Wo steht das Waldgesetz der natürlichen Suzession entgegen ?
Das Waldgesetz legt im wesentlichen fest, dass dort, wo Wald war oder ist, auch Wald bleiben muss.
Und Gehölzbestände, die über natürliche Suzession entstehen, kann man ohne weiteres als Wald durchgehen lassen.
Ausserdem ist die FFH-Richlinine keinesweg völlig statisch.
Zunächst skizziert die Gebietsbeschreibung erst einmal den Bestand.
In der Managementplanung wird dann die vorgesehene Entwicklung festgelegt
Wenn sich ein Waldtyp über natürliche Einflüsse verändert, ist das in einem FFH-Gebiet ggf. sogar erwünscht.
Z.B. die Umwandlung einer Fichten-Monkultur in einen Laubmischwald.
Die Ziele müssen selbstverständlich so definiert werden, dass sie mit den natürlichen Standortvoraussetzungen übereinstimmen und mindestens das Verschlechterungsverbot einhalten.
Und fremdländische Baumarten wie Douglasie haben in FFH-Gebieten nichts verloren, in der übrigen Fläche allerdings auch nicht.
Interessant wäre es, verstärkt mit europäischen Baumarten zu experimentieren, die ev. wärme- und trockenheitstolernater sind und sozusagen bereits "ante portas" stehen.
Das wäre eine sinnvolle Unterstützung natürlicher Arealerweiterungen oder -verschiebungen.
Das ist schon wieder falsch!
Wenn in einem Bacheschen - Auenwald Eschen und Erlen vollständig abgängig sind, der Wald aber Bestandteil eines FFH - Gebietes ist, würde ich den Lebensraumtyp verschlechtern, wenn ich etwas anderes als Esche oder Erle pflanze. Darf ich also nicht.
Da die von mir gepflanzten Eschen und Erlen aber sofort wieder absterben, kommen flächendeckend Weiden, denen die Phytophtera nichts auszumachen scheint. Das ist dann aber a. kein Wald nach Bundeswaldgesetz mehr und b. eine massiver Ertragseinbusse für den Eigentümer.
Die FFH - Richtlinie ist beweglich wie ein Öltanker. Die Managementpläne beschreiben, wie die festgestellten Lbensraumtypen zu schützen und zu entwickeln sind. Sie DÜRFEN aber keinesfalls etwas entwickeln, was nicht dem Schutzziel entspricht. Das Schutzziel aber leitet sich wieder aus dem Standarddatenbogen der Erfassung ab.
Mit welcher Begründung haben Douglasien nichts in FFH Gebieten verloren? Haben Franzosen auch nichts in Deutschland verloren?
Das BfN beschränkt ausdrücklich die Invasivität der Douglasie auf wenige Standorte. Und selbst da kann jeder einigermaßen kompetente Waldbauer den Vorbestand so hinstellen, dass sie NICHT invasiv wird.
Das Experimentieren mit europäischen Baumarten ist Nonsens.
In den LRT - tragenden Teilen der FFH - Gebieten darfst du es sowieso nicht, machst du es auf den nicht LRT tragenden und es geht in die Hose, hast du ein Riesenproblem (Traubenkirsche und Robinie als Beispiel), ausserdem setzen sinnvolle Experimente voraus, dass die Rahmenbedingungen während der Experimentierphase konstant bleiben. Und davon können wir nun wirklich nicht ausgehen.
Auf der Zunge zergehen lassen muss man sich deinen letzten Satz:
...natürliche Arealerweiterung... Verschiebung....
Mein Lieber, da ist nichts, aber absolut nichts natürlich.
Das ist genau das, was ich im Vorfeld geschrieben habe: Für den Naturschutz findet die Klimaveränderung im Walde nicht statt