Bergstutzen mit verloteten oder justierbaram Lauf

P

primoz

Guest
Hallo an alle!

Beim Bergstutzen gibt es zwei Möglichkeiten von Läufeverbindung:
-der obere Lauf fix verlotet auf den Unteren
-der obere Lauf liegt in Tragerohr und ist justirbar

1. Was sind die Vor- und Nach-teile von den beiden Möglichkeiten
2. Wie ist mit Geschossgewicht und Geschosstyp-wechsel beim fix verloteten Lauf.
3. Welche ist die beste Wahl?

Danke für Ihre Beitrage
Primoz
 
Registriert
28 Jun 2005
Beiträge
3.409
Die elegantere Lösung ist selbstverständlich der BS mit fest verlöteten Läufen. Wenn mit genügend Munition, beider Kaliber einer Charge versehen, ist er eine feine Allroundwaffe. Ist die Munition verbraucht musst du das Glück haben welche zu finden mit der er weiter zusammenschießt. Wenn nicht müssen die Läufe ggf. neu garniert werden, das ist nicht billig. Also hat sich mittlerweile die Primitivwaffenlösung eingebürgert, durchgesetzt möchte ich das nicht nennen, da Ästheten weiterhin die alte Lösung bevorzugen werden, zwei "Wasserrohre miteinander zu verklemmen und Einsteckläufe reinzupressen die mir Hilfe von Schrauben an der Mündung verstellt werden können. Sieht aus wie Sau, hat oft das Problem das sich die Dinger verstellen, wird aber auf breiter Front gekauft, da billig. Dann verbringen die Käufer auch gern Stunden auf dem Stand um mit dem Inbusschlüsselchen an der Gurke rumzustellen, die nennen das dann "Üben" oder so.
Der Kauf eines echten Bergstutzen sollte überlegt werden, gerade wenn zwei verschiedene Kaliber zusammenschießen sollen musst du bei der Schußleistung kleinere Abstriche machen.
Ich habe vor einigen Wochen einen BS mit festen Läufen probegeschossen, der schoß die 7 x 65 R durch das Loch der .22 Hornet, im kalten Zustand, aber das ist nicht die Regel, eher Glück.

MfG Abbiatico
 
Registriert
1 Aug 2002
Beiträge
1.502
Abbiatico schrieb:
......................
Ich habe vor einigen Wochen einen BS mit festen Läufen probegeschossen, der schoß die 7 x 65 R durch das Loch der .22 Hornet, im kalten Zustand, aber das ist nicht die Regel, eher Glück.

MfG Abbiatico

Boah :shock: , da würde Varmi ja blass vor Neid: Ein Bergstutzen mit zwei Läufen, dessen Streukreis nicht nur Null, sondern sogar 1,4 mm NEGATIV ist. Ein 7mm Geschoss durch ein 5,6mm Loch zu schießen ist schon stark. Wer bietet mehr, bzw. weniger :?: :D :wink: .

Weihei
Wurzelsepp
 
A

anonym

Guest
:D :D :D m.W. wird das Treffen eines Lochs mit einem Schlag bei Golfturnieren mit einem PKW honoriert.
- weil entsprechend selten. :D
Ein Bergstutzen mit Loch IN Loch ist dermaßen selten, daß ich eher auf Fahrkarte getippt hätte. :roll:
Mit der kleinen Kugel des Bergstutzens möchte ich auf 100 m eine Krähe treffen können.
da spielt es schon eine Rolle, ob sich im Patronenlager des großen Laufs eine Patrone befindet - oder nicht.
Vom Problem, wohin der zweite Lauf schießt , wenn der erste abgefeuert wurde - oder nicht - ganz zu schweigen.
Die Abweichungen waren derart gravierend, daß sie in den Testberichten der Jagdpresse nicht verschwiegen werden konnten. :!:
Ein Bergstutzen heißt ja deshalb Bergstutzen, damit ich in den Bergen auch auf weitere Entfernungen schießen kann -
bei Doppelbüchsen beschränken sich die Befürworter meist auf ca. 50 Meter.
Da das Zusammenlöten der Läufe langjährige handwerkliche Erfahrung erfordert - ist jede Waffe mit verlöteten Läufen ein Individium, was vor Kauf auf dem Schießstand einzeln getestet werden muß.
...und auch dann kann man noch "viel Spaß" damit haben.
P. :roll:
 

JMB

Registriert
2 Jan 2005
Beiträge
25.979
Abbiatico schrieb:
Also hat sich mittlerweile die Primitivwaffenlösung eingebürgert, durchgesetzt möchte ich das nicht nennen, da Ästheten weiterhin die alte Lösung bevorzugen werden, zwei "Wasserrohre miteinander zu verklemmen und Einsteckläufe reinzupressen die mir Hilfe von Schrauben an der Mündung verstellt werden können. Sieht aus wie Sau, hat oft das Problem das sich die Dinger verstellen, wird aber auf breiter Front gekauft, da billig. Dann verbringen die Käufer auch gern Stunden auf dem Stand um mit dem Inbusschlüsselchen an der Gurke rumzustellen, die nennen das dann "Üben" oder so.
Ich würde das die technisch bessere Lösung nennen - auch wenn die andere eleganter aussieht.
Dem Aussehen den Vorzug vor der Funktion zu geben hat für mich schon etwas von Dekadenz.
Von einer Waffe mit guter Schussleistung (wie oft hast Du das "Experiment" beide Läufe schiessen in ein Loch wiederholen können?) auf alle zu schließen halte ich für gewagt.
Frag' mal unsere Ferlach-Experten zur Schussleistung der sündteuren Kniften aus Kärntens Grenzgebirge.
Unter BüMas gab's früher den Spruch "Wer einen Kunden verlieren will verkauft ihm eine Doppelbüchse mit fest verlöteten Läufen."
Die von Dir beschriebenen Schrauborgien kann ein Freund mit seinem "Berg- u. Talstutzen" in 8,5x63R - 5,6x50R nicht nachvollziehen.
Was nützt mir der große Munitionsvorrat, wenn ich mit der Wirkung der ausgewählten Labo nicht (mehr) zufrieden bin (z. B. weil sich die Jagdverhältnisse geändert haben)?


WaiHei
 
A

anonym

Guest
Ich halte mich an den Spruch - ich glaube er ist von Raymund Loewy -
Form followes Funktion
und eine Mode, die in sich unpraktisch ist, stirbt.
P. :roll:
 

JMB

Registriert
2 Jan 2005
Beiträge
25.979
"form follows function (auch Form folgt Funktion oder FFF, wörtl. (Die) Form folgt (aus der) Funktion) ist ein Gestaltungsleitsatz aus Design und Architektur. Die Form, die Gestaltung von Dingen soll sich dabei aus ihrer Funktion, ihrem Nutzungszweck ableiten. Umgekehrt kann man danach aus der Form auch eine Funktion ableiten.

Der Begriff ist Teil eines berühmten Ausspruchs des amerikanischen Architekten und Hauptvertreters der Chicago School, Louis Sullivan, einem der ersten großen Hochhausarchitekten. Die Fassaden der frühen Hochhäuser waren teilweise vollständig mit Ornament bedeckt." Quelle
Aber auch der hat "abgeschrieben".
Dem "Bauhaus" wird dieses Zitat auch öfter zugeschrieben.

"Ein dem FFF völlig gegensätzlicher Designansatz ist das so genannte Styling, bei dem die Wahl der Form ungeachtet funktionaler Anforderung getroffen wird."
Das finden wir heute häufiger bei irgendwelchen "durchgeknallten" Messermachern. :x


WaiHei
 
A

anonym

Guest
Frag' mal unsere Ferlach-Experten zur Schussleistung der sündteuren Kniften aus Kärntens Grenzgebirge

Es gibt auch welceh die sehr gut zusammen-schießen. Aber ich habe auch schon etliche mit miserablen Schussbildern gesehen. Oft sind die Waffe in schnelleren Kalibern problematisch.
Eine 5,6mm + 7x65R oder 8x57IRS oder 9,3x74R ist oft unproblematisch.

Nur der erste Blick geht bei mir bei Ferlacher BST immer an die Mündung. Die haben da irgendwie die Vorliebe diese mit einer Feile zu bearbeiten und dann temporär die Waffe zum Schießen zu bringen.

Gruß

K. Bell
 
A

anonym

Guest
Also hat sich mittlerweile die Primitivwaffenlösung eingebürgert, durchgesetzt möchte ich das nicht nennen, da Ästheten weiterhin die alte Lösung bevorzugen werden, zwei "Wasserrohre miteinander zu verklemmen und Einsteckläufe reinzupressen die mir Hilfe von Schrauben an der Mündung verstellt werden können. Sieht aus wie Sau, hat oft das Problem das sich die Dinger verstellen, wird aber auf breiter Front gekauft, da billig. Dann verbringen die Käufer auch gern Stunden auf dem Stand um mit dem Inbusschlüsselchen an der Gurke rumzustellen, die nennen das dann "Üben" oder so.


:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:


K. Bell
 
Registriert
10 Jan 2006
Beiträge
8.358
Also ehrlich gesagt, ich kann das Problem nicht so ganz nachvollziehen. Der Krieghoff BS sieht m.E. einigermaßen elegant aus und verfügt über eine Verstellmöglichkeit. Wenn das Festverlöten als technisch beste Lösung angesehen wird, ist das so, als ob man Autos aus den 60iger Jahren als die Krone des Automobilbaus betrachten würde. Nix gegen Oldtimer und deren Nutzung, aber isch fahre lieber meine neue Kiste mit allen Gimicks an Sicherheit und Technik. Ob man Blasers BS mag oder nicht, ist eine andere Frage. Der Krieghoff kommt einer Ideallösung schon ziemlich nahe und wen das Einstellen der Läufe stört, der sollte halt gleich zur BBF oder zum Repetierer greifen, da tut man sich leichter!
 
Registriert
5 Okt 2005
Beiträge
3.507
Habe einen BST von Anton Sodia in 7*65R + .22Mag.
Die .22Mag ändert bei dem 2.Schuß die TPL nur minimal, die 7*65R stärker. Beide Läufe schiessen auf 100m in einen 3cm Kreis (allerdings im kalten Zustand). Wie die .22Mag. Patronen ausgegangen sind, habe ich erst 6 Fabrikate durchprobieren müssen, bis ich eine passende Sorte gefunden habe! Verwende die Waffe prakt. nicht mehr, da mir der Schrotlauf gefehlt hat (BDD).

Weihei, at
 
Registriert
30 Mai 2003
Beiträge
2.272
Also ich hab einen Krieghoff Utra 20 TS in 7x65R und 5,6x50 R Mag. Die Läufe schießen jaglich völlig brauchbar zusammen, Gesamtstreukreis beider Läufe a 3 Schuss ca. 4 cm. Die kleine Kugel für sich schießt wie der Satan 5 Schuss max. 20 mm Streuung. Ich habe nach Laborierungswechsel die Läufe auch schon selbst justiert. Das geht mit etwas Fingerspitzengefühl sehr gut. Ein Profi oder der Einschießer von Krieghoff würde das vielleicht noch einen Tick besser hinkriegen und damit den Gesamtstreukreis weiter reduzieren. Brauchts aber nicht. Habe letzte Woche mit der 7x65R auf 186 m einen Bock geschossen. Die Kugel saß auf dem Punkt dort wo sie hinsollte.

Zum Krieghoff BS bin ich über Umwege gekommen und muss sagen es ist von der Technik her eine Top-Lösung, mit dem Abstrich dass so eine Waffe rel. schwer ist. Kein Vergleich zu meinem Ferlacher Bergstutzen in 7x57R und Hornet. Die Waffe ist aus der Schmiede von Josef Winkler, BJ 1956. Eine der Waffen wie man sie heute nicht mehr kriegt. Die Kugeln schießen zusammen allerdings nur das RWS TIG und die Winchester HOrnet. Mittels SEM ist ein altes 6faches zeiss montiert. Da es mir zu riskant war an die dieser Waffe was zu verändern habe ich mir lieber was neues dazugekauft.

Dann hatte ich noch eine BBF mit EL, was aber nicht an die BST-Lösung von Krieghoff herankommt.
 
A

anonym

Guest
Ich habe meine BB .375 H&H inzwischen auf "verstellbare Läufe" umbauen lassen. funzt zwar -
hat aber noch ein Wärmeproblem, das in Kürze beseitigt wird.
Werde berichten. :D :D :D
Danach ist der Bergstutzen -Wechsellauf dran. :roll:
P.
 
Registriert
6 Nov 2002
Beiträge
34
Mein Ultra 20 TS kennt keine Wärmeprobleme, er sieht nicht klobig aus! Die
Laufjustage ist recht einfach.
Also warum soll ich mich dann mit einem sich "verbiegenden" Teil herumärgern?
Kal. 30R u. 5,6x50Mag. halten sehr gut zusammen auch bei mehreren Schüssen kurz hintereinander. Jagdlich habe Ich den zweiten schnellen Schuss noch nicht gebraucht, auf dem Schiesstand aber ausprobiert und hält was er verspricht.

Wmh
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
108
Zurzeit aktive Gäste
375
Besucher gesamt
483
Oben