.375 H&H Magnum vs. 9,3x64

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Wer behauptete eigentlich, dass Gürtelpatronen Probleme machen?
 
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Echnaton schrieb:
Nachteil: Gürtelhülse. Wurde ja eigentlich für Kipplaufwaffen entworfen, dort gibt es keinerlei Probleme.]

Echnaton, Du machst uns Freude. Nichtmal den Unterschied zwischen Rand und Gürtel willst Du verstanden haben. Wahrlich, ganz großes Damentennis.

Die .375 H&H als untauglich für Afrika im Allgemeinen und für Repetierer im Besonderen darzustellen, das ist wohl noch niemandem gelungen.

Muß man sich selbst als Troll erst mal trauen!

Aber damit könntest Du es jetzt eigentlich auch gut sein lassen.
Denn weisst Du, eigentlich ist das hier ein Jagd-Forum.
Die Komiker-Lehrlinge treffen sich in der Regel woanders...
 
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crazy_sepp schrieb:
Wer behauptete eigentlich, dass Gürtelpatronen Probleme machen?

Wahrscheinlich die gleichen Experten, die auch die Meinung vertreten, dass die .416 RM einen viel zu hohen Druck hat, die Geschosse der .458 WM gewöhnlich wirkungslos vom Tierkörper abprallen - und dass sich ein Büffel über einen Treffer mit .375 H&H bestenfalls totlacht.

Alles ganz große Praktiker, wie ich mangels eigener Großwilderfahrung mal annehme.
 
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Die Anfangsfrage dieses Fadens lautete:
"Welches Kaliber ist empfehlenswert für eine Afrika-Safari auf Impalas unter Berücksichtiigung der unwahrscheinlichen Situation, von einem Löwen angenommen zu werden ?"
 
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Und mein Angangsverdacht - kundgetan auf Seite 1 dieser Thematik - war, daß hier Leute auf den Arm genommen werden sollen - Respekt, immerhin 6 Seiten lang erfolgreich
:18:
R-T
 
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Ich nehme kaum an, daß hier im Forum jemand einen anderen auf den Arm nehmen will.

Beachte bitte, daß nicht jeder die selbe Meinung hat und daß in einem Forum auch anderslautende Meinungen willkommen sind.

Karamoja Bell jagte Elefanten mit 6,5x54 Mannlicher Schönauer und mit 7x57 Mauser.
Immerhin der erfolgreichste Elefantenjäger aller Zeiten! Eine Strecke von 1011 Elefanten.
Dabei kam er mancher Großkatze in die Quere und verteidigte sich mit diesen "schwachen" Kalibern.

Echnaton :28:
 
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Mach weiter Deinen Kindergeburtstag aber am besten im Forum für die Sesamstr. :12:
 
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Dann solltest wohl einen M72 in 7x57 kaufen - ist ja dann die beste Waffe!
 
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crazy_sepp schrieb:
Dann solltest wohl einen M72 in 7x57 kaufen - ist ja dann die beste Waffe!


Trötfrage beantwortet, 7x57 das Kaliber für alles Wild dieser Erde, Bell hat´s gewiesen.

WMH @Echnaton,

auf nach Afrika und berichte am besten mit Fotos.
 
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Echnaton schrieb:
Zusammenfassung der bisherigen Beiträge:

.375 H&H Magnum
super Kaliber auf größte Raubtiere wie Eisbär, Grizzly, Tiger, Löwe
dennoch halbwegs rasante (flache) Flugbahn bis 190 m, somit brauchbar für (scheue) Impalas
in weiter, baumloser (deckungsloser) Steppe.
Überall (weltweit) erhältlich.
Zahllose Laborierungen
Nachteil: Gürtelhülse. Daher nicht 100 % frei von Ladehemmungen. (praktisch 99 %) Dies ist aber
gerade bei gefährlichen Raubtieren doch ein Manko. "ungutes Gefühl"
[Wurde ja eigentlich für Kipplaufwaffen entworfen, dort gibt es keinerlei Probleme.]

9,3x64
ballistisch (flugballistisch und zielballistisch) der .375 H&H Magnum leicht überlegen.
2 Nachteile: außerhalb Europas schwer erhältlich, gerade in entlegenen Gebieten.
Ist nicht 9,5 mm. Daher gibt es immer mal wieder rechtliche Probleme.

.375 Ruger
ähnlich wie .375 H&H Magnum, ist aber eine moderne Entwicklung. Kommt ohne Gürtel aus.
Bringt excellente Leistúng auch aus kurzen 55 cm Läufen, wurde extra dafür entworfen. Führige
Repetierer!
Nachteil: außerhalb der USA schwer erhältlich. In Europa bestellbar von Hornady (USA), aber
angeblich bis zu 6 Mo Wartezeit. Das geht noch. Aber in Afrika, Indien, Südamerika, Asien ist das ein
Riesenproblem. Diese neue Patrone ist eben weltweit noch unbekannt und der Jäger kann nicht
in Nairobi 6 Mo auf die Patronen warten. Außerdem Mindestbestellmenge 500 Stück. Was tun mit
500 Patronen auf einer zweiwöchigen Safari ? Mit nach Europa nehmen kann man sie nicht im
Flieger.

Fazit:
Alle drei Kaliber sind bei näherer Betrachtung für eine Afrika-Safari ungeeignet.
Leider! Der Jäger muß einen faulen Kompromiß machen.

Echnaton
Jetzt wird mir aber schlecht.Tut mir Leid aber soviel Schmarrn habe ich bis jetzt noch nie gelesen.
:33: :33:
 
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Karamoja Bell jagte Elefanten mit 6,5x54 Mannlicher Schönauer und mit 7x57 Mauser.
Immerhin der erfolgreichste Elefantenjäger aller Zeiten! Eine Strecke von 1011 Elefanten.
Dabei kam er mancher Großkatze in die Quere und verteidigte sich mit diesen "schwachen" Kalibern.

Achtung, ein heikles Thema ! :23: Die dunkelziffer ist unbekannt, wieviele Elefanten wurden angeschweißt ? Eine DB 500NE soll auch im Einsatz gewesen sein. Alles sehr unklar ! :23: Die kleinkaliberwaffen haben manch einem Afrikajäger bei einem Löwen das Leben gekostet ! Die 280 Ross ist ein gutes Beispiel ! :23:
 
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Echnaton schrieb:
Die Anfangsfrage dieses Fadens lautete:
"Welches Kaliber ist empfehlenswert für eine Afrika-Safari auf Impalas unter Berücksichtiigung der unwahrscheinlichen Situation, von einem Löwen angenommen zu werden ?"

Die 375 Holland & Holland Magnum bleibt die beste Patrone wenn man überwiegend Plain game jagen will und auch gegen Großwild bewaffnet sein möchte ! Die 9,3x64 ist eine alternative, weniger vertreten in Afrika aber geduldet ! Sollte man überwiegend Großwild jagen, dann sind die Kaliber 416 und 458 besser geeignet, aber auch problemlos einsetzbar auf Antilopen aller Größe !
 
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280 Ross

grandveneur schreibt richtig:
"Die Kleinkaliberwaffen haben manch einem Afrikajäger bei einem Löwen das Leben gekostet !
Die 280 Ross ist ein gutes Beispiel !"

Dies ist absolut bekannt; die 280 Ross (7x66) war ein schlechtes Kaliber.
Entwickelt 1905, verwendete sie erstmals zweibasiges Pulver. Weniger offensiv, daher größere Pulvermenge verwendbar, erfordert aber im Gegenzug etwas längere Läufe.
(1906 von Springfield für die 30-06 gestohlen.)
Die 280 Ross (7x66) war ihrer Zeit weit voraus. Das kleinkalibrige 7 mm Geschoß wurde auf sehr hohe Geschwindigkeit beschleunigt, hatte viel Geschoßenergie, hatte eine flache Schußbahn für Weitschüsse, hatte wegen der hohen Querschnittbelastung eine verblüffende Durchschlagskraft.

Nun hatte die Industrie die Idee, Waffen dieses Kalibers den Löwenjägern anzubieten.
Jäger verwenden (außer bei Elefanten etc.) keine militärischen Vollmantelgeschoße.
Damals 1905 einfache Teilmantelgeschoße mit Bleikern. Damals unlegiertes Weichblei.
Die hohe Geschoßgeschwindigkeit lieferte eine für damalige Zeiten enorme Geschoßenergie (die Energie wächst quadratisch zur Geschwindigkeit) - und diese enorme Geschoßenergie resultierte bei einem schlanken 7 mm Geschoß in einer extremen Querschnittsbelastung.
Der Weichbleikern zerplatzte regelrecht beim Aufprall auf Fleisch (Fleisch besteht zu 90 % aus Wasser, dadurch kommt es bei hohen Geschwindigkeiten zur hydronamischen Sprengwirkung) Wasser ist nämlich inkompressibel.
Der Weichbleikern zerplatzte in kleine Partikel "innerer Schrotschuß". Dies hatte folgende Wirkung:
a) Schußhartes Wild (zB Eisbär): Es bildet sich ein großflächiger (Durchmesser 6 cm) Wundkrater geringer Tiefe (vielleicht einige Zentimeter). Das Raubtier hatte Schmerzen, wurde zum Angriff gereizt, war aber keineswegs kampfunfähig, da keine lebenswichtigen Organe (Herz) zerstört wurden.
Es zerriß den Schützen und verendete dann später durch langsame Verblutung oder Wundinfektion.
Notbehelf: Vollmantel-Rundkopf. Rundkopf wegen besserer Stopwirkung als Spitzgeschoß. Aber nun wegen der aerodynamisch ungünstigen Form nur mehr bis 100 m geeignet.
b) Weiches Wild (Reh): Durch den "inneren Schrotschuß" kam es zur argen Wildpretzerstörung.
Unnötig brutal!

Später (1917) kopierte Wilhelm Brenneke dieses Kaliber, da zahlreiche Waffen in 280 Ross an der Westfront bei gefallenen Kanadiern gefunden wurden. Das "Genie" schuf das Kaliber 7x64.
Auch hier in Deutschland zeigte sich:
a) relativ schußhartes Wild (zB Eber): oberflächlicher Krater, keine Augenblickswirkung.
7x64 erhielt den Ruf als "Nachsuchenlieferant". Zurecht!
b) Weiches Wild wurde oft regelrecht zerstört. Notbehelf: auf Träger (Hals) schießen.

Später wurden verbesserte Geschoße für 7x64 entwickelt, man denke an die Zweikerngeschoße.
Vor allem wurde nun legiertes (hartes) Blei verwendet! zB TIG
Vorderer Kern: niedrig legiertes Blei (aber dennoch fester als Weichblei)
Hinterer Kern: hoch legiertes Blei

Als die Amis nun den Erfolg der 7x64 erkannten, schufen sie die 270 Win (eine eingewürgte 30-06) und dann die 280 Rem (ebenfalls eine eingewürgte 30-06), die der 7x64 wirklich sehr ähnlich ist.
Denn die "deutsche" 7x64 war eine Kopie der kanadischen 280 Ross, deren (gemeint ist 280 Ross) Pulver und Hülse ihrerseits zur "Mutter" der 30-06 wurde. Allerdings bestanden die US Streitkräfte noch auf dem alten .30 Kaliber. Eine wahre "Patronenfamilie". Im Waffenwesen wurde schon immer spioniert.
Achtung Gefahr:
Für die Jungjäger unter uns: 7x64, 270 Win, 280 Rem dürfen nicht vertauscht werden. Nicht auf blöde Ideen kommen. Laufsprengung!

Unlängst hat RWS eine neue Geschoßsorte für die 7x64 Patronen entwickelt.
Das "gebondete" Geschoß. Das 10,3 g 'Evolution' Geschoß ist ungemein wirkungsvoll.
Legierter Bleikern ist mit dem Mantel regelrecht verlötet, er streift sich nicht ab. Eine teure Patrone.
Aber es gibt auch andere sehr gute Fabrikate.
a) schußhartes Wild: gute, tödliche Tiefenwirkung!
b) weiches Wild wird nicht zu arg zerstört.

Ich weiß, daß 50 % der Leser dieses Forums all dies schon wußten, aber für Jungjäger habe ich das geschrieben. Denn es bedurfte Jahre intensiver Forschung, bis ich all das recherchiert habe.

Waidmannsheil!
Echnaton
 

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