wichtig ist was vorn rauskommt
Hallo Leute,
es ist immer wieder schön zu lesen welch neue Kapitel an Heldensagen das Thema Wiederladen hervorbringt
Wenn sich durch weniger Laufreibung der RückstoßImpuls so schön reduzieren lässt, sollte man sich das Verfahren patentieren lassen. Damit dann zu ESA oder NASA und die dortigenRaketen mit Speckscheiben oder Öl einreiben um beim Start Reibung runter und den Impuls zu erhöhen....da ist vieel Geld drin :lol:
Egal was man im Lauf zündet, solange vorn der Stöpsel im Lauf ist passiert nix, erst wenn der den Weg freigibt gibts nen Impuls in die andere Richtung => sozusagen kurzzeitiges Raketentriebwerk. Wenn es nur im Lauf böllert juckt das was im geschlossenen System passiert die Umgebung nicht.
Was die stark reduzierten Ladungen angeht ist das mit gängigen Pulvern nicht unbedingt sicher zu bewerkstelligen. Die Wissenschaft streitet sich nach meiner Kenntnis immer noch um die genauen Ursachen die dabei manchmal zur Detonation des (progressiven) Pulvers statt geregeltem Abbrand führen. Eine These lautet zu wenig Pulver bei zu großem Volumen führt zu einer Art "Mehlstaubexplosion" da das Wenige bei der Zündung aufgewirbelt wird und Hitze schnell alles aufheizt und so die Verbrennung total verändert. In Maßen kennt man das ja wenn die Patrone Sommers / Winters verwendet bzw im heißen Patronenlager länger geschmort hat.
Ob man dabei das Pulver "dämmt" mit Watte ist egal, die Watte hält es zwar zur besseren Zündung hinten am Zündloch, aber schon allein die ZündhütchenDruckwelle pustet das Zeug nach vorn weg und schafft genug "Durchwirbelungsraum". Egal wie ich habe schon ein K31 Schmidt Rubin mit gesprengter Hülse gesehen und auch ein Garant hat mit zuwenig Pulver dicke Backen gemacht. Auch der mir bekannte Nachbauversuch einer Subsonic (Norma?) Patrone in 308Win führte zum vorzeitigen Ableben des Zielfernrohr bestückten Druckkörpers. Die normal erhältlichen Pulver sind dafür einfach nicht geeignet! Natürlich kann es jahrelang gut gehen,z.B. N 110 und Bleigeschosse in 308 Win und ähnlichen Kalibern bei denen der Lauf vor dem Schuß erst hoch gehalten werden muss damit es zündet können klappen, das ist nachgewiesen. So bekommt man dann auch 400-600 m/s hin.
Allgemein gilt wohl folgendes: offensive Pulver zünden meist schneller und brennen bei niedrigem Druck schon gut durch, die Gefahr einer Detonation ist geringer aber durchaus da ( und die doppelt geworfene Ladung fällt nicht auf falls schlampig geladen wird!) Progressive Pulver dagegen benötigen mehr Druck und mehr Zeit um durchzuzünden, es sei denn es ist zu wenig davon da und es kommen noch andere Faktoren dazu. Dann brennt es nicht mehr ab sondern detoniert wie Dynamit, eher ne Sache wo man nicht dabeisein möchte. Jedenfalls fülle ich immer soviel Pulver rein, dass zumindest ne doppelte Ladung nie Platz hätte, damit ist das Restvolumen dann auch gleichzeitig so klein dass es nicht mehr "Wirbelstaub" geben kann.
Übrigens wird ein Geschoss nach Zündung schon einiges vor dem Aufbau des höchsten Gasdruckes nach vorn in die Züge geschoben und so "kalibriert". Auch etwas dickere Geschosse steigern nach Messungen daher wenn gut verformbar (Bleikern und normaler Mantel) den Gasdruck nicht in gefährliche Regionen (muss man aber nicht unbedingt sebst ausprobieren). Das Pulver brennt da aber immer noch weiter und eilt dem Geschoss bei steigendem Druck hinterher. Geht nun die zwar geringere Masse der reduzierten Ladung aber "sofort" und komplett im Patronenlager hoch hat das Geschoss keine Ausweichmöglichkeit und die ca 1l Gas aus 1g NC-Pulver wollen weg, egal wie und wohin. Sogesehen finde ich die "Staubexplosionstheorie ganz plausibel.
Fazit für mich, reduzieren in Maßen ja aber immer bei möglichst hoher Ladedichte also bei den Pulvern auch nach der Dichte sehen nicht nur nach Abbrandverhalten.
Gruß
Andi