Befreiung von der Pflicht zur Trophäenschau

[basti]

In Bayern bekam unser Revier mal eine Hegemedaille, weil wir KEINE AK, sondern nur Knopfer und Spießer angeliefert hatten.

In Nds. hatte ich auch mal nur Jährlinge angeliefert. Fein abgekocht, gebleicht und gerade(!) aufs Brettchen geschraubt.

Die durfte ich dann gleich wieder mit nach hause nehmen, weil die ja "nichts für eine Trophäenschau" seien und nur Platz an den Wänden wegnehmen....

Da war dann der Moment, an dem ich von dem Quatsch endgültig die Nase voll hatte.

basti

 

[anonym]

In Nds. hatte ich auch mal nur Jährlinge angeliefert. Fein abgekocht, gebleicht und gerade(!) aufs Brettchen geschraubt.

Die durfte ich dann gleich wieder mit nach hause nehmen, weil die ja "nichts für eine Trophäenschau" seien und nur Platz an den Wänden wegnehmen....

Da war dann der Moment, an dem ich von dem Quatsch endgültig die Nase voll hatte.

basti

Warum liefert ihr nicht die Häupter komplett naturbelassen ab . Die sind doch viel aussagekräftiger als vereinzelte Skeletteile ?

 

[Gelöschtes Mitglied 3257]

Tja, so ist das. Hier in Bayern haben wir den meiner Meinung nach unsäglichen Quatsch mit den Pflichttrophäenschauen im Rahmen der "Hegeschau" ebenfalls. Und hier kostet es Ordnungsgeld, wenn die Trophäen nicht in der Anzahl an der Wand hängen wie sie auch beim Abschussplan gemeldet worden sind. Wenn man so die Wände lang schaut, sieht man 2 Tendenzen: die einen hängen die guten Böcke nicht mehr hin, weil Förster und Jagdvorsteher auch genau hinschauen und es dann heißt: "Schau, ein alter Bock. Der hat ja jahrelang verbeißen und verfegen können!". Die anderen hängen die Trophäen derart grausig fertig gemacht hin, dass man allein schon vom Geruch her die Nase rümpft.

Das hat in meinen Augen mit Hege überhaupt nichts mehr zu tun, spätestens dann wenn man auf die Wände des Staatsforstes mit den "Gamstrophäen" schaut.

Unterm Strich kommt man aber aus dieser Pflicht nicht raus und muss es leider machen. Es würde wohl wirklich nur eine Klage helfen. Frage ist, was es am Ende des Tages bringen wird.

 

[spezialist]

Man muss nur mal genau hinsehen, wer am meisten gegen die Trophäenschauen hetzt, dann erkennt man, wie wichtig sie sind.

Konsequent umgesetzt - also wirklich ALLE Trophäen ausgestellt, sind die Hegeschauen die einzige vollständige und öffentliche Übersicht zum Altersklassenaufbau und dem Allgemeinzustand des Schalenwildes der ganzen Region und ermöglichen auch die Kontrolle einer artgerechten Bejagung
Das gilt schon bei Rehwild, aber erst recht bei Rotwild und Gemsen.

Und ausserdem sind die zwei Termine im Jahr eine hervorragende Möglichkeit zur Kommunikation und Darstellung der Jagd in der Öffentlichkeit - man muss es nur richtig machen.

 

[Mostviertler]

Man muss nur mal genau hinsehen, wer am meisten gegen die Trophäenschauen hetzt, dann erkennt man, wie wichtig sie sind.

Konsequent umgesetzt - also wirklich ALLE Trophäen ausgestellt, sind die Hegeschauen die einzige vollständige und öffentliche Übersicht zum Altersklassenaufbau und dem Allgemeinzustand des Schalenwildes der ganzen Region und ermöglichen auch die Kontrolle einer artgerechten Bejagung
Das gilt schon bei Rehwild, aber erst recht bei Rotwild und Gemsen.

:thumbup: damit ist alles gesagt

 

[anonym]

Wenn man so die Wände lang schaut, sieht man 2 Tendenzen: die einen hängen die guten Böcke nicht mehr hin, weil Förster und Jagdvorsteher auch genau hinschauen und es dann heißt: "Schau, ein alter Bock. Der hat ja jahrelang verbeißen und verfegen können!".
Die anderen hängen die Trophäen derart grausig fertig gemacht hin, dass man allein schon vom Geruch her die Nase rümpft.

Ich weiß ein Rotwildrevier, da hängt i. d. R. auch nur "Zeugs".
Da mir aber auch klar ist, was der Vorpächter dort wirklich hatte... bleibt nur ein Schluß: Da darf nichts Nennenswertes hängen, damit Niemand auf die Idee kommt bei der nächsten Vergabe ein mutiges Gebot abzugeben.:roll:
Geht also auch ohne "böse Förster".

Hegeschau war mal ein Platz um Stolz zu zeigen was man in seinem Revier zustande gebracht hat. Heut ist es oft nur noch eine Neidvermeidungsschau.

 

[Baffi2003]

Man muss nur mal genau hinsehen, wer am meisten gegen die Trophäenschauen hetzt, dann erkennt man, wie wichtig sie sind.

Konsequent umgesetzt - also wirklich ALLE Trophäen ausgestellt, sind die Hegeschauen die einzige vollständige und öffentliche Übersicht zum Altersklassenaufbau und dem Allgemeinzustand des Schalenwildes der ganzen Region und ermöglichen auch die Kontrolle einer artgerechten Bejagung
Das gilt schon bei Rehwild, aber erst recht bei Rotwild und Gemsen.

Und ausserdem sind die zwei Termine im Jahr eine hervorragende Möglichkeit zur Kommunikation und Darstellung der Jagd in der Öffentlichkeit - man muss es nur richtig machen.

Dann müssten aber auch die jeweiligen Wildbretgewichte und der Gesundheitszustand dabei stehen, außerdem Abschusslisten der Gaißen mit den jeweiligen Wildbretgewichten... ;-)

 

[Sir Henry]

Zieht man aus den bisherigen ## ein Resumee, dann sind Hegeschauen ein Popanz.
Um "Mehrfachnennung" zu vermeiden, wurden schon Rehgeweihe von der Kommission markiert.
Dagegen wurde schon Einspruch erhoben, weil das eine Beschädigung darstellt.
Ging sogar durch jagdliche Medien.
Es wäre Sache der LJV diesen Schwachfug einzustellen.

Bei einer Hegeschau im Frühjahr wurde ich vom LRA zu einem Referat eingeladen.
Gewünscht war das Thema Drückjagd (und das im März).
Unter Berücksichtigung der "Ausstellungsware", wäre "Rehjagd" angebrachter gewesen.

Habe ich übersehen, warum TS keine Tropäenschau wollte :roll:

 

[Vincent Price]

sind die Hegeschauen die einzige vollständige und öffentliche Übersicht zum Altersklassenaufbau und dem Allgemeinzustand des Schalenwildes der ganzen Region und ermöglichen auch die Kontrolle einer artgerechten Bejagung

Aua Aua Aua... da hat aber jemand in der Wildbiologie wirklich nie aufgepasst. Baffi hat schon alles weitere gesagt.

Warum einen die Pflicht stören kann? Auch wenn es kaum in manche Köpfe geht, es gibt auch Leute die mit Trophäen schlicht nichts anfangen können und die sich deshalb ohne die Pflicht das ganze Kasperletheater mit dem abkochen sparen könnten. Aber das sind ja dann sicher keine "richtigen" Jäger, sondern nur Schießer, Jagdscheininhaber oder was auch immer die keine Ahnung von der Hege haben.

 

[spezialist]

Aua Aua Aua... da hat aber jemand in der Wildbiologie wirklich nie aufgepasst. Baffi hat schon alles weitere gesagt.
Warum einen die Pflicht stören kann? Auch wenn es kaum in manche Köpfe geht, es gibt auch Leute die mit Trophäen schlicht nichts anfangen können und die sich deshalb ohne die Pflicht das ganze Kasperletheater mit dem abkochen sparen könnten. Aber das sind ja dann sicher keine "richtigen" Jäger, sondern nur Schießer, Jagdscheininhaber oder was auch immer die keine Ahnung von der Hege haben.

So ein Kommentar kommt raus, wenn jemand zu faul zum auskochen ist und dann die sog. "Wildbiologie" vorschiebt, von der er offenbar auch keine Ahnung hat. ;-)

Wenn jemand noch die Wildbretgewichte, den Gesundheitszustand (wie eigentlich, "gesund, "krank", "halb krank", etc.. ?) sowie Listen mit Angaben zu den weiblichen Stücken und den Kitzen mit dazu haben möchte, kann er das ja vorschlagen.
Mit den heutigen EDV- Möglichkeiten ist das kein Problem, sogar in Form von anschaulichen Grafiken bis auf Revierebene.

 

[Vincent Price]

Wo schiebe ich denn etwas vor? Ich sage doch offen und ehrlich, dass ich zu faul zum auskochen bin. Besser gesagt, dass ich den Sinn im auskochen nicht sehe, weil ich die Trophäen eben ausschließlich für die Trophäenschau brauche.

Dass die Trophäen wenig über die von Dir angesprochenen Attribute aussagen und dementsprechend eine "Kontrolle der artgerechten Bejagung" absolut nicht ermöglichen ist jetzt kein Geheimnis.

Davon, dass ich dies angesprochen habe und dass ich mich oben gegen eine Pflicht der Trophäenschau ausgseprochen habe darauf zu schließen, dass ich eine Pflicht-Trophäenschau mit deutlich erweitertem bürokratischen Aufwand (und natürlich nicht nachprüfbaren Angaben) befürworte ist schon eine ziemliche Leistung.

 

[Robert aus BY]

Mich kotzt die Trohäenschau schon seit Jahren an. Aussagekraft ist gegen null, da eh nicht alle Böcke gezeigt werden.

Und wer schon lange auf die Jagd geht, hat keine Lust die Jährlingsspießer auszukochen, bleichen usw.

Wer im Jahr 1-2 Böcke schießt findet das evtl. noch lustig. Bei mir sind es 30 Stk. per Jahr und ich sehe das ziemlich spaßbefreit:evil:

Robert

 

[Baffi2003]

@spezialist:
Als Angehöriger der "radikalliberalen Zweige" von LJV und ÖJV (und zwar gleichzeitig :biggrin fordere ich doch nur das, was hier öfters mal diskutiert wird: Mehr Freiheit und Eigenverantwortung des Einzelnen. Das fängt beim Waffenrecht an und geht über Bockjagdzeiten und Revierbewirtschaftung bis zur Raubwildbejagung und Wildverwertung. Daher sage ich...

... JA zu einer freiwilligen Rehwildhegegemeinschaft mit freiwilliger Trophäenschau. Wenn es ohne Neid und in nettem Ambiente passiert, sicherlich ein schöner Abend mit ein paar Bierchen.

... NEIN zur Pflichttrophäenschau bei einer Wildart, bei der der Lebensraumanspruch des einzelnen Individuums meines Wissens recht wenig Grund für revierübergreifende Maßnahmen/Verpflichtungen bietet und bei der die reine Geweihentwicklung so wenig Aussage über die biologische Fitness des Bestandes zulässt.

Alle Welt will uns Jägern doofe Dinge vorschreiben und tolle Sachen verbieten - warum tun wir uns das auch noch gegenseitig an?

 

[spezialist]

Mich kotzt die Trohäenschau schon seit Jahren an. Aussagekraft ist gegen null, da eh nicht alle Böcke gezeigt werden.
Und wer schon lange auf die Jagd geht, hat keine Lust die Jährlingsspießer auszukochen, bleichen usw.
Wer im Jahr 1-2 Böcke schießt findet das evtl. noch lustig. Bei mir sind es 30 Stk. per Jahr und ich sehe das ziemlich spaßbefreit:evil:
Robert

Aber da kann man doch was machen : :roll:
- Schiess mehr Kitze, die muss Du nicht auskochen.
- Gib (Jung)Jägern Jagdmöglichkeiten - die kochen auch gerne Jährlinge aus.

Übrigens geht es bei den Hegeschauen nicht immer NUR um Rehwild, obwohl das als Grund schon reichen würde. ;-)

(Ansonsten siehe #19, 10.11.2014, 11:32)

 

[Robert aus BY]

Aber da kann man doch was machen : :roll:
- Schiess mehr Kitze, die muss Du nicht auskochen.
- Gib (Jung)Jägern Jagdmöglichkeiten - die kochen auch gerne Jährlinge aus.

Übrigens geht es bei den Hegeschauen nicht immer NUR um Rehwild, obwohl das als Grund schon reichen würde. ;-)

bei mir haben 2 Begeher kostenlos freie Büchse, können Jeder 10 Böcke schießen, egal wie stark oder schwach.
Auskochen machen wir dann in einer gemeinsamen Aktion.

Trotzdem finde ich es blöd. Wir haben jedes Jahr nur 3-4 die ich auskochen würde. Rest ist für die Kiste im Keller.

Robert