Hm, abgesehen davon, dass ich wirklich noch nie auf den Gedanken gekommen bin, das Teilfach "Art der Suche" extra zu "üben" (und schon gar nicht im Wald!), kannte ich bislang auch noch keine Bracke, die sich von der Anwesenheit irgendeines (fremden) Menschen hätte vom Jagen abhalten lassen...
Hört sich eher nach "zu jung" an.
Ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber hier hast Du wahrscheinlich was verwechselt und ohne AdS separat zu üben wird das zu100% in der Prüfung nichts!
Wenn Du beginnst AdS mit der jungen Bracke zu üben, passiert i.d.R. erst mal nicht das was der Führer erwartet. Ich hatte mich mit einem Sitzstock und Zeitschrift in den Wald gesetzt und den Hund zur Suche geschickt. Der hat die ersten Male Stöcken gesammelt usw.
Nachdem es ihm zu langweilig wird zieht er "Kreise" so bis 80m Entfernung.
Irgendwann platzt der Knoten und der Hund "geht" und die Zeit bis er zurückkommt wird immer länger. Ich musste auch mal über 1 Std. warten, bis er zurückgekommen ist.
Hier ein Auszug aus der PO:
a) Art der Suche - Finden
(3) Zur Prüfung dieses Fachs sind deckungsreiche
Revierteile zu wählen. Jeder Bracke ist ein Revierteil von
mindestens 10 Hektar Waldfläche (Jungwüchse, Dickungen
oder ältere Bestände mit dichtem Unterwuchs zuzuweisen und
eine Arbeitszeit bis 1/2 Stunde zu gewähren.
......
Der Führer darf die Bracke durch Zuruf und Handzeichen zur
Suche aneifern. Er darf seinen Stand erst verlassen, wenn
er vom begleitenden Richter zum Weitergehen aufgefordert
wird.
(4) Die Bracke soll mit Lust und Passion an die Arbeit gehen
und durch zielgerichtetes Suchen zeigen, dass sie bestrebt
ist, Haarwild zu finden. Sie soll das Gelände ausdauernd
und gründlich mit tiefer Nase absuchen und darf Dickungen
und dichtes Gestrüpp, Dornen und Brennnesseln nicht
scheuen. Die Suche darf sich nicht nur auf die Nähe des
Führers erstrecken, sondern muss weit ausholend sein.
Hier gilt letzten Endes dasselbe, ein Hund, der ordentlich gearbeitet wurde und weiß, was sein Job ist, lässt sich normalerweise nicht von Dritten beeinflussen, wenn die es nicht explizit darauf anlegen.
Sollte.
Ein Hund ist kein Roboter und jeder Hund reagiert anders.
Ich kann nur für mich sprechen. Ich bin der Meinung, wenn ich den Hund beim Üben mit Situationen konfrontiere, welche in der Prüfung und im Jagdbetrieb vorkommen können,
kann ich als Führer erkenne wie der Hund reagiert und der Hund wiederum lernt mit diesen Randbedingungen umzugehen.
Hier noch eine Anekdote.
Meine AP war Ende März und AdS hat gut geklappt.
Wegen der Setz- und Aufzuchtzeit, hatte ich AdS nicht mehr weiter geübt und stattdessen in Summe (einige kurze auch schon vor der AP) um die 50 Fährten getreten und gearbeitet.
Im September stand die GP an
und zum Glück, hatte ich im August wieder begonnen AdS zu üben. Ich war der Meinung, der Hund wartet nur darauf, bis der Riemen ab ist und ab geht die Post. Wieder falsch vermutet. Da bekommst du aber Puls, so 6 Wochen vor der GP.
Ich musste noch mal viel Zeit investieren, bis er wieder halbwegs so gejagt hatte wie zur AP.
Auf der GP hat es dann gerade so für AdS gereicht, dafür ging er auf "Schweiß" wie auf Schienen, incl. freiem Verweisen nach dem letzten Wundbett.
Im "strömenden Regen" eine Fährte zu arbeiten, scheint mir weder in der Vorbereitung, noch bei der Prüfung oder in der späteren Praxis wirklich sinnvoll zu sein; aber ja, sofern dies möglich ist, sollte man gerade bei der Schweißarbeit auch verschiedene Witterungssituationen und andere mögliche Störfaktoren in der Vorbereitung ausnutzen.
Ich kann mir das Wetter und die Bedingungen bei der Prüfung nicht aussuchen und wenn die Prüfer nicht von sich aus abbrechen, bleibt einem als Prüfungsgespann nichts anderes übrig als die Fächer der Reihe nach abzuarbeiten.