Bockjagd 24/25

Westwood

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So...
Heute Abend hatte einer meiner Begeher einen Gast eingeladen, einer meiner Jungjäger hatte auch Lust also ging es gegen 18:30 ab ins Revier.

Ich selbst hab dem Rest die bekannten Sitze gelassen und habe mich auf eine neue Leiter gesetzt.
Beim aufbaumen schon gemerkt das die Leiter etwas Schlagseite nach vorne hat, entsprechend habe ich mir die nächste halbe Stunde in den Bart gemurmelt und mich über die eigene Unfähigkeit erzürnt.
In der Ecke in der ich saß stand schon beim Vorpächter eine Kanzel, ich selbst habe dort aber noch nie gesessen geschweige denn etwas außer Sauen erlegt.
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Nach etwa 45 Minuten surrte das Handy das erste Mal.
Der Jagdgast meines Begehers hatte Waidmannsheil und konnte sauber einen Bock Strecken.
Entsprechend stieg meine Laune da ich mich immer freue wenn Gäste und Freunde erfolgreich sind.
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Ein paar Minuten später sollte es bei mir soweit sein.
Auf etwa 9 Uhr zog ein Bock auf ca 50 Metern langsam aus dem Bestand.
Da direkt vor der Leiter Anpflanzungen sind gab es keinen falschen Bock als Waffe hoch und sofort fliegen lassen.
Der Bock zeichnete gut, ging in hoher Flucht in Richtung Wiese ab, drehte einen Kreis und verschwand im Dickicht aus dem er gekommen war... Zefix, scheiße eins...
Kurz konnte ich nochmal einen Blick erhaschen, tieg im Dickicht, auf ein Nachschießen aber keine Chance.

Da saß ich mal wieder, eigentlich war ich mir zu 100% sicher, wenn Wild nach dem Schuss außer Sicht läuft sinkt meine Laune aber immer.
Eine geraucht, abgebaumt, Anschuss suchen.
An der Stelle an der ich ihn vermutete natürlich kein Schweiß zu sehen.
Zehn Meter weiter dann aber die Erlösung, Schweiß wie aus der Kanne. 20240524_205345.jpg

Da der Ausgang der Sache sicher war den jungen DK des Gastes angesetzt und nach 50 Meter fiesem Dickicht den Hund für die erfolgreiche Suche abgeliebelt.
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Dann, noch während dem Bergen, der nächste Knall.
Mein Jungjäger konnte seinen ersten etwas braveren Bock erlegen.
Das hat den Abend für mich beinahe perfekt gemacht.
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Nachdem alle Böcke unter viel guter Laune, Lügengeschichten und freundschaftlichen Beleidigungen versorgt wurden liege ich jetzt doch recht zufrieden auf dem Sofa.
Jagdgast glücklich, Pächter glücklich, Jungjäger glücklich (wenngleich er drei Böcke Aufbrechen "durfte" 😅)

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ballistic_tip

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Ganghofer heist der Sitz in einem Wiesental. Recht spät trat das Böckchen aus und machte auf den Ersten Blick gar keinen Bock Eindruck. Bis ich die kleinen Spießchen erblickte. Auffallend ist Dienstherr gute körperliche Konstitution. Erlegt mit der K95 in 7x57R, 150grs NPT Handladung. Kein Refernzschuss da am Trägeransatz.
 
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Wenn man mal so richtig Zeit hat verplempert man diese ja meist bis es dann doch wieder knapp wird. Gegen 18:15 rufe ich meiner Frau im Gehen noch zu: "Wenn die Stammstrecke mal wieder zu ist hole ich dich heute Nacht auch ab" und bringe meine Jagdsachen ins Auto. Während der kurzen Fahrt denke ich mir noch, rufst mal daheim bei deinem alten Herren an, der freut sich. Aber merkwürdigerweise behaubtet das Auto es wäre kein Telefon verbunden. Gibt es doch gar nicht, hab ich wieder mal aus versehen Bluetooth deaktiviert? Aber das Rätsel ist schnell gelöst, das Handy liegt wohl daheim. Naja, extra deshalb umdrehen mag ich auch nicht. Es ging auch Jahrzehnte ohne Handy, stell dich nicht so an. Ich will ja jagen und nicht ins Büro.
Ich bin gar nicht so richtig auf Beute eingestellt und nehme nur so aus der Intuition heraus einen Sitz an dem noch keiner gesessen hat seit 01.05. Gegen 19:00 sitze ich oben, das Gras ist schon wirklich verdammt hoch und wo kommt eigentlich der Raps her der da auf der Waldwiese steht. War wohl doch was im Humus der Kompostanlage der hier vor 2 Jahren auf die halbe Wiese aufgebracht wurde. Ein paar größere Birken sind noch vom Nassschnee des Winters im Halbkreis auf die Wiese gebogen und nehmen einiges an Sicht- und Schussfeld weg. "Ich kümmere mich drum" hab ich noch die Worte des Junjägers aus dem Januar im Ohr.
Seit einiger Zeit nehme ich wieder ein leichtes 10x42 Glas mit auf den Ansitz zusätzlich zur Wärmebildkamera und so nutze ich die langsam verstreichende Zeit und beobachte ein wenig die Vogelwelt, einen Hasen und einen Baummarder. Normalerweise hätte ich in den ersten 2 1/2 Stunde schon manches mal das Handy in der Hand gehabt und einige male fährt die Hand auch an die leere Hosentasche. Jetzt reiß dich mal zusammen du Digitaljunky sag ich mir ein paar mal. Auf 11:00 in geschätzt 500m Entfernung hört man immer mal wieder Rehwild schrecken aber bei mir im direkten Umfeld ist tote Hose. Die Stunden verstreichen so vor sich hin und um 21:40 höre ich kurz was auf 11:00 und hab gerade noch rechtzeitig die WBK am Auge um in der Verlängerung der Wiese ein junges und schwächeres Reh über eine Schneise huschen zu sehen. Schön, so ist sie die Waldjagd. Das Stück kommt nirgends wieder in Anblick. Ich gräme mich schon ein wenig da kommen mir die Worte meines alten Herren wieder in Erinnerung. Einem Schmalreh im Sommer folgt fast immer ein Bock. Naja denk ich mir, hat leicht reden mit seinem randvollen Niedersächischen Niederwildrevier. Bei jedem Ansitz 10 Rehe sehen und mir was erzählen wollen... Ich bin noch gar nicht fertig mit reinsteigern da sehe ich mit bloßem Auge ein starkes Stück Rehwild auf 25m auf die Waldwiese austreten. Während ich langsam die Waffe in Anschlag bringe zieht es auf mich zu und stellt sich etwas spitz 10m vor der 5m hohen Leiter hin. Puh, ganz schön steiler Winkel, da muss ich den Hintern aber etwas anheben um in Anschlag zu kommen. Ich zirkel so halb in der Schwebe und möglichst in Zeitlupe das Absehen runter und als sich das Haupt ein paar mal bewegt sehe ich hohe dünne Stangen, helle Enden, nah zusammenstehend und wenig vereckt. Tatsächlich, ein Bock! Im Kopf rotiert es, halbspitz steht er, geh nicht zu weit nach hinten, der Winkel ist steil, halt höher an, die Waffe schießt auf 10m etwas tief, halt noch höher an. Er dreht sich noch etwas breiter und ich drücke ab. Auf die kurze Distanz vernehme ich nicht den Kugelschlag aber am Abgehen höre ich schon, dass der den Schuss hat und nach gefühlt wenigen Metern höre ich ihn auch zusammenbrechen und schlegeln. Das wäre jetzt so ein Moment für das Handy um einen der Hundeführer zu benachrichtigen...
Bis ich alles zusammengepackt habe und zur Ruhe gekommen bin ist es 22:00 und reichlich dunkel. Einen Anschuss finde ich nicht, da kommt Freude auf. Am ungefähren Einwechsel ist dann aber viel Schweiß an den Ästen und Gräsern abgestriffen. Na gut, müssen es die Indianergene richten und ich folge der Schweißspur durch den Buchendschungel. Es ist deutlich mehr Schweiß auf Körperhöhe abgestriffen als auf dem Boden und aus den gefühlten 10m werden auch schnell 50. Dann beginnt die Fährte einen engen Kreis zu ziehen, ein Gutes Zeichen. Kurz darauf stehe ich vor dem Bock mitten im tiefsten Dschungel. Einschuss mittig an der hinteren Blattkante, Ausschuss durch die Leber hinter dem Zwerchfell tief. Soweit so gut, kann ich mit Leben. Aber wer schon mal im dunkeln mit den Augen auf dem Boden einen Kreis gedreht hat im Unterholz der kennt die Frage, die mich jetzt beschäftigt. Wo ist eigentlich jetzt der Sitz? Handy wäre jetzt nett, mal kurz auf der Karte orientieren...
Stell dich nicht so an, du kennst jedes Blatt hier in dem Revier, am nächsten Rückeweg Links und du bist wieder am Sitz. 15 Minuten später stehe ich vor dem 3-beinigen kleinen Drückjagdbock im Einstand den ich im März gebaut habe. Gut, das war jetzt 180° falsch, kehrt Marsch. Irgendwann treffe ich jedenfalls wieder den Hauptweg auf dem ich mich auskenne. Alles natürlch mit einem Reh im Schlepptau. So ein Reh mit weichem Ausschuss bei warmen Temperaturen aufbrechen ist ja nun auch nicht der größte Spaß auf Erden und ich werde aus der Luft und vom Boden von allem was krabbeln, fliegen, stechen oder beißen kann angefallen. Schööööööönes Hobby würde meine Frau jetzt sagen denke ich so da fällt der Groschen. Die könnte ja gerade in der Stadt fest hängen! Nun aber hurtig heim, den Bock noch gut ausspülen, Wiegen (19.5kg), beschriften und ab in die Kühlzelle. Läuft gerade ganz gut wenn ich so in das Kühlhaus schaue. Daheim finde ich mein Handy auf dem Küchentisch mit einer Nachricht: Du hast dein Handy hier vergessen, ich lege es dir auf den Küchentisch??? Bin ich der einzige der hier eine Logiklücke sieht?
In der Hosentasche finde ich noch die abgeschossene Hülse der .270Win und lege sie in die Schale mit den anderen für unseren @Doc-Holiday und sein Wiederladeprojekt. Wenn ich mir die Schale so anschaue hat der Kerl ganz schön Glück, jede Hülse in dieser Schale hat Beute gebracht und ein schönes Jagderlebnis mit teilweise unglaublich viel Glück. Zu jeder Hülse ist ein Bericht hier im Forum verfasst worden, da kommt das Beschwören nach @colchicus nicht mit. Die sind doch eigentlich mit Gold gar nicht aufzuwiegen, jede quasi das garantierte Jagdglück.

Wenn jetzt noch einer fragt warum ich keine Bilder von diesem besonderen Jagderlebnis gemacht habe vergesse ich mich!
 
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Einschuss mittig an der hinteren Blattkante, Ausschuss durch die Leber hinter dem Zwerchfell tief.
worden, da kommt das Beschwören nach @colchicus nicht mit.
Also genau denselben Schuss hatte ich gestern bei einem Kopfer auch. Im Revier aufbrechen ging dann nicht, also schnell wie möglich. Vom Beschwören werde ich wohl mal ein Bild einstellen müssen. Es half, er lag trotz des Lebertreffers im Knall. Dank des Gemüses gab es eine entsprechenden Geruch im Auto. Der begleitende Jungjäger ist auch nicht von der harten Sorte. Er hatte ständig das Autofenster offen.
An der Grenze sagte ich: Keine...., keine Drogen im Auto, nur eine Leiche im Kofferraum. Keiner wollte das Stück sehen. Ich hätte der hübschen Polizistin schon erläutert was wo und wie man was in einem Rehbock verstecken kann. :LOL:
 
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Heute Morgen hat es mal wieder geklappt!

War relativ unspektakulär.
Hatte unterschätzt wie hell es morgens schon ist und hab mich geärgert, dass ich erst zum Büchsenlicht an die Leiter in einer Feldinsel komme.

Aufgebaumt, eingerichtet und auf den ersten Blick Rehwild erkannt.
"Aha, ein Schmalreh und ein Spießer."
Fertig gemacht, 130m, Bumms.
Spießer liegt.
"Moment, das Schmalreh hat Brunftkugeln?!"
5 Minuten auf besseres Licht gewartet, definitiv ein geringer Knopfer. Fertig gemacht, 140m, Bumms.

War keine 10 Min gesessen 😁 und hatte um 0500 beide Böcke...

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Aufgerödelt mit Waffe, Fotoapparat, WBK, Filzkissen, Raptor usw. 50 m gegangen, dann konnte ich wieder abrödeln.
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Den Raptor kann man als Dreibein und als Fünfbein verwenden, als Fünfbein kannst du die Waffe darauf ablegen und so stehen lassen. Mittlerweile mache ich auch Kontroll- und Einschießen über den Raptor
OK, danke!
Das mit der Waffe ablegen und stehenlassen ist ein wirklicher Benefit, denn oft genug muss ich den Sauen hinterherlaufen und auf die optimale Situation warten, da ist halt auch mal Pirschen mit Geduld gefragt.
Kann dann über über einen längeren Zeitraum echt anstrengend werden, da ist Abwarten mit aufgelegter Waffe schon ein echter Benefit, beide Hände frei für die WBK!
 
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Konnte gestern Abend einen mir seit 4 Jahren bekannten Bock erlegen. Der Bock bezog als zwei-bis dreijähriger einen frei gewordenen Einstand den er beibehielt. Die charakteristische Geweihform änderte sich kaum, im 4ten Jahr hatte sich allerdings ein zusätzliches Ende nach hinten gebildet, welches wieder verschwand. Als er im Vorjahr eine Schmalgeis so schwer forkelte, dass diese einige Tage später im Hof eines landw. Anwesens verendete, nahm ich mir seine Erlegung vor. Der Bock hatte tief sitzende nach unten gezogene Dachrosen welche auf starken und kurzen nach aussen weisenden Stirnzapfen saßen, leicht wulstige verknöcherte Stirnnnaht, sehr dicke Decke am Haupt. Alles wies auf das von mir als sicher festehende Alter hin. Die verknöcherte Nasenscheidewand reichte fast bis zum Ende des oberen Nasenbeins. Überrascht war ich allerdings vom Zahnabrieb, welcher auf ein Alter von 4 Jahren hindeutete. (Was auf keinen Fall sein kann!). Sehe das als Beweis wie unzuverlässig die Bewertung nach dem Zahnabrieb sein kann.Der Bock fiel, hochblatt getroffen, im Feuer, 21 kg. CZ 527, .223, 3,2g Sako Gamehaed, kaum Haematome. WmH!
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Nach einer längeren Durstrecke im Wald hat es endlich wieder mal geklappt. Kurz vor 21 Uhr kamen die zwei Böcke und es gelang mir meine erste „Bockdoublette“ .IMG_3871.jpeg
Entschuldigt das nicht ganz so tolle Bild aber kurz nach den Schüssen hat es angefangen wie aus Kübeln zu regnen.
Ohne Hund wär es deutlich schwerer geworden die Stücke im „Urwald“ zu finde


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Ist jetzt kein spektakulärer Bock und auch keine suuuperspannende Geschichte. Meine Holde hat am Donnerstag nach einem Schauer einen Jährling erlegen können.
Das einzig bemerkenswerte waren die langen Fingernägel.


...Vom Bock, nicht von meiner Holden!
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An den Hinterläufen ähnlich, wenn auch nicht so extrem.
Gesehen hat das vor dem Schuss keiner von uns. das Böckle ist nicht unnormal gezogen.
 

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