und bevor sie verhungern, schlachte ich sie mal."