Bockjagd 23/24

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 24903
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Heute Morgen mitten in der Nacht aus den Federn gequält. Im Revier kurz den Wind gecheckt, zieht talab, perfekt. Der Pirschpfad den Hang hoch, doch leider geht der WInd dort nach rechts...
Egal, der Einstand liegt weiter oben. Nach einigen Blattarien stand dann plötzlich ein guter und vermutlich auch älterer Sechser auf 20m vor mir und zog nach rechts, um unvermittelt abzuspringen. Hatte der Dreckswind doch genau in dem Moment gedreht und ging den Berg hoch...

In der Deckung dann der markante Bass des Bockes...:mad:

Die Blattzeit geht erst los, ich hoffe wir sehen uns nochmal in den kommenden drei Wochen. Das wäre einer zum mitnehmen.
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Was soll ich sagen...

Heute hat es seit Wochen wieder mal ausgiebig und lange geregnet. Gegen Abend hat es aufgehört, meine Holde hat sich breitschlagen lassen, die Kinder ins Bett zu bringen, der Wind hat auch gepasst. Man muss die Zeichen nur erkennen...

Um viertel nach Acht war ich auf meinem Sitz, Nach dem Regen war es ein leichtes unbemerkt über den Pirschpfad hin zu kommen. Wind hat diesmal auch gepasst. Unterwegs noch nen handlangen Buchenzweig gebrockt, schließlich wollt ich ja Blatten. Wartezeit konnt ich mir sparen. Ein Buchenblatt zugeschnitten und weil das dabei nen Riss bekommen hat, gleich noch eines als Reserve. Die ersten drei vier zarten Fieptöne in den Wald geschickt und mit der WBK einen Rundschwenk gemacht. Nach ein zwei Minuten war dann in der Dickung eine Wärmesignatur, die vorher noch nicht da war, garnicht weit, so 25m vielleicht und natürlich da, wo das Buschwerk am dichtesten ist. Also WBK mit der Wumme ausgetauscht, da schreckt mich der Hundling auch schon wieder an - :mad: :mad: :mad:

Aber diesmal macht er den Fehler und zieht schreckend den Hang runter, offenbar um Wind zu bekommen. Dabei quert er eine kleine Lücke und läßt sich anschauen. Massiver Träger, eisgraues Haupt, die gewaltigen Rosen fließen förmlich über den Schädel und stoßen mittig zusammen - DAS ist kein Jüngling mehr! Aber da ist er auch schon wieder in den Stangen, also auf die nächste Gasse vorgegriffen und da taucht er auch schon auf. Der Zielstachel wandert hinters Blatt, ein kurzer Fieps auf den Lippen bringt ihn zum Verhoffen und der Schuss ist raus. Keine große Kunst auf die 30 Schritt. Ein solches Zeichnen hab ich auch noch nicht erlebt. Der Bock sinkt mit allen vieren in sich zusammen um gleichdrauf einen Salto vorwärts zu machen. er überschlägt sich, obwohl stehend beschossen einmal nach vorne und landet der Länge nach auf dem Rücken.
Eine kurze Flucht noch und ich hör ihn schlegeln. 5 Minuten auf dem Sitz warten und dann vorsichtig zum Anschuss. Der Bock liegt wie erwartet nach 10m in der Verjüngung.

Schnell aufbrechen, denn der Regen setzt wieder ein. Nach nicht mal ner halben Stunde sitz ich wieder im Auto und bin auf dem Heimweg. Auch wenn es sehr schnell ging, einen alten Bock beim Blatten überlistet ist ein besonderes Erlebnis.

Wenn ich den Bock richtig zuordne, dann ist er mir vor drei Jahren im Mai einmal ziemlich spät auf einem Sitz in 150m Entfernung gekommen. Stangenstellung, Ort (Einstand) und Alter würden gut passen. Da hatte er etwas höher auf und war deutlich besser vereckt. Die Rosen waren auch schon auffällig stark, aber kein Vergleich zu heuer.
Damals wollt ich ihn in der Blattzeit erlegen und hab ihn doch nicht mehr wieder gesehen. Inzwischen hatte ich ihn schon fast wieder vergessen. Aber es gibt doch mehr Böcke auf kleinem Raum, als man denkt: Den Dreistangler von Seite 8 in diesem Faden konnte ich vom selben Sitz aus erlegen. Das ist grad mal 8 Wochen her.

PS: Dafür, dass jetzt die Blattzeit losgeht, ist es recht ruhig hier im Faden...:unsure:
 
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Dann mache ich hier mal weiter...

Die letzten Tage war das Wetter hier wirklich durchwachsen - sehr kalt und viel Regen. Nicht wirklich verlockend anzusitzen und auch wenig erfolgversprechend.
Gestern morgen sollte es aber eine Regenpause geben - die wollte ich nutzen.

Gegen 5:15 habe ich den Sitz bezogen - alter, wackeliger Sitz, nicht wirklich gut in Schuss, aber immer für ein Reh gut. Das Wetter war auch "okay", ca. 13 Grad und kein Regen, der Wald aber tropfnass - eine Wohltat für die Natur.

Der Rundumblick mit der Wärmebild zeigt - nichts. Und so harre ich erstmal der Dinge die da kommen, oder (wahrscheinlicher) auch nicht kommen. Nach der obligaten Viertelstunde Pause beginne ich ein wenig zu blatten - ein, zwei Serien Kitzfiep - aber keine Reaktion. Auch der SR Fiep bleibt ohne Antwort.

Es ist mittlerweile kurz nach 6 - um 6:15 will ich noch einen anderen Sitz testen. Ohne Überzeugung lasse ich noch 1-2 Serien Sprengfiep los. Kurzer Rundumblick bevor ich anfange das Gerödel zusammenzupacken - Reh auf 50 Meter, direkt am Rand einer Klinge.

Ansprechen über das ZF, Bock - raus ist der Schuss. Der Bock macht 1 Satz und ist verschwunden, praktisch ohne zu zeichnen. Eigentlich bin ich mir sicher gut abgekommen zu sein, trotzdem werden die folgenden 10 Minuten ziemlich lange..

Als ich mich dem Anschuss nähere, fällt die Anspannung ab. Der sollte zu finden sein:
Bild 1.jpg
So ist es dann auch, weitere 10 Meter weiter, liegt er. Natürlich voll den Abhang runter, bergen war eine Tortur...
Bild 2.jpg
Mir bisher unbekannter Bock, Gabler, die hintere Sprosse beidseitig abgestoßen/abgebrochen...Ich denke ganz jung wird er nicht mehr sein.

Die Waage in der Wildkammer sagt 19,5 KG ohne Haupt....

WMH...
 
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Gestern war ich mal wieder bei meinem Großvater im Revier zu Gast. Den ganzen Tag Affenhitze über 30 Grad, in der Früh noch zuhause Krähenjagen gewesen, mit 5 Stück und 6 Schuss war der Tag schonmal gut gestartet💪🏻

Abends dann hat mich tatsächlich sehr die Lust verlassen, ich wollte wegen starker Müdigkeit und Besuch von Jagdfreunden im Haus eigentlich garnicht raus, aber meine Cousine konnte mich überreden auf einen Platz zu gehen, wo ein Bett in der Kanzel vorhanden ist und zumindest zu schlafen und die Natur zu genießen😅

Angekommen am Platz wollte ich zuerst mal lüften bevor ich mich hinlegen wollte und begann 15 Minuten lang was zu lesen. Gerade in dem Moment als ich das Buch zuklappen und mich zum schlafen hinlegen wollte, sag ich ein Reh auf der Wiese vor mir äßen. Schnell war der Bock als passend angesprochen und er brach im Schuss zusammen. Zurück im Jagdhaus wurde er rasch versorgt, Fotos gemacht und das Haupt zur näheren Begutachtung und zum Feiern auf einen Teller gelegt. Bei einer Anwesenheit von insgesamt 10 Jägern/Jagdfreunden, war die Nacht anschließend lang bis ich endlich zu meiner erhofften Nachtruhe kam😅
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Der Bock macht wirklich Freude, und das Foto hier wird eingerahmt:
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Derweil lässt sich beim Alter viel spekulieren, aber bald habe ich Gewissheit, der Bock wird per Zahnschliff begutachtet, das ist es mir ausnahmsweise mal wert💪🏻
 
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Waidmannheil den Erlegern!

Nach einigen Wochen arbeitsbedingter Jagdabstinenz konnte ich am gestrigen Abend endlich einmal wieder ins Revier. Meine Mitjäger (und ihre Erlegungen der letzten Woche) belegten, dass dort die Blattzeit bereits in vollem Gange ist.

Ich suchte mir also eine Kanzel in einem Revierteil aus, die weit abgelegen und nur mühsam und nur zu Fuß zu erreichen ist und in welcher seit der ersten Maiwoche kein Ansitz mehr erfolgt ist. Nicht nur, dass der Weg dorthin schon einigermaßen sportlich war, die Kanzel selbst bot zur Vorbereitung des Ansitzes noch einige Herausforderungen.

IMG_8057 (002).jpg

Wir wussten von den Bildern unserer Wildkameras, dass in diesem Bereich seit längerer Zeit ein Bock mit einem leicht abnormen Gehörn seinen Einstand hat - auch wenn wir ihn noch nie "live" gesehen hatten.

Die Kanzel ist derzeit noch umgeben von Weizen und Mais. An ihr vorbei fließt allerdings ein Bach unter einer dichten Hecke und der Uferstreifen ist frei einsehbar.

Um 21:30 Uhr zeigte sich der Bock auf dem Uferstreifen und sprang sofort auf mein erstes Blatten.
bock_230726.jpg
Entfernung etwa 100 Meter, 8x57, HDB, Einschuss: Kammer links, Ausschuss: Kammer rechts, Flucht: ca. 60 Meter.

Trotz des guten Treffersitzes und einem Anschuss voller Lungenschweiß und Lungengewebe ist der Bock tatsächlich noch durch den Graben des Baches gegangen und hat für eine Bergung gesorgt, bei welcher ich nicht nur jede Menge Dornen, Disteln und mannshohe Brennnesseln aus der unmittelbaren Nähe betrachten konnte, sondern ich mich aufgrund des steilen und matschigen Bachufers endlich auch einmal wieder in der tiefsten Gangart bewegen durfte.

Am Ende der Bergung und des Versorgens stand schließlich auch noch der lange Rückweg zum Auto an. Ihr kennt das: Rucksack, Waffe, Gerödel, Bock, hoher Bewuchs, nasser schwerer Boden, schwindendes Licht, Stechfliegen und Mücken, ... und genau in dieser Situation erlaubt sich dann meine Uhr noch ´nen blöden Spruch:
IMG_8074 (002).jpg ;)

Womit nun endlich bewiesen wäre, dass die Jagd aufgrund ihrer sportlich fordernden Seite eine gesundheitsfördernde Funktion hat.

Waidmannsheil!
 
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Derweil lässt sich beim Alter viel spekulieren, aber bald habe ich Gewissheit, der Bock wird per Zahnschliff begutachtet, das ist es mir ausnahmsweise mal wert💪🏻
Alles unter 7/8 wäre außergewöhnlich. Scheint aus dem Alpenvorland zu sein. Da ist die Zahnabnutzung zu unseren Böcken doch anders.
Interessant sind die unterschiedlichen Unterkieferäste des heute erlegten Mehrjährigen. Muss aber erst auskochen. Linker Ast wie oben bei dir, rechter 4-5jährig...
 

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Heute mal was aus meiner Perspektive über die Situation bezüglich dieses Bocks den meine bessere Hälfte gestern erlegen konnte:

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Gestern haben wir die Oma bemüht auf unsere kleine Tochter aufzupassen da wir endlich mal wieder auf Sauen gemeinsam ansitzen wollten.
Nachdem meine Frau und ich uns eine Wärmebildkamera teilen (da sie seit Pauline auf der Welt ist eh nicht mehr so oft zum Nachtansitz komme) war ich gestern ohne unterwegs und musste mir eine von meinem Onkel leihen.
Da waren jedoch die Akkus leer und ich musste die Powerbank mitnehmen.
Wir also los, gegen 19uhr. Wärmebildkamera abgeholt und ab ins Revier.
Oben angekommen erstmal festgestellt dass die Powerbank praktischerweise noch zuhause liegt. Super!
Ich, dann sichtlich angepisst, meine frau zu ihrem Ansitz gebracht, Waidmannsheil gewünscht und los in eine andere Revierecke.

Nach einiger Zeit setzte ein leichter Nieselregen ein und ich machte es mir in meiner Decke bequem da ich das Geräusch von Regen der auf die Kanzel prasselt einfach als unheimlich entspannend empfinde.
Nach gut einer Stunde kam dann auf ca. 250m ein richtig starker Bock den ich mir dann genauer angeschaut habe. Da er aus dem Nachbarrevier kam war die Verlockung schon groß da jetzt mal zu versuchen ihn anzupirschen. Die warme Decke und der bequeme Sitz waren dann aber stärker...

Als ich gerade so ein bisschen am eindösen war klingelt auf eimal das Handy.
Meine Frau ist dran und sagt mir ein bisschen aufgeregt: Kannst du kommen, ich hab auf einen Bock geschossen, der hat mich angeschaut und wollte nicht umfallen.
Ich dann ungefähr dieses Gesicht gemacht 🤨 und gesagt dass ich gleich komme.
Dort angekommen stand sie am Anschuss, welchen man eigentlich Garnichts verfehlen konnte da dort ungefähr eine Schweißspur war wie wenn man eine Gießkanne ausgeleert hätte.
Sie sagt mir ganz aufgeregt nochmal: Ich war gut drauf aber der hat nur ein bisschen gezeichnet, ist dann stehengeblieben, hat mich angeschaut und nach einiger Zeit ganz langsam an den Waldrand und da nochmal stehengeblieben dann habe ich nochmal geschossen. Er liegt da drin!

Ok ich also los, den Bock aus dem Hang ziehen und tatsächlich hat er zwei Löcher.
Der erste Treffer Tiefblatt (die Schweißspur war eindeutig) und der zweite handbreit dahinter.
Der Bock wäre also vermutlich keine 20m mehr gekommen auch ohne den zweiten Treffer.
Kurz losgelaufen ein Bruchgerechtes Holz zu holen und wieder zurück meiner Frau Waidmannsheil wünschen.
Auf der Fahrt in die Wildkammer hat sie mir die ganze Zeit erzählt wie komisch das war dass er sie so direkt angeschaut hat nachdem sie geschossen hat und dass er wirklich so gut wie Garnicht gezuckt hat nach dem ersten Treffer, sie aber sogar den Treffer durchs Glas gesehen hat.

Nach dem versorgen habe ich ihr dann erklärt dass manchmal die Zeit einem ewig vorkommt nachdem man auf ein Stück geschossen hat und es Zeichnet. Da sind Sekunden gefühlt ewig und getroffenes Wild braucht seine zeit zum gehen.


Am ende war sie dann doch glücklich da es ihr erster Bock war dieses Jahr. Sie hatte nicht so viel Zeit zum Jagen und dann auch schon ein paar mal Pech wenn sie draußen war.


Übrigens:
308 Win.
HDB 123gn
Heym SR21
Distanz: 60m
Flucht 5-6m
 
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Nachdem es gestern den ganzen Tag und heute Nacht geregnet hat, bin ich heute früh raus- Lange war nichts zu sehen und ich wollte schon ans Ministerium melden, dass der Auftrag erfüllt, der Staatswald wildleer sei, als auf gut 220 m ein Bock auf den Weg zog. Aufs Blatten reagierte er nicht, entweder war er in der Rekonvaleszenz oder er hatte noch Wasser in den Lauschern. Dann musste es halt so gehen. Auf den Schuss zeichnete er deutlich und ging noch 20 m in den Bestand. Auch wenn es so aussieht, er wurde nicht von dem Ast erschlagen.
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Seit letzter Woche ist die Jagd wieder auf bei uns. In der Woche war ich dann drei mal draußen und konnte auch drei mal Beute machen. Jede einzelne Erlegung war sehr spannend. Geblattet wurde nicht, obwohl die Böcke schon anfangen zu treiben. In so einen Trieb bin ich einmal voll reingeplatzt, habe dann aber einfach das Schauspiel verfolgtIMG_0761.jpegIMG_0794.jpegIMG_0899.jpeg
 
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Gestern Abend war es der dritte Bock, der auf‘s Blatten zustand . Nix Besonderes, aber beim Herantreten eine Überraschung, er hatte zwei Einschüsse. Nach dem Aufbrechen zeigt sich ein zweites Loch mit gebrochener Rippe. Jetzt frage ich mich, ob das eine Brunftkampfverletzung ist oder ob hier noch Jemand mit Pfeil und Bogen jagt 🤔IMG_1141.jpeg
 
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Waidmannsheil allen erfolgreichen Bockjägern!

Zur Übernahme des Reviers am 1.April wurde mir von einem schon lange befreundeten Waldbauern mitgeteilt, dass in einem Waldstück seit Jahren ein sehr starker Bock steht.

Der Mai war nicht von Anblick gekrönt, aber die Fege- und Verbissschäden an 700 gesetzten Tannen leider zunehmend.

Vor fünf Tagen hatte meine Mitjägerin ihn auf 80m an der Salzlecke und unterschoss ihn leider.

Gestern war mein Ansitz an der Salzlecke vom Anblick einer Geis mit Zwillingen gekrönt. Nur der Bock war nicht zu sehen.

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Die Mitjägerin saß, nach dem Besuch des Schießstandes, gleichzeitig am anderen Ende des Waldstücks. Kurz vor 22Uhr kam er ihr in Anblick, aber anscheinend zu weit weg.

Da ich gestern meinen Hund mit auf der Kanzel hatte, hab ich ihr die Halsung abgenommen, damit sie nicht klappert wenn Wild in die Nase kommt. Dieses habe ich dann auf der Kanzel vergessen.

Heute nach der Arbeit bin ich kurz vorbeigefahren um es zu holen. Dabei hab ich wieder meinen befreundeten Waldbauer getroffen.

Er war gerade dabei die Douglasien zu zäunen... ich bin mit ihm in den Wald gegangen und habe die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen...

Alle Douglasen verfegt... alle... selbst schon Starke mit 12-15cm Durchmesser... der Bauer hatte schon Tränen in den Augen. Das wäre ein schöner Douglasienwald geworden... aber mit diesem Bock unmöglich...

Ich habe wirklich ein schlechtes Gewissen bekommen, weil es uns noch nicht möglich war ihn zu erlegen. So viel Schaden hatte er schon gemacht...

Also bin ich heute raus, gleiche Kanzel wie die Mitjägerin war. Warum die da heute nicht hin wollte, weiß der Herrgott...

Keine 5min nachdem ich den Sitz bezogen hatte, trieb der Bock ein Schmalreh über die Wiese. Ich habe den beiden lange zugeschaut beim Kreisel drehen... stehen bleiben wollte aber keiner. Also den Blatter rausgekramt und zwei Fiepser rausgelassen.

Die beiden haben augenblicklich gestopt und ich konnte dem Bock die Kugel antragen.

Er ist noch 20m Richtung Waldrand geflüchtet, in den er aber nicht mehr reingekommen ist. Am Beginn der Schwarzdornhecke lag er.

Schon beim herantreten sah ich den starken Körper und beim bergen staunte ich nicht schlecht über diesen braven Bock. Dürfte gut 6-7 Jahre haben und wirkt schon etwas zurückgesetzt.

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Waidmannsheil 🌿
 
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14 Feb 2006
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15.873
Hunger tut weh....die Blattzeit ist auch gut für "Fleischböcke". Die ersten Gäste zur Blattzeit sind da, man setzt sich irgendwo am Rand wo es nicht stört.
Mit dabei wie immer ein Jungjäger.....
Nach dem Regen ist das Rehwild schon überall aktiv.
Der Lausbub hier darf noch ein oder zwei Jahre leben...
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Die nächste Wiese zeigt nur ein Schmalreh, die Frischlinge sind auch noch nicht da...Ansprechübung für den Jungjäger....
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Beim Angehen des eigentlichen Ansitzplatzes- einer Leiter - riecht es kräftig nach Sau, also dann Schweinebraten. Sie stecken wieder nebenan im Getreide...
Die Biogasprärie hat einfach was...das Rehwild ist Teil dieses einzigartigen Lebensraumes aus zweiter Hand...
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Ich beginne mit dem Fieben und schon kommt Bewegung aufs Feld.....Das zweite Stück muss ein Bock sein, hat aber nix auf....
Screenshot 2023-07-29 234738.jpgScreenshot 2023-07-29 234817.jpg
Dann verpasst er den Anschluss beim Schmalreh, nicht bewegen, frei stehende Leiter....Aber er findet uns beide okay.. Auf 90 m zieht er breit am Getreide entlang. Gerne hätte ich die Erlegung gefilmt, aber die Zeit zur Einweisung des Jungjägers an der Kamera war zu kurz.
Screenshot 2023-07-29 235102.jpg
Schnell war der Schuss raus und ich kann endlich die Wildbretvorausbestellungen abarbeiten.
Natürlich darf der Jungjäger aufbrechen..
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Es ist noch zu früh um nach Hause zu gehen. Vielleicht zeigen sich die Sauen ja auch noch. Vor ein paar Tagen saß ich hier mit einer Jungjägerin. Es war ihr erster Ansitz. Wir hatten 2 Stunden Sauenkrimi um uns herum. leider zu weit oder nicht als eindeutig nicht führend anzusprechen.
Solche Erlebnisse prägen unsere Jungjäger und wir sind es ihnen schuldig das wir sie mitnehmen. Die tschechische Ausbildung läuft eigentlich nur auf diese Weise...
 

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