BLÖD-Zeitung: Halali des Grauens

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Servus,

1. hat das weder mit Brauchtum oder Menschenwürde Verstand oder sonst was zu tun , sondern ist schlicht primitiv und proletenhaft. Unter den Jägern ist der Anteil an Idioten aber wahrscheinlich auch nicht viel höher als im Rest der Bevölkerung.

2. Journalistenschelte hin oder her, es war ein gefundenes Fressen für das Schandblatt.

3. Bei Verbindungsstudenten hätte ich mich genauso aufgeregt. Zu meinen aktiven Verbindungszeiten waren es nämlich eben mal die Verbindungsstudenten die als Sau durchs Dorf getrieben wurden. Nun sind eben die Jäger dran (ziemlich lang wie ich finde).

4. Vielleicht werden irgendwann die Journalisten - aufgehängt an der Fehlleistung eines Kollegen (wobei man wohl auch geteilter Meinung sein darf, ob sich jeder Schmierfink a la Bildzeitung oder dem pseudointellektuellen Pendant Süddeutsche so nennen darf)- mal als Sau durchs Dorf getrieben, würde ihnen nicht schaden.

Pfüads Euch
 
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3,68 (!) Promille fängt sich ein gesunder Mitteleuropäer nicht ´mal eben durch einen mit handelsüblichem Korn gefüllten Schrottlauf; da braucht es eher eine Vierlings-Flak.

Es dürfte also noch so einiges anderweitig dazugekommen sein - und das "Totsaufen" zum Brauchtum gehört, habe selbst ich niemals behauptet.

Aber es ist ´mal wieder der böse, konservative Jäger und sein Brauchtum - Klar, die Hölle sind immer die anderen!

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von castor:
@ benchrest

fakt ist doch nun mal, dass viele zu pauschalierungen neigen! bin kein jurist, aber unterlassene hilfeleistung trifft wohl für den rest der gesellschaft zu!
<HR></BLOCKQUOTE>

Ja, das mit Pauschalierungen ist tatsächlich so eine Sache: Was ist denn nach Deinem Dafürhalten mit der nüchternen (deswegen fuhr sie nämlich) Ehefrau, die ihn abholte und in´s Bett statt in eine Klinik brachte?

Wenn Du so schnell mit ander Leuts Strafbarkeit zu Gange bist, dann hoffe ich auch, daß Du jedem nikotin-süchtigem Raucher aus Deinem Bekanntenkreis stets sofort den Glimmstengel aus den Händen schlägst, oder?

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von castor:
... und da wir im visier er öffentlichkeit stehen, müssen wir uns auch dementsprechend verhalten<HR></BLOCKQUOTE>

Ach so, und der örtliche Fußballverein oder ökumenische Gebetskreis darf sich bedenkenlos über den Jordan saufen?

Da ist er wieder, der Stiefel, den sich die Jäger so schnell und bereitwillig selbst überziehen.

Mit zu-Bedenken-gebenden Grüßen und dem Wunsch nach ein bißchen mehr Abwehrkraft
Reineke
 
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25 Okt 2001
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1.
Etwas seltsam ist die hohe BAK schon. Wenn der Mann - so sieht er aus - etwa 75 kg wiegt, müsste er mind. 1 Liter Jägermeister getrunken haben, um zwischen 18 und 23 Uhr auf die BAK zu kommen. Das schaffen nur Alkoholiker oder Leute, denen der Alk gewaltsam eingetrichtert wurde, was dann aber schon schwere Kriminalität wäre; "Otto Normaltrinker" ist ab etwa 1,6 nicht mehr in der Lage, noch was zu sich zu nehmen - der Mann hat es aber sogar noch ins Bett geschafft.
2.
Das Ganze ist natürlich nicht nur traurig und tragisch sondern auch widerlich. Dass erwachsenen Männer derart infantile Initiationsrituale durchführen ist nicht zu begreifen. Toleranz gut und schön - aber wer so einen Mist veranstaltet setzt ein Indiz für seine jagd- und waffenrechtliche Unzuverlässigkeit, auch, wenn im Einzelfall nix passiert.
3.
Ich bin AH einer schlagenden Verbindung, und wir sind nicht gerade ein zartbesaiteter Haufen. Zu meiner Burschung musste ich auch das ein oder andere Gebräu trinken und kuriose Sachen machen und zwar mit verbundenen Augen. Aber: Ich habe das ohne Befürchtungen getan, weil ich wusste, dass man zwar evtl. Schabernack mit mir treibt, aber andererseits niemand etwas machen wird, was mich demütigt oder gar gefährdet.
Dass wir - wie die Jäger - ständig in der Öffentlichkeit geprügelt werden ist halt dem Zeitgeist geschuldet. Wir haben Metternich und Hitler überstanden und sind daher Optimisten.
 
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also wir haben auf die flinte einen eid abgelegt...aber daraus saufen....igitt...aber das die überwiegende jägerschaft sehr gute "trinker" sind, daß ist ja wohl bekannt und ich denke nicht, daß einer der anderen jäger mit solchen konsequenzen gerechnet hat, daß dabei einer stirbt....die werden ihres lebens nicht mehr froh.

*mittraurigemgruß*

sonja
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sonja H.:
aber das die überwiegende jägerschaft sehr gute "trinker" sind, daß ist ja wohl bekannt<HR></BLOCKQUOTE>

Hm, ich weiß nicht, Sonja. Ich glaube, *heutzutage* ist das eher ein Klischee. Klar saufen alte Säcke mehr - egal ob jagend oder nichtjagend -, aber m.E. ist die Einstellung zum Alkohol (gerade auch führerscheinbedingt) mittlerweile auch unter Jägern eine deutlich andere geworden.

Zur Zeitungsmeldung in BILD (Nr. 272/47 vom Donnerstag, dem 21. November 2002, Seite 3 oben):
Der Journalist / die Journalistin M. Besecke hat völlig korrekt und informativ berichtet; sogar recherchiert. Keine Polemik, nix Unpassendes. Daß es mit etwas "human touch" aufgemacht wurde, ist erwartbar und auch sinnvoll. Der Titel ist sogar ausgesprochen witzig, wegen Ralf König, auf den angespielt wird.
Also Bratl und Foxhunter, nehmt Eure Vorurteile bitte wieder an die Leine: hier sind sie unpassend.

Carcano
 
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Na ja,

die Abschlussfeier zur bestandenen Jägerprüfung habe ich eigentlich auch nicht mehr erlebt.

Direkt nach der Prüfung ging es auf den Schießstand, die Ehre des Hegerings gegen die Schützen retten. Auf den Doppel-Sieg das Eine oder Andere getrunken (Mannschaftsführer war der Prüfer im Fach Waffenkunde) unter Absingung des Hörnchenliedes.

Anschliessend Verlust der Muttersprache, noch anschliessender Verlust des Aufrechten Ganges. Dann der Transport zur Jagdhütte des Lehrgangsleiters. Auf dem Weg dorthin konnte ich mich - unter dem Backen kleiner Pizzas auf dem Forstweg - noch selbst aus dem Verkehr ziehen. Allerdings musste ich der Fahrerin noch den Weg zur Hütte weisen
icon_biggrin.gif
.

Na gut, passiert. So lange keine Waffen dabei sind denke ich ist das OK.

Jäger sind nun mal keine Klosterschwestern. Was da irgendwo im Niedersächsischen passiert ist, ist auf jeden Fall nicht in Ordnung. Es ist aber schon so weit daneben, dass deswegen nicht alle Jäger in Sack und Asche gehen müssen.

Insofern hat Reinecke in vollem Umfang recht.

Pfüads Euch
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von carcano:


Also Bratl und Foxhunter, nehmt Eure Vorurteile bitte wieder an die Leine: hier sind sie unpassend.

Carcano
<HR></BLOCKQUOTE>

Na gut, nehme ich sie an die Leine, vorhanden bleiben sie. Die Aufmachung ist allein schon lächerlich. Der Titel ist derart begnackt, dass man fast grinsen müsste, wenn das darunter nicht so schlimm wäre.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Benchrest:
Brauchtum ist nun mal Brauchtum. Benchrest<HR></BLOCKQUOTE>

Was bin ich froh, dass ich diesem absolut
..........................................
(um der Zensur vorzubeugen schreibe ich einfach gar nix)
Brauchtum bisher entgangen bin.

Solcherlei Praktiken in einen historischen Zusammenhang zu stellen, könnte man auf mancherlei übertragen, , vom Jagdregal der Blaubblütigen bis zur Leibeigenschaft.

Ich persönlich gehe davon aus, dass meine Vorfahren nicht so bescheuert waren.

[ 21. November 2002: Beitrag editiert von: logger ]
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Benchrest:
Es ist einfach zum Kotzen, daß hier Forum immer nur geschaut wird, was das für das Image der Jäger allgemein zu bedeuten hat. <HR></BLOCKQUOTE>

Wir stellen nur 0,4% der Bevölkerung und der Rest kann und braucht sich nun mal seinen gesunden Menschenverstand nicht amputieren zu lassen, um solcherlei Idiotie weiterhin gutzuheißen.
 
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Reineke schrieb:
...Was ist denn nach Deinem Dafürhalten mit der nüchternen (deswegen fuhr sie nämlich) Ehefrau, die ihn abholte und in´s Bett statt in eine Klinik brachte?...

Wahrscheinlich völlige Fehleinschätzung des Zustandes ihres Mannes. -Nur die Harten kommen in den Garten-

Er wird wohl recht ruhig gewesen sein. Also Männe, schlaf den Rausch aus. Das da schon über einen narkotischen Zustand hinaus ein regelrechtes Koma mit gefährlich gestörten Schutzreflexen vorgelegen haben dürfte, wird sie nicht bemerkt haben.
Ich wette, der Mann ist erstickt. An Erbrochenem, seiner Zunge...
Hinzu Kreislaufdepression...

[ 21. November 2002: Beitrag editiert von: Dergel ]
 
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Dumm ist, dass durch solche Sachen - unabhängig davon, ob es in der Bild kommt oder nicht - Brauchtum an sich heruntergezogen wird. Es entsteht dann der Eindruck, Brauchtum ist etwas Irrationales und womöglich nur etwas für Leute mit einem IQ, welcher dem Alkoholgehalt auf der Schnapsflasche entspricht.
Das tut weh.
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M.
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Der Fuchs hat - wie schon oft - absolut recht!
Natürlich findet diese Geschichte in der Bildzeitung sofort Aufnahme. Das wäre aber auch geschehen, wenn das Ganze bei der Gesellenprüfung, bei einer schlagenden Verbindung, ... geschehen wäre. Merke: BILD sprach mit der ersten Frikadelle!

Wir Jäger sind nicht die einzigen Prügelknaben in diesem unserem Lande! Wenn ich denke was von höchster Stelle über uns Lehrer und Polizisten schon verlautet wurde... . Und wir werden sehen, wie es demnächst den Ärzten, Unternehmern und Rechtsanwälten geht. Also ruhig bleiben! Wird noch schlimmer kommen .

Über den Sinn und Unsinn von Tradition kann man sich streiten; aber die genannten Praktiken haben nichts aber auch gar nichts mit Tradition zu tun. Das kann man übrigens nicht erst jetzt im Forum lesen (bin zu faul die entsprechenden Textstellen herauszusuchen. Lehrer sind nun mal faule Säcke
icon_cool.gif
).

So ganz nebenbei bemerkt: ich habe erst heute interessiert eine Stellungnahme des LJV S.-H. zur Kenntnis genommen, in der ein Jäger wegen Abschuss eines Elchs im Kreis RZ (WuH berichtete darüber) aus dem LJV ausgeschlossen wurde. Mir stellt sich die Frage ob das nicht auch hier die geeignete Antwort ist solche Praktiken ein für alle Mal zu unterbinden.

Ach ja, Sonja: es gibt auch ältere Jäger, die nicht ganz so viel Alk vertragen (meinereiner).
Ansonsten sind 3 Promille auch mit geringen Mengen Alk zu erzielen; da muss nur die Leber nicht mehr taufrischsein. Das kann nach/vor/während einer Krankheit sein. Und ich bezweifle, dass jeder eine Alkoholvergiftung sofort diagnostizieren kann. Ich konnte es als 18 jähriger Schüler jedenfalls nicht. Gottseidank aber die Begleitung.

Was lernen wir daraus: bevor wir über andere Jagdgegner herfallen (oder besser: während) sollten wir auchein waches Auge im eigenen Haus haben. Sonst sind wir kein Deut besser als NABU & Co.

gruß
rolf
 
A

anonym

Guest
Der Jägerschlag ist, so finde zumindest ich, schon Brauchtum. Noch dazu ein schöner.

Der Prüfungsdruck ist weg und endlich kann die Zeit der eigenverantwortlichen Jagdausübung beginnen.

Dem Anlaß entsprechend wird der Jägerschlag im allgemeinen feierlich und freudig/fröhlich
gefeiert.

So soll es doch auch sein!

Mit solchen Rabaukentum, wie es dort veranstaltet wurde, werden wohl die wenigsten
was anfangen können. Mit Jagd im allgemeinen und mit Brauchtum im Besonderen hat solcherart von Veranstaltung zweifelsohne rein gar nichts zu tun.

Allerdings, kann ich auch keinen Grund erkennen, weswegen ich als Jäger deswegen
mit gesenkten Haupt durch die Landschaften
ziehen sollte. Außer natürlich, wenn ich im Wald bin.
 
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Brauchtum ist nun mal Brauchtum. Es wird ja keiner gezwungen mitzumachen. Wenn sich einer bei so einer Feier zu Tode säuft ist das auch sein Problem. Ich meine, wenn die Blödzeitung das nicht gefunden hätte, dann wahrscheinlich was anderes. Es ist einfach zum Kotzen, daß hier Forum immer nur geschaut wird, was das für das Image der Jäger allgemein zu bedeuten hat. Auch wenn sich alle Jäger absolut korrekt verhalten würden (was ja leider nicht möglich ist, weil es in jeder gesellschaftlichen Gruppe immer Ausnahmen gibt), würde das der Jagd nicht signifikant weiterhelfen, denn der Hammer in Form der Novellierung des BJgd kreist so oder so über uns und den Ruf, den die Jäger haben ist u.a. auch der, gerne einmal einen zu heben. An dieses Bild appelliert ja die Blöd-Zeitung.
Benchrest
 
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Schlimm!
Schlimm, wie einige Leute scheinbar meinen, die Bildzeitung hätte ihn um die Ecke gebracht. Einerlei, wie der Artikel aufgemacht war - die waren es sicher nicht.

Schlimm, wie einige meinen, das jägerische Brauchtum würde verunglimpft, statt sich von solchen Unsitten zu distanzieren.

Schlimm, dass hier über allen Mist diskutiert wird, aber anscheinend keiner merkt, was hier passiert ist! Es wurde schließlich nicht Nachbars Mautzi geschossen...!

In einem muss ich allerdings zustimmen: Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er durch das "gezwungene" Trinken gestorben ist. Wenn doch, wäre wohl keine unterlassene Hilfeleistung zu prüfen.
Da dies aber wohl der Fall ist, wird sich die Geschichte wohl etwas anders abgespielt haben als bisher bekannt ist.
( Dies alles zumindest dann, wenn sich diese Untersuchung auf die Leute bezieht, die ihn zum Trinken "gezwungen" haben. )

[ 22. November 2002: Beitrag editiert von: Ingwer ]
 

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