Will mal was Kurioses berichten:
Also, ich sitze im Juli 09 abends an einer gemähten Wiese auf einer kleinen transportablen Leiter, vor mir die Wiese, dann kommt ein mit Schotter befestigter Weg parallel zur Kanalböschung.
Mit Spaziergängern/Joggern ist zu rechnen, aber bei Dämmerung könnte auch mal Reineke um die Ecke schauen, als ganz entspannt abwarten was passiert.
Etwa 22 Uhr kommt von linker Hand auf dem Schotterweg ein kleines dunkles Auto mit einer „Affengeschwindigkeit“ auf dem Weg herunter gefahren, ich denke, was das für ein Idiot sein kann! Er fährt vorbei, ich denke „nun ist gleich Ruhe“. Aber schwer geirrt, etwa 300 mtr. weiter rechts höre ich aufheulende Motorgeräusche, Türen schlagen, der kleine Raser kommt zurück.
Ich denke noch, dem sollte man den Hinterreifen zerschießen, da zieht es den verkappten Amokfahrer bei mir gegenüber vom Weg auf die etwas abschüssige Wiese herunter, dann sehe ich nur, wie sich in voller Fahrt das Auto 3 x überschlägt und auf dem Dach liegen bleibt. Dieses in etwa 80 mtr. Entfernung vor mir.
Dann krabbeln auf der Beifahrerseite zwei Figuren hinaus und sehen sich ihr Missgeschick an. Meine Wenigkeit erkennt schlüssig, mit Reineke wird es hier heute Abend nichts mehr. Ich packe meine Utensilien zusammen und gehe erst mal zu den „auf dem Kopf stehenden“ hin.
Die beiden haben mich vorher nicht gesehen, sind vom Schock noch leichenblass im Gesicht, einer fingert an seinem Handy herum. Meine ersten Worte waren „Parkt ihr immer so?“, einer antwortet mit „nee“.
Nun ja, kurze Diskussion, ich falte die beiden Jugendlichen ordentlich zusammen, dass sie fahren können wo sie wollen, aber nicht in der Feldmark, der etwas alterschwache Polo ist dachmäßig zusammengedrückt, Windschutzscheibe hängt raus, Kühlerwasser läuft weg , aber kein Oelverlust im Gras!
Zu dritt kriegen wir ihn auch nicht aufgerichtet. Ich mache den beiden Deppen klar, dass ich normal die „Sheriffs“ rufen muss, nach denen kommt der Abschleppwagen und dabei ist auch die Feuerwehr (ein Tropfen Oel ist sicherlich im Gras), wird zusammen ein Vergnügen, wo 300,- € nicht ausreichen werden.
Aber ich habe Mitleid, war ich doch schließlich selber mal junger Autofahrer, wo auch nicht immer alles glatt ging.
Beide werden überzeugt, das Wrack muss hier schnellstens verschwinden, die Wiese muss wieder gänzlich sauber hinterlassen werden, und dieses klappt nur, wenn ich schnellstens mein Gewehr wegbringe und meinen Trecker mit Staplergabeln aktiviere. Ein kleiner Hegebeitrag ist da natürlich fällig.
Gesagt, getan, Trecker geholt, Polo stand bald auf 4 Rädern, mit der Hydraulik hochgehoben (Auto stand natürlich seitlich gut über), und bei einem Hof am Ortsrand hinter der Halle abgestellt.
Telefon und Adresse geben lassen mit dem Versprechen, die Wiese soll am nächsten Tag wieder blitzblank sauber sein.
Hat auch alles geklappt, die Jungs habe ich später in der Feldmark nie wieder gesehen, ich persönlich habe zu meiner Jahresabschussliste 1 Bock, 1 Keiler, div. Füchse noch einen Polo hinzugefügt.
Habe ihn zwar nicht geschossen, aber die vorübergehende Inbesitznahme im Revier sah ich doch als gegeben an.
Fazit: Wem hätte es geholfen, wenn es offizieller abgegangen wäre!