Argumente gegen Ausbau eines Weges als Forstwirtschafts....

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Moin

Im Rahmen von ILEK soll in meinem Revier ein Weg, der bisher ein zweispuriger Sandweg im Wald ist ausgebaut werden als "Forstwirtschafts-, Fahrrad-, Wander- und Reitweg." Es geht den treibenden Kräften in erster Linie um den "Forstwirtschaftsweg" Teil des ganzen, das andere ist vermutlich nur vorgeschoben. Das ganze wird dann zu einer das ganze Jahr über befahrbaren Abkürzung zwischen den Dörfern

Die offensichtlichen Argumente gegen diesen Ausbau wie erhöhter Freizeitdruck, Wegfall des "Lebensraums Sandweg" habe ich schon - fällt noch jemandem etwas ein?

Je mehr, desto besser
Danke!
 
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Re: Argumente gegen Ausbau eines Weges als Forstwirtschafts.

Wurde die Verhältnismäßigkeit schon geprüft?
 
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Re: Argumente gegen Ausbau eines Weges als Forstwirtschafts.

wenn dort ein seltenes Tier oder Pflanze vorkommt wäre das nicht schlecht
 

Borne

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Re: Argumente gegen Ausbau eines Weges als Forstwirtschafts.

Keine direkte Idee zur Verhinderung,
aber dürftest du Schranken in deinem Revier aufstellen?
Das wäre zumindest im Falle der nicht erreichten Verhinderung ein relativ guter Autostopp!
 
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Re: Argumente gegen Ausbau eines Weges als Forstwirtschafts.

Es gibt auch positive Argumente :
Durch den Ausbau mit wassergebundener Oberfläche und Aufhieb der Wegetrasse entsteht beidseitig, durch Nährstoffeintrag und Licht eine "Wildäsungsfläche" die in ihrer Länge der des Weges entspricht. Dadurch und den zusätzlichen "Grenzlinieneffekt" erhöht sich i.d.R. die Biotpkapazität.
Der Ausbau meherer Kilometer ehemaliger Sandwege bei denen die Bestockung bis auf das Bankett ging in der o.g. Weise mit LD-Schlacke brachte in meinem Revier eine deutliche Äsungsverbesserung für das (Reh)wild.
Voraussetzung ist natürlich das der Weg nur zu forstliche Zwecken, d.h. selten benutzt wird ! Also mit dem Ausbau müssen Schrnaken aufgestellt werden !
 
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Re: Argumente gegen Ausbau eines Weges als Forstwirtschafts.

campfire schrieb:
beidseitig, durch Nährstoffeintrag und Licht eine "Wildäsungsfläche" die in ihrer Länge der des Weges entspricht. (..)
Voraussetzung ist natürlich das der Weg nur zu forstliche Zwecken, d.h. selten benutzt wird ! Also mit dem Ausbau müssen Schrnaken aufgestellt werden !

Das Problem ist eben, dass der Weg dann zudem als "Ortsverbindungsweg" -wenn auch "nur" für Reiter, Wanderer und Radfaher - deklariert wird, was das ganze dann ganzjährig zu einer Abkürzung für viele Autofahrer machen würde.

Zudem werden die Wegränder so wie ich unsere Spezialisten kenne dann ab Frühling alle paar Wochen geschlegelt - weil's ordentlicher aussieht. :roll:

Schranke ist leider keine Möglichkeit.
 
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Re: Argumente gegen Ausbau eines Weges als Forstwirtschafts.

Der Weg wird wohl nicht zu verhindern sein, daher Taktik ändern und versuchen Einfluß auf die Ausführung zu nehmen. Es hat sich bewährt, "Abschläge" zur Wasserableitung oder ähnliches in den Weg einzubauen. Bei uns wurden bei solch einem Weg auch mal "Huckel" eingebaut. Das verhindert nicht nur schnelles Fahren, sondern auch den "Abkürzungsverkehr", gegen Reiter hilfts allerdings nicht, deren Störung wird allerdings m.M.n. überbewertet. Große Pflanzenfresser stören das Wild i.d.R. weniger als ein pirschender Jäger ...
Wenn ich überlege wie viel Wild ich schon vom Pferderücken auf Kurzdistanz gesehen habe, dann wünsche ich mir ein schußfestes Westernpferd .... das wär was ... :roll: :wink: 8)

Wenn nicht leih dir irgenwo ´ne Rotbauchunke .... :D
 
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Re: Argumente gegen Ausbau eines Weges als Forstwirtschafts.

november schrieb:
Zudem werden die Wegränder so wie ich unsere Spezialisten kenne dann ab Frühling alle paar Wochen geschlegelt - weil's ordentlicher aussieht. :roll:
Das machen die bei uns leider auch-und so laufen alle mit ihren Hunden genau diese wege lang-wären sie nicht gemäht würden sie dort auch nicht langlaufen.Und das Mähen machen nicht die Bauern.Denen ist das egal-die Gemeinde macht es :evil:
 
A

anonym

Guest
Re: Argumente gegen Ausbau eines Weges als Forstwirtschafts.

Nicht verhinderbar - hat ein Nachbarpächter leidvoll zu spüren bekommen (Neubau eines Weges, eher Strasse für LKW für eine Steinbruch mitten durchs Revier) - Reaktion - Aufgabe der Pacht.
 
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Re: Argumente gegen Ausbau eines Weges als Forstwirtschafts.

campfire schrieb:
Der Weg wird wohl nicht zu verhindern sein

Jein, noch ist das ganze nur in der Planung, durch dieses ILEK Programm sind im Moment hier einige Tausend € "übrig", die auf den Kopf gehauen werden sollen, bevor sie verfallen. Einem der Regionalpolitiker der - Oh Zufall - genau entlang des Weges Wald besitzt ist es nun ein besonderes Anliegen, den Weg auszubauen, natürlich in erster Linie für die Reiter, Wanderer und Radfahrer :roll: ..du verstehst?

Das mit den Huckeln behalte ich aber mal im Hinterkopf, falls es doch zu einem Ausbau des Weges kommt.

Dass Störung durch Reiter überbewertet ist, ist klar. Es sind ja auch nicht nur Reiter, es sind auch Radfahrer, Wanderer, Spaziergänger, Nordic Walker etc. und deren Einfluss merkt man jetzt schon.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Re: Argumente gegen Ausbau eines Weges als Forstwirtschafts.

Dann würde ich doch gleich mal nen Leserbrief schreiben, wie man da so mit Steuergeldern umgeht und die breite Öffentlichkeit auf das Thema lenken. Das Thema Geld für Sachen ausgeben, die eher unnötig sind könnte derzeit nicht so gut ankommen. :wink:
 
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Re: Argumente gegen Ausbau eines Weges als Forstwirtschafts.

Ein Foto von einer Mauereidechse auf dem Weg oder ein Ökofuzzi der dort eine gesehen hat können ausreichen um solche Wege zu verhindern oder den Bau um Jahre zu verzögern. Eidechsen sind durch hohes Verkehrsaufkommen sehr gefärhdet, da sie den (sonnigen) Weg als wechselwarme Tiere gerne zum Aufwärmen aufsuchen. :wink:

Allein mit der Behauptung der Anwesenheit von Feldhamstern in dem Gebiet haben Naturschützer den Bau des grenzüberschreitenden deutsch-niederländischen Gewerbegebiets Avantis um Jahre verzögert und beinahe zu Fall gebracht.
 
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Re: Argumente gegen Ausbau eines Weges als Forstwirtschafts.

PatrickM schrieb:
Ein Foto von einer Mauereidechse...

...tut es ein Feuersalamander? Die gibt es dort nämlich wirklich.

@Forest - Leserbrief ist die nächste Stufe der Eskalation und liegt schon in der Schublade ;)
 
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Re: Argumente gegen Ausbau eines Weges als Forstwirtschafts.

november schrieb:
PatrickM schrieb:
Ein Foto von einer Mauereidechse...

...tut es ein Feuersalamander? Die gibt es dort nämlich wirklich.

Sicher, geschützte Tiere und Pflanzen generell. Sollte sich nur nicht um jagdbares Wild handeln und nicht gerade vom JAB lanciert werden. :wink:
 

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