98er lässt sich nicht sichern

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Eine Frage an die Experten, vielleicht kann mir jemand helfen:

Ich habe vor kurzem einen 98er Stutzen ersteigert und habe ihn neu brünieren lassen. Der Büma, der außerhalb sitzt, hat mir zudem eine 45°-Recknagel-Sicherung eingebaut, einen Flintenabzug von der gleichen Firma habe ich selbst eingebaut. Ich habe die Waffe ohne Schaft verschickt, den hab ich selbst aufgearbeitet. Lauf und Verschluß incl. Abzug kamen diese Woche zurück, funktioniert alles bestens. Jetzt kommt der Clou: Wenn ich Lauf und System in den Schaft einbaue, funktioniert die Sicherung nicht mehr! Ebenfalls ist auffällig, dass der Verschluß nach dem Abschlagen schwer aufgeht. Unabgeschlagen läßt er sich leicht öffnen.

Kann mir jemand sagen, woran das liegen kann? Ich habe den Lauf vorhin nochmal ausgebaut und wieder eingebaut, habe auch probiert, die vordere und hintere Systemschraube nur locker anzuziehen - nutzt nichts. Hat jemand einen Vorschlag??
 
A

anonym

Guest
Luno98 schrieb:
Ebenfalls ist auffällig, dass der Verschluß nach dem Abschlagen schwer aufgeht. Unabgeschlagen läßt er sich leicht öffnen.

Mal langsam mit der Panik. "Abgeschlagen" ist die Feder entspannt - und muß beim Öffnen wieder neu gespannt werden.
Ich wette das wär auch mal im Jungjägerkurs Thema gewesen.. :26:
 
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Das weiß ich selber, dass nach dem Abschlagen der Verschluß schwerer aufgeht, als bei gespannter Waffe. Ich meinte damit, dass sie deutlich schwerer zu spannen (zu öffnen) ist, wenn Lauf und System in den Schaft eingebaut sind, im Vergleich mit dem ausgebauten Zustand! Jetzt verständlich??
 
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Nein, ragt nicht in die Kammerbahn. Habe sie gerade zusätzlich noch mal rausgedreht - hilft auch nichts. Trotzdem danke!
 
A

anonym

Guest
Ich hab einen super Tip: Ab zum Ahnungshabenden, Ferndiagnosen gibts hier nicht, und nie selber Abzüge einbauen, da ist man leicht an der Grenze zum Unfall und damit auch zum erlaubnispflichtigen Rumbasteln.
 
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Der Fall erinnert an meine am Schaft anliegende verbogene Gewindestange von Züngel zu Originalabzug nach Grundreinigung durch BüMa. (Waffe siehe Avatar)
Und das Problem mündete in eine Selbstauslösung eines Schußes beim Entsichern!!!

Hier vermute ich:
Zu wenig Platz im Schaft - wahrscheinlich unterhalb des Schlagstückes. Irgendwas schleift irgendwo am Holz.

Empfehle auch dringend den BüMa zwecks
1. Erwürgungsmöglichkeit bei Nichtbehebung/Zerstörung.
2. Abwälzung der Verantwortlichkeit im Unfallsfall.
 
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Naja, es geht ja nicht nur um die Abwälzung. Man will ja in erster Linie eine einwandfrei funktionierende und sichere Waffe haben und niemanden in Gefahr bringen.
 
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@Luno98, geh zu deinen Büchsenmacher und lass das richten, alles andere wäre grob fahrlässig.
 
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Problem ist gelöst. Es war banal: Der Kammerstängel lag so eng an der halbrunden Ausfräsung des Schaftes an, dass er sich, wenn das System eingebaut war, vielleicht 1/10 mm hochdrückte. Dann ließ sich die 45°-Sicherung nicht mehr bedienen. Die ist da wohl empfindlicher als die herkömmliche 90°-Sicherung! Problemlösung: Einfach an der rechten Seite des Schaftes, wo der Kammerstängel anliegt, etwas Holz abgeschliffen und fertig. Funktioniert einwandfrei. Danke an Carcano, der in der Lage war, einen sachlichen Hinweis zu geben. Durch Nachdenken und Probieren bin ich zur Fehlererkennung gekommen, die Problemlösung war dann eine Sache von drei Minuten. :28:
 
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@luno98:
Danke an Carcano, der in der Lage war, einen sachlichen Hinweis zu geben.

Der Carcano kann schon "sachliche Hinweise" - ohne Frage.
Aber dass du dich dafür bedankst, obwohl du ein ganz anderes Problem als Ursache gefunden und behoben hast, ist ein seltener Fall im forum. :27:
 
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Sir Henry schrieb:
@luno98:
Danke an Carcano, der in der Lage war, einen sachlichen Hinweis zu geben.

Der Carcano kann schon "sachliche Hinweise" - ohne Frage.
Aber dass du dich dafür bedankst, obwohl du ein ganz anderes Problem als Ursache gefunden und behoben hast, ist ein seltener Fall im forum. :27:

Er wollte sich bestimmt bei mir bedanken ..... :21:
 
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@ Sir Henry: Trotzdem hat mich Carcano auf die Spur gebracht. Ich habe heute noch mal das System ausgebaut, um seinen Hinweis erneut zu prüfen und dabei alles noch mal durchdacht. Habe dann bei ausgebautem System gespannt und den Verschluss geschlossen. Dann bin ich wohl seitlich an den Kammerstängel gekommen und hab ihn minimal nach oben bewegt - und die Sicherung funktionierte nicht mehr. Das wars!!

Dass man sich bedankt, ist doch wohl selbstverständlich. :15:
 
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Luno98 schrieb:
....... vielleicht 1/10 mm hochdrückte. Dann ließ sich die 45°-Sicherung nicht mehr bedienen. Die ist da wohl empfindlicher als die herkömmliche 90°-Sicherung!

Dem ist nicht so.
Bei der Standard Flügelsicherung geht dann zwar die senkrechte Position(gesichert/Kammersperre nicht eingelegt)meist noch , aber die rechte Position
-Kammersperre eingelegt funktioniert dann auch nicht.

Der Grund dafür liegt bei beiden Sicherungstypen, daß der Eingriff der Verriegelung in die Nut der Kammer verhindert wird.

Bei der horizontalen Sicherung fällt es allerdings schon früher auf,da bei Betätigung des Flügels der Bolzen schon in der Anfangsbewegung nach vorn in die Nut ausweichen muß.
 

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