Ein Jungjäger sollte seinen ersten Bock, in dem Fall einen Knopfer erlegen. Mit meiner Führung. Wir sitzen am Rand des Moores. Schon bei der Anfahrt steht überall Rehwild draußen. Vor uns ist die Bühne leer. Aber bald kommen die ersten Stücke..

Zwei Böcke zur Linken, dann vor uns eine Geiß und ein Knopfer, weiter hinten noch mal vier Stück. Noch ist es für ihn ein bisschen zu weit, ist halt ein Zweier vorn dran. Dann bemerken wir eine junge, sehr gut aussehende Frau die auf uns zuläuft, mit Hund und fleißig im lautstarken Handygespräch. Sie redet wie ein Wasserfall. Schwere Kindheit vermutlich. Das Rehwild äugt nur kurz zu ihr, naja könnte gut gehen. Sie geht hinter uns vorbei. Dann Geknatter, ein Quad kommt. Ihr Freund/Partner mit einem Kurzen von 6 oder 7 Jahren. Der fährt das Quad, der Vater sitzt dahinter. Munter ziehen sie auf der Wiese ohne Rücksicht ihre Kreise, haben die höchste Gaudi. Ich versuche das Nummernschild zu fotografieren. Das war dem Rehwild zu viel: Bühne leer! Kaum waren alle wieder verschwunden, kam das Rehwild wieder. Wir warteten auf den Knopfer. Ein junger Sechser kam von hinten auf 60 m vorbei. Langsam füllte sich die Bühne wieder. Da kam das nächste Unheil. Wieder in Form einer jungen Frau mit großen Schwarzen Hund. Als grad auf deren Sicht 6 Rehe aus dem Moor kamen, startete der Hund durch und hetzte die Rehe an. Hochbeschlagene Geißen dabei und es ging zurück ins Moor.

"Wenn jetzt ein Reh klagt, werden wir gscheit nass!"

Zuerst stieß ich lautstark die Kanzeltür auf und brüllte ein paar Worte, die man normal nur zu einer Frau sagt, die sich sehr daneben benommen hat und einer eher rangniedrigen Tätigkeit nachgeht. Mit dem Abschluss das nächste Mal zu schießen. In einer anderen Sprache muss man zuerst lernen, jemand "gescheit zusammen zu sche.....n"
Bald kam der Hund zurück, ohne das er was erwischt hatte. Nun war es 20.45h und spät kamn noch Rehwild aus der anderen Richtung, aber unser Knopfer war nicht dabei.
Gestern nach zwei Tagen Pause auf diesen Platz ein neuer Versuch. Schon beim Anfahren zählen wir an vier Stellen insgesamt 12 Rehe, die schon auf den Wiesen stehen. Alle sind mit Hecken umgeben.

Überall trat das Rehwild aus, um auf den artenreichen Wiesen zu Äsen. Der Kriechende Günsel blüht und der Wiesenknopf ist eine gute Rehäsung.
Dann kam auch unser Knopfer auf knapp 100 m. Wir "bauten" eine saubere Auflage und mit einem sauberen Schuss lag er im Knall. Wieder gab es einen Bruch aus Traubenkirsche. Die Erle ist noch kahl.

Schnell holten wir den Bock und brachten ihn zum Auto. Dort aufgebrochen und aufgehängt. Dann schnell zurück zur Kanzel.

Vielleicht gelingen noch ein paar Videos, aber dafür geht das Licht schnell weg..

Bald kamen die ersten Stück wieder raus. Ich sollte noch einen Gabler erlegen, aber der kam nicht.
Einstandsgeplänkel unter zwei jungen Böcken..

Dann fiel hinter uns ein Schuss. Jirko saß mit einem anderen Gast. Sie erlegten einen außergewöhnlichen Bock, bei dem ich auch schwach geworden wäre.
