@ Saturn
Moin,
Zustimmung - bis auf den "Nuhn" kenne ich alle von Dir aufgeführten Bücher, sie sind jede Mühe wert, wenn man sich für Afrika jagdlichund politisch interessiert.
@ Wilde Jagd
Moin,
stimmt schon, es wäre schön, wenn ....
Wir sollten aber dabei nicht vergessen, dass so mancher Jäger - gerade heute - bereits mit einem gespaltenen Verhältnis zu Waffen und allzu intensiver Beschäftigung mit ihnen erzogen wird.
Ich muss da immer an meinen Vater denken, der ein sehr sicherer Schütze wa, ohne aber seinen Waffen und dem Umgang damit besonderes Augenmerk zu schenken. Allerdings schoss er auch ausschließlich auf recht geringe Entfernung, ich kann mich aus der Zeit gemeinsamen Jagens im gemeinsamen Revier nur an zwei von ihm verursachte Nachsuchen erinnern.
Wohl aber auch an Situationen, bei denen ich entweder neben ihm sass - als Jugendjagdscheininhaber - oder in Sichtweite, bei denen ich mich gefragt habe, warum er nicht fliegen ließ; er hat dann immer geantwortet, es sei ihm zu weit gewesen. Diese Selbstbeschränkung in Ehren, in fast allen dieser Fälle haette ich geschossen - aber ich war auch jeden zweiten Samstag auf dem Schießstand anstatt im Revier.
Mein ganzes Taschengeld und viele vom Grossvater draufgelegte DM gingen für Patronen drauf.
Und wenn man meinen Vater in Gespräche über Waffen verwickelte, dann kam's so ein wenig raus, ich zitiere sinngemäß: "Klar, zwei herrliche Stücke, die Du da hast - aber schau mal, wie viel Geld Du in Waffen und Munition investierst - die Leute im Kaff reden schon drüber, wie oft Du zum Schießen fährst, wie sieht das denn aus - wenn ich das machen würde, wir hätten Schwierigkeiten, die Pacht aufzubringen! Und es sieht halt komisch aus, wenn wir so viel Wert auf Geschicklichkeit mit Waffen legen - Du weisst doch, wie die Leute denken....."
Nicht falsch verstehen - ich denke nicht, dass mein Vater recht hatte, bei Odin nicht - aber ich weiss, wie viele Leute, die nicht Jäger oder Legalwaffenbesitzer sind, aufhorchen, wenn sie mitbekommen, dass jemand im Schützenverein ist oder zum Übungsschießen geht.
In Deutschland hat - unrichtigerweise! - eine gewisse Affinität zu Waffen einen schlechten Klang, so ist das halt - es ist falsch und dumm, aber es ist so.
Man kann dagegen argumentieren, aber die Politiker sind doch - mal ehrlich! - genau auf dieser Hoplophoben-Linie!
Und daraus erwächst dann sehr oft bei Jägern auch ein gespaltenes Verhältnis zu Waffen. Natürlich muss man sie beherrschen, aber anstatt auf dem Schießstand die Fertigkeiten zu vervollkommnen oder gar Wiederlader zu werden (ich werde gerade einer - jetzt erst, als Frührentner), freut man sich der eigenen Fertigkeit lieber eingeschränkt und fällt am besten nicht auf.....
Ich mag deshalb die Unterscheidung in Sachen Lodenjockel nicht so gerne - ich trage durchaus lieber Tweed und auch Krawatte oder Halsbinde, auch bei der Jagd - aber ich sehe eben, wie Generationen von Jägern ein gespaltenes Verhältnis zu Waffen anerzogen bekommen haben und dies wirkt fort, so ist es halt - jedenfalls manchmal.
Und ich weiss noch sehr gut, wie mein alter Herr den Kopf schüttelte, wenn ich versuchte, beim Zerwirken der in unserem Revier gestreckten Stücke Geschossreste zu finden und zu beurteilen.
Ich bin nicht sicher, ob richtig rüberkommt, was ich sagen will - meine "Leidenschaft" für meine Jagdwaffen und deren Umgang damit ist eher überdurchschnittlich, denke ich - deshalb aber schiesse auch ich nicht wesentlich weiter hinaus, als es seinerzeit mein Vater tat .
Die Waffen sind d i e Handwerkszeuge des Jägers, sie m ü s s e n beherrscht werden, deshalb muss auch ein gewisses Selbstbewusstsein dabei sein, mit ihnen richtig umgehen zu wollen, um dies letztendlich auch im Sinne v. "Beherrschung" zu können.
Und genau um dieses Selbstbewusstsein geht es: Waffen sind weder böse noch unberechenbar, ein sicherer und guter Umgang mit ihnen kann sogar eine menge Spass machen. D a z u müssen wir alle wieder stehen, dann k a n n es vielleicht auch wieder mehr Schießstände geben, an und in denen geübt werden kann.
( Schreibt einer, dessen grosser Traum Afrika gewesen ist, der aus Überzeugung an keiner DJ teilnimmt, auf der auch Rehwild freigegeben ist)
Habe die Ehre und
Waidmannsheil