Cyberjäger
Zugegeben: Ich liebe Technik. Kaum ein Gerät aus den Bereichen Fotografie, Computer, Tablet sowie Smartphone ist vor mir sicher. Und auch auf der Jagd mache ich von technischen Spielereien Gebrauch. So bevorzuge ich Kanzeln im Revier, wo ich Handynetz und somit Internet habe, sofern das nicht die jagdlichen Erfolgsaussichten schmälert. Auch Entfernungsmesser und elektronische Fallenmelder begeistern mich.
Nachdenklich wurde ich jedoch vor Kurzem, als Wärmebildgeräte zum nächtlichen Ausmachen von Sauen im Verlag eintrafen. Immer wieder werden wir in der Redaktion auf dieses Thema angesprochen. Und um mitreden zu können, müssen wir das ja mal ausprobieren. Also gesagt, getan, und ab ins Feld.
Nachts im Weizenschlag bekomme ich meinen Mund vor Begeisterung kaum geschlossen. Vom Jungmarder bis zur Sau ist alles bestens zu erkennen. Und das selbst auf mehrere hundert Meter. Ohne Wärmebildgerät hätte ich vermutlich nicht mal einen Bruchteil des Wildes in Anblick bekommen.
Trotz der maßlosen Begeisterung für diese Technik bin ich nachdenklich. Nachdenklich deshalb, weil mit Wärmebild die nächste Grenze gefallen ist. Jagd wird dadurch einfacher, planbarer und verliert auf längere Sicht den Reiz. Und gerade wegen dieses Nervenkitzels und der Herausforderung (siehe auch Seite 90 mehr ff.) gehen wir doch alle auf die Jagd. Ich bin mir sicher: Weitere Grenzen werden fallen. Vieles ist denkbar: Geschosse mit eingebautem GPS-Sender, selbstzielende Zielfernrohre usw. Die Fähigkeiten des Jägers an sich werden damit immer unwichtiger. Wir sollten aufpassen, dass das Handwerk und damit der Reiz der Jagd nicht verloren geht.
Doch nicht nur die Technik entwickelt sich weiter: Seit Kurzem haben wir auch einen Podcast im Programm. Es gibt uns also ab jetzt nicht nur zum Lesen oder zum Anschauen (DJZ-TV). Sie bekommen uns ab jetzt jeden Monat auch auf die Ohren. Aktuelle Diskussionen zum Titelthema gibt’s auf unserer Homepage oder in der Apple-eigenen Podcast-App. Hören Sie doch mal rein.
Wir sollten aufpassen, dass das Handwerk und damit der Reiz der Jagd nicht verloren geht.
Vielleicht sollte der Autor mal die Redaktionsstube verlassen und sich die verbliebenen bzw. jemals erlernten jagdlich-handwerklichen Fähigkeiten von hundertausend Jägern anschauen. Dass sich Jagd in den letzten 50 Jahren inhaltlich und in der Jägerklientel massiv verändert hat scheint ihm verborgen geblieben zu sein.
Vielleicht teilt er uns mal seine Vorstellungen mit, wie ein sehr großer Anteil von Jägern nach kurzem Jagdkurs, fehlenden Lehrprinzen, unter permanenten beruflich-familiären Zeitdruck und vielleicht 100km Anreise zur Jagd die guten alten Traditionen hochhalten sollte?
Wenn man Jagd und Jagdausübung früher und heute gegenüberstellt, darf man sich keine Einzelpunkte wie WBK, Jagdhornblasen oder Aufbrechen im Rock heraussuchen, sondern muss die Gesamtheit vergleichen.
Bei den Jagdzeitschriften habe ich häufig das Gefühl sie leben in einer Parallelwelt. Dabei müsste den Redakteuren doch auch auffallen, wie viele Seltenjäger beispielsweise auf DJ die Stände besetzen oder wie schwach sie aufbrechen. Aber Hauptsache es wird ein schönes Foto vom Verblasen geschossen und alle haben eine oranges Hutband.
Vielleicht sollte der Autor mal die Redaktionsstube verlassen und sich die verbliebenen bzw. jemals erlernten jagdlich-handwerklichen Fähigkeiten von hundertausend Jägern anschauen. Dass sich Jagd in den letzten 50 Jahren inhaltlich und in der Jägerklientel massiv verändert hat scheint ihm verborgen geblieben zu sein.
Vielleicht teilt er uns mal seine Vorstellungen mit, wie ein sehr großer Anteil von Jägern nach kurzem Jagdkurs, fehlenden Lehrprinzen, unter permanenten beruflich-familiären Zeitdruck und vielleicht 100km Anreise zur Jagd die guten alten Traditionen hochhalten sollte?
Wenn man Jagd und Jagdausübung früher und heute gegenüberstellt, darf man sich keine Einzelpunkte wie WBK, Jagdhornblasen oder Aufbrechen im Rock heraussuchen, sondern muss die Gesamtheit vergleichen.
Bei den Jagdzeitschriften habe ich häufig das Gefühl sie leben in einer Parallelwelt. Dabei müsste den Redakteuren doch auch auffallen, wie viele Seltenjäger beispielsweise auf DJ die Stände besetzen oder wie schwach sie aufbrechen. Aber Hauptsache es wird ein schönes Foto vom Verblasen geschossen und alle tragen Hut mit signalfarbenem Hutband.
Der "Reiz der Jagd" liegt nach dem Umfragen des DJV ja ohnehin zunehmend darin "mehr in der Natur zu sein" oder den Hund besser auszuführen. Traditionen hochhalten kommt da sehr selten vor.
Wir sollten aufpassen, dass das Handwerk und damit der Reiz der Jagd nicht verloren geht.
Wer keine Zeit mehr hat ,seine Passion auszuüben,ist m. E. fehl am Platz und degratiert sich über immer mehr Technik zum Totschießer oder besser Fingerkrümmer..
Gut, dann zitiere ich den Cheffe noch einmal.
Handwerk und Reiz werden offenbar unterschiedlich definiert.
Und jetzt dein Zitat:
Das kann ja deine (und meine) Meinung sein, aber zu den jagdlichen Realitäten muss ich dir ja wohl nichts erzählen. Es gab ja auch endlose Diskussionen im Forum, bei denen darauf bestanden wurde, dass auch Jäger ohne Zeit und Erfahrung ein Recht darauf haben zu jagen, wenn es ihnen passt. Mehr noch, dass der Staat in seinen Forsten ihnen als Steuerzahler gefälligst dieses Recht einzuräumen hat. Hättest du solchen Anspruch früher für möglich gehalten?
Manchmal machen Beispiele Sinn. Und am Beispiel WBK sehe ich wie Waldgeist qualitative Unterschiede zwischen einer zusätzlichen Methode, oder der Ablösung altbewährter Jagdarten..... Wenn man Jagd und Jagdausübung früher und heute gegenüberstellt, darf man sich keine Einzelpunkte wie WBK, Jagdhornblasen oder Aufbrechen im Rock heraussuchen, sondern muss die Gesamtheit vergleichen. ....
. Es ändert nichts mehr.
Ich finde auch immer dieses Rumgehacke auf den Jagdschulen bzw deren Schüler extrem nervig. Jeder Mensch hat seinen Charakter. Und der wird grundsätzlich nicht geändert egal ob 2 Wochen Kurs, 6 Monatskurs oder lange Ausbildung. Einziger Vorteil der langen Kurse ist dass die Jägerschaft lange Zeit hat sich die Bewerber anzuschauen.