Aufbrechen von Schalenwild

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anonym

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Servus OlafD,

kann ich nicht bestätigen.
Ausserdem bin ich in max. 12 Min. daheim.
 
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13 Jul 2001
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wie aufgebrochen wird kommt auf die situation und wild an:
reh- und gamswild wird grundsätzlich ganz aufgemacht(wenn´s zu weit zum tragen ist, ab in den rucksack)
rotwild wird entweder auch ganz aufgemacht, falls es nicht weit zum liefern ist.
ansonsten wird nur ein möglichst kleiner schnitt an der bauchdecke gemacht und der enddarm "ausgeradelt", um das gescheide rauszubringen.so ist es leichter zum ziehen und es kommt kein dreck hinein.

wmh
wanderfalke
 
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anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von fox01:
Servus OlafD,

kann ich nicht bestätigen.
Ausserdem bin ich in max. 12 Min. daheim.
<HR></BLOCKQUOTE>

Also ich hab max 10 min bis zur Hütte und ich hab es einmal versucht.. mit dem ergebnis das ich die grüne sosse in der bauchhöhle hatte, weil ein splitter den pansen geritzt hatte, seit dem wird wieder an ort und stelle aufgebrochen.

OlafD
 
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14 Jul 2002
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Beobachtungen in Rotwildgebieten zeigen, dass erfahrene Tiere sehr empfindlich auf im Walde herumliegende Aufbrüche reagieren. Ähnliches vermute ich auch bei Sauen, was Körperreste von Stücken aus dem eigenen Sozialverband betrifft. Darüber hinaus gibt es gelegentlich Probleme mit von Spaziergängern entdeckten Aufbrüchen. Ist wirklich mal ein Stück Wild wegen bedenklicher Merkmale zum Veterinär zu bringen, ist es von Vorteil, den Aufbruch in der Wildkammer zur Verfügung zu haben.

Der Transport von unaufgebrochenem Wild mit offensichtlicher Bauchhöhlen- oder Schlundverletzung ist aber wegen der zeitabhänigen Diffusion von Magen/Darmbakterien in das Muskelgewebe abzulehnen.

Also: gut zielen und "Kläranlage" ganz lassen!
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Grüße
F.
 
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19 Mrz 2002
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Das Aufbrechen ganz oder halb ist egal, wichtig ist die Sauberkeit des Wildbrets. Bei schlechten Schüssen ist es ratsam das Stück hängend aufzubrechen und gleich auszuwaschen. Überhaupt kann aufbrechen auf der Erde nur ein Notbehelf der Jäger sein, ein Schlachter macht das jedenfalls professioneller am hängenden Schwein. Und für eine Drückjagd lässt sich doch wohl ein Frontlader mit 2 stabilen Haken und ein Wasserkanister organisieren.
Zum Öffnen des Schlosses und der Rippen nehme ich stets eine mittelgroße Astschere, die mal im Angebot 10 DM gekostet hat. Man ist dann schnell fertig und schont die Messerklinge. Ich lasse das Wild dann wie der Schlachter an den Hinterläufen hängen, ob das so richtig ist, darüber gehen die Meinungen nun wirklich auseinander.
Aber zu den heutigen Jagderfordernissen mit Warnschutzwesten, Selbstladern oder Magnumkalibern hört die Tradition auch auf.

Mir als Mitpächter ist nach eingetretenen Wildschaden der Schütze mit Selbstlader und gutem Erfolg lieber, als wenn jemand bei der Drückjagd mit dem traditionellen Drilling einen 7x57 Lungensteckschuss mit großer Nachsuche verursacht.

WMH Niederwildjäger
 
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11 Dez 2000
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Mit dem "richtigen" Aufbrechen ist so eine Sache, man muß das wie oft jedesmal neu entscheiden. In den sehr gut erschlossenen Deutschen Revieren ist die Zugstrecke oft nur kurz eine Verschmutzung der offenen Keulen kommt selten vor. Dies kann im Sumpf oder morastigem Waldboden schon anders aussehen. In der Wildkammer kann man dann entsprechend nacharbeiten.
Bei Schüssen mitten aufs Stück muss ich immer mit Verschmutzungen rechnen hier ist das komplette öffnen des Brustkorbes hilfreich ich sehe besser ob der Pansen oder Waidsack einen Riss hat und kann entsprechend reagieren, das Gescheide und den Pansen nicht nach hinten durch die Keulen ziehen sondern seitlich herausnehmen.
Der Hinweis von Stöberjäger nicht auf die "Kläranlage" schießen mag ja richtig sein, Wildbrethygiene beginnt auf dem Schießstand! die Praxis sieht auch bei den "Profis" gelegentlich anders aus.
Wenn es denn nun man passiert ist und kein sauberer Küchenschuss angebracht wurde, kann man noch vieles "retten". Ich ärgere mich jedesmal über die Schützen, die es furchtbar eilig haben und obwohl sie nicht die Routine eines Metzgers haben (auch nicht die Gerätschaften und Hängemöglichkeiten) beim Aufbrechen alles herausreisen und das Messer nicht zum lösen und abschärfen nehmen. Hier werden die Schutzhäute von den Filets runtergerissen und oft die grüne Sosse über das beste Fleich verteilt. Mit Wasser lässt sich da nicht mehr viel gutmachen. Liegen die Schutzhäute noch über der Muskulatur kann man in der Wildkammer noch alles richten.
Den Tipp von Wilderer die zerschossenen und verschmutzten Rippenbögen mit der Rosenschere abzutrennen habe ich schon über längere Zeit praktiziert, bis mir vor einigen Tagen der Wildhändler sagte: "Ich weiss ja das sie es genau nehmen mit der Wildbrethygiene, lassen sie aber doch bitte die Rippenbögen ganz auch wenn sie die Rippen kaputt geschossen haben und diese verschmutzt sind, ich reise mir beim Abziehen vom Fell immer an den scharfen Schnittkanten die Hände kaputt. Die zerstörten Rippenteile werden von mir sowieso in die Tonne gehauen". Ich konnte mir an seinen Händen die Risse ansehen.
 

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