Bleifreiverbot - Landesforst Brandenburg

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der-mit-dem-wachtel-jagt schrieb:
...Dabei ist nicht mal der Aufbruch das Problem, wenn er entsprechend entsorgt wird, eher wird sich der Adler vor allem im Winter von Fallwild ernähren. Bei der Menge an Drückjagden die hier in näherer und weiterer Umgebung stattfinden, bleibt genug Wild im Wald liegen, was nicht gefunden wird, leider.
Und was der Kolkrabe findet, findet der Adler auch.

Was sind denn das für Zustände, wenn so viel Wild nach Drückjagden liegen bleibt, dass dutzende von Adlern sich daran vergiften können :?: :shock: :shock:

Oliver
 
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Auf so eine Meldung habe ich ja gewartet! :evil:

Geh mal davon aus, dass in unserem Revier und auch bei der Nachbarschaft sehr ! gewissenhaft nachgesucht wird. Wahr ist aber auch, dass auf einer Fläche von insgesamt 40.000 ha (ich unterstelle mal, dass das ungefähr der Einzugsbereich unserer Adler ist) im Verlaufe des Winters auf Drückjagden so zwischen 250 und 300 Stücken Schalenwild zur Strecke kommen. Geh mal sicher davon aus, dass vielleicht 5% davon als Fallwild irgendwo verendet und nicht gefunden wird, u.a. auch deshalb weil es Gäste geben soll, die nicht jeden Anschuß melden!
Dazu kommt noch das Wild von der Einzeljagd, wenn z.b. eine Nachsuche aufgegeben wird und das Stück nach Tagen doch irgendwo verendet. Nicht zu vergessen die Enten und Gänse, die zwar beschossen werden aber nicht gleich runterfallen und dann irgendwo kilometerweit entfernt auf dem Acker liegen.
Mal grob geschätzt sind das im Ganzen so zwischen 25 und 30 Stücken Schalenwild zzgl. des Federwildes die rein theoretisch vom Seeadler aufgenommen werden können.
Wenn die Empfindlichkeit des Seeadlers gegenüber Blei wirklich so groß ist, wie es von manchen Naturschützern unterstellt wird, dann müssen die 6-10 Adler nur ein paar Stücken davon finden um sich zu vergiften.
 
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Wieviel Wild bleibt den ungefunden liegen?

Wenn es dann nicht gefunden wird, dürfte das Wild meist auch nicht frei in der Landschaft herumliegen.

Von dennen die frei herumliegen (und so vom Adler als Sichttier gefunden werden können) haben ebenfalls die meisten einen Auschuß, d.h. ein Teil des Bleies ist nicht mehr im Wildkörper vorhanden.

Ich kann mir beileibe nicht vorstellen, daß das Blei aus Jagdmunition irgend einen gravierenden Einfluß auf die steigenden Adlerpopulationen hat.

Es mag sein, daß Fischfreunde dem ein oder anderen Adler mit Blei den Gar aus machen, daß ist dann aber eine andere Geschichte.

Dürfen Angler noch Bleigewichte verwenden? Gründelnde Ente nimmt diese auf und wird danach vom Adler gefressen.....
 
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Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich auch sehr skeptisch bin, was den Zusammenhang von Bleimunition und Adlerverlusten angeht, insbesondere wegen der Polemik die von Jagdgegnern deswegen veranstaltet wird, allerdings ist der Adler zwar ein Sichttier aber der weiß auch, was es bedeutet, wenn die Kolkraben sich im Wald rudeln...und dann wird er auch schon mal zum Fußgänger und läuft auch in einer Dickung umher.(nicht nur von mir beobachtet)
 
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Ich verstehe es bis heute nicht, warum die Landesjagdverbände die Diplom-/Dr.-Arbeit,
auf die sich das Blei Verbot stützt, nicht geprüft/wiederlegt haben. :?
 
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der-mit-dem-wachtel-jagt schrieb:
I....., allerdings ist der Adler zwar ein Sichttier aber der weiß auch, was es bedeutet, wenn die Kolkraben sich im Wald rudeln...und dann wird er auch schon mal zum Fußgänger und läuft auch in einer Dickung umher.(nicht nur von mir beobachtet)

das kann ich bestätigen Seeadler und Kolkraben gehen da eine für beide Seiten vorteilhafte Allianz ein. z.T. "locken" die Kolkies den Adler direkt an um sich von ihm den Kadaver öffnen zulassen.
Auch kann man gut beobachten wie sich zu den herbstlichen und winterlichen Jagden die Kolkies beizeiten Sammeln - böse Zungen behaupten, sie erkennen besonders "ergiebige" Schützen wieder :roll:
 
A

anonym

Guest
Wald_jaga schrieb:
Ich verstehe es bis heute nicht, warum die Landesjagdverbände die Diplom-/Dr.-Arbeit,
auf die sich das Blei Verbot stützt, nicht geprüft/wiederlegt haben. :?
Haben sie.
In der Arbeit steht nur:
"möglicherweise Geschoßreste"
Das "möglicherweise" wurde von den " :?: Naturschützern :?: :?: absichtlich weggelassen,
um Polemik gegen die Jagd machen zu können.
Die Industrie konnte die "bleifreien" mit höheren Gewinnen verkaufen...
P. :roll: :roll: :roll:
 
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Bärentöter schrieb:
[quote="Wald_jaga":1qccy52l]Ich verstehe es bis heute nicht, warum die Landesjagdverbände die Diplom-/Dr.-Arbeit,
auf die sich das Blei Verbot stützt, nicht geprüft/wiederlegt haben. :?
Haben sie.
In der Arbeit steht nur:
"möglicherweise Geschoßreste"
Das "möglicherweise" wurde von den " :?: Naturschützern :?: :?: absichtlich weggelassen,
um das zu verhindern :arrow: um Polemik gegen die Jagd machen zu können.
Die Industrie konnte die "bleifreien" mit höheren Gewinnen verkaufen...
P. :roll: :roll: :roll:[/quote:1qccy52l]
 
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der-mit-dem-wachtel-jagt schrieb:
...Ich bin zwar sehr skeptisch, was den Zusammenhang zwischen der Verwendung bleihaltiger Munition und den Seeadlerverlusten betrifft, allerdings finde ich es schon traurig, wenn innerhalb weniger Jahre mehrere Adler in der näheren Umgebung umkommen.
...Wenn ein signifikanter Nachweis darüber geführt wird, dass die Aufnahme von bleihaltigen Geschossresten durch den Adler zu einer Vergiftung führt, würde ich mir die Verwendung bleifreier Munition wirklich überlegen. Dabei ist nicht mal der Aufbruch das Problem, wenn er entsprechend entsorgt wird, eher wird sich der Adler vor allem im Winter von Fallwild ernähren. ...quote]

2/3 der tot aufgefundenen Seeadler wurden von Windmühlenflügeln erschlagen. Vielleicht wäre es sinnvoll, erst mal bei der größeren Übelsursache anzusetzen, anstatt mal wieder das kleinste gemeinsame Übel hervorzukramen, weil es bequemer ist? Und weil man seine eigenen Heiligen Kühe nicht schlachten mag?

Gruß,

Mbogo
 
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Saturn schrieb:
Hallo,

reine Profilierungssucht gelangweilter Landes-Beamter.
Erst VERBOT bleihaltiger Munition, aufgrund wissenschaftl. Test (wahrscheinl. am Schreibtisch irgendeines Regierungsrates oder Staatssekretärs), dann VERBOT bleifreier Munition, weil die DEVA, plötzl. ein unabhängiges Institut sich offenbar die Mühe gemacht hat, was zu untersuchen.
Wieso kann man nicht selbst entscheiden ob man der Umwelt zuliebe, (wenn´s so stimmt) auf Blei verzichtet oder aber weiterhin mit Blei jagt.

"SUUM CUIQUE"

(Das hat mal auf dem höchsten preus. Orden gestanden. Jillt wohl im Preussenland heute nöcht mehr.)

Grüße
Saturn

Es gab unter anderem bei der deutschen Polizei mehrere Vorfälle, die darauf hinweisen, dass Solid-Geschosse zu lebensgefährlichen "Abprallern" neigen. In einem Fall ist das Geschoss (hier 9 Para) vom Kugelfang zurück gekommen und hat neben dem Schützen eine Tür glatt durchschlagen.

Weiß leider net mehr, wo ich die Meldung gelesen hatte. Sonst gerne Quellennachweis :wink:
 
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Ah hier hammas:


Negative Beispiele aus Jagd- und Polizei-Praxis / Monitoring-Programm erweitern

Unbedingten Forschungsbedarf sieht die Deutsche Versuchs- und Prüf-Anstalt für Jagd und Sportwaffen (DEVA) hinsichtlich des Abprallverhaltens von bleifreien Büchsengeschossen aus Kupfer oder Kupferlegierungen, die als Alternative für bleihaltige Jagd-Munition teilweise schon im Einsatz sind. Das Sicherheitsrisiko für den Schützen und seine Umgebung - insbesondere bei Bewegungsjagden - müsse geklärt werden, wie aktuelle Vorkommnisse belegen.

Laut DEVA haben sich Bedenken gegenüber diesen so genannten Solid-Geschossen vor wenigen Wochen im polizeilichen Bereich bestätigt, wo derartige Geschosse eingesetzt werden. Demnach sind bei einer Schießübung Projektile vom Geschossfang rückgeprallt und haben die 25 Meter entfernte Tür des Schützenstandes glatt durchschlagen - knapp neben dem Schützen. Ein Landeskriminalamt untersucht derzeit mehrere derartige Fälle.

Bei einem Jagdunfall im Fränkischen wurde ein Jagdteilnehmer durch ein Solid-Geschoss tödlich in die Brust getroffen, das im rechten Winkel zum Opfer abgefeuert wurde und an mehreren Baumstämmen abprallte. Nach Auffassung des polizeilichen Sachverständigen wäre dies bei Bleigeschossen nicht denkbar gewesen, da diese beim Abprallen von Hindernissen schnell an Masse und Geschwindigkeit verlieren.

Die DEVA regt jetzt ein Forschungsprogramm an mit Munitionsherstellern, Landwirtschaftlicher Berufsgenossenschaft, Deutschem Jagdschutz-Verband,und weiteren Interessierten an, um den Sicherheitsaspekt dieser Geschosse zu klären. Das Monitoring-Programm der Landesforsten Brandenburg sollte nach Auffassung der DEVA unter erhöhten Sicherheitsauflagen durchaus fortgeführt werden, um die Tötungseffizienz dieser Geschosse weiter abzuklären.

Damit haben sich die Bedenken des DJV hinsichtlich Sicherheit und Abprallverhalten von bleifreien Büchsengeschossen leider verstärkt. Der DJV begrüßt deshalb das DEVA-Forschungsvorhaben.
 
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@mbogo
"2/3 der tot aufgefundenen Seeadler wurden von Windmühlenflügeln erschlagen. Vielleicht wäre es sinnvoll, erst mal bei der größeren Übelsursache anzusetzen, anstatt mal wieder das kleinste gemeinsame Übel hervorzukramen, weil es bequemer ist? Und weil man seine eigenen Heiligen Kühe nicht schlachten mag?"

Genau dieses Argument bringe ich auch immer....und jetzt dürft ihr mal raten, was dann als Antwort kommt....

...Die Seeadler wären ja wahrscheinlich garnicht in die Windmühlen geflogen, wenn Sie nicht durch die Bleibelastung schon geschwächt gewesen wären...

Dass auch Kraniche, Störche, Reiher und jede Menge andere Vögel durch den Vogelschredder umgebracht werden,die definitiv nicht bleibelastet sein können, jedenfalls nicht durch Geschoßreste, wird gern vergessen.

An dieser Stelle laß ichs dann meistens gut sein, weil Diskussionen sich erübrigen, wenn der oder die Schuldigen von vornherein feststellen.

Aber das hat man ja meistens bei ideologisch verbohrten Zeitgenossen.
 
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Wenn ich mir diesen ganzen Schwachsinn so vor Augen führe, wird mir schlecht.... nicht jener, der hier geschrieben wird.... das meine ich nicht, sondern jener Schwachsinn, der von der Obrigkeit verzapft wird.

Die Vorfälle auf dem Polizeischießstand wurden verursacht durch das sogenannte Action-Geschoss, dessen Provenienz ja hinlänglich bekannt ist. Und auch das Phänomen der Abpraller mit diesen Geschossen ist hinlänglich bekannt, und wenn man da etwas machen will......bitteschön....okay!

Aber was die bleifreien Geschosse angeht...... das stimmt SO sicher nicht! Abpraller können IMMER, und mit JEDEM Geschoss entstehen. Es ist zwar tendentiell richtig, dass die Ablenkung eines Massivgeschosses wahrscheinlich stärker ist, und dass ein Bleihältiges Geschoss an Masse und Energie mehr verliert als ein bleifreies Geschoss..... wer aber aus dem Umkerhschluss die Erkenntnis zieht, ein Abpraller mit einem bleihältigen Geschoss wäre dadurch weniger gefährlich oder nicht gefährlich, der ist auf dem Holzweg!

Nur der Vollständigkeit halber...... der Unfall mit dem abprallenden Massivgeschoss..... dabei handelte es sich um ein Hirtenberger ABC - Geschoss. Ein Geschoss, das schon lange nicht mehr hergestellt wird und nur mehr in Restbeständen vorhanden sein dürfte... also es war NICHT bleifrei und es ist deformierend...... und jetzt macht euch mal selber euren Reim drauf, wer hinter all diesem Käse steckt und welche Lobby hier vermutlich gezielt Falschinformationen verbreitet....... Es sind vermutlich dieselben Lobbyisten, von denen u.a. auch die DEVA "lebt" etc. etc. etc......
 
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Hmm,

mal was anderes: Ich habe lieber nen Standnachbar der ein Solidgeschoß nimmt, als einen, der nen Flintenlaufgeschoß benutzt....

Ob Blei oder Solid ist mir ziemlich wurscht (bin allerdings von den Barnes TSX und TTSX begeistert).
 

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