Altersvorsorge soll für Selbstständige Pflicht werden

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federvieh schrieb:
Und du findest es OK, wenn ein Selbständiger sich verzockt und seine Gläubiger auf dem Schaden sitzen bleiben, weil er sein Geld in Sperrverträgen gebunkert hat, die für eine Privatinsolvenz nicht angegriffen werden können?
Wenn sie derart hohe Risiken eingegangen sind, hätten sie durch entsprechende Gesellschaftsformen vorbeugen sollen. Und wenn ihnen die Bank für eine GmbH (mit entsprechender Eigenkapitaleinlage) kein Geld hätte geben wollen, wäre es an der Zeit gewesen, den Plan zu überdenken. Dito wenn sie größere Einzelaufträge ohne Bonitätsprüfung des Kunden angenommen haben.

Weiter unten schreibst du ja, dass dir selbst ohne solche Versicherungen und Sparverträge die Disziplin zum Sparen gefehlt hätte. Wie ich oben angemerkt habe: In solchen Fällen sind Rentenversicherungsverträge natürlich sinnvoll.

Ich habe das Problem nicht. Die beste Altersvorsorge ist nach wie vor ein Dach über dem Kopf. Dazu evtl. ein Stück Land und den Rest kann man selbst in Papiere seriöser Unternehmen oder in brauchbare Mietimmobilien streuen ohne dafür einen guten Teil des Geldes als Provision an Maschmeyer zu zahlen.

Und was passiert mit den geretteten Anlagen deiner insolventen Bekannten, wenn sie mal in Rente gehen? Sie werden auf die (natürlich fragliche) soziale Grundsicherung angerechnet, wenn sie bis dahin nicht wieder eine höhere Eigenvorsorge aufgebaut haben.

Du weißt ganz offensichtlich nicht, was bei einer Privatinsolvenz sio alles passiert! Da gibt es keine Sperrverträge mehr.
Und "verzockt" wie du das nennst, muß sich da auch keiner wirklich haben. Einer hat z.B. auf Immobilien gesetzt. Wie ich aber immer schon gesagt hab, Immobilien sind nur sinnvoll, wenn man sie geerbt hat - sie also ein anderer die Finanzierung getragen hat. Selber das anzufangen ist äusserst risikobehaftet und gerade auch die selbstgenutzte Immobilie alles, nur keine Altervorsorge. Ganz im Gegenteil. Auch wenn du das so jetzt nicht glaubst. Wenn du aber rational nachrechnest, wirst du auf den selben Trichter kommen.
 
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Tom30,
die perfekte Altersvorsorge gibt es einfach nicht!
Staatsanleihen (Kapital-Lebensversicherung, Riester, können wertlos werden)
Bargeld Sparkonten über starke Inflation wertlos
Fonds können Pleite gehen
Aktien können stark im Kurs fallen
etc., etc.,
Gold und Silber kann geraubt werden.
Schließfachöffnung in Anwesenheit von Finanzbeamten.
Land/Haus kann enteignet werden b.z.w. im Falle einer Pleite versteigert werden.
etc., etc.
Vorteil Gold und Silber sind niemals in der Geschichte der Menschheit wertlos geworden.

Lagerung wie z.B. bei Goldmoney.com (gibt auch noch andere) in der Schweiz ist zumindest sicher als in Deutschland,
wenn man nicht die Möglichkeit hat selber zu lagern oder auch aus guten Grund nicht alles in Deutschland lassen möchte.

Man muß versuchen aus all diesen Möglichkeiten für die Altervorsorge das kleinste Übel für seine Situation herraus zu finden.
Jede Möglichkeit hat Vor-und Nachteile!
Diese Pflichtversicherung für Selbständige sehe ich auch deshalb sehr kritisch weil das Kapital in eine bestimmte Richtung gelenkt werden soll, die mit Sicherheit die schlechteste der Möglichkeiten ist die man so hat.

gruss, Teckel_75
:wink:
 
G

Gelöschtes Mitglied 2356

Guest
...Immobilien sind nur sinnvoll, wenn man sie geerbt hat - sie also ein anderer die Finanzierung getragen hat. Selber das anzufangen ist äusserst risikobehaftet und gerade auch die selbstgenutzte Immobilie alles, nur keine Altervorsorge. Ganz im Gegenteil. Auch wenn du das so jetzt nicht glaubst. Wenn du aber rational nachrechnest, wirst du auf den selben Trichter kommen.

Da ist was dran.
Ein Haus ist grob ausgedrückt ein Fass ohne Boden.In jungen Jahren ein Traum fast jeder Famliie,wird das Haus im Alter wenn die Kids lange schon fort sind zur Belastung.Es sei den das man ständig investiert um ein tadeloses Stück an die lachende Erben zu hinterlassen.
Durch stängig neue Auflagen im Beamtenstaat kann man sich mit 60 nochmal verschulden um die Hütte zu isolieren und dann bis 85 abbezahlen...wenn man es noch kann!
 
A

anonym

Guest
Die Merkelunion unterscheidet sich nur noch in Details von der SED.
Wobei man eigentlich SED waehlen und dann den Bettel hinschmeissen und auf HIV machen sollte. Je eher dieser Wahnsinn gegen die Wand faehrt, um so eher kann man wieder an einen Aufbau denken.
:16:
 
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kuno schrieb:
Wenn dein Vater, so wie ihm 100% ig geraten wurde damals, wenigstens den rechnerischen Arbeitnehmeranteil seines Einkommens in eine private Altersversorgung gesteckt hätte, die ja zu dem Zeitpunkt noch sehr attraktiv war, dann würde er jetzt schon als gut versorgter Rentner sein Leben geniessen und sich wegen ein paar Euro Miete keine Gedanken machen.

... und wieder fehlt der "I like" Button! Danke für diesen Kommentar!

Welche Art der Altersvorsorge/Geldanlage schlagen denn die Herren Experten hier im Forum vor?
 
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Ulli Zedd schrieb:
kuno schrieb:
Wenn dein Vater, so wie ihm 100% ig geraten wurde damals, wenigstens den rechnerischen Arbeitnehmeranteil seines Einkommens in eine private Altersversorgung gesteckt hätte, die ja zu dem Zeitpunkt noch sehr attraktiv war, dann würde er jetzt schon als gut versorgter Rentner sein Leben geniessen und sich wegen ein paar Euro Miete keine Gedanken machen.

... und wieder fehlt der "I like" Button! Danke für diesen Kommentar!

Welche Art der Altersvorsorge/Geldanlage schlagen denn die Herren Experten hier im Forum vor?

diese Rentenversicherungsfonds nehmen dir ja nur die "Arbeit" des investieren ab. Du mußt denen dann vertrauen das die das besser machen als Du selber und mußt natürlich auch Gebühren dafür zahlen.
Und soviele Möglichkeiten dein Geld anzulegen haben die garnicht (ist ja auch gesetzlich geregelt), zum allergrößten Teil geht das Geld in Staatsanleihen.
Einen kleiner Teil geht auch in Aktien und Immobilen.

Was heißt das wenn die Altersvorsorge in Staatsanleihen geht?:
Du bist auf die Intelligenz der Politiker angewiesen das, das mit den Staatsanleihen alles so funktioniert.
Das ist das selbe als wenn Du eine Aktie kaufst, dann bist Du auch auf die Geschicke des Vorstandes angewiesen, daß die Firma gut läuft.

Die Entscheidene Frage ist also: hast Du persönlich soviel Vertrauen in den Politikeren, das Du z.B. Claudia Roth oder Angela Merkel dein Geld für die Altervorsorge anvertrauen möchtest.

:26:
 
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Ulli Zedd schrieb:
Welche Art der Altersvorsorge/Geldanlage schlagen denn die Herren Experten hier im Forum vor?

Kein Vorschlag, aber einfache Überlegungen.
Was muß, wenn ich mein Einkommen nicht mehr mit meiner Hände Arbeit erzielen und u.U vergrößern kann, zwingend vorhanden sein?
Richtig, eine finanzielle Grundsicherung. Die staatliche Rente alleine reicht dafür nicht aus (siehe Beispiel Ackleys Vater). Also muß, im Alter ein bestimmter Grundbetrag für "Dach über dem Kopf, für Speis und Trank, für ausreichende Gewandung, noch notwendige Versicherungen, gesichert sein. Da gibt es eigentlich nur eines, eine private Rentenversicherung. Die und die staatliche Rente decken den Grundbedarf ab.
Dann gibt es noch Dinge im Leben, die zwar nicht zwingend notwendig sind, das Leben als solches aber angenehmer machen.
Reisen, Auto, Kultur, Jagd nicht vergessen, im Krankheitsfall nicht nur 08/15 Versorgung usw..
Dafür darf man dann auch risikoreichere Anlageformen anwenden. Aktien, Fonds, Gold, Immobilien.
Da ist es dann nicht so wichtig, daß zu einem bestimmten Zeitpunkt - Eintritt in die Rente, ein bestimmter Geldbetrag zwingend vorhanden sein muß. Da kann man abwarten auf eventuell bessere Ausschöpfung z. B. von Aktien.
Bei Ehepaaren oder anderen Lebensgemeinschaften muß die oben genannte Grundsicherung für beide, unabhängig voneinander vorhanden sein. Warum, das kann sich jder mit Köpfchen selber ausrechnen.
 
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@ Teckel: Und wer ist dazu in der Lage - und gewillt!!! - sich über alternative Anlageformen Gedanken zu machen und das auch bis zum Rentenalter durchzuziehen? Bei welcher Anlageform ist das Geld des Selbständigen nicht futsch, wenn er pleite geht?

@ kuno: Und wieder hast Du Recht!
 
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Dann kann man euch nur viel Glück wünschen fürs Alter.
Wer meint einen 270 m2 Neubau für sich und die später ausziehenden 1,4 Quotenkinder zu benötigen und dann auch noch nach veralteten Standards baut, braucht sich natürlich nicht wundern, wenn das Dach überm Kopf im alter teurer ist als eine 30 m2 Mietswohnung.
Es soll sogar Leute geben, die sich wundern, dass die geleaste S-Klasse teurer ist als ein gebrauchter Corsa.
Kein Mensch kann vorhersagen, wie sich die politischen und wirtschafltichen Systeme in den nächsten 20 bis 30 Jahren entwickeln. Und mit Häuschen und einem Stück Land kann ich im Zweifel auch ganz ohne Rente im einem zusammengebrochenen Staat überleben, von schweren Erkrankungen mal abgesehen. Nur eine Schrotflinte fehlt dann noch, um die Kartoffeln gegen die ganzen Riester-Rentner zu verteidigen. :mrgreen:
Wer meit mit Staatsanleihen glücklich zu werden, kann die auch ganz ohne Riester-Provisionen kaufen. Auch wenn sich dann die hier so vehement fechtenden Herrn Finanzdealer dann einen anderen Job suchen müssten...
 
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man auch sagen der wo Staatsanleihen (meistens in Versicherungsform) kauft unterstützt z.B.
Johannes Remmel NRW Minister

und glaubt auch noch tatsächlich das er die investierte Kohle wieder zurück bekommt.
Möglicherweise als reine Zahl wohl, aber niemals im Leben in Kaufkraft gemessen.

Die reine Zahl ist völlig egal, was zählt ist wieviel Liter Diesel oder wieviele Brötchen kann ich einkaufen!

:wink:
 
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Weil dies richtig ist:

federvieh schrieb:
..
Kein Mensch kann vorhersagen, wie sich die politischen und wirtschafltichen Systeme in den nächsten 20 bis 30 Jahren entwickeln...

Kannst Du auch hiermit:

federvieh schrieb:
.. Und mit Häuschen und einem Stück Land kann ich im Zweifel auch ganz ohne Rente im einem zusammengebrochenen Staat überleben, ..

ggf. nicht über die Runden kommen. Zur Not wird man halt über gesetzliche Zwangssanierungen enteignet.

Aber was soll, irgendwie wirds schon weitergehen...
 
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Hallo,
erst mal was Grundsätzliches zur Altersvorsorge:

bin natürlich auch kein Renten Experte, aber eines ist doch logisch, wenn Du für deine Rente kassieren möchtest, müssen andere dafür arbeiten. Dafür gibt es dann Zinszahlungen aus Anleihen oder Dividenden (Gewinnausschüttung von Firmen) oder direkt Zahlungen von Einzahlern.

1. Möglichkeit Umlage-Verfahren = die Jungen zahlen ein die Alten kassieren
Funktioniert solange das Zahlen-Verhältnis und der Zeitraum der Auszahlungen in einem gesunden Verhältnis zwischen Einzahler und Kassierer passt.

hier werden zeitgleich die Werte für die Rente von den Einzahlern geschaffen zur Auszahlung an die Kassierer!



2. Möglichkeit Kapital-Deckung = Zinszahlungen aus Anleihen oder Dividenden
auch für Zinszahlungen aus Anleihen oder Dividenden muß das Zahlen-Verhältnis zwischen Jung und Alt passen das vergessen die allermeisten! Die Firmen müssen genügend Mitarbeiter haben, die die Dividenden erwirtschaften können und genügend Konsumenten die die Gewinne produzieren. Sonst funktioniert das nicht.
Das Problem wenn das Verhältnis zwischen Jung und Alt nicht mehr stimmt ist das selbe wie beim Umlageverfahren.
Außerdem wollen ja die Versicherungen auch noch vom dem erwirtschafteten verdienen!

auch hier werden zeitgleich die Werte für die Rente von den Einzahlern geschaffen zur Auszahlung an die Kassierer!

3. Sachwerte schaffen in der Zeit wo man noch jünger ist und hinterher davon Leben.
- Haus bauen (Eigennutzung), - Land kaufen, nicht vergängliche Rohstoffe kaufen.

hier werden die Werte vorher geschaffen und man nutzt Sie während der Rente ab.

hinzu kommt dann noch der Staat der das ganze steuert und eine nicht berechenbare Größe in dem Spiel spielt.

die Frage ist, bei welchem System wird man am wenigsten "übers Ohr geschlagen"??

gruss, Teckel_75 :wink:
 
A

anonym

Guest
Teckel_75 schrieb:
die Frage ist, bei welchem System wird man am wenigsten "übers Ohr geschlagen"??

Die Frage ist erst tertiär wichtig!

Es gibt primär und sekundär wichtigere Fragen - und um die geht es den Leuten, die von den Fachleuten hier eine Antwort haben möchten.

Wir stecken schon bis zum Hals im Dreck mit dem derzeitigen System, welches mit jedem Jahr, jedem Geburtenrückgang immer mehr untragbar und unhaltbar wird.

Die Leute die jetzt im Alter zwischen 25 und 55 Jahren sind, haben nur noch wenig Chancen mit zunehmender Alterstufe, sich Vermögenswerte zu schaffen. Dafür gibt es die unterschiedlichsten Gründe ...

Die noch Jüngeren schauen bei dem derzeitigen System letztlich vollkommen in die Röhre (was aber wohl so oder so schon Volkssport zu sein scheint).

Es werden keine Phrasen oder Scheinargumente gebraucht, sondern praktikable Ratschläge aus dem Problem - und da sind sich selbst die wirklichen Spezialisten mittlerweile uneins. Weswegen es die verschiedensten Vorschläge gibt, wie es denn wohl überhaupt noch zu händeln wäre.

Diese Schnellschüße nach Art Riester, Rürup und co. sind mindestens genauso hilflos und kontraproduktiv wie diese merkwürdigen Einschnitte in anderen Bereichen - sie mögen den Untergang hinauszögern, aufhalten werden sie ihn nicht.

Letztlich wird es ein nicht unerheblicher Teil meiner Generation sein, der Altersarmut und Euthanasie wegen Soziallast noch erleben wird. :evil:
 
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Die erste Runde des Spiels haben wir ja schon durch.
Zuerst wollte die Bundesrepublik eine Kapitaldeckung.
Dann haben die Politiker diesen schönen Batzen Geld für sich entdeckt und zwecks Verfrühstückung desselben den Generationenvertrag mit Umlageverfahren entworfen. Diese Generation konnte dann die vorhandene Kapitaldecke verprassen und musste gleichzeitig nur im geringem Umfang für die Umlage aufkommen.
Uns erwischt es dafür doppelt hart. Das Geld aus der Umlage reicht schon lange nicht mehr und wird mit Steuermitteln aufgestockt. Da die Umlagesituaiton immer schlechter wird, sollen wir zusätzliche für uns selbst kapitalgedeckt vorsorgen. Klar, dass da kaum noch Luft zum Atmen bleibt, weil wir gleich 3-fach zahlen dürfen. Rentenumlage, Steuern in den Rententopf und die eigene Vorsorge.
Nur sind die neuen Kapitaltöpfe längst wieder entdeckt und werden durch die gelddruck-bedingte Inflation ebenfalls aufgefressen.
Also 4-fach verarscht.

Das einzig Vernünftige wäre eine sorfortige und radikale Reform des ganzen Sozialsystems. z.B. Einführung eines Bürgergelds auf H4 Niveau für alle. Um den Rest muss sich jeder Privat kümmern.
 

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