- Registriert
- 6 Nov 2012
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Im Februar habe ich gezielt eine einzelne starke Sau bejagt, die ich immer wieder fährten und sicher bestätigen konnte. Nach unzähligen Ansitzen hatte ich die Sau Ende Februar bei Schnee, aber relativ schlechter Sicht in einem Buchenaltholz dann endlich vor. Allerdings konnte ich nicht sicher ansprechen, ob es sich um einen Keiler oder eine Bache handelt. Deshalb ließ ich schweren Herzens den Finger gerade. Letztlich war mir die Gefahr zu groß, dass es eine Bache ist, die bereits gefrischt und ihre Frösche in der Nähe im Kessel sitzen hat.
Meine Entscheidung wurde unter anderem vom Habitus und Verhalten der Sau beeinflusst. Zum einen war die Sau in der Woche vor dem Anblick sehr "standorttreu" und wechselte auf unterschiedlichen Wechseln stets aus derselben Großdickung in die benachbarte Feldjagd. Zum anderen war die Sau an dem Abend des Anblicks sehr eilig und nervös. Ich hatte in dem Altholz seit einigen Tagen täglich ein Händchen Mais ausgebracht und die Sau war - neben einer anderen Rotte - unregelmäßig am Platz. An dem Abend kam die Sau sehr flott und fahrig in Richtung der Kirrung, an der ich bei bestem Wind ansaß. Ich hatte sie schon früh gehört, denn sie war nicht wirklich vorsichtig und relativ laut. Allerdings umschlug die Sau zunächst mehrfach im Viertelkreis - trollend - die Kirrung, bevor sie dann eilig auswechselte und die weingen Maiskörnchen einsammelte. Dabei verließ sie den Platz mehrfach, um wenige Momente später wieder zurückzukehren. Das Spiel wiederholte sich ein paarmal, danach ging das Stück ebenso eilig wieder in die Richtung ab, aus der es angewechselt war. Dass sie Wind oder mich sonstwie "spitz" hatte, kann ich ziemlich sicher ausschließen.
Vom Verhalten habe ich auf eine Bache geschlossen, denn bei Keilern habe ich bisher andere Verhaltensweisen erlebt. Nach meiner Erfahrung sind Keiler beim Anwechseln eher besonnen und vorsichtig und lassen sich Zeit, die Lage zu sondieren. Sind sie dann sicher, was mitunter einige Zeit in Anspruch nehmen kann, gehen sie aber relativ sicher und souverän an die Kirrung und lassen sich so schnell nicht mehr aus der Ruhe bringen. Bei einzelnen Bachen habe ich im Anwechseln tendetiell eher eine flottere und leichter wahrnehmbare Annäherung, dafür aber ein nervöseres und hektischeres Verhalten am Platz wahrgenommen.
Mit dem Pardonnieren der Sau bin ich natürlich im Reinen und wenn es doch ein Keiler war, darf er gerne noch ein Jahr älter werden. Mich würde nun aber doch mal Eure Meinung bzw. Eure Erfahrung zu diesem Thema interessieren. Habt Ihr auch Unterschiede im Verhalten von Keilern und Bachen feststellen können und wenn ja, welche?
In meinem Fall möchte ich noch anmerken, dass es sich natürlich nicht um einen Frischling oder Überläufer, sondern eine stärkere Sau von ca. 70 kg aufwärts gehandelt hat und dass wir nur ausnahmsweise und in der dargestellten Art mit sehr geringen Mengen Mais kirren.
Ich bin gespannt auf Eure Antworten.
Meine Entscheidung wurde unter anderem vom Habitus und Verhalten der Sau beeinflusst. Zum einen war die Sau in der Woche vor dem Anblick sehr "standorttreu" und wechselte auf unterschiedlichen Wechseln stets aus derselben Großdickung in die benachbarte Feldjagd. Zum anderen war die Sau an dem Abend des Anblicks sehr eilig und nervös. Ich hatte in dem Altholz seit einigen Tagen täglich ein Händchen Mais ausgebracht und die Sau war - neben einer anderen Rotte - unregelmäßig am Platz. An dem Abend kam die Sau sehr flott und fahrig in Richtung der Kirrung, an der ich bei bestem Wind ansaß. Ich hatte sie schon früh gehört, denn sie war nicht wirklich vorsichtig und relativ laut. Allerdings umschlug die Sau zunächst mehrfach im Viertelkreis - trollend - die Kirrung, bevor sie dann eilig auswechselte und die weingen Maiskörnchen einsammelte. Dabei verließ sie den Platz mehrfach, um wenige Momente später wieder zurückzukehren. Das Spiel wiederholte sich ein paarmal, danach ging das Stück ebenso eilig wieder in die Richtung ab, aus der es angewechselt war. Dass sie Wind oder mich sonstwie "spitz" hatte, kann ich ziemlich sicher ausschließen.
Vom Verhalten habe ich auf eine Bache geschlossen, denn bei Keilern habe ich bisher andere Verhaltensweisen erlebt. Nach meiner Erfahrung sind Keiler beim Anwechseln eher besonnen und vorsichtig und lassen sich Zeit, die Lage zu sondieren. Sind sie dann sicher, was mitunter einige Zeit in Anspruch nehmen kann, gehen sie aber relativ sicher und souverän an die Kirrung und lassen sich so schnell nicht mehr aus der Ruhe bringen. Bei einzelnen Bachen habe ich im Anwechseln tendetiell eher eine flottere und leichter wahrnehmbare Annäherung, dafür aber ein nervöseres und hektischeres Verhalten am Platz wahrgenommen.
Mit dem Pardonnieren der Sau bin ich natürlich im Reinen und wenn es doch ein Keiler war, darf er gerne noch ein Jahr älter werden. Mich würde nun aber doch mal Eure Meinung bzw. Eure Erfahrung zu diesem Thema interessieren. Habt Ihr auch Unterschiede im Verhalten von Keilern und Bachen feststellen können und wenn ja, welche?
In meinem Fall möchte ich noch anmerken, dass es sich natürlich nicht um einen Frischling oder Überläufer, sondern eine stärkere Sau von ca. 70 kg aufwärts gehandelt hat und dass wir nur ausnahmsweise und in der dargestellten Art mit sehr geringen Mengen Mais kirren.
Ich bin gespannt auf Eure Antworten.