.308 Win. Welche Munition? Erfahrungsberichte?

A

anonym

Guest
aber anscheinend funktionieren die Geschosse nicht immer, denn warum gibt es schon 5 verschiedene Arten, was Form Aufbau und evtl auch Material angeht. Denke ist doch schon grosser Unterschied ab ich die mit der schwarzen Kunstoff Spitze einsetze oder die neusten mit der negativ-kreuzschlitz einfraessung oder?

Klar darf man jetzt sagen, Stillstand ist schlecht, aber Ziel eines geschosses im Kaliber x mit Gewicht y ein Stück wild z auf Q Meter zu töten.

Version a schaft x Prozent
Version B schaft x Prozent plus schlechte praezision
Version C scaft nicht ganz x Prozent
Etc.
Etc.

Das ganze erinnert mich etwas an Handys, alle paar Monate gibt es ein überarbeitetes model, noch besser noch innovativer, der Kunde soll jetzt das neuste model kaufen. So wird Umsatz generiert.

aber warum sieht ein 180 grain Nosler Partition im Kaliber 30 nach 20 Jahren noch genauso aus wie damals? SIND die zu dumm immer mal wieder den Mantel etwas dicker, hartes Blei, weiches Blei, Beschichtungen etc. Zu machen, um dem jaeger diese verbesserten Geschosse zu verkaufen?

NEIN, WEIL ES EINFACH FUNKTIONIERT UND ES KEINE SINNVOLLE VERBESSERUNG GIBT, DIE DIESES GESCHOSSE NOCH BRAUCHT.

Und so was fehlt in bleifrei, leider.


Ja wird man denn in Deutschland, DEM Erfinderland #1 der Welt, jetzt gescholten wenn man kontinuierlich verbessert???

Den Golf gibt´s jetzt auch schon in der siebenten Generation, na und? Ist der der deswegen schlecht und der Lada Niva der seit 30 Jahren praktisch unverändert blieb das bessere Auto???

Na eben!

Der Möller ist halt eine ewiger Perfektionist. Ich bin in der 4. Erbfolge eingestiegen und sehr zufrieden. Die 5. hab ich nur zweimal geschossen, da konnte ich keinen Unterschied feststellen, zumindest gleich gut, aber zwei Wundwirkungen sind nicht statistisch aussagekräftig.
Den Nutzen der Kreuzfräsung erklärt er auf seiner Website ganz gut, kannst dort nachlesen. Ob das absolut gesehen soviel bringt, werden wir in ca. 2 Jahren wissen wenn genügend Praxisergebnisse vorliegen. Schlechter als 4. Erbfolge sind sie wohl nicht.

Die grossen Munitionshersteller sind halt 40-50 Jahre stehen geblieben. Ist ja auch bequem und profitabel gewesen, nur jetzt fehlt ihnen halt das Knowhow.

Bleifrei ist eine vergleichsweise neue Technologie, wie eben Handies auch, daher der kurze Innovationszyklus.
Bis zum 180grain MK war es übrigens auch ein weiter Weg, nämlich von 1906 (3006) bis ca. 1960 (Matchking am Markt).

Übrigens: Lapua hat gerade seine Scenar überarbeitet. Weil auch ein 175grain und ein 155grain kann man noch nach 35 Jahren verbessern, heissen jetzt ScenarL. Bin begeistert vom 155grain ScenarL in der 308er bis 700m, um Klassen besser als das 155gr Sierra MK!
 
A

anonym

Guest
Hallo Dragbag,


Blei schert ab ca. 150m/s stark ab, Tombak ab ca. 400m/s, spätestens ab 500m/s. Das war früher, im 19.JH völlig ausreichend.
Nun schiessen wir fast nur mehr über 800m/s beim Auftreffen auf den Wildkörper!

KORREKTUR: Ich hab die Zahlen verwechselt:

Blei schert ab ca. 400m/s ab, ab ca. 500-550m/ zerstäubt es komplett.

Tombak hat hier nix verloren (man soll als Mann nicht zwei Sachen zugleich machen...) :)


WH missioneer.
 
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Blei schert ab ca. 150m/s stark ab, Tombak ab ca. 400m/s, spätestens ab 500m/s. Das war früher, im 19.JH völlig ausreichend.
Nun schiessen wir fast nur mehr über 800m/s beim Auftreffen auf den Wildkörper!

Denke an die Uropa-Erzählungen wie die 7x64 anfangs gegenüber der 9,3x62 geächtet wurde ("sicherer Nachsuchenbringer" und ähnlich Schmähliches). Das lag einfach an den für die 9,3x62 ausgelegten, viel zu weichen Geschossen, nicht an der Patrone! Erst mit Konstruktionen härteren weil dickeren Tombakmantels konnte die 7x64 brillieren!

Cu und erst recht Messing hat eine vielfach höhere Scherfestigkeit, bleibt daher beim Auftreffen mit hoher Geschwindigkeit auf der Decke formstabil, zerplatzt nicht und vermeidet diese riesigen Hämatome.
Nachdem ich meine 243 Win von Sierra Spitzer auf Lutz Möller MJG umstellte, waren die Hämatome anstatt 3-5cm im Durchmesser nur mehr ein kleiner Kreis um den Einschuss. Das war der Moment wo´s bei mir "KLICK" gemacht hat!

Nach meinem Verständnis bist du also gegen dünnwandige Teilmantelgeschosse (SBT: weiches Geschoss für Medium und Longrange Hunting, bei dem ein Ansprechen auch bei geringeren Geschwindigkeiten gefordert wird) von denen halt ich auf der normalen deutschen Jagd (Schussentferung unter 200m) auch eher nix. Aber die teutsche Jagd ist ja doch nicht weltweite Leitkultur, auch wenn das mal geplant war. :lol: Nur mal als Gedankenanstoß: Nicht jeder jagt nur auf Kurzstrecke und/oder nutzt Munition mit sehr hohen Geschossgeschwindigkeiten....


Tombakmantel (btw auch nix anders als hochkupferhaltiges Messing) mit Bleifüllung kann sehr wohl sehr effektiv zur Jagd genutzt werden, millionenfach durch verschiedenste Geschosskonstruktionen bewiesen. Jedes Geschoss hat seinen Anwendungsbereich, aber die generelle Aussage, das "Tombakgeschosse mit Bleifüllung" sollte man heutzutage nicht mehr nutzen, weil sie veraltet wären und nicht mit höheren Geschwindigkeiten zurecht kommen, bleibt beschränkt. Um bei der Autometapher zu bleiben: Wer beim offroaden mit Straßenreifen ohne Profil aufkreuzt, wird ja auch belächelt.
Auf physikalische Diskussionen geh ich mal nicht ein, da fehlt mir das Fachwissen und mein Halbwissen ausm Physik Leistungskurs reicht leider nicht.



Zum Thema Reinigung: Ja, Erfahrungen aus dem Umfeld meiner Mitjäger wird die Präzision erheblich schlechter nach einer gewissen Schusszahl, natürlich abhängig von Lauf und Munition. Ich habs noch nicht geschafft wirklich alle Kupferrückstände mit Robla Mil innerhalb von 15 min einwirken zu entfernen, trotz arbeiten nach Bedienungsanleitung. Zudem würde ich nie mit einem frisch blank geputzten Lauf direkt auf die Jagd gehen, für mich ist die Überprüfung der Treffpunklage auf dem Schießstand zwingend, somit doch erheblich mehr Aufwand.


Zum Thema Möller: Ich les regelmäßig auf seiner HP, manchmal sehr informativ und manchmal auch eher belustigend. Seine Geschosskonstruktion ist sicher nicht schlecht, aber nicht das Ende der Evolution.

Und damit bin ich auch wieder für lange Zeit aus diesen ewigen und nicht endenwollenden Kaliber-, Geschoss- und sonstiger Zaubermitteldiskussionen raus.

Just my 2 cents,
Dragbag

PS: Ich vergnüge mich lieber mit Jagd, Wein, Weib und Gesang als meine Waffe zu putzen. :cheers: :biggrin:
 
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anonym

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Zum Thema Möller: Ich les regelmäßig auf seiner HP, manchmal sehr informativ und manchmal auch eher belustigend. Seine Geschosskonstruktion ist sicher nicht schlecht, aber nicht das Ende der Evolution.

Und damit bin ich auch wieder für lange Zeit aus diesen ewigen und nicht endenwollenden Kaliber-, Geschoss- und sonstiger Zaubermitteldiskussionen raus.

Just my 2 cents,
Dragbag

PS: Ich vergnüge mich lieber mit Jagd, Wein, Weib und Gesang als meine Waffe zu putzen. :cheers: :biggrin:

Ein Tipp zum Putzen: 15min mit Robla ist viel zu kurz, das kann niemals funktionieren!

Das erste Mal Grundreinigung kann lang dauern. Mein Tipp daher: Besorge Dir beim Hornbach ein Sackerl Ohrenstöpsel aus dem Arbeitsschutz-Regal, die neongelben von 3M. Damit stöpselst Du die Laufmündung zu. Dazu eine Laborflasche oder eine grössere Injektionsspritze.
Gewehr kopfüber in den Schraubstock (Schutzbacken!), drunter ein Gefäss das den Laufinhalt aufnehmen kann wenn was ausläuft.
Vom Patronenlager her den trockenen Lauf mit Salmiakgeist aus der Apotheke (meist 24% Ammoniak) anfüllen bis es in den Übergangskegel steht, aber nicht aus den Gasentlastungsbohrungen herausläuft. Patronenlager mit Putzfetzen verstopfen damit nicht so viel verdunstet (stinkt, ev. Werkstatt lüften).

Das ganze ein paar Stunden einwirken lassen, ablassen, mit Bürste und Filz/Baumwolltüchern nachwischen. Dann wieder befüllen. Solange wiederholen, ev. über Nacht stehen lassen, bis kein blauer Dreck mehr rauskommt und Du an der Mündung die Züge und Felder völlig blank siehst. Erst dann ist ALLES an Abrieb draussen!
Beim alten 8x57er meines Jagdherren der jahrzehntelang nur mit Ballistol geputzt hatte hat das damals drei oder vier Tage gedauert. Dann war der Lauf blank und weiterer Abrieb hat es viel schwerer, sich festzusetzen und die Folgereinigungen gehen sehr leicht vonstatten. Da kann man dann auch alle 30 Schuss so reinigen, das geht schnell von der Hand.

Am Ende alles mit Leitungswasser spülen was mit dem Salmiak in Berührung kam damit sich keine Salze bilden. Dabei hilft die Laborflasche auch sehr. Und nie mit der Brünierung Kontakt, der Salmiak löst sie sofort und macht Flecken.
Mit ein wenig Achtsamkeit und Übung geht das sehr einfach und ist auch billig.
Probier´s aus!
LG missioneer.
 
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nachdem ich durch genehmigten Flüstertütenantrag das Kaliber .308 im Auge habe, hab ich hier den Thread vom 1ten Posting weg Durchgelesen und festgestellt, das ganze 2 Seiten mit der Ausgangsfrage zu tun hatten und weitere 3 damit warum/und/überhaupt bleifrei und wie man seinen Lauf nach Verwendung von bleifreien Geschossen am besten dann putzt ..

Dankeschön :unbelievable:

Das Kaliber ist doch wahnsinnig populär..... deswegen nochmals meine Frage und ich konkretisiere sie:

.308 Win. welche Fabrikmunition ? Erfahrungsberichte bitte ab 100 Stück erlegten Wildes in Europa



Und die bleifreie Diskussion und den Putzthread könnte man ja hier beenden im Sinne der ausgangsfrage oder nen eigenen Thread aufmachen

Hat hier jemand 50 Stück Schalendwild oder mehr erlegt mit einer .308 Fabriklabo ..wenn ja welches und wie ist die Wirkung aus der jeweiligen Waffe ???
 
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Hallo, jage seid ca. 10 Jahren überwiegend mit einem Steyr-Mannlicher Stutzen in 308.
Jahresstrecke liegt bei ca. 20 Stck. Schalenwild von Rot- bis Rehwild, von Ansitz über Pirsch und Drückjagden.
Habe die besten Erfahrungen mit Geco Tlm. Gibt's zu 50 Stck. verpackt als Target. Das letzte Stück war am Montag ein schneller 50 kg Überläufer auf der Drückjagd, hoher Blattschuss lag im Knall.
Bin Super zufrieden. Aber kein Geschoss wirkt aus jedem Lauf gleich...
 
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Hallo, jage seid ca. 10 Jahren überwiegend mit einem Steyr-Mannlicher Stutzen in 308.
Jahresstrecke liegt bei ca. 20 Stck. Schalenwild von Rot- bis Rehwild, von Ansitz über Pirsch und Drückjagden.
Habe die besten Erfahrungen mit Geco Tlm. Gibt's zu 50 Stck. verpackt als Target. Das letzte Stück war am Montag ein schneller 50 kg Überläufer auf der Drückjagd, hoher Blattschuss lag im Knall.
Bin Super zufrieden. Aber kein Geschoss wirkt aus jedem Lauf gleich...

:thumbup: genau solche berichte ...danke
 
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Hallo, jage seid ca. 10 Jahren überwiegend mit einem Steyr-Mannlicher Stutzen in 308.
Jahresstrecke liegt bei ca. 20 Stck. Schalenwild von Rot- bis Rehwild, von Ansitz über Pirsch und Drückjagden.
Habe die besten Erfahrungen mit Geco Tlm. Gibt's zu 50 Stck. verpackt als Target. Das letzte Stück war am Montag ein schneller 50 kg Überläufer auf der Drückjagd, hoher Blattschuss lag im Knall.
Bin Super zufrieden. Aber kein Geschoss wirkt aus jedem Lauf gleich...

Ich wette zum Target haben hier so einige ihre eigenen Erfahrungen. Wurde auch oft diskutiert. Billigstes Teilmantel mit sehr dünnem Mantel, ein Vollzerleger. Ganze Generationen haben mit solchen einfachen TM-Geschossen gejagt und getötet. Ob das allerdings noch die Höhe der Zeit ist?
 
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