Bock-Gehörn abkochen?

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Mein Jagdherr senior wollte mir bei meinem bisher besten Bock eine Freude machen und hat ihn von einem "Profi" bereiten lassen. Seither mach ich das lieber selber......:roll::biggrin::biggrin:

Ein Profi kann sich für 15,-- bis 30,-- € (inkl. Brett) nicht eine Stunde an einem Bock aufhalten.
Die werfen meist die ganze Trophäe ins kochende Wasser, spart viel Zeit.

Ich habe früher auch immer selbst abgekocht und gebleicht. Die Schädel sehen super aus.
Seit ein paar Jahren habe ich die Lust daran verloren und lasse es von einem "Privatprofi" machen. Es ist o. k., aber nicht vergleichbar mit der Eigenarbeit!

Wie oben beschrieben, ist ein "Abkockgestell" sehr hilfreich, damit die Trophäen nicht ins kochende Wasser kommen.

TH
 
A

anonym

Guest
So macht mans eigentlich,seitdem es das Bleichmittel gibt. Ameisenhaufen geht aber auch:biggrin:.Habs mal mit 2 Jährlingsgwichterln ausprobiert und 1 Jahr drinnengelassen.Darüber hatten die Ameisen mindestens 30cm Mulch gepackt. Nach dem Bleichen war der Schädel aber etwas fleckig und unansehnlich,wahrscheinlich weil die Krappeltierchen sämtliches Fett rausgelöst haben.Die Schädeldecke war fo.ztrocken. 2 Spießerchen hab ich an der Jagdhütte am Maschendrahtzaun als Vollhaupt hingehangen,um zu sehen,was passiert .Die hängen nach 5/6 Jahren dort heute noch,allerdings ist der Unterkiefer irgendwann abgefallen.Die Vogelwelt hat sich dort bedientund die Schädel sind vollkommen blank,jedoch durch Witterung veralgt und großporig geworden.

Gegen die großporige Oberfläche hilft eine Mixtur von Weißleim und Schlämmkreide (Kreidestaub), mit dem man die ursprüngliche Struktur der Schädeloberfläche wieder einigermaßen glatt und ansehnlich bekommt. Der Weißleim selbst härtet glasklar aus und die Schlämmkreide ist ein so feines Pulver, das einerseits die Poren "füllert" und auch weiß bleibt. :thumbup:

Federweiß (Talkum) ist eher nicht zu empfehlen, da es eher ins Graue geht und somit der Schädel nach Anwendung vergilbt/angegraut aussieht.

Beim herkömmlichen Bleichen mit Wasserstoffperoxid kann ein dicker, nicht zu wässriger Brei aus H2O2 und Schlämmkreide hergestellt werden, der am Schädel anhaftet und nach Einwirkung und Trocknung abgebürstet / abgewaschen werden kann. :)

WMH
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Dann will ich meine Vorgehensweise auch noch zum Besten geben.

Also zuerst Decke runter und je nach gewünschter Schädelform abschlagen. Dann lasse ich ihn einen Tag bzw. über Nacht im Wasser stehen. Habe die Erfahrung gemacht, dass er sich dann später leichter säubern lässt, als wenn man ihn frisch abgeschlagen kocht.

Schädel in den Topf, mit 2 Einweck-Gummiringen, je einer pro Seite, das Gehörn so ausbalancieren, dass die Rosen knapp über der Wasseroberfläche stehen.

Dann erstmal kochen lassen und warten bis man anfangen kann ihn zu bearbeiten. Das Gehirn mache ich auch erst nach dem ersten kochen raus, da es dann gestockt ist und leichter herausgeht.

Die Nasenscheidewand und das Gewebe um die Nase herum bleiben bis zum Schluss am
Schädel und bieten auch bei längerem Kochen genügen Stabilität und verhindern das Auseinanderfallen.

2-3 mal wechsele ich das Wasser, damit das ausgekochte Fett nicht ständig im Topf verbleibt. Beim letzten Wasserwechsel, wenn der Schädel eigentlich schon fertig erscheint, gebe ich etwas Wasserstoffperoxid 30% mit ins Wasser, das zieht zum einen noch Fett aus dem Schädel und bleicht andererseits schon den Schädel.

Danach packe ich den noch feuchten Schädel mit in Wasserstoffperoxid 30% gefeuchtetem Zewa ein (unbedingt nur weißes benutzen, bei Mustern sind diese nämlich später auf dem Bock)
Der Bock bleibt so eingepackt etwa 3 Tage im Keller liegen.

Nach dem Auspacken zum Trocknen in die Sonne legen. Zum Schluss aufsetzen und schon ist man FERTIG.
:p
 
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beinahe unglaublich welche Themen doch beinah jedes Jahr wiederkommen...

Abschlagen,sammt Decke im Wasser ohne Zusatz kochen 30-60Minuten,Stangen duerfen ruhig im Kochwasser sein.
Raus,in Eumer mit kaltem Wasser abschrecken,abpuhlen und 2-4mal mit nem Schuss H2O2 uebergiessen.Trocknen fertig

was nicht gut ist, aber trotzdem hier empfohlen wird:

Zusatz im Wasser,bringt nichts aber,macht die Stangen hell
schrubben mit Buersten im nassen Zustand,dto
zu lange Kochzeiten,loesen die Nasenknochen

was unnoetig ist:
Kochstativ

ohne die Koch und Trockenzeiten brauch ich pro Bock ca 15min...
Und bei den letzten paar Hundert war das Ergebniss mehr als zufriedenstellend...

Das Haupt sammt Decke zu kochen empfiehlt uebrigens schon Friedrich von Gagern seit ca 1900....aber immer noch gibts Leute die das anders machen...
 
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ohne die Koch und Trockenzeiten brauch ich pro Bock ca 15min...
Und bei den letzten paar Hundert war das Ergebniss mehr als zufriedenstellend...

:27:

TOP--da bist wirklich schnell und ohne Dampfstrahler. Muss das nächste mal schauen, wielange ich mit dem Dampfstrahler brauche.

Und wenn ich ehrlich bin, ist mir bei 95% der Gehörne egal ob die jetzt optimal sind oder nicht. Wandern eh in die Kiste nach der Knochenparade. Sauber sollen sie sein. Bei meinen 15 Böcken pro Jahr ist meist nur einer dabei, der an die Wand kommt.
;-)

Robert
 
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beinahe unglaublich welche Themen doch beinah jedes Jahr wiederkommen...

Abschlagen,sammt Decke im Wasser ohne Zusatz kochen 30-60Minuten,Stangen duerfen ruhig im Kochwasser sein.
Raus,in Eumer mit kaltem Wasser abschrecken,abpuhlen und 2-4mal mit nem Schuss H2O2 uebergiessen.Trocknen fertig

was nicht gut ist, aber trotzdem hier empfohlen wird:

Zusatz im Wasser,bringt nichts aber,macht die Stangen hell
schrubben mit Buersten im nassen Zustand,dto
zu lange Kochzeiten,loesen die Nasenknochen
o
was unnoetig ist:
Kochstativ

ohne die Koch und Trockenzeiten brauch ich pro Bock ca 15min...
Und bei den letzten paar Hundert war das Ergebniss mehr als zufriedenstellend...

Das Haupt sammt Decke zu kochen empfiehlt uebrigens schon Friedrich von Gagern seit ca 1900.. ..aber immer noch gibts Leute die das anders machen...




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dieses jahr werde ich dann auch mal den Bock mit samt der decke abkochen.... danke für den Tipp :thumbup:
 
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dieses jahr werde ich dann auch mal den Bock mit samt der decke abkochen.... danke für den Tipp :thumbup:


Dann musst auch nicht so auf die Nase aufpassen. Seit ich mit der Decke auskoche ist mir noch keine Nase abgebrochen, weil diese zu lange im Wasser war.
Seit einigen Jahren friere ich die Häupter ein (sammle da einige) und schneide diese dann im gefrorenen Zustand mit der Abschlagvorrichtung und langen Stichsägeblatt. Klappt super und ist keine Sauerei.

Robert
 
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ich sammel auch die Böcke übers Jahr. Am Ende der Bockjagd terffen wir uns unter Jagdfreunden zum gemeinsamen Abkochen, fachsimplen über die unterschiedlichen Trophäen und das alles im Rahmen von ein oder zwei Bier. :biggrin::thumbup:
So ist das ganze kein leidiges Werk, sondern ein gelebtes Stück Brauchtum. :):thumbup:
 
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Gegen die großporige Oberfläche hilft eine Mixtur von Weißleim und Schlämmkreide (Kreidestaub), mit dem man die ursprüngliche Struktur der Schädeloberfläche wieder einigermaßen glatt und ansehnlich bekommt. Der Weißleim selbst härtet glasklar aus und die Schlämmkreide ist ein so feines Pulver, das einerseits die Poren "füllert" und auch weiß bleibt. :thumbup:

Federweiß (Talkum) ist eher nicht zu empfehlen, da es eher ins Graue geht und somit der Schädel nach Anwendung vergilbt/angegraut aussieht.

Beim herkömmlichen Bleichen mit Wasserstoffperoxid kann ein dicker, nicht zu wässriger Brei aus H2O2 und Schlämmkreide hergestellt werden, der am Schädel anhaftet und nach Einwirkung und Trocknung abgebürstet / abgewaschen werden kann. :)

WMH
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Das kenn ich auch so,habs aber noch nie gemacht. Einige Freunde,die auch Spießerlen aufsetzen ,die teils noch im Bast erlegt wurden,wo sowiso nix mehr zuwächst,beseitigen den Bast und färben die Stangerln dann mit Walnußschalen.
 
A

anonym

Guest
Das kenn ich auch so,habs aber noch nie gemacht. Einige Freunde,die auch Spießerlen aufsetzen ,die teils noch im Bast erlegt wurden,wo sowiso nix mehr zuwächst,beseitigen den Bast und färben die Stangerln dann mit Walnußschalen.

Haselstrauchrinde gekocht,.... ;-) Da gibt es viele Hausmittelchen.... :thumbup:

WMH
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