Ein Paket vom Paul Parey Zeitschriftenverlag überreichte mir meine Nachbarin, da die Post es bei ihr abgegeben hatte. Da ist er also, mein Peltor Sport Tack zum testen. Also schnell einen Espresso gemacht und ab aufs Sofa. Auspacken und eine erste Begutachtung: Macht einen wertigen Eindruck, die Bedientasten auf der rechten Seite, drücken sich ganz angenehm, ein Pipton – ah, Batterien sind drin. Auf den Kopf mit dem Teil, lässt sich auch gut einstellen, sitzt angenehm. Die Bedienungsanleitung lässt keine Fragen offen, alles klar.
Der Gehörschutz wandert in den Jagdrucksack und kommt schon wenige Tage später zum Einsatz, Mais wird durchgedrückt. Ich nehme meinen Stand ein, bereite alles vor und setze dabei den Peltor auf. Das warten beginnt, dabei kann ich gut mitverfolgen, wo sich die Hunde und die Rüdemänner jeweils befinden. Es geht eine Zeit hin und her, dann Standlaut, jaulen eines Hundes, in die Sache kommt wieder Bewegung. Ein Frischling wechselt zwischen mir und meinem Standnachbarn, ich habe kein Schussfeld in die Richtung, aber der Nachbar nimmt auf, schwingt mit und lässt fliegen. Der Frischling bricht nach knapp zehn Metern zusammen. Der Schuss war gut vernehmbar aber nicht zu laut, auch konnte ich den Kugelschlag hören. Die erste Bewährung hat der Peltor gut bestanden. Ergebnis der Jagd: zwei Frischlinge, ein Überläufer-Keiler und leider ein geschlagener Hund, dessen Verletzung aber nicht allzu schlimm war.
Einige Tage später geht es auf den Schießstand, eine Doppelbüchse in 9,3x74R will Probegeschossen werden. Die Unterhaltungen mit der Standaufsicht verlaufen dank des aktiven Gehörschutzes unaufgeregt und entspannt. Die Schüsse werden gedämpft, aber die Worte des Gegenübers reißen nicht ab und werden übertragen. Ich bleibe länger als sonst auf der Schießbahn und spreche mit diesem und jenem Schützen. Eine Erfahrung, die ich mit einem passiven Gehörschutz nie gemacht habe. Da wurde zügig geschossen, und ab in die Hütte, da eine Unterhaltung auf der Schießbahn sehr unkomfortabel war. Ich möchte den Peltor auf dem Schießstand nicht mehr missen.
Nun war der Sport Tack auf jedem Ansitz und bei jeder Bewegungsjagd dabei, wurde permanent genutzt und häufig getragen. Es gab nur eine Jagdsituation, wo er nicht optimal war und ich ihn nicht dauerhaft getragen habe. Bei einer Drückjagd saß ich an einem Weidehang, hinter mir eine Straße mir recht ordentlichem Verkehr und ein strammer Wind wehte von der Seite. Dies schaukelte sich in der linken Kapsel so auf, dass es nach fünf Minuten nicht mehr auszuhalten war, worauf ich den Gehörschutz nach oben zog und erst wieder zum Schuss aufsetzen wollte. Eine Sau wechselte an, ich nahm die Waffe hoch und vergaß den Gehörschutz. Die Sau lag und ich hörte die Glöckchen. Somit setzte ich den Peltor wieder auf, schaltete ihn aber ab. Zu hören war an diesem Stand eh nichts und einige Minuten später wechselte eine weitere Sau auf mich zu, die ebenfalls zur Stecke kam, ohne das mir die Ohren klingelten. Danach war die Bühne leer, aber ich hatte meine beiden Frischlinge bekommen.
Insgesamt habe ich den Sport Tack auf vier Maisjagden, fünf Drückjagden in Wald/Wiese und etlichen Ansitzen getragen. Darüber hinaus war ich im Testzeitraum insgesamt sechsmal auf den Schießstand. Ich habe ihn immer mit den olivfarbenen Abdeckkappen getragen und die orangefarbenen nie benutzt, da ich auf den Gesellschaftsjagden eine Warn-Tarn-Jacke und eine Warnkappe getragen habe.
Kurzbewertung:
Optik/Aussehen: 3
Funktionalität: 1-
Robustheit: 2
Verarbeitung: 2
Komfort: 2+
Richtungshören: 2+
Bedienung: 2
Sauerländer Halbmond