Das Buchensterben und die Forsttheorie;

z/7

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Ich bitte dich!
Es macht doch einen Unterschied, ob eine Anstalt, die keine Verluste machen darf, einige 10.000 ha zusätzlich in Kultur nehmen muss oder ob die Kulturkosten auf gleicher Anzahl von Hektaren auf einige 1000 Waldbesitzer verteilt wird.....
In meinem früheren Dienstbezirk (ich stehe übrigens kurz vor der Pensionierung) lag die mittlere Besitzgröße der Forstbetriebe bei rd. 4,8 ha, womit ich einen Spitzenplatz innerhalb des Forstamtes hatte.
Bei der Größe tut ein halber Hektar vorzeitiger außerplanmäßiger Kultur zwar weh, aber er wird gemacht. Vor allem, wenn 80 % der Nettokosten aus der Förderung kommen.
Ach so hast Du das gemeint. Kleinprivatwald hat andere Probleme, das ist richtig, die fangen erst ein paar Jahre nach der Kultur an.
 
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- In Folge von FFH

DA ist die Buche noch ein kleines Beispiel.

Nana, jetzt machst aber genau das,

Nein er hat in dieser Hinsicht recht, die FFH-Vorschriften sind ein Spiegelbild der Naturschutz-Denk- und (Handlungs)weise.

Wirklich massiv ist das momentan bei den Waldgesellschaften mit Esche, Erle und Stieleiche zu sehen. Die Vorschriften lassen keine andere Baumarten zu - Käseglockendenken par excellence
Und ja das ist eine Enteignung der Waldbesitzer.

Wie schon geschrieben wurde, die Buche ist letzlich nicht bedroht, aber die extreme Situation zeigt Risiken und Chancen die durch den Waldumbau eingegangen und/oder ergriffen werden können.


CdB
 
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DA ist die Buche noch ein kleines Beispiel.
.....
CdB

Sorry, du hast natürlich Recht, Buche ist ein kleines Beispiel.

Aber da, wo bei mir früher Eschen und/oder Erlen standen, wachsen jetzt nach dem zweiten oder dritten gescheiterten Kulturversuch Weidengebüsche.

Da habe ich mich schon so weit mit abgefunden, die hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm....
 
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Sorry, du hast natürlich Recht, Buche ist ein kleines Beispiel.

Aber da, wo bei mir früher Eschen und/oder Erlen standen, wachsen jetzt nach dem zweiten oder dritten gescheiterten Kulturversuch Weidengebüsche.

Da habe ich mich schon so weit mit abgefunden, die hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm....
Ihr müsst eben wieder mehr mit der Natur arbeiten.
Stichwort natürliche Sukzession.
Beobachte doch einfach, welche Hauptbaumarten sich über Naturverjüngung zwischen den Weiden entwickeln und Du kannst der Star in der Szene werden und die nächste forstliche Doktrin entscheidend mitbestimmen !


...
Nein er hat in dieser Hinsicht recht, die FFH-Vorschriften sind ein Spiegelbild der Naturschutz-Denk- und (Handlungs)weise.
...
CdB
Das lustige ist doch, dass der Forst für die FFH-Managementplanung im Wald selbst zuständig ist, weil man das natürlich wieder einmal aktiv an sich gezogen hat.
Fehler kann man jetzt also nicht anderen in die Schuhe schieben, sondern muss selbst dafür gerade stehen.
 
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Beim WZB muss man berücksichtigen, dass die Aufnahmen im Sommer / in der VZ erfolgten, wo noch garnicht die ganze Tragweite der Schäden erkennbar war.


Wenn irgendein Käseblatt den Untergang der forstlichen Welt vorhersagt, muß man daraus
- weder den unmittelbar bevorstehenden Untergang aller Schalenwildbestände in allen Landesforsten noch
- die völlige Abkehr von jedem forstlichen Sachverstand und die Hinwendung zu blinden Aktionismus ableiten.

Du hast da was missverstanden. Ich bezog mich auf den Artikel an der Stelle, wo er eine Entlastung des Schalenwildes beschwor. Das wird aktuell ganz anders gesehen. Man hört sogar den Wunsch, eine Abwärtsregulierung der Schalenwildbestände generell gesetzlich festzuschreiben, auf Bundesebene. Auf diesen Aspekt wollte ich hinweisen, ihn nicht propagieren. Da ist die Wunschlage einiger Protagonisten ziemlich extrem.

Während ich mir den Faden noch mal durch den Kopp gehen lasse, drängen sich mir ein paar Fragen auf:
- In Folge von FFH sind die meisten Buchenwaldgesellschaften unter Schutz gestellt worden.
Wenn die Buche abgängig ist, ist das Schutzziel hinfällig. Und dann?

Ist das ein Verstoß gegen das Verschlechterungsverbot. Da die FFH-RL statisch ist und keinen Klimawandel als Ursache zulässt, muss das dann an der Bewirtschaftung liegen. Damit ist völlig klar: DU bist Schuld.

Klingt hart, ist aber leider in Naturschutzkreisen verbreitete Denke und wurde sogar vom BfN so vertreten.

Das würde in letzter Konssequenz bedeuten, dass für den Naturschutz der Klimawandel im Wald nicht stattfindet.

Irgendwie bin ich jetzt verwirrt....
:confused::confused::confused::confused:

Der Naturschutz begreift ganz langsam, dass statische Konzepte wie FFH nicht mehr opportun sind. Die sind da genauso verwirrt wie Du, aber im Gegensatz zu Dir haben sie einen eindeutigen Schuldigen anzubieten: Dich bzw. deine Waldbesitzer. :p

Sorry, das ist auch keine Panikmache oder so, nur die Zustandsbeschreibung des naturschutzpolitischen Standorts.

Viele Grüße

Joe
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

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Stichwort natürliche Sukzession.


Foul, du hast gesetzliche Vorgaben, die du einhalten mußt. Wenn dir die Esche flächig wegstirbt du aber im FFH Gebiet nix anderes bringen darfst- auf der einen Seite- und auf der anderen Seite steht dir das Waldgesetz deiner Sukzession entgegen, bist du im Arxxx.

Von den üblichen Einflußfaktoren bei einer Eschenverjüngung will ich garnicht erst anfangen.


CdB
 
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Foul, du hast gesetzliche Vorgaben, die du einhalten mußt. Wenn dir die Esche flächig wegstirbt du aber im FFH Gebiet nix anderes bringen darfst- auf der einen Seite- und auf der anderen Seite steht dir das Waldgesetz deiner Sukzession entgegen, bist du im Arxxx.
Von den üblichen Einflußfaktoren bei einer Eschenverjüngung will ich garnicht erst anfangen.
CdB
Wo steht das Waldgesetz der natürlichen Suzession entgegen ?
Das Waldgesetz legt im wesentlichen fest, dass dort, wo Wald war oder ist, auch Wald bleiben muss.
Und Gehölzbestände, die über natürliche Suzession entstehen, kann man ohne weiteres als Wald durchgehen lassen.

Ausserdem ist die FFH-Richlinine keinesweg völlig statisch.
Zunächst skizziert die Gebietsbeschreibung erst einmal den Bestand.
In der Managementplanung wird dann die vorgesehene Entwicklung festgelegt

Wenn sich ein Waldtyp über natürliche Einflüsse verändert, ist das in einem FFH-Gebiet ggf. sogar erwünscht.
Z.B. die Umwandlung einer Fichten-Monkultur in einen Laubmischwald.
Die Ziele müssen selbstverständlich so definiert werden, dass sie mit den natürlichen Standortvoraussetzungen übereinstimmen und mindestens das Verschlechterungsverbot einhalten.
Und fremdländische Baumarten wie Douglasie haben in FFH-Gebieten nichts verloren, in der übrigen Fläche allerdings auch nicht.
Interessant wäre es, verstärkt mit europäischen Baumarten zu experimentieren, die ev. wärme- und trockenheitstolernater sind und sozusagen bereits "ante portas" stehen.
Das wäre eine sinnvolle Unterstützung natürlicher Arealerweiterungen oder -verschiebungen.
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Der Naturschutz begreift ganz langsam, dass statische Konzepte wie FFH nicht mehr opportun sind.

Wenige- ganz, ganz wenige und langsam, sehr , sehr laaangsaam.

Das wirklich großartige an diesen Blitzbirnen ist die selektive Wahrnehmung. Als FFH in Deutschland anfing Gestalt zu nehmen, eigentlich noch viel früher... wurde denen schon gesagt dass sie mit ihrer Käseglockenmentalität gegen die natürliche Dynamik und somit gegen alles was sie selbst für sich vereinnahmen, stehen.


CdB
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

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Wo steht das Waldgesetz der natürlichen Suzession entgegen.

Da werden wir jetzt die einzelnen Landewaldgesetze durchkauen müssen und wir reden von flächigem Ausfall des Vorbestandes unter die Kahlschlagswerte.

Allgemein muß die Verjüngung in einem bestimmten Zeitraum einen bestimmten Waldcharakter einnehmen, sonst liegt ein Verstoß vor.

Wenn du auf die Verjüngung unter dem Schirm des Altbestandes, unter Einhaltung der Kahlhiebsregularien, abzielst kommen wir nicht zu dem og Szenario.
Unter diesen Umständen würd ich dir zustimmen, aber da sind wir dann auch bei der naturgemäßen Waldwirtschaft, die in allen Bundesländern angestrebt wird. (Dauerwald, Naturverjüngung ohne Zaun mit angepassnten Wildbeständen)


CdB
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Also dein Ineinandergeschreibe macht die Antworten die man dir gibt nicht einfacher.
Ich werde dir darauf nichts mehr schreiben, bis du dir einen les- und verarbeitbaren Stil angewöhnt hast.

CdB
 
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Ihr müsst eben wieder mehr mit der Natur arbeiten.
Stichwort natürliche Sukzession.
Beobachte doch einfach, welche Hauptbaumarten sich über Naturverjüngung zwischen den Weiden entwickeln und Du kannst der Star in der Szene werden und die nächste forstliche Doktrin entscheidend mitbestimmen !

Glückwunsch!
Hauptbaumart ist und bleibt Weide. Inzwischen so dicht, dass nix anderes mehr kommen kann. Und falls durch eine Laune der Natur doch, ist sie 5 Jahre später wieder hin.

Übrigens gibt es eine einzige gegen Phytophtera resistente Baumart.
Wobei - wenn ich jetzt einige laufende 50 km bachbegleitende Waldbestände aus Sitka-Fichte begründe, komme ich in die Bixx - Zeitung......



Das lustige ist doch, dass der Forst für die FFH-Managementplanung im Wald selbst zuständig ist, weil man das natürlich wieder einmal aktiv an sich gezogen hat.
Fehler kann man jetzt also nicht anderen in die Schuhe schieben, sondern muss selbst dafür gerade stehen.

Wieder Glückwunsch, wieder falsch!
Die Planungen der Landesforstverwaltungen/Anstalten KÖNNEN als Managementpläne anerkannt werden, wenn sie den FFH - Mindestanforderungen entsprechen, was die Unteren Naturschutzbehörden einzelfallweise zu prüfen haben.

Gruß
P.

Bitte öffnen, hab in ROT reingeschrieben
 
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Hauptbaumart ist und bleibt Weide. Inzwischen so dicht, dass nix anderes mehr kommen kann. Und falls durch eine Laune der Natur doch, ist sie 5 Jahre später wieder hin.
Übrigens gibt es eine einzige gegen Phytophtera resistente Baumart.
Wobei - wenn ich jetzt einige laufende 50 km bachbegleitende Waldbestände aus Sitka-Fichte begründe, komme ich in die Bixx - Zeitung......
Weiden sind Pionierbaumarten und keine Klimaxbaumarten.
Auch wenn es anfangs vielleicht eine ganze Weile so aussieht, werden sich Weidengebüsche in der Regel nie dauerhaft behaupten können.
Da muss man eben mal etwas warten können.

Wieder Glückwunsch, wieder falsch!
Die Planungen der Landesforstverwaltungen/Anstalten KÖNNEN als Managementpläne anerkannt werden, wenn sie den FFH - Mindestanforderungen entsprechen, was die Unteren Naturschutzbehörden einzelfallweise zu prüfen haben.
Das ist auch Bundeslandspezifisch.
In Bayern wird die FFH-Managamentplanung für Wald z.B. grundsätzlich von der Forstbehörde ausgearbeitet (und dann in den allgemeinen Managementplan integriert)
 
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Wo steht das Waldgesetz der natürlichen Suzession entgegen ?
Das Waldgesetz legt im wesentlichen fest, dass dort, wo Wald war oder ist, auch Wald bleiben muss.
Und Gehölzbestände, die über natürliche Suzession entstehen, kann man ohne weiteres als Wald durchgehen lassen.

Ausserdem ist die FFH-Richlinine keinesweg völlig statisch.
Zunächst skizziert die Gebietsbeschreibung erst einmal den Bestand.
In der Managementplanung wird dann die vorgesehene Entwicklung festgelegt

Wenn sich ein Waldtyp über natürliche Einflüsse verändert, ist das in einem FFH-Gebiet ggf. sogar erwünscht.
Z.B. die Umwandlung einer Fichten-Monkultur in einen Laubmischwald.
Die Ziele müssen selbstverständlich so definiert werden, dass sie mit den natürlichen Standortvoraussetzungen übereinstimmen und mindestens das Verschlechterungsverbot einhalten.
Und fremdländische Baumarten wie Douglasie haben in FFH-Gebieten nichts verloren, in der übrigen Fläche allerdings auch nicht.
Interessant wäre es, verstärkt mit europäischen Baumarten zu experimentieren, die ev. wärme- und trockenheitstolernater sind und sozusagen bereits "ante portas" stehen.
Das wäre eine sinnvolle Unterstützung natürlicher Arealerweiterungen oder -verschiebungen.

Das ist schon wieder falsch!
Wenn in einem Bacheschen - Auenwald Eschen und Erlen vollständig abgängig sind, der Wald aber Bestandteil eines FFH - Gebietes ist, würde ich den Lebensraumtyp verschlechtern, wenn ich etwas anderes als Esche oder Erle pflanze. Darf ich also nicht.

Da die von mir gepflanzten Eschen und Erlen aber sofort wieder absterben, kommen flächendeckend Weiden, denen die Phytophtera nichts auszumachen scheint. Das ist dann aber a. kein Wald nach Bundeswaldgesetz mehr und b. eine massiver Ertragseinbusse für den Eigentümer.

Die FFH - Richtlinie ist beweglich wie ein Öltanker. Die Managementpläne beschreiben, wie die festgestellten Lbensraumtypen zu schützen und zu entwickeln sind. Sie DÜRFEN aber keinesfalls etwas entwickeln, was nicht dem Schutzziel entspricht. Das Schutzziel aber leitet sich wieder aus dem Standarddatenbogen der Erfassung ab.

Mit welcher Begründung haben Douglasien nichts in FFH Gebieten verloren? Haben Franzosen auch nichts in Deutschland verloren?
Das BfN beschränkt ausdrücklich die Invasivität der Douglasie auf wenige Standorte. Und selbst da kann jeder einigermaßen kompetente Waldbauer den Vorbestand so hinstellen, dass sie NICHT invasiv wird.

Das Experimentieren mit europäischen Baumarten ist Nonsens.
In den LRT - tragenden Teilen der FFH - Gebieten darfst du es sowieso nicht, machst du es auf den nicht LRT tragenden und es geht in die Hose, hast du ein Riesenproblem (Traubenkirsche und Robinie als Beispiel), ausserdem setzen sinnvolle Experimente voraus, dass die Rahmenbedingungen während der Experimentierphase konstant bleiben. Und davon können wir nun wirklich nicht ausgehen.

Auf der Zunge zergehen lassen muss man sich deinen letzten Satz:
...natürliche Arealerweiterung... Verschiebung....

Mein Lieber, da ist nichts, aber absolut nichts natürlich.

Das ist genau das, was ich im Vorfeld geschrieben habe: Für den Naturschutz findet die Klimaveränderung im Walde nicht statt
 
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