AUFLISTUNG TATSÄCHLICHER R93-UNFÄLLE

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Leute, wir reden hier von Fabrikmunition. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier so mal das Pulver einer einzelnen Patrone verwechselt wurde. Wenn, dann war die ganze Charge falsch geladen, oder ?? Dann müßte man jedoch von mehr Unfällen gehört haben, oder lieg ich da auch falsch ??

Also, das Ganze ist doch mehr als myrsteriös.....
 
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@ Wutzel:
Ignorant!
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Stag
 
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Also dann will ich mal ein bisschen licht ins dunkle leuchten.
Die Aussage von "9000 BAR" ist eine Schätzung mehr nicht .
Das DEVA-Institut kann solch ein Gasdruck A nicht messen B auch nicht per Materialanalyse nachweisen.
Die DEVA nimmt für ihre Materialuntersuchungen eine UNI in Anspruch.
Fachlich und technisch sind die Jungs zu fundierten Aussage über Material nicht in der Lage.
Aber auch die Uni kann nur verlässliche Aussagen über Materialzusammensetzung machen, nicht aber über deren Zerberstdruck.

Nun mal ein kurzes Gedankenspiel:
Ich melde morgen ein Verein für wissenschaftliche Jagdwaffenforschung an und bezeichne mich als Waffensachverständiger und Gutachter.
Und übermorgen mache ich ein Gutachten über die R93 und behaupte das der Gasdruck von 4000 bar ausreicht eine R93 zu sprengen.
Dann steckt hinter mein Gutachten die gleiche fachliche Kompetenz wie hinter den viel zitierten DEVA Institut (so funktioniert die Welt).

Davon mal abgesehen das ich meine Aussage die ich eben gemacht habe sogar umsetzen könnte.
Es ist durchaus möglich eine Jagdwaffe mit ganz normalen Patronen zu sprengen.
Da reicht das manipulieren einer Patrone im Auszieherbereich und ein paar weitere kleine Tricks.
Das Endergebnis ist dann eine gesprengte Waffe die genauso aussieht wie jede andere.
Ich schmeiße mal das Stichwort Hohlladungseffekt in die Runde ,ohne weiteres zu erklären (das kann sich jeder technisch versierte selbe herausfinden).

Egal wo man dann dieses gesprengte Gewehr zum analysieren einschickt, wird jeder so genannte "Sachverständige" euch ein immensen Übergasdruck bescheinigen.
Leider aber sind solche Aussagen über Gasdruckhöhe als sehr schwammig zu betrachten und schon gar nicht auf ein paar tausend Bar genau (s. 9000 bar laut DERVA) zu differenzieren.

Also wer immer hier DEVA-Gutachten zitiert, sollte zunächst wissen was wirklich hinter solchen Gutachten steckt.


Gruß "Institut für wissenschaftliche Jagdwaffenforschung"
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A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dingo:
Leute, wir reden hier von Fabrikmunition. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier so mal das Pulver einer einzelnen Patrone verwechselt wurde. Wenn, dann war die ganze Charge falsch geladen, oder ?? Dann müßte man jedoch von mehr Unfällen gehört haben, oder lieg ich da auch falsch ??

Also, das Ganze ist doch mehr als myrsteriös.....
<HR></BLOCKQUOTE>
Nein, Du liegst nicht falsch.
Und selbstverständlich hast Du recht, daß bei Fabriksammo ein falsches Treibladungsmittel praktisch ausgeschlossen werden kann. Mein Hinweis an Rugen war auch nicht auf die Fabriksammo bezogen.

Was sehr wohl sein kann, ist, daß bei einer einzelnen Patrone viel zu wenig Pulver (aber vom richtigen) gefüllt wird. Da bei der 300WbyMag (das war das Kaliber, das Huf um die Ohren geflogen ist) extrem progressives TLM verwendet wird, kann es bei einer dramatischen Unterladung zu einem SEE kommen - hab ich aber erst vor ein paar Tagen erklärt.
Es ist hirnverbrannt, dann nach weiteren Patronen zu suchen, die evtl auch so geladen sind - weil's halt nur eine gegeben hat. Ob das die erste oder die letzte einer Packung ist, ist völlig wurscht.

Und der Thread von Varminter is schon wieder im Arscx ....

Was beweist: außer Gerüchten gibt der Markt nicht viel her ....
 
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Leute, wieso könnt Ihr nicht einfach mal die Finger still halten, wenn Ihr zu der Ausgangsfrage nix betragen könnt?????????

Ist das eigentlich so schwer?

In diesem Forum gibt es doch genug R93-Threads, in denen das alles schon bis zum Erbrechen und erneuten Auslöffeln durchgekaut ist????

Also: Facts, anyone?????????????????????????????????????????????????????????????????
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bmacher:
Leider aber sind solche Aussagen über Gasdruckhöhe als sehr schwammig zu betrachten und schon gar nicht auf ein paar tausend Bar genau (s. 9000 bar laut DERVA) zu differenzieren.
<HR></BLOCKQUOTE>

Wer zum Henker ist denn jetzt schon wieder die DERVA? DEVA, DEFA, DERVA, langsam blick ich nicht mehr durch...

...meint BlaserR93, der seine R93 gestern sogar Christine zum Schießen gegeben hat.
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Lutz beschreibt hier noch einen Fall aus Norwegen.
Das Beste auf der Seite ist das Bild mit dem gespaltenen Lauf.
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A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von ElmerKeith:
Nochmal dazwischen gefunkt, dann bin ich wieder weg. Wo gibt es denn diesen DEVA-Bericht zu lesen. . <HR></BLOCKQUOTE>

mußt halt Mitglied bei der DEVA werden - ganz einfach
P.
 
A

anonym

Guest
@ Bmacher:
Wenn du soooo gut über die DEVA informiert bist - muß ich daraus schließen, daß du mal Ärger mit denen hattest.
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Auch deine Kenntnisse über die Vorraussetzungen, amtlich bestellter Sachverständiger zu werden.....
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Spricht für deine Qualifikation.
P.
 
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Auf der Moellerschen Seite findet sich noch folgende von ihm selbst verfasste Telefonnotiz, wobei immerhin der Name eines angeblichen Opfers genannt wird. Ist der Fall vielleicht nicht sogar in Österreich bekannt (wenn wahr)?

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>

Herr Reithner ist Jäger und war ein glücklicher und gesunder Mann, bis er im Jahre 2003 eine Blaser R93 Offroad in 7 x 64 gewann. Weil er gehört hatte, die Waffen seien unsicher, wollte er sie schon verkaufen. Dann würde er zu einem jagdlichen Wettschießen eingeladen, bei dem nur Patronen ab 57 mm Länge zugelassen waren. Da paßte die 7 x 64 gut. Er lieh sich ein Zielfernrohr mit Sattelmontage eines anderen Blaser-R93-Eigners aus und schoß versuchsweise 6 Schuß geschenkte Patronen mit 3,3 g N140 vor 7,8 g Geschoß. Länge und Geschoß vergaß ich näher zu erfragen. Soweit so gut. Dann waren die geschenkten Patron alle und er lud nach seinen Aufzeichnungen 3,76 g Norma MRP vor 10,4g Speer Mag-Tip-Geschoß bei 82 mm Patronlänge. Der Gasdruck bleibt dabei mit 3.583 bar deutlich unter den zulässigen 4.150 bar (jeweils Piezo).

Der erst Schuß damit und der Blaser R93 ging nach hinten los. Er war erst sehr benommen, bemerkte der Verschluß hatte seinen Daumen verletzt. Daß sein Jochbein so zertrümmert war, daß es später nicht mehr gerettet werden konnte und durch Metallplatten ersetzt werden mußte, bemerkte er nicht sogleich. Nach unmittelbarer ärztlicher Versorgung lebte Josef Reithner ein halbes Jahr in Angst, auf dem rechten Auge nie wieder sehen zu können, da er, möglicherweise durch Schwellungen bedingt, alles doppelt sah. Inzwischen kann er wieder richtig sehen und ist darüber glücklich.

Er meint, die Blaser R93 sei ein gefährliches Gewehr, weil sie im Schadenfall nach hinten losgeht, nicht wie andere Waffen nach vorn, und so den Schützen unnötig schädigt. Er meint, die Blaser R93 solle verschwinden.

Blaser schenkte ihm nie ein Wort des Bedauerns.

Nach der Gerichtsverhandlung schmiß er die restlichen Patronen der obige Ladung fort, so daß heute leider keine Untersuchungen daran mehr vorgenommen werden könne. Sonst hatte er im Haus noch Norma 200. Ein Pulver, das im Verwechselungsfalle in einer Heym SR 30 immer noch nicht zu einer Schützenschädigung geführt hätte, wie ich mich anhand von Bildern und Rechnungen von Peter Pfortner, dem Heym SR 30 Verschlußkonstrukteur selbst überzeugen konnte. Bei Jan Sørlies R93-Verletzung prüfte die Polizei bei dessen übriggebliebenen Patrone, ob möglicherweise Pulver verwechselt worden sein (auch Norm MRP) und schloß das aus. Bei Josef Reithners R93-Verletzung werden wir das nie mehr erfahren.

Zumindest ein Dauerbruch können wir bei Josef Reithners verflixtem siebenten Schuß ausschließen. Nicht das Alter scheint die R93 zu bewegen ihre Verschlüsse gelegentlich ihren Benutzern ins Gesicht zu schießen. Was dann? Ich habe ja eine Vermutung, aber ob die zutrifft?

unmittelbar nach dem Ferngespräch aufgezeichnet, Lutz Möller, 15. Juni 2003

<HR></BLOCKQUOTE>

Gruss HW
 
A

anonym

Guest
Gibt es außer "Hörensagen" hierzu Fakten ???
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Abbiatico:
2. Waffensprengung
Vor 4 oder 5 Jahren in Stolberg/Rheinl. bei Aachen
<HR></BLOCKQUOTE>
Ist doch nicht Norwegen oder Australien oder noch weiter weg - da müßte doch jemand näheres wissen.
P.
 
A

anonym

Guest
@ HW. ... Fakten
Ich finde es seltsam, daß keiner unserer öster. Foristi von diesem Unfall gehört hat.
--- nur L.M.
und nach dem ganzen Unsinn, den er auf seinen Seiten unkommentiert verbreitet, ist für mich L.M keine seriöse Quelle.
spätestens nicht mehr, nachdem BLASER sein Patent abgelehnt hat.
wenn man an seine Tiraden gegen andere Solids gelesen hat, kann man den Man doch nicht mehr ernst nehmen.
P.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bärentöter:

... Ich finde es seltsam, daß keiner unserer öster. Foristi von diesem Unfall gehört hat ...

<HR></BLOCKQUOTE>

Darum fragte ich :

"Ist der Fall vielleicht nicht sogar in Österreich bekannt (wenn wahr)?"

Gruss HW
 
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Dieser Text wurde in der DJZ veröffentlicht!
Tschuldigung Kai
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Die Versuche der DEVA und die Ergebnisse
In den DEVA-Versuchen sollten verschiedene Gegebenheiten (etwa Zündhütchen-Durchbläser, Hülsenbodenriss, überhöhter Gasdruck) simuliert werden, um zu klären, ob ein konstruktiver Mangel an der Waffe zu Unfällen führen kann.

Um die Versuche durchzuführen, wurden zwei Büchsen Blaser R 93 Offroad im Kaliber .300 Win. Mag. beschafft, und zwar eine mit Kunststoff- und eine mit Aluminium-Verschlussgehäuse.

Die Versuche wurden aus Sicherheitsgründen auf der DEVA-Schießbahn im Freien durchgeführt. Dabei hat man die Büchse in einem Holzbehälter fixiert, um eventuelle Splitter und Waffenteile abzufangen. Die Schüsse wurden mit Hilfe eines Seiles aus der Distanz abgegeben, um eine Gefährdung der Testperson auszu-schließen.

Die erste Versuchsreihe wurde mit der R 93 mit Kunststoff-Verschlussgehäuse durchgeführt. Der höchstzulässige Gebrauchsgasdruck der .300 Win. Mag. beträgt 4300 bar.

Aufgrund der Unfallwaffe, die der DEVA vorliegt, ging man davon aus, dass Hülsenbodenreißer oder Zündhütchendurchbläser in bestimmten Situationen zu einer Entriegelung des R 93-Verschlusses führen können. Dazu wurden verschiedene Versuche durchgeführt.

Versuchsdurchführung
1. Versuch: Zur Simulation von Zündhütchendurchbläsern ist der Zündhütchenboden von 0,4 auf 0,1 Millimeter Restblechstärke verringert worden. Das führt in der Praxis regelmäßig zu Durchbläsern. Man hat drei entsprechend präparierte Patronen aus der R 93 verschossen. Infolge der Gasströmungen durch die Schlagbolzenbohrung in den Schloss bereich, wurde der Schlagbolzen verschmutzt und schwergängig beziehungsweise blockiert. Die Schlagbolzenrückholfeder wurde beschädigt und musste ersetzt werden. An den Verriegelungselementen war keine Beschädigung erkennbar.

2. Versuch: Als nächstes verringerte man die Materialfestigkeit der Patronen im Hülsenbodenbereich, und zwar durch Glühen. Es wurden zwei Patronen mit ausgeglühtem Bodenbereich verschossen. Das führte zu einer starken Verformung des Hülsenbodenbereiches. Der Verschluss der R 93 war nur mit Hammerschlägen auf den Kammerstängel zu öffnen. Die Hülse musste mittels einer Stange durch den Lauf entfernt werden. Signifikante Waffenbeschädigungen waren nicht feststellbar.

3. Versuch: Im dritten Versuch simulierte man Hülsenbodenabrisse. Das etwa ein Millimeter dicke Hülsenmaterial wurde zirka drei Millimeter über dem massiven Bodenteil mit einer 0,7 mm tiefen Eindrehung versehen. Zusätzlich wurde der Hülsenbodenbereich weichgeglüht. So wurden Hülsenbodenabrisse simuliert und zwar mit zwei entsprechend präparierten Patronen. Bei diesem Versuch rissen die Hülsenböden teilweise, bei einerHülse ganz ab, dichteten aber noch. Der Verschluss ließ sich wie oben beschrieben nur unter erschwerten Bedingungen öffnen.

4. Versuch: Im vierten Versuch simulierte man einen Hülsenbodenabriss mit zusätzlicher Simulation einer Gasströmung aus der Hülse im Bereich des Ausziehers. Zusätzlich zu den Maßnahmen, die im vorherigen Versuch beschrieben worden sind, wurde in das Bodenteil ein axiales, fast durchgehendes Loch gebohrt. Die im Durchmesser 1,8 mm messende Bohrung wurde bei geladener Büchse unter dem Auszieher platziert.

Auf diese Weise wurde tatsächlich ein Gasaustritt aus der Patronenhülse im Bereich des Ausziehers hervorgerufen.

Die Ausfräsung der Verriegelungskammer für den Auszieher erlaubt eine Gasströmung auf einzelne Verriegelungselemente des Verschlusses.

Bei dieser Versuchsanordnung wurde das Verschlussgehäuse der R 93 aus Kunststoff gesprengt. Die Gasausströmung ließ den Auszieher brechen und zwei der 14 Verriegelungselemente der Radialbundhülse aus der verriegelten Position hinter dem Auszieher austreten und abbrechen. Einige der Verschlussteile, beispielsweise Verriegelungskammer und Schlagbolzen, wurden mit großer Kraft nach hinten geschleudert, durchschlugen teilweise den Holzbehälter und trafen mit großer Wucht eine drei Meter hinter der Waffe befindliche Holzwand. Das Verschlussgehäuse aus Kunststoff wurde noch in der Waffe gesprengt. Die Verriegelung wurde wegen der beiden fehlenden Spreizelemente aufgehoben.

Der oben beschriebene Versuchsaufbau wurde mit der R 93 mit Aluminium-Verschlussgehäuse wiederholt. Es kam dabei nicht zu schwerwiegenden Problemen. Der Verschluss ließ sich nach dem Schuss zwar etwas schwer, aber von Hand öffnen. Er hielt den Beanspruchungen im Gegensatz zur Kunststoffausführung stand. In den folgenden Versuchen wurde der Patronendruck kontinuierlich erhöht. Selbst bei einem Druck von fast 8 000 bar zeigt sich die R 93 unbeeindruckt. Erst als man eine Überdruckpatrone mit fast 8.000 bar im Hülsenbodenbereich durch Glühen zusätzlich schwächte, trat eine Sprengung des Laufes im Lagerbereich ein. Der Verschluss ist nicht nach hinten in Richtung des Schützen ausgetreten. Die Sprengung einer Büchse aufgrund einer derartigen Druckerhöhung, die deutlich über der von Patronen liegt, die beim amtlichen Beschuss verwendet werden, kann der Waffe nicht als Fehler angelastet werden.

Wie bereits vorn erläutert, liegt der DEVA eine R 93 aus einem Unfall vor. Diese Waffe hat durch selbsttätiges Öffnen des Verschlusses eine erhebliche Gesichtsverletzung des Schützen verursacht. Sie hat ein Verschlussgehäuse aus Kunststoff, wie die Waffe aus der ersten Versuchsreihe. Es ist ebenfalls in viele kleine Stücke gesprengt. Zwei Verriegelungselemente hinter der Auszieheraussparung sind nach hinten hinaus gedrückt und abgebrochen. Die restlichen Verschlussteile sind nach hinten mit hoher Energie hinausgeschossen worden, wie die Verletzungen des Schützen zeigen. Aussehen und Beschädigung der vorgelegten Teile der Unfallbüchse bestätigen exakt den im Versuch simulierten Hergang.

Was ist zu tun?
Die Tatsache, dass R 93 mit Kunststoff-Verschlussgehäuse ein erhöhtes Unfallrisiko besitzen, zwang die DJZ und die DEVA zum sofortigen Handeln. Das DEVA-Gutachten lag der DJZ-Redaktion Ende September vor. Anfang Oktober haben wir die Firma Blaser zusammen mit der DEVA um ein Gespräch ersucht, das am 16. Oktober stattfand. Der Unfall und die Versuche der DEVA wurden intensiv besprochen. Blaser war sofort zur Kooperation bereit. Die Vertreter der DEVA und der DJZ wollten insbesondere wissen, in welcher Zeit und in welchem Umfang Kunststoff-Verschlussgehäuse hergestellt und ausgeliefert worden sind.

Wir wurden darüber informiert, dass die Kunststoff-Verschlussgehäuse bei der Entwicklung des Kunststoffschaftes der R 93 Offroad mit entwickelt worden sind. Nach Aussage der Firma Blaser sind allerdings nur 0,4 Prozent aller R 93-Repetierbüchsen mit Kunststoffverschlussführung ausgeliefert worden.

Aufgrund des erhöhten Unfallrisikos, wohlgemerkt allein bei Kunststoff-Verschlussgehäusen, hat sich die Firma Blaser entschlossen, alle Blaser Repetierbüchsen R 93 mit Kunststoff-Verschlussführung (Kunststoff-Verschlussgehäuse) zurückzurufen und durch Aluminium-Verschlussführung (Aluminium-Verschlussgehäuse) zu ersetzen.

Um es noch einmal deutlich zu sagen, die im Beitrag beschriebene und von der DEVA rekonstruierte Möglichkeit der selbsttätigen Entriegelung des Verschlusses durch Hülsenreißer im Bereich des Ausziehers besteht nur bei R 93-Verschlüssen mit Kunststoff-Gehäuse. Verschlüsse mit Aluminium-Verschlussgehäuse sind, wie die intensiven Versuche der DEVA belegen, sicher.

Überprüfen Sie also als Besitzer einer R 93, ob ihre Waffe eine Verschlussabdeckung aus Kunststoff oder aus Aluminium hat (siehe Foto links mit Pfeil. Bei Aluminium-Abdeckung besteht kein Handlungsbedarf und Sie können bedenkenlos die Waffe weiter einsetzen.) Sollten Sie eine Waffe besitzen, die eine Verschlussabdeckung aus Kunststoff hat, wenden Sie sich an den Büchsenmacher, bei dem Sie die Waffe gekauft haben. Er wird den Umtausch für Sie kostenlos vornehmen lassen.
 
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4 Feb 2001
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Eifeljäger, danke für den fundierten Bericht!

WH

Erik

Und die DJZ ist ja eine Schwesterzeitung, also sollte es kein Problem geben...
 

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