CPI Festlegung von Gasdrucken

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Hat sich eigentlich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, ob bei modernen Waffen, die von der CIP vorgegebenen Angaben für Gasdrücke noch zeitgemäß sind? Beispiel: Aus einer CZ 550 verschießt man die .458WM mit eine Gasdruck von 4300 Bar. Die .416 Rigby darf man aber nur mit 3250 Bar verschießen. Kann mir hier jemand auf die Sprünge helfen? Sind die CIP Angaben für moderne Waffen heute noch immer sakrosankt? Wagt es jemand von den Wiederladerexperten diese Vorschriften zu hinterfragen?
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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Bärentatze schrieb:
...Wagt es jemand von den Wiederladerexperten diese Vorschriften zu hinterfragen?
Natürlich, denn was soll denn dabei schon passieren :14: :26: :23:
 
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Die CIP gibt als Höchstgrenze generell nur noch 4400 bar vor. Früher gab es CIP Kaliber mit höheren zulässigen Gasdrücken (5,6x61 SE 4550 bar, 7mm STW und 8mm Rem Mag sogar 4600 bar), die aber heute im CIP EInflußbereich auch gedeckelt wurden.

Weshalb gibt es Kaliber mit niedrigeren Gasdrücken? Weil es hierfür noch alte Waffen gibt, die mit heutiger Fabrikmunition auch noch funktionieren müssen!

Könnte man eine Waffe heutiger Fertigung in zB der angesprochenen .416 Rigby mit höheren Gasdrücken schießen? Ja, aber hier handelt der Wiederlader eigenverantwortlich, kein Beschußamt würde diese Ladung gut prüfen!

Und weshalb unbedingt an einem "System" herumbasteln, welches funktioniert? Will ich mehr Leistung, dann kaufe ich mir eben gleich eine Waffe in einem anderen Kaliber, anstatt Materialermüdungsversuche 10cm vor meinen Augen durchzuführen...
 
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Lüderitz schrieb:
Die CIP gibt als Höchstgrenze generell nur noch 4400 bar vor. Früher gab es CIP Kaliber mit höheren zulässigen Gasdrücken (5,6x61 SE 4550 bar, 7mm STW und 8mm Rem Mag sogar 4600 bar), die aber heute im CIP EInflußbereich auch gedeckelt wurden.

Weshalb gibt es Kaliber mit niedrigeren Gasdrücken? Weil es hierfür noch alte Waffen gibt, die mit heutiger Fabrikmunition auch noch funktionieren müssen!

Könnte man eine Waffe heutiger Fertigung in zB der angesprochenen .416 Rigby mit höheren Gasdrücken schießen? Ja, aber hier handelt der Wiederlader eigenverantwortlich, kein Beschußamt würde diese Ladung gut prüfen!

Und weshalb unbedingt an einem "System" herumbasteln, welches funktioniert? Will ich mehr Leistung, dann kaufe ich mir eben gleich eine Waffe in einem anderen Kaliber, anstatt Materialermüdungsversuche 10cm vor meinen Augen durchzuführen...

Lüderitz,

du scheinst zu wissen wovon du sprichst. Diese allgemeine Grenze von 4400 Bar die CIP vorgibt, kann man wo ersehen? Ist das irgendwo schriftlich oder im Internet zu finden? Mein aktuelles Wiederladerbuch der DEVA schreibt noch höchstunterschiedlichen Drücke vor.
 
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In den neueren DEVA Büchern liegen entsprechende Hinweiszettel bei, daß der max. zul. Gasdruck auf 4400 bar reguliert wurde. Die Kaliber mit niedrigerem Gasdruck wurden natürlich nicht angehoben.

Anbei noch ein Link zu CIP Tafeln, allerdings noch mit den alten Gasdrücken:
http://www.tiropratico.com/htm/CIP.htm
 
G

Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Die auf Lager und Verschluß wirkende Kraft hängt ja nicht nur vom Druck sondern auch von der auf ihn wirkenden Fläche ab: Kraft = Druck x Fläche.

Damit wird klar, daß u.U. eine sehr große Patronenhülse (.416 Rigby) bei niedrigerem Druck durchaus ein System stärker belasten kann als eine kleine aber druckstärkere wie die .458 WM.
 
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DUK schrieb:
Die auf Lager und Verschluß wirkende Kraft hängt ja nicht nur vom Druck sondern auch von der auf ihn wirkenden Fläche ab: Kraft = Druck x Fläche.

Das ist richtig !

Die CIP Normen sind eine Sicherheit aber warscheinlich auch der maximale Druck mit dem eine Patrone noch efficient wirkt . Während der Druck in einer Patrone exponentiell steigt , scheint die Vo eher linear zu steigen so daß irgendwann bei Überdruck keine Leistung mehr erzielt wird !

Man könnte theoretisch , auf grund ihres Pulverfassvermögen , eine 416 Rigby auf das Niveau einer 416WM laden . Trotz höherem Druck scheint es nicht zu gelingen !
 
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anonym

Guest
...einziger Vorteil von mehr Druck ist, dass das TLM (vor allem die langsameren Sorten) gleichmässiger abbrent, was dir einen Vorteil bei der Präzision bringen KANN.
 
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Aber nur bei dem sehr progressivem Pulver ! Sonst wird die Präzision eher beim reduzieren der Ladungen gesucht !
 
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Die Frage war ob eigentlich die CIP Normen noch zeitgemäß sind !

Ich denke ja ! Abgesehen von dem Sicherheitsfaktor , habe ich noch nie praktisch eine Besserung der Leistung einer Patrone durch überladen erreichen können . Im Gegenteil !

Ich wiederlade nur noch maximal leicht unterhalb der angegebenen Daten . Auch bei Daten , die ich gezwungernermaßen selbst ermitteln müßte , verbleibe ich auf der nach meinem Empfinden sichere Seite .
 
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Bärentatze schrieb:
Hat sich eigentlich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, ob bei modernen Waffen, die von der CIP vorgegebenen Angaben für Gasdrücke noch zeitgemäß sind? Beispiel: Aus einer CZ 550 verschießt man die .458WM mit eine Gasdruck von 4300 Bar. Die .416 Rigby darf man aber nur mit 3250 Bar verschießen. Kann mir hier jemand auf die Sprünge helfen? Sind die CIP Angaben für moderne Waffen heute noch immer sakrosankt? Wagt es jemand von den Wiederladerexperten diese Vorschriften zu hinterfragen?

Die CIP legt überhaupt keine Höchstdrücke fest! Da gibt es nirgends Vorschriften - lediglich die technischen Möglichkeiten für die Hülsenfertigung und deren Haltbarkeit bei Beschußdrücken. Das ist Aufgabe des Anmelders des Kalibers. Für alte Kaliber ist wegen der Anzahl der im Umlauf befindlichen Waffen nicht mehr viel veränderbar. Die zwischen dem Anmelder und der CIP vereinbarten und beschlossenen Werte sind für die Mitgliedsstaaten bindend und in nationales Recht umzusetzen.
 
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anonym

Guest
Re: CIP Festlegung von Gasdrucken

Bärentatze schrieb:
Hat sich eigentlich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, ob bei modernen Waffen, die von der CIP vorgegebenen Angaben für Gasdrücke noch zeitgemäß sind?
Ja. Antwort: sie sind vielfach nicht (mehr) sachgerecht und sinnvoll, ebensowenig wie die SAAMI-Normen. Sakrosankt sowieso nicht.
Wagt es jemand von den Wiederladerexperten diese Vorschriften zu hinterfragen?
"Hinterfragen" sowieso; das ist oft sinnvoll. Durch Fragen lernt man. Und wer Erfahrung hat, der weiß, welcher Gasdruck für welches System und welche Waffe noch angemessen ist. Wer die nicht hat, oder Lutz Möller ist, sollte sich lieber an die CIP-Vorgaben halten.

Carcano
 

tar

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Mach doch mit deiner Waffe einen verstärkten Beschuss. :)
R8 geht ja bis 14000 Bar und explodiert nicht...
 
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anonym

Guest
tar schrieb:
Mach doch mit deiner Waffe einen verstärkten Beschuss

Wozu? Wenn die besagte R8 'eh 14000 bar aushält, kannst die Hülsen ja einfach mit irgendwelchem (sogar Kurzwaffen-)Pulver vollkippen und gut ist ... ;-) ;-) ;-)

30-06 mit einem fetten 220-Grainer und 100% N310-Füllung dahinter gibt lt. QL gerade mal 9000 bar.

Mit welchem Teufelszeug haben die Blasers bloß die 14000 bar hinbekommen? Mündung verschweißt?
Jedenfalls: Nicht die CIP macht Munition und Wiederladen sicher - Blaser ist's!
*duckundwech*
 

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