Böcke 08/10

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nur.30 schrieb:
Ich hätte noch einen Nachtrag vom 9.8.:

Seit kurzem hab ich Jagdgelegenheit in einem kleinen feinen Rehwildrevier an der Thüringisch-Hessischen Grenze. Es ist ein Ideales Rewildbiotop mit vielen Hecken, verwilderten Obstgärten und Fischweihern, als Flanke eines dicht mit Verjüngung bewaldeten Berges. Die zwischen den Hecken liegenden Wiesen werden wegen der Naturschutzbestimmung rein ökologisch bewirtschaftet, teils mit Mutterkuhhaltung.

Am Nachmittag war ich mit der Familie auf dem Gelände unterwegs, da erblickte ich durch eine ehemalige Allee hindurch vor einer Hecke ein Reh auf der Wiese. Noch bevor ich das Glas rausgekruscht hatte war es auch schon wieder verschwunden. Schön, dachte ich mir, zu sehen, dass was da ist. Ich hatte erst ein paar Tage vorher die letzte Klausur des Semesters hinter mich gebracht, so dass dies der erste Tag der schon wieder ausklingenden Blattzeit war, den ich nutzen konnte. Nach dem frühen Abendessen zog es mich in die Ecke, wo ich einige Stunden zuvor das Reh gesehen hatte. In diesem Teil des Reviers gibt es keine gute Ansitzeinrichtung und so war mein Plan, mich mit einem Hocker in die Allee zu setzen um dann hangabwärts die Wiese mir der dahinter liegenden Hecke einsehen zu können. Ein Stück von meinem Ziel entfernt wurde ich von meinem Bruder und Vater abgesetzt und machte mich langsam auf zur Allee. Auf meinem Weg, den Hang hinunter, versuchte ich durch die Reihe der Bäume hindurch die Wiese schonmal auszukundschaften. Noch etliche Meter entfernt von der Allee sah ich genau an dem Ort, wo ich am Nachmittag das Reh gesehen hatte nahe der Hecke wieder einen roten Fleck, ein Schmalreh. Also pirschte ich mich langsam vor, unter einem (glücklicherweise stromlosen...) Weidezaun hindurch und holte mein Spektiv aus der Tasche. Grad als ich mir sicher war, nicht doch einen Knopfbock vor zu haben sah ich einen roten Wischer am rechten Rand des Sehfelds: nochmal ein Schmalreh uuuuund: dahinter ein Bock! Der schlanken Figur nach eher ein junger Bock überzeugten mich jedoch Träger, Verhalten und Gesicht vom Gegenteil. Ich entschied mich zum Schuss. Und schon hatte ich das Problem: Ich war in der Allee, an deren, dem Bock zugewandten Seite, der Weidezaun zurück kam. Zudem war das Gras in der Wiese seit der letzten Mahd schon wieder gut gewachsen und der Bock war unter mir im leichten Hang. Auflegen auf dem Hocker war also zu tief und einen Pirschstock hatte ich nicht dabei, was mir auf die rund 150m auch zu unsicher gewesen wäre. Um an einem Pfosten des Zauns auflegen zu können hätte ich die Deckung verlassen müssen, was ich nicht riskieren wollte. Da fiel mir auf, dass es ja eigentlich ein sehr guter Baum war unter dem ich da grad stand. Er hatte eine große Astgabel auf der einen Seite und von dieser aus in Richtung Bock eine Zweite etwas höher. Die Krone fing durch die Beweidung der Allee erst leicht oberhalb davon an. Also hing ich mir kurzerhand die Waffe um und stieg in den Baum, kniete mich in die eine Gabel und legte in der Anderen auf. Jetzt erst merkte ich dass aus der Krone ein dürrer Ast den Bock verdeckte. So musste ich meinen Ansitz nochmal verlassen und brach ihn vorsichtig beiseite. Nun passte es. Im Schuss sprangen die beiden Schmalrehe direkt ab. Der Bock fiel im Schuss, schlegelte nur kurz. Ich konnte es noch garnicht richtig glauben. Es ging alles so schnell, bis ich mich in meiner Astgabel langsam wieder gesammelt hatte. Ich sah auf die Uhr und spürte die SMS meines Bruders ankommen. "Waidmannsheil! Zu was darf man gratulieren?" las ich auf dem Display des Handys. "Zu einem Bock, einem schönen! :) Waidmannsdank!" war meine Antwort.

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Waidmannsheil! Spannende Erlegungsgeschichte!

Klugscheiss an: Schön ist ein Weiberarsch...! Klugscheiss aus :wink:

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Freitag gegen 20:05 Uhr konnte ich diesen etwa 6 jährigen Bock auf ca. 70m vom improvisierten Bodenansitz an seinem Wechsel abpassen. Er lag im Knall.

Auch hier wieder Steyr Ultra Light in .308 Win mit 165 grs Federal Barnes TSX und 1,5-6x42 Zeiss Varipoint.
Hier nochmal derselbe Bock mit dem von M.H. etwa 30 min später im selben Revier gestreckten Bock.

5032472.jpg


Weidmannsheil allen Erlegern!
 
B

baumkoeter

Guest
Super Bilder ! Tolle Erlebnisberichte !

Weiter so ! :D :D :D

Dieser Thread ist echt klasse
 
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weidmannsheil bimmelchen! braver bock +neid+ :lol:

allen anderen natürlich auch weidmannsheil!
 
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Guten morgen ,
erstmal Waidmannsheil an alle erleger .Ich konnte gesterern meinen 3 Bock erlegen .Er war 1 bis 2 jahre alt und hatte ein Lauscher hohes Gehörn mit mit leichten Gabeln.Erlegt habe ich ihn mit der 223 auf 60m .Erlag im Knall.
lg Jungjaeger93
 
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EDIT: OT Sirvival

@Jungjaeger93

Waidmannsheil!
Aber ob Jährling oder 2-Jährig sollte man schon sagen können.
Schau mal in Kiefer was der P3 sagt . . .

Skeety
 
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Skeetjäger schrieb:
Waidmannsheil!
Aber ob Jährling oder 2-Jährig sollte man schon sagen können.
Schau mal in Kiefer was der P3 sagt . . .

Skeety

Je nach dem ist das jetzt gar nicht mehr so einfach, weil die alle durch den Zahnwechsel durch sind...
 
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Ja logisch sind die jetzt alle durch, aber der neue P3 dürfte sich optisch doch noch von den anderen abgrenzen, oder nicht?

Grüße
 
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Skeetjäger schrieb:
Ja logisch sind die jetzt alle durch, aber der neue P3 dürfte sich optisch doch noch von den anderen abgrenzen, oder nicht?

Grüße

Also ICH finde es nicht immer einfach. Ich habe 6 Knopfböcke (samt Unterkiefer) an der Wand hängen, die erst im August bzw. später gefallen sind. Wenn ich die mit den (wohl) 2jährigen vergleiche, sind da nicht immer deutliche Unterschiede. Drei der o.g. sechs sind deutlich als Jährlinge erkennbar (Färbung), aber die andere Hälfte ist da schon nicht mehr so einfach, weil sich die Färbung nahezu vollständig angepasst hat.

Ich komme eigentlich darauf, weil mein erster Bock (ja ja... lange ist's her...) vermutlich doch ein Jährling war. Er wurde mir vom Jagdherrn als 2jähriger Gabler freigegeben (schwacher Gabler mit sehr einprägsamen Stangen - also keine Verwechselung!), stellte sich anhand der Beißerchen zwar mit nicht mehr dreiteiligem P3 jedoch wohl als Jährling dar, weil die Färbung eben doch eine andere Sprache sprach.
 
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Nachdem ich diverse Ansitze auf Schwein und Fuchs gemacht habe, galt es nun der Bockjagd.
Auf einem Windunabhängigen Hochsitz, vor mir eine Suhle mitten im Wald, rechts von mir ein an Topinambur grenzender Wildacker.
Um 17 Uhr ging es auf den Hochsitz. Oben angekommen, Fensterluke geöffnet, Feldstecher hoch.
Ein wackeln im Topinambur und da kommt der bereits bekannte Rehbock. Waffe hoch, Drilling auf Kugel gestellt, im Anschlag auf das Breitstellen des Bockes gewartet.
Nach 3 Minuten stand er breit, kurzes Pfeifen, und fliegen lassen.

Junge Deutschlanghaar Hündin zur Nachsuche geholt.

Nach 5 Meter lag dieser.

5050015.jpg


80m Entfernung
8x57 IRS
5 m Flucht

Edit sagt: 2 Jährig
Edith sagt weiter: Einschuss Mitte Wildkörper, Ausschuss oberhalb Blatt

Der letzte Bissen ist leider nicht zu erkennen...
 
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Waidmanns Heil HaRdes,
Natürlich auch allen anderen Erfolgreichen Bockjägern
 

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