Bleifreiverbot - Landesforst Brandenburg

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Hallo,

habe gerade einen Anruf von meinem Revierförster bekomen.
Ab sofort ist die Verwendung bleifreier Munition im Gebiet meiner Oberförsterei untersagt. :shock: :?

Ist natürlich ein bißchen ärgerlich, wenn man sich erst kürzlich nochmal für mehrere Kaliber neu eingedeckt hatte.
:x
Es bestand bisher eine Bleifreipflicht.

WH R.
 
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Ronin schrieb:
Hallo,

habe gerade einen Anruf von meinem Revierförster bekomen.
Ab sofort ist die Verwendung bleifreier Munition im Gebiet meiner Oberförsterei untersagt. :shock: :?
Oh, hat man endlich wieder Vernunft angenommen? Darf man davon ausgehen, daß der Feldversuch zum Bleifrei-Blödsinn gescheitert ist? Gibts einen offiziellen Bericht bzw. ein Ergebnis der Studie?
 
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Pirol schrieb:

Das ist bestimmt die Kontrollgruppe. Man hat eine Oberförsterrei ausgesucht in der besonders schlecht geschossen wird. Die Anzahl der Nachsuchen wird dort mit Mantelgeschossen ähnlich sein wie in den Bleifreigebieten und somit wird erwiesen, daß bleifrei nicht schlechter ist als Mantelgeschosse. ;)

Jetzt braucht man noch die Placebogruppe, dort schießt man Mantelgeschosse, die aber wie bleifrei aussehen, damit man denkt man schießt bleifrei.

WH
Amadeus
 
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Begründung:

Potsdam – In der Landesforstverwaltung Brandenburg werden bis auf weiteres keine bleifreien Büchsengeschosse mehr eingesetzt. Hintergrund sind Meldungen über unkalkulierbare Rück- und Abpraller mit bleifreier Munition. Diese wurden insbesondere von der Deutschen Versuchs- und Prüfanstalt für Jagd- und Sportwaffen e.V. (DEVA) festgestellt. Brandenburg ist das einzige Bundesland, das seine Landesbediensteten seit 2005 per Erlass zum bleifreien Schießen verpflichtet hat und den Einsatz bleifreier Munition in einem Großversuch wissenschaftlich untersucht. Aus der Fürsorgeverpflichtung für seine Mitarbeiter und Jagdgäste wird der Einsatz bleifreier Munition bei der Jagdausübung im Landeswald verboten, bis Klarheit über das Rück- und Abprallverhalten bleifreier Munition besteht.

Seit dem Erlass im Jahr 2005 wurden in Brandenburg umfangreiche Erfahrungen mit bleifreier Munition gesammelt, die nun weiter ausgewertet werden. Aufgrund der anschließend geführten Diskussion zu bleifreier Munition im jagdpraktischen Einsatz wurde 2006 eine Steuergruppe „Bleifreimonitoring“ eingesetzt. Das gemeinsame Forschungsprojekt hat über einen mehrjährigen Zeitraum tierschutzrelevante, jagdbetriebliche, wirtschaftliche, wildbiologische, waffentechnische und ballistische Aspekte beim Einsatz von alternativer Munition untersucht und mit der Wirkung herkömmlicher Munition verglichen. Nunmehr müssen weitere Untersuchungen folgen, die Aufschluss über das Rück- und Abprallverhalten bleifreier Munition geben.

Der Erlass zum bleifreien Schießen war am 31. Januar 2005 als zusätzlicher Schutz für Greifvögel ausgegeben worden. Außerdem wurde damals das Jagrecht verändert: Brandenburgs Waidmänner und -frauen wurden angewiesen, den so genannten Aufbruch nach der Jagd so zu beseitigen, dass Greifvögel nicht daran herankommen. Hintergrund waren seinerzeit sich häufende Berichte über Bleivergiftungen bei Greifvögeln. Bei einigen dieser Vögel wurden Geschossreste von bleihaltiger Munition im Magen nachgewiesen. Die Verpflichtung, zum Schutz der Greife den Aufbruch entsprechend zu beseitigen, gilt weiter.

http://www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.352034.de

WH R.
 

steve

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Also in Brandenburg scheint irgendwer in der Forstverwaltung an entscheidender Stelle zu sitzen der nicht alle an der Waffel hat. Erst das eine, jetzt das andere Extrem. So wenig wie die Greifvögel durch jahrzehntelange Verwendung bleihaltiger Munition ausgestorben sind, so wenig sind auch brandenburgische Drückjagden nun sicherer geworden. Ich finds mal wieder ein Anzeichen von Hysterie...

...naja, Hauptsache es wird alle paar Jahre was geregelt. Dann hat derjenige der dahintersteckt wenigstens auch seine Berechtigung da rumzusitzen.
 
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Im gesamten Landesforst oder nur in einem bestimmten Gebiet?
Das liest sich echt wie ein schlechter Scherz. Erst das völlig bedepperte Verbot, das niemand kontrolliert hat und oft gar nicht eingehalten wurde. Und nun der schreckhafte Rückzug nach dem DEVA Bericht? Oh Deutschland...

Oh. Frage schon beantwortet. Bleibt die Frage, zu wessen Kosten, der Messing und Kupferschrott entsorgt wird. :twisted: Ich dachte, da sitzen studierte Leute...
 
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Und ich habe vor kurzem erst auf bleifrei umgestellt - wegen dem Bleiverbot in den Landesforsten - und jetzt soll das Gegenteil gelten? So was bescheuertes!
 
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Hallo,

reine Profilierungssucht gelangweilter Landes-Beamter.
Erst VERBOT bleihaltiger Munition, aufgrund wissenschaftl. Test (wahrscheinl. am Schreibtisch irgendeines Regierungsrates oder Staatssekretärs), dann VERBOT bleifreier Munition, weil die DEVA, plötzl. ein unabhängiges Institut sich offenbar die Mühe gemacht hat, was zu untersuchen.
Wieso kann man nicht selbst entscheiden ob man der Umwelt zuliebe, (wenn´s so stimmt) auf Blei verzichtet oder aber weiterhin mit Blei jagt.

"SUUM CUIQUE"

(Das hat mal auf dem höchsten preus. Orden gestanden. Jillt wohl im Preussenland heute nöcht mehr.)

Grüße
Saturn
 
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Hallo,
Wieso kann man nicht selbst entscheiden ob man der Umwelt zuliebe, (wenn´s so stimmt) auf Blei verzichtet oder aber weiterhin mit Blei jagt.

Das kann man ja in seinem eigenen Revier zum Glück auch noch so halten. Ich denke das Problem wäre ein Unfall auf den kommenden Gesellschaftsjagden gewesen. Hatte da auch inzwischen ein ungutes Gefühl.
Ein Unfall , bei der landesforstlichen Verpflichtung bleifrei zu schiessen, hätte dem ein oder anderen Entscheidungsträger wahrscheinlich den Posten gekostet.
Problematisch ists natürlich jetzt wieder alle über einen Kamm zu scheren Blei und Bleifrei, das geht ja so überhaupt nicht mehr auf.
Reine Solids, Kupferteilzerleger, gebondete Geschosse, wolframhaltige die Vielfalt mit unterschiedlichstem zielbalistischem Verhalten ist ja riesig. Wo soll das hinführen. Gute und böse Geschosse mit Risikoindex auf der Verpackung ?
Wird die Haftlicht demnächst nicht zahlen weil der Jagdunfall mit einem weichen Totalzerleger nicht eingetreten wäre ?

WH R.
[/quote]
 
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@

war auch zeit dass dieser schmarren wieder ein ende fand.
MM. ,

....der die letzten seiner kupferlinge heute auf die scheiben entsorgte....
___
 
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Saturn schrieb:
"SUUM CUIQUE"

(Das hat mal auf dem höchsten preus. Orden gestanden. Jillt wohl im Preussenland heute nöcht mehr.)
Das hat auch mal 1000 Jahre über einem Lagertor bei Weimar gestanden. Hat seither als Motto an Popularität verloren. :roll:

Was da in Bbg. veranstaltet wird ist wirklich lächerlich. Rin inne Kartoffeln, raus ausse Kartoffeln.
Am besten die Jagd ganz verbieten. Die blöden Jägers haben ja nix zum Schießen, mit dem sie sich nicht gegenseitig gefährden, und weiter Seeadler vergiften kann man sie doch auch nicht lassen. :evil:
 
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Fehlt nur noch die Vorgabe, ausschliesslich Munition des Herstellers XWX verwenden. :wink:
 
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Wald_jaga schrieb:
Fehlt nur noch die Vorgabe,
Typisch für SPD geführte Länder ist immer das Chaos.
Aber auch in diesem Fall gilt: Anweisung der Jagdleitung ist Folge zu leisten!
Für den bleifreien Ostjäger bleibt nun die Suche nach der richtigen Patrone. Ich empfehle TOG!

Wmh
 
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So schlimm wars ja garnicht mit der bleifrei-Geschichte. Natürlich galt die Anweisung, bleifreie Geschosse zu verwenden....mit der Einschränkung, dass Altbestände noch verschossen werden dürfen. Was meint ihr, welche Mengen an Altmunition bei Forstbediensteten und BGS-Inhabern noch vorhanden waren :D

Ich bin zwar sehr skeptisch, was den Zusammenhang zwischen der Verwendung bleihaltiger Munition und den Seeadlerverlusten betrifft, allerdings finde ich es schon traurig, wenn innerhalb weniger Jahre mehrere Adler in der näheren Umgebung umkommen.
Wir haben seit Jahrzehnten ein Brutpaar im Revier, welches auch immer guten Nachwuchs hatte, in diesem Jahr wurde ein Altvogel verendet unter dem Horst gefunden.
Wenn ein signifikanter Nachweis darüber geführt wird, dass die Aufnahme von bleihaltigen Geschossresten durch den Adler zu einer Vergiftung führt, würde ich mir die Verwendung bleifreier Munition wirklich überlegen. Dabei ist nicht mal der Aufbruch das Problem, wenn er entsprechend entsorgt wird, eher wird sich der Adler vor allem im Winter von Fallwild ernähren. Bei der Menge an Drückjagden die hier in näherer und weiterer Umgebung stattfinden, bleibt genug Wild im Wald liegen, was nicht gefunden wird, leider.
Und was der Kolkrabe findet, findet der Adler auch.
 

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