Tolles Konzept, aber die BA 13 ist oft einfach eine Krücke. Bei der Jagd ist kein Spielraum für falsche Auflage oder Ausreißer
Jeder Jäger sollte sein Werkzeug selbst testen. Wenn er damit nicht klar kommt muss er entweder den Fehler bei sich selbst suchen oder eben sein Werkzeug wechseln!
Ich möchte hier ein erlebtes Beispiel nennen:
Ich suchte mir noch 2 Begehungsschein-Inhaber für mein Revier.
Ich lasse jedesmal die Kandidaten auf dem Schiesstand ein paar Schuss auf 100Meter machen um mich zu versichern dass er auch treffen kann.
Also es war ein Ehepaar das alle beide mit einem Jagdschein gesegnet waren. Übrigens waren sie ziemlich gut situiert, also am Geld mangelte es ihnen nicht. Die Frau schoss zuerst mit einer Sako. Sie schoss schöne Schussgruppen von ca 2cm auf 100Meter. Der Ehemann zeigte mir voller Stolz seine nagelneue Blaser R8 mit tollem Zeiss Zielfernrohr und sagte mir dass der Büchsenmacher die Waffe eingeschossen hatte. Nun dann bat ich ihn in meiner Gegenwart eine Schussgruppe auf 100Meter zu schiessen. Der erste Schuss lag schon einmal 25cm vom Zentrum der Scheibe entfernt. Nun ja, jeder kann einmal einen Schuss verreissen. Also noch einmal und dann noch einmal und usw…… . Nun die Scheibe war zwar gelöchert aber wie mit einer Giesskanne. Also 50cm Streukreis in alle Richtungen nach 10 Schuss! Ich habe dann beide nach Hause geschickt. Seine Frau hat das verständnisvoll akzeptiert da sie wusste dass ihr Mann niemals einverstanden wäre dass ich sie ohne ihren Ehegatten in meinem Revier hätte jagen lassen. Und es lag ganz bestimmt nicht an der Blaser R8 dass er solche Streukreise erzeugte! Weil diese ist als präzise Waffe bekannt!
Und jetzt zur Bergara: Ja in einem gewissen Sinn ist es eine Diva. Ich erkläre mich:
Die orginal verbaute Pikantinnyschiene taugt absolut nicht für Kaliber die Rückstoss generieren. Für die 223 geht es noch für alles was darüber ist, ist sie viel zu weich! Die muss unbedingt ersetzt werden!
Der Abzug ist sehr hart. Dies ist den in USA geforderten Produckthaftungen geschuldet. Die USA ist einer der Hauptabsetzmärkte von Bergara. Für Schützen die Feinabzüge gewöhnt sind ist das ein Graus. Da der Schlossmechanismus einem Single Aktion Revolverabzug ähnelt kann jeder Büchsenmacher denselben für sehr wenig Geld super tunen. Er wird dann brechen wie Glas bei nur einigem wenigen Abzugsgewicht! Nun zu noch einigen speziellen Features: Bei den kurzen Läufen und die Nähe des Zielfernrohrobjektives zur Laufmündung, entsteht sehr schnell ein optisches Flimmern vor dem Zielfernrohr! Wenn die Bergara mit Schalldämpfer geschossen wird dann ist es nicht nur Hitzeflimmern, sondern auch noch kleine Dampfschwadem die das Zielen vermasseln. Deshalb die Bergara nur kalt oder mit 2- maximal 3 Schuss einschiessen. Wo 2 Schuss und danach abkühlen am besten ist. Wer auf der Jagd 5 Schuss kurz nacheinander auf Wild abgibt, der scheint mir sowieso fragwürdig.
Was den Vorderschaft angeht, da gibt es Beispiele wo Vorderschäfte an den Läufen anliegen und die Waffen dennoch immer den
ersten Schuss bei kalter Waffe mit der selben guten Schussleistung abgeben.
Natürlich sollte die Auflage immer dieselbe sein, aber in der Jagdpraxis ist es fast unmöglich immer haargenau die selbe Handhabung des Vorderschaftes einzuhalten. Denkt nur an die Drillinge die auch den Vorderschaft am Lauf fixiert haben. Da spielt das auch keine wesentliche Rolle und viele schiessen exzellente Erstschüsse!
Also würde ich jedem raten seine Bergara zuerst etwas zu tunen mit einer ordentlichen Pikantinnyschiene oder Dentler Montage (meine hat die Dentler). Dann den Abzug tunen wenn man mit dem hohen Abzugsgewicht nicht klar kommt. Und zu guter letzt eben auf das flimmern des Visierbildes achten und beim einschiessen einfach immer nur 2 Schuss machen und dann abkühlen lassen!