Ansitz ohne Ansitzeinrichtung

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Habicht fragte hier wie ich das mit dem Jagen ohne feste Ansitzeinrichtung mache - die Antwort hat Potential für einen eigenen Thread, vielleicht können wir zusammen tragen, wie, wann, warum, mit welchen Hilfsmitteln etc. ihr in solchen Situationen jagt, wenn ihr eine viel versprechende Stelle im Revier habt, die aber von keiner Ansitzeinrichtung aus optimal abzudecken ist. Bei mir sind dies einerseits vor allem gemähte Wiesen und Stoppeln, andererseits aber auch Stellen im Winter, an denen das Rehwild in 150-250m Entfernung vom Sitz bleibt.

Bei mir ist es so, dass ich - je nach Gelände - entweder liegend oder sitzend jage.

Zunächst zum liegenden, was ich als deutlich bequemer empfinde und auch dem präzisen Schuss förderlicher ist. Vorteilhaft ist außerdem die sehr flache Silhouette.
Ausrüstung die ich hierfür nutze ist:
Harris Zweibein
Isomatte
BW-Zeltbahn in Flecktarn und/oder Tarnnetz
Tarnschal

Nachteil hierbei ist, dass man mehr oder weniger auf eine Richtung fixiert ist, zumindest nicht besonders schnell wechseln kann.

Aufbau sieht bei mir da in etwa so aus: Isomatte unten, Tarnnetz oben drüber, Tarnschal über Zweibein, Waffe und Ausrüstung. Im Winter/Herbst bei Kälte und bei Nässe mit Isomatte unten und BW-Zeltbahn oben drüber lässt sich auch länger aushalten. Hier die "Ausrüstung"
img6400t.jpg

Der Zielstock der auf der Isomatte liegt ist zum sitzendschießen, dazu später mehr.

Das hier ist die "Ausrüstung" letztes Jahr als ich an der Büchse noch keine passende Aufnahme für das Harris Zweibein hatte - es tat auch ein schnell zusammengeknotetes Zweibein aus Hasel, ein Dreibein wäre evtl. stabiler.

img0083e.jpg

img0086z.jpg


Nun zum sitzenden..
Ausrüstung:
- Zweibein, faltbar
- Tarnschal/Tarnnetz
- Rucksack oder Sitzkissen.

Das Zweibein ist so eines:

dsc03691.jpg

dsc03692l.jpg

dsc03693.jpg


Ich versuche den Platz möglichst so zu wählen, dass hinter mir Hecke, Busch oder Baum ist, so dass meine Silhouette verschwindet, im besten Fall sieht das in etwa so aus:

dscf0318t.jpg


Das ganz ist eigentlich einfacher nicht zu gestalten, Zweibein wird ausgerichtet/aufgestellt, Waffe drauf, Tarnschal drüber, hinsetzen, fertig. Ich sitze dabei meist auf meinem Rucksack, das ist ausreichend bequem, isoliert und ist nicht zu hoch.

dsc03546f.jpg

dsc01459an4.jpg

Wenn sich in der Nähe etwas findet, wo man den Tarnschal befestigen kann, umso besser:
dsc03600e.jpg


Sehr praktisch hierbei sind Tarnhandschuhe und evtl auch was für's Gesicht.
 
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25 Dez 2009
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Hin und wieder verhindert vor allem die eigene Bequemlichkeit, dass man solche Ansitzmöglichkeiten nutzt.

Im flachen Feldrevier hat man leider das Problem, dass bei etwas höherer Vegetation das Zweibein im Liegen nicht ausreichend hoch ist.
Ich habe das mittlere Harris und selbst ausgefahren ist das Gras kurz nach dem Freischneiden einiger Schneisen wieder zu hoch. Wenn man sich nicht vorher gezielt auf die Stelle einrichtet, hat man dann leider schnell diverse Grashalme in der Schusslinie.
Bei der Pirsch traf ich Anfang März einen sehr vertrauten Jährling, auf 50 Meter war mit der freihändige Anschlag aber doch zu unsicher und kein Baum zum Anstreichen in Reichweite. Zweibein ausgeklappt und hingelegt - büschelweise Gras im Weg.

Ich denke eine wichtige Frage - jene nach dem Kugelfang - wurde schon zu Genüge an anderer Stelle diskutiert. Ich gehe davon aus, dass auf über 50m Entfernung die Höhe von 50cm oder 3m im Schusswinkel keinen sicherheitsrelevanten Unterschied mehr bringt.
 
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Hallo danke für die ausführliche antwort. Ich finde diese art zu Jagen sehr interesant. Statt dem Tarnschall kann ich ja meine neue Gardine auch verwenden oder?? Von wo hast du das Faltbare zweibein?? Wie ist es von der Stabilität her?? Das ding sieht mir sehr sympatisch aus!!

Weihei
 

ro

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ich habe mir mal in meinem (großteils) waldrevier die arbeit gemacht und habe die baumstamm-stumpen die beim havester vom gesundschneiden liegenbleiben zusammengeschleppt und sie bei wechseln und an stellen wo ich öfters rehe spüre/sehe hingestellt. gut und leise erreichbar und halbwegs gedeckt (bei einigen hab ich mir noch was zum aufhängen für einen tarnschal dazu gerichtet) sitzte ich auf dem einen oder anderen dann auch wenn ich nur eine runde pirsche. die höhe ist so gewählt sind das ich mit den ellenbogen auf den knien noch auflage finde oder halt angestrichen über den stock schieße. die schussentfernung ist bei mir im holz sowieso meist unter 80 meter. eine faltbare sitzunterlage und einen tarnschal habe ich immer in der hasentasche mit, da ich großteils ohne rucksack unterwegs bin. von meinen ca. 40 rehen im jahr fallen sehr viele von diesen primitiven sitzgelegenheiten aus :twisted:
wmh
ro
 
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Jetzt werden einige wieder aufschreien und "Kugelfang" rufen, aber viel besser wird der von einer kleinen Leiter auch nicht.

Lästig sind aber am Boden immer die Mücken, da sitzt man etwas höher deutlich geschützter, würde ich denken.

Ansonsten aber eine sehr ürsprüngliche Art der Jagd.
 
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Diese Art Bodenansitz "pur" ist in meinem Waldrevier wegen der dichten Verjüngung die einzige Möglichkeit, auch abseits der wenigen Stellen, die gutes Schussfeld bieten, noch Strecke zu machen. Ich nehme sie aber auch gern dort, wo sich trotz Schussfeld und Wild keine passenden jaglichen Einrichtungen finden.

Erfolgreich praktiziert vor allem an den Wechseln auf Rehwild und mit dem Blatter. Aber auch Schwarzwild und Damwild konnte ich so schon zur Kühlzelle einladen ;-)

Bei dichtem Bodenbewuchs und dementsprechend geringem Schussfeld ergeben sich geringe Schussdistanzen, die eine adäquate Deckung/Tarnung und genaue Beachtung des Windes erfordern. Die Schussdistanzen lagen typischerweise um 10-15m. 5m waren auch schon drin.

Je nach Witterung einen Rucksack oder andere geeignete Sitzunterlage, als Lehne ein Baum, ohne wird es schwer, lange ruhig zu bleiben. Sitzposition je nach Lage Schneidersitz oder Knie(e) hoch als Waffenauflage. Tarnschal zum Abdecken der Beine. In jedemFall Handschuhe und grundsätzlich Abdecken/Abschatten des Gesichts.

Eine absolut reizvolle Ansitzvariante, auf Augenhöhe mit dem Wild bis auf kürzeste Distanz.

@November: Für den Bodenansitz mit weiterem Schussfeld fehlt mir noch ein passendes (teleskopierbares) Zweibein, habe so ein Ding noch nicht, deins sieht passend aus. Welches Modell hast du da?
 
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Ich habe gute Erfahrungen mit folgender Konstruktion:

Fotos habe ich leider zur Zeit keine zur Hand aber der Bauplan dürfte verständlich sein:

4687434.jpg


Das ganze ist mit einem BW Tarnnetz verkleidet.
 
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Respekt! Du passt in eine Fläche von 10cm² ? :shock:
Nix für ungut... :lol:

Sieht recht praktisch aus, hatte mal ein "Dreieckssitz" in ähnlicher Ausführung, allerdings war da gleich ein Sitzbreit mit einkonstruiert.

Als Auflage im Ebenen habe ich ein Dreibein. Ist ein Zweibein aus Rähmchen (glaube 2x2cm) mit einer Flügelschraube zusammengemacht. Ein drittes, kürzeres Bein hab ich dann an eins der anderen zwei Beine mit nem Scharnier drangemacht. Ist leicht, und wunderbar stabil, zudem noch einigermaßen höhenverstellbar.

Bilder kommen nach, wenn ich Zeit hab, den Gerödel rauszukrahmen... :roll:
 
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Habicht122 schrieb:
Statt dem Tarnschall kann ich ja meine neue Gardine auch verwenden oder??

Ja, kannst du auch, die ist halt nur größer und etwas durchsichtiger.

Habicht122 schrieb:
Von wo hast du das Faltbare zweibein?? Wie ist es von der Stabilität her?? Das ding sieht mir sehr sympatisch aus!!

Könnte für meinen Geschmack auch eigentlich noch 10-20cm längere Beine haben, dann könnte man es besser von einem Stuhl aus nutzen, ansonsten bin ich da super mit zufrieden. Stabilität ist wirklich gut, es ist klein und leicht zusammengepackt und immer im Rucksack.

Wegen Bezugsquelle kriegst du gleich PM
 
A

anonym

Guest
Ich benutze so etwas und einen Haselnussstock als Hilfsmittel.
4691640.jpg
 

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